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Wemmer Merger Nummer 124. 18. Jahrgang. Sonnabend, den 21. Oktober 1905. wozu freundlichst einladet Uenmsn» Vuvi'nsi' lotkll-üllsverkauk Oscar ssenmann, stabens» preise wegen des außerordentlich scharfen Wett bewerbs in der Branche noch nicht durchzuführen. Durch einige größere Lieferungen für Behörden, für das Königl. Schauspielhaus in Dresden u. a. m., wurde aber ein gegen das Vorjahr vermehrter Umsatz erzielt. Erzielt wurde ein Ueberschuß von 105 787 Mk., wovon für Spesen 75 979 Mk. und für Abschreibungen 11643 Mk. abgehen, sodaß ein Reingewinn von 18165 genommen, ferner haben sie einen innen ange brachten Laden mit einem Zentrumsbohrer acht- bis zehnmal angebohrt und durch das hergestellte Loch den Laden geöffnet. Die Diebe sind zu erst in die Werkstelle und dann in den Laden gelangt, wo Felle gehangen haben. Die Diebe wurden vom Besitzer rechtzeitig bemerkt und ergriffen die Flucht. Es sind am Tatorte noch zwei Säcke, in denen für 600 Mark Felle eingepackt waren, zurückgelaffen worden. — Einen echten Dummeujungeustreich vollführte ein Sattlerlehrling in Aue, indem er mit dem Blasrohr Nägel auf Vorübergehende schoß; dabei traf er einen Arbeiter so unglücklich in das rechte Auge, daß besten Sehkraft höchst gefährdet ist. ZkltMy für Wrack, Seisersdarf. Holzversteigeruug, 'VenäiZekeansaot'fen Ksvikf. Dresden. Bei der Ankunft des Kaisers, , der, wie bereits erwähnt, am 25. d. M. dem Könige Friedrich August seinen Gegenbesuch abstattet, findet auf dem Hauptbahnhofe großer Empfang statt. Hierauf wird Se. Majestät am Eingänge der Prager Straße durch die städtischen Behörden begrüßt werden. Das Programm steht in seinen Einzelheiten noch nicht fest. Die - Abreise erfolgt abends nach Besuch der Oper. — Infolge des noch ungemtnderten An dranges zu den Aufführungen des Lutherfest- - spiels Hal sich der Ausschuß veranlaßt gesehen, noch eine letzte Reihe von Vorstellungen folgen zu lasten. Die neuen Spieltage sind der 23., 24., 26, 29., 30., 31. Oktober und 2., 3., 4. November. Am 5. November soll ein Kommers des Ausschusses mit den Spielern stattfinde». — Vor dem Kgl. Landgericht in Dresden sind gegenwärtig nicht weniger als 16 Ehe scheidungsklagen anhängig, für die Milte Dezember Termin angesetzt ist. 14 dieser Klagen gehen von den Frauen aus, nur zwei von den Männern. — Ein in einenr Konfektionsgeschäft in Meerane tätiger 17jähriger Kaufmannslehrling L. legte einem Bankgeschäft einen auf den Namen seines Chefs lautenden Scheck über 1000 Mk. vor und erhielt auch das Geld. Später aber stellte sich heraus, daß die Unterfchrift gefälscht war; der Schwindler war aber mit dem Gelde schon verschwunden, als er verhaftet werden sollte. Seine Spur führt nach Chemnitz. — Zwischen Oschatz und Dahlen ist aus dem früh 8 Uhr von Dresden nach Leipzig verkehrenden Schnellzuge während der Fahrt ein Kind heraus gestürzt und dabei schwer verletzt worden. Das Kind wurde in den Zug wieder ausgenommen und in Wurzen ärztlicher Behandlung übergeben. — In einem Personenzuge derBahnlinie Zittau —Reichenberg wurde, als ein Reisender den Abort eines Wagens 3. Klasse betrat, an der Tierklinke der Aborttür die Leiche Mk. verbleibt, woraus 4 »/» Dividende (3 »/« i. V.) auf die Prioritäts-Stammaktien mit ' 17 780 Mk. verteilt werden sollen. Zum Vor trag auf neue Rechnung verbleiben 966 Mk. Der augenblickliche Geschäftsgang ist, wie der , Bericht zum Schluß erwähnt, lebhaft. Es dürften daher bei Anhalten der regen Nachfrage die Bemühungen, eine wenn auch nur teilweise Pceisaufbesserung der Fabrikate zu erreichen, nicht erfolglos bleiben und somit für die Zu kunft wieder günstigere Erträgnisse in Aussicht gestellt werden können. — Neumeisters beliebtes Marivnctten- Theatcr, welches im Sommer 1903 im eigenen Theater-Salon Vorstellungen gab, wird nächste Woche wieder auf der „König Albert- Höhe" auf dem Saal einen Lhclus veran stalten und wollen wir nicht verfehlen, auf diese Vorstellungen aufmerksam zu machen, um somehr, da nur L-tücke zur Aufführung gelangen, die hier noch nicht gegeben worden sind. — Der König hat das Protektorat über die im nächsten Jahre in Zwickau stnttfindende Gewerbe- u- Industrie-Ausstellung übernommen. > — Auf eine Glückwunschkarte an die Gräfin Montignoso zu deren Geburtstag, die Herr Oskar Zimmermann hier absandte, traf als Antwort eine Ansichtskarte aus Florenz mit eigenhändiger Namensunterschrift ein. — Die erste Präliminar-Sitzung des Land tages findet Dienstag, den 24. Okt., abends 6 Uhr, statt. — Gegen den 39 Jahre alten, aus Hai nichen gebürtigen, in Niederhäslich bei Deuben wohnenden Tanzlehrer Emil Robert Sehm verhandelte das Landgericht Dresden wegen Sittlichkeitsverbrechens. Die Beweis aufnahme fand unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit statt. Der Angeklagte ist wegen gleichen Deliktes bereits erheblich vorbestraft. Sehm wurde wegen Unzuchtsvcrbrechens in 5 Fällen für schuldig erkannt und deshalb nach § 176 Absatz 3 des Reichsstrafgesetzbuchs unter An- - nähme mildernder Umstände zu 2 Jahren Ge- fängnis und fünfjährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Bei Kürschnermeister K. in Dippol diswalde wurde nachts ein schwerer Ein-, bruchsdiebstahl verübt. Die Täler haben eine! Glasscheibe durchschnitten und das Glas heraus- ! - eines Erhängten gefunden. Da der Lebens- > müde den Selbstmord nur während der Fahrt i des Zuges verübt haben konnte, wurden sofort - Wiederbelebungsversuche unternommen, jedoch erfolglos. In dem Toten stellte man einen ! Tischler Tauchmann aus Klein-Borrwitz fest. > — In Königswalde bei Annaberg lan ¬ dete in der Nacht zum Montag ein französischer Luftschiffer, Herr M. E. Boulenger, Tuchfab rikant und Reserveoffizier der Luftschiffer-Ab teilung. Er war am Sonntag nachmittag gegen 4 Uhr mit seinem Ballon „Eden" in Gemein schaft mit 19 anderen bemannten Ballons verschiedener Nationen (Amerika, Belgien, Eng land und Spanien) in Paris aus den Tuilerien aufgestiegen zum Zwecke eines Wettbewerbes des „L'Aero-Club". Herr Boulcnger hat am Sonntag abend gegen 8 Uhr den Rhein passiert und die Absicht gehabt, nach Rußland zu kommen, ist aber durch Sturm, Schneewetter und durch Ballon- und Apparatdefekte gezwungen gewesen, an Land zu gehen- Durch ortsbehördlich be glaubigte Telegramme wurden der „L'Aero- Club" in Paris, sowie die Familie des Herrn B. von der glücklich erfolgten Landung in Kenntnis gesetzt. Es war die 49. Fahrt, die B. unternommen hatte. Nach den Aufzeichnungen der Apparate wurde von ihm eine Höhe bis zu 2500 Meter erreicht. Bei seinem Abschied erklärte Herr Boulenger, der ziemlich gut deutsch sprach, er freue sich sehr über die „mütlichen" Sachsen, die so hilfsbereit gewesen seien, und zolle ihnen die größte Anerkennung für diese Unterstützung, sowie für die freundliche Auf nahme. Mit seiner Fahrt errang er übrigens den 3. Preis der Wettfahrt. — Einen Selbstmordversuch hat der Expedient Richard Böhme in Plauen i. V. verübt, der nämliche Mann, dessen Ehefrau un längst in Hof in ein Liebesabenteuer verwickelt war, wobei sie von ihrem Verführer, ehe sich dieser selbst lötete, in den Kopf geschossen worden ist. Böhme hatte sein gesamtes Mobiliar für 450 Mark verkauft, um mit seiner Frau von Plauen fortzuziehen; das ganze Geld hat er aber innerhalb zweier Tage bis auf einen kleinen Rest verbraucht. Wahrscheinlich ist dann die Neue über den Beklagenswerten gekommen, und er hat sich durch Einatmen von Leuchtgas zu vergiften versucht. — Am Dienstag abend wurde aus einer Stallung in Möckern bei Leipzig ein O f f i z i e r S - Reitpferd (hellbraune Stute) mit Stern und Blesse, 1,72 Meter hoch, mit vollständigem Reit zeug und Sattel, im Werte von 2200 Mark gestohlen. Der Dieb wurde in Greitz verhaftet. — Zum Familiendrama inderHain- straßs in Leipzig wird weiter mitgeteilt, daß der Kürschner Ruß am Mittwoch früh an den Folgen der Leuchtgasvergiftung, die er sich in der Nacht zum Dienstag zugezogen und der auch seine 16 Jahre alte Tochter zum Opfer gefallen, gestorben ist. Ruß hatte bei seiner Festnahme zugestanden, daß er sich an seiner älteren Tochter, die inzwischen die elterliche Wohnung verlassen hat, mehrfach unsittlich ver- Itnsbeiiilnrüge. llnskmlollimen, ünsdenstoffmänlel, ÜNklKmtoMlMKN, Inserat« kosten LI« SpaUknzelle oder deren Raum 10 Ps., für auswüriige Ji serent-n 15 Pf., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Lemn« lliÄlMMme kabsnau. . Hierdurch zur Erinnerung, daß alle Per len (Lehrlinge, Packfraueu, Aufwärterinnen s. w.) welche das 16. Lebensjahr vollendet ^>d gegen irgend welchen Barbetrag beschäftigt Werden, von den Arbeitgebern bei obengenannter stelle zur Invaliden- und Altersversicherung ^gemeldet werden müssen. Zuwiderhandlungen zieht Bestrafung nach ». 179 des Invaliden- und Altersversicherungs- ^esitzes nach sich. Der Borstand. Wustlich, Vorsitzender. ümenlmen, ÜMKNMtkIWpeN, viMn- um! IMKen gangen habe. — Auf der Kunnersdorfer Höhe bei Tetschen, wurde in der Nacht der Viehhändler Schicht von dem Tischler Piesche überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt. Schicht wurde seiner Barschaft von 300 Kronen beraubt. Grimma. Seit vorigem Mittwoch ist der Lokalrichler Mihlan von Zschopau ver schwunden. Wie die „Grimm. N. N." hören, hat sich Mihlan der Untreue und erheblicher Unterschlagungen schuldig gemacht und eine nicht unbedeutende Schuldenlast zurückgelassen; bis heute sehlt jede Spur von ihm. — In Braunschweig fand zwischen zwei Offizieren des dortigen Husaren-Regiments Nr. 17 ein Duell statt, wobei Leutnant K. schwer verwundet wurde. Kopenhagen. Der König gab dem Prinzen Karl die Erlaubnis zur Annahme der norwegischen Königskrone, wenn sie ihm angetragen werde. (vippoltliswuläaki' Uvicko). Rasthof zur Heidemühle in Wendischcarsdorf, Sonnabend den 28. Oktober 1905, vorm. 10 7 h. u. 1394 w. Stämme, 2 h. u. 1036 Klötzer, 817 w. Derbstangen, 9 rm Nutz- ^>>ippel, 2 rm h. u. 31,5 rin w. Brennscheite, 8 rm h. u. 59,5 rm w. Brennknüppel, 0,5 IM h. u. 51 rm w. Aeste; Einzclhölzer in Abt, ^8, 30 bis 37, 42 bis 44, 46 bis 50, 52, 53, 55, 56, 58, 61 bis 64, 66 bis 70. Kgl. Forstrevierverwaltung Wendisch- Hlestaurant Jägerhaus, Waisenhäuser Sonntag, den 22. Oktober: Auz Nav una fern. Rabenau, den 20. Oktober. . — Nach längerer Pause wurde uns wieder Elstal die Gelegenheit geboten, die musikalischen Darbietungen des Burgker Berg- ^»stk-C Hores zu genießen, insofern der Turnverein I dasselbe für ein Konzert gewonnen Me. Dasselbe fand am Donnerstage im Mshofe statt und hatte viele Freunde aner- ^nt guter Musik zusammengeführt, obwohl Reibe einen weit zahlreicheren Besuch mit verdient gehabt hätte, wozu die Ursache Mifellos in dem gegenwärtigen Zusammen- ^kn anderweitere Veranstaltungen mannich- ^cher zu finden war. Ueber die Behandlung Einzelheiten des vorzüglich zusammenge- Men Programms herrschte nur eine Stimme, ?»aß das Hervorheben besonderer Stücke über- Rsig erscheint, jedoch sei uns die Behauptung Maltet, daß die Kapelle in Präzision sowohl in der Durcharbeitung des Ganzen mit . " festen Chören durchaus keinen Vergleich », Heuen braucht. Der dem Konzert folgende "a fand bis zum Schluß die regste Teilnahme, sit» ' dem Rechenschaftsbericht der Säch- Holz-Jndustrie-Gesellschaft zu Rabenau —1905 hat sich die im vorjährigen , ochäftsbericht gemachte Aussicht auf eine j am Rente im verflossenen Geschäftsjahr nur bescheidenem Maße verwirklicht, denn es war «ne wesentliche Besserung nötige, durch- " Elende allgemeine Erhöhung der Verkaufs- deäeutenä unterm kreise. vssiokUgung oknv gvvn g«»Ks«vR. Klein- nn- Grotzölfa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikatiouskraft für amtliche Bekanntmachungen. Ersdorf u. Kgl. Forstrentamt Tharandt, am 16. Oktober 1905. Bekanntmachung. Zu Befolgung der Verordnung des König lichen Ministeriums des Kultus u. öffentlichen Unterrichts vom 8. November 1882 werden Schüler, die an Scharlach oder Diphterie cr ackt sind, erstnachvölligerGenesung, und, wenn hierüber ein ärztliches Zeugnis nicht vorgelegt wird, erst »ach sechs Wochen vom Tage der Erkcan- »nig ab zum Schulbesuche wieder zugelassen. Es ist vorgekommen, daß Eltern, denen ein »och nicht schnlpflichtiges Kind an Scharlach ^krankt war, trotzdem ihre größeren fchul- Mchtigen Kinder die Schule haben weiter besuchen lassen. Eine derartige Handlungsweise, die auf das Wohl der anderen Eltern und deren Kinder nicht die geringste Rücksicht nimmt, >virkt schädigend und ist darum tadelnswert »Nd unzulässig. Rabenau, 18. Oktober 1905. Viv SvkuMii'ektion. Petzold.