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62. Jahrgang. hau» begonnen und die erst«, vo> Bezirksausschuß, Herr Bez.-Schul.Jnspektor Richter die der Schulinspektion, Herr Direktor Rasche die d« Schule, Herr vr. Auerbach die der deutschen Müller» schule, Herr Postmeister Kranke die de» Kirchenvor- stand«», Herr Dtak. vüchtinq de» GebirgSverein» und Herr Steinbruchsbesitzer Stadtrath Liebel de» Gewerbe- verein». Al» Vertreter der hiesigen vereinigten Ja» nungen überbrachte Herr Bäckermeister Baumgarten ein Tableau mit der Ansicht von Dippoldiswalde und den Wappen der Innungen, während die Vorstände de» Turn- und de» Militäroerein», die Herren Lehrer Eidner und Setlermetfter Schmidt, die Diplome der Ehrenmitgliedschast ihrer Vereine überreichten. Der städtische Branddirektor, Herr StadtgutSbefitzer Müller, und der Hauptmann der freiwilligen Feuerwehr, Herr Fabrikant Reichel, sprachen dir Glückwünsche dieser Korporationen au» und baten wie bisher um Unter» ftützuug Seiten de» Herrn Bürgermeisters, wie auch die Beamten der städtischen Betriebe durch Herrn Flurläufer Tetchert ihre Wünsche darbrachten. Sodann ergriff der Herr Jubilar selbst das Wort, dankte in längerer Rede für alle ihm erwiesenen Ehren und versprach, wie bisher, auch in Zukunft alle seine Kräfte der Stadt und ihren Bewohnern zur Verfügung zu Kellen und nach bestem Wissen und Gewissen weiter zu wirken. Ein Gesang de» Gesangverein» schloff diesen Lheil der Feier. — Mittag» L Uhr fand im RathhauSsaal sodann ein Festmahl statt, an welchem sich gegen ISO Personen betyeiligten und das in un getrübter Heiterkeit verlief. Außer sämmtlichea Mit gliedern der städtischen Kollegien und der städtischen Beamten nahmen die Spitzen der königlichen Behörden, die Vorstände der Vereine und erfreulicher Weise sine große Anzahl Bewohner der Stadt an demselben Thetl. Den ersten Trinkspruch brachte Herr Apotheker Rott» mann auf den geliebten LandeSvater aus und stimmten in das Hoch alle Anwesende freudig ein, den erste« VerS der Eachsenhymne stehend singend. — Herr Stadtrath Heinrich weihte sein SlaS dem Jubilar, welcher da» Hoch mit einem solchen auf Dippoldis walde erwiderte. Sodann toastete Hr. EtadtrathReichelaus die Familie deS Herrn Bürgermeister, Herr Schuldir. Rasche auf die königlichen Behörden und Herr Loh gerbermeister Ulbrich auf die Bürgerschaft unsrer Stadt. An diese offiziellen Trinksprüche reihte sich in ununter brochener Folge Hoch auf Höch bi» zur Aushebung der Tafel, nur unterbrochen durch ein der Feier an- gemessene» Tafellied. — Da» Fest war ein in allen seinen Theilen wohl gelungene». — Der Vollständig keit wegen wollen wir hierbei noch erwähnen, daß bereit» vor Schluß de» Semester» an hiesiger Müllerschule eine Deputation de» Verein» „Glück zu" dem Herrn Jubilar ein silberne» Schreibzeug überreichte. Mit den besten Wünschen für ein fernere» gesegnete» Wirken de» Herrn Bürgermeister Voigt im zweiten Viertel jahrhundert seiner Amt-thätigkeit schließen wir unfern Bericht. — Ostern, da» FrühlingSfest de» christl. Glauben», da» EiegeSfest de» Licht» über die Finsterniß, versinn bildlichte in der Natur noch den Kampf dieser beiden Mächte mit einander. Weißberänderte Felder al» Ab» schiedSgruß de» scheidenden Winters, Regenschauer in Abwechslung mir Sonnenschein, dabei unbestimmt, ob lau» oder rauhe FrühlingSluft, stand da» Fest mehr unter dem Zeichen des Sprtlwetter», so daß sich die Städter nicht allzuweit in« Freie hinaus wagen durften. Hatte an den beiden Vormittagen «ine fromme Kirchen gemeinde die heiligen Hallen erfreulicher Weise fast bi» auf den letzte» Stand gefüllt, so ergab man sich am Abend der Geselligkeit und dem vergnüge«, für welche» Theater, Eoncerte und Bälle in ergiebiger Wesse sorgten. — Sest dem l. Feiertage hat die Thealergesell» schäft von Fritz Unger ihre Vorstellungen im Schützen hau» begoanen und dte erste« Vorführungen schon haben bewiese«, daß da» Ungersche Ensemble de» »erd«, mit ro Hssn die Opaltenzeil« oder Aellarifche ««eomplictrie de» Aufschlag,— Einge sandt, im rwakttonrllen »heile, di« Spaltenzeil« NPfg. RachbeAellnnge« auf die „Weißeritz-Zeitung" für das zweite Quartal werden jederzeit noch von allen Post ämtern, Briesträgem, sowie von der Verlags expedition in Dippoldiswalde angenommen. Der Abonnementspreis beträgt nur 1 M. «5 Pf. Vor svnslmhMlyig Jahren. V. April. Die in Pari« bestehende Liga der Rechte beschließt den Erlaß einer Proklamation in Sachen oer Beilegung de» Bürgerkrieg». 10. April. Die Kundgebung der Liga der Rechte, welche in Pari» angeschlagen wird, besagt unter Andern: Die Regierung möge «» aufgeben, die vollendet« Thatsache vom 18. Mär, anzugressen. Man schreite zur all gemeinen Neuwahl der Kommune. Wenn die Versailler Regierung diesen berechtigten Forderungen gegenüber taub bleiben sollte, so möge sie wissen, daß sich ganz Pari» zur Vertheidtgung jener Forderungen erheben wird. Die Jusglkichsfrage ja OeMeich-Nkgan. Die schon im vergangenen Dezember eingeletteten Verhandlungen wegen Erneuerung de» zwischen Oester reich und Ungarn bestehenden wirthschastlichen Aus gleich» wollen noch immer nicht recht vorwärts kommen, obwohl sie bereit» vier gemeinsame Ministerkonferenzen, die abwechselnd in Wien und in Pest abgehalten wurden, in Anspruch genommen haben. In unter geordneten Punkten ist hierbei zwar eine vorläufige Einigung erzielt worden, aber gerade in zwei Haupt punkten der diesmaligen Ausgleichsverhandlungen giebt e» noch große Schwierigkeiten zu überwinden, e» find die» die Fragen der künftigen Verfassung der öster reichisch-ungarischen Bank und dann der Festsetzung der beiderseitigen Veitrag»quoten zu den gemeinsamen Ausgaben. Run haben zwar die österreichische und die ungarische Regierung auch schon tu der Vankfrage Halb und halb ein Abkommen getroffen, dasselbe stößt jedoch, weil eS auf Vergrößerung des Regierung». «ivfluffeS in der Verwaltung der österreichisch-ungari schen Bank zielt, bet letzterer selber auf entschiedenen Widerstand. Sie findet hierbei in den Kressen de» Hfterretchischen ReichSratheS heimliche, indessen auf munternde Unterstützung; daselbst hält man eS für Hedenkitch, daß nach den einstweiligen RegierungS- «bmachungen die Hälft« der Seneralräthe der Bank n«S Ungarn bestehen solle, nicht mit Unrecht fürchten die österreichischen Widersacher dieser Bestimmung, daß «ISdann bet der Energie Ungarn» der ungarische Ein- Fluß in der vanklrttung bald überwiegen würde. Die Gaak hat denn auch dte sie betreffenden Vorschläge den AuSgleichSverhaudlungen abgelehnt und ver- -laugt neu, Unterhandlungen. Roch völlig unvermittelt Gehen sich indessen dte Anschauungen von „Eis" und „Tran»" in der Lagelegenheft deS künftigen Quoten- Verhältnisse» entgegen. Bekanntlich hat Oesterreich auf Grund der bisherigen Ausgleichsfestsetzungen 70 Proz. «on deu gemeinsamen Lasten, Ungarn aber nur 80 Prozent zu tragen. Oesterreich steuert also zu den gemeinsamen Koste« «ehr al» zwei Drittel bei, welcher «erthellungsmodu» aber dem seit 1867, fett Bestehen de» Ausgleich», erheblich oeräaderten Verhältnisse in der wirthschastlichen und hiermit finanzielle« Leistung»- fähtkeft der beiden Reich» Hälften offenbar «ficht «ehr entspricht. Ja diese« Zeitraum hab«, Ungar«» nationaler Wohlstand and Stenokraft veraletch« weise «i«l größer« Fortschritte ge«acht, al» die» bei Oester- «ich der Fall ist, di- österreichischerseft» geforiwrt» «r- -ühnag der ungarischen BetlragSquote bet entsprech«». der Herabmiadenwg der österreichischen Quote erscheint daher ganz gerechtferligt, zumal Ungarn von den vor- theilen de» >u»gleichs unzweifelhaft mehr Nutzen ge habt hat, al» die andere Reich-Hälfte. Aber dte Magyaren sträuben sich mit Händen und Füßen gegen dte ihrem Hochmuth und scharf ausgeprägtem nationalen Selbstbewußtsein ungeheuerlich dünkende Zumuthuag, dte eigenenSchulleru zu Gunsten de» „Bruder» Schwob" etwas mehr zu belasten, und wiederholt ist ja da» Ministerium Vaaffy bet deu Erörterungen dr» un garischen Abgeordnetenhauses deutlich genug auf gefordert worden, an dem bisherigen Quotenverhältniß ja festzuhalten. Anderseft» muß die österreichische Re gierung schon au» Rücksicht aus die unter allen Par teien deS österreichischen Parlaments immer kräftiger zum Durchbruche kommende Stimmung für eine gröbere Entlastung Oesterreichs bei dea gemeinsamen Beiträgen auf ihrer Forderung bestehen bleiben, sie würde sonst geradezu ihre parlamentarische Stellung gefährden. Unter solchen Umständen erscheint e» begreiflich, wenn Gerüchte von einer drohenden Kündigung de» Zoll- und HandelSbündniffe» zwischen Oesterreich und Ungarn und einer nur provisorischen Verlängerung de- Aus gleich» auftauche« und sich beharrlich erhalten. Roch aber kann man nicht glauben, daß e» zu einem derartigen negativen AuSgange der Ausgleichsverhand lungen kommen sollte, müßte doch ein Scheitern de» Ausgleich» tiefgreifende schwere wirthschaftltche Folgen für die beiden einander so eng verbundenen Länder zeitigen und zugleich die äußere Machtstellung Oester- retch-UngarnS beeinträchtigen. ES ist darum zu wün schen und zu erwarten, daß der Ausgleich doch noch zu Stande kommt, trotz aller vorhandenen Schwierig keiten, und nicht zum Wenigsten wünscht man in Deutschland aufrichtig, daß e» zwischen den beiden Reichshälften der dem deutschen Reiche so innig ver bündeten und befreundeten habsburgischen Monarchie zu einer baldigen Einigung kommen möge. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In einfacher, aber wohlthuen- der herzlicher und darum um so angenehmer berühren der und dem geraden Sinne de» Jubilar» sicher ent gegenkommender Weise fand am Dienstag Mittag im festlich geschmückten Rathhaussaale die offizielle Feier der 25jährigen Amtsrhättgkeit de» Herrn Bürgermeister» Oskar Voigt statt. Nachdem bereit» am eigentlichen Jubeltage, den ersten Osterfeiertag, dte städtischen Be amten ihre Glückwünsche dargebracht und ein Tableau mit ihren Photographien und der Ansicht des Rath hause» überreicht hatten, wurde am heutigen Festtage der Jubilar durch eine Morgenmusik erfreut, während später dte prtvil. Schützengesellschaft sich in geschloffenem Zuge in dte Wohnung de» Herrn Bürgermeisters begab und ein Blumenarrangement überreichte. Um 11 Uhr versammelten sich sodann die Mitglieder der königlichen und städtischen Behörden, Vorstände stimmt« ltcher Vereine und übrige Festtheilnehmer zur eigent lichen Feier, die mit einem Gesänge de» Männer gesangverein» eröffnet wurde. Der stellvertretende Bürgermeister, Herr Apotheker Rottmann, ergriff zu nächst da» Wort, dankte dem Herrn Jubilar für seine bisherige ersprießlich« Thättgkeit, rühmte, daß, trotzdem Dippoldiswalde an Zahl der Einwohner in den letzten Jahren von anderen Städten überflügelt worden, die Stadt doch mit allgemein nützlichen Einrichtungen allen vorangegangen sei, und überreichte dte Abschrift de» Protokoll» einer gemeinschaftlichen Sitzung de» Stadt rath» nnd der Stadtverordneten vom 10. Februar d. I., in welcher eine Erhöhung de» Gehalte» de» Herrn Bürgermeister« beschlossen worden war. Herr Stadtverordneten- Vorsteher, Bai»«eister Schaidt, über mittelte die persönlichen Glückwünsche der städtischen Kollegien und überreichte eia Tableau «ft den Photo- graphim» der Mitglieder derselbe»; Herr »mt«haupt- «am» vr. Uhlenüum überbracht« die Wünsche de» I UM WM "MM