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^L^IsM»FLs^L ^I^AULAMNI »I»I»»IIIIIIII,>IIIII,,III,IMSI,,, ,! «v—I Nummer ^30 Sonntag, den 30. Oktober M2 3l. Jahrgang Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegerck MMMWs' ükttthkuNgS- .M. MMWIM « I» Falle höherer GewaN tKU»g »ö. fasst. " - '"N»^ - Diese Zeitung veröflentkcht die amtlichen Bekanntmachungen - L - de» Eemetnderates "Hb!- xu OttendorfOtE. -.^..„.^7.^ Ml, den B-il-e-n .«.» Zllult,.W°d. und d-i.- -M .»er «.».I». Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Herttiches uud Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, am 29. Oktober >9z2. — Am Sonnabend früh wurde im Ortsteil Cunnersdorf aus der Bahnhofstraße die erwachsene Tochter des Gutsbesitzers H. von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geschleudert. Hilfsbereite Anwohner leisteten der Verunglückten, die anscheinend ernste Verletzungen erlitten hatte, die erste Hilfe. — Durch Unachtsamkeit zweier Straßenpassanten kam der hier wohnhafte Gärtner S. mit seinem Kraftrad zum Sturz. S. muß e auf der Radebcrgerstraße in unmittelbare Nähe des Gasthof zum Roß, um die nach beiden Straßen seiten ausweichenden Leute nicht zu gefährden, stark bremsen, wodurch die Maschine aber auf der feuchten Straße ausrutschte. Hierbei erlitt er eine stark schmerzende Beinguetschung. — Die Meisterprüfung im Friseurgewcrbe mit „Gut" bestanden hat vor der Gewerbekammer in Aurich (Ostfrieß- land) Herr Herbert Rose, Sohn des hiesigen FriseurmeislerS A. Rose. N. befindet sich seit längerer Zeit in Norden an der Nordsee in Stellung — Der Gemeindewahlleiter teilt mit: Zur Prüfung der eingereichten Wahlvorschläge und zur Beschlußfassung über die Zulassung derselben findet Dienstag, den >. November >932, nachmittags */z 6 Uhr im Nebenzimmer des Ratskellers eines öffentliche Sitzung des Wahlausschusses statt. Den Wahl-s berechtigten steht der Zutritt zur Sitzung offen. — Wichtig für alle Gewerbetreibende, Hausbesitzer und i Landwirte ist die Versammlung, die am Donnerstag im Gasthof' zum Ring der Bürgerverein zusammenruft. Auf sie besonders im Oertlichen noch aufmerksam zu machen, halten wir für nötig. — Kirmeöfahrten nach Seifersdorf. Am 30. Oktober verkehrt außer dem planmäßigen Postauto ein Sonderwagen zwischen Radeberg—Seifersdorf—Ottendorf-Okrilla nach be-, sonderem Fahrplan. Pulsnitz. Große Unterschlagungen bei der Pulsnitzer^ Kirchenkasse. Bei einer Revision der hiesigen Kirchenkasse durch einen Revisor des Bezirkskirchenamts Bautzen wurde festgestellt, daß der Kirchenkassierer Rudolph Peisker 62000 RM. unterschlagen hat. Peisker hat ein Geständnis abgelegt. Er wurde in Haft genommen. Dresden. In der Hauptverkehrsstraße Dresdens, in der Prager Straße, ereignete sich ein folgenschwerer Zusammen stoß. Ein Straßenbahnzug der Linie 11, einer der schnell fahrenden sogenannten Hschtwagen, kam von der Waisen- j Hausstraße herunter ^mil hoher Geschwindigkeit durch die Prager Straße in Richtung Hauptbahnhof gefahren. An der als gefährlich bekannten Kreuzung Ecke Ferdinand- Trom- velerstraße wollte ein Pferdefuhrwerk die Prager Straße kreuzen. Der Straßenbahnführer, der das Fuhrwerk in etwa 30 Meter Entfernung einbiegen sah, setzte die Bremse in Tätigkeit, die aber versagte. Der hechtwagen sauste in voller Geschwindigkeit auf das Fuhrwerk auf, das in dec höhe des Kutschersitzes getroffen, etwa vierzig Meter weit mitgeschleifl und vollständig zerrissen wurde. Der Kutscher Emu Saupe flog durch die Glasscheibe des Führerstandes in den Straßenbahnwagen und erlitt sehr schwere innere und äußere Verletzungen. Die Trümm-r des Fuhrwerks wurden auf den Bürgersteig geschleuderhbwo die Frau des Polizeiwachlmeisters Seidel davon getroffen und sofort ge lötet wurde. Die rechte Seile des hechtwagens wurde aufge rissen und einzelne Sitze verbogen. Die Fahrgäste und auch der Straßenbahnführer kamen wie ein Wunder ohne Ver letzungen davon. Rach den Angaben des Straßenbahnsüh- rers soll die Bremse bereits kurze Zeit vorher am Waid schlößchen versagt haben. - Dresden. Zu dem bedauerlichen Unfall auf der Prager s Straße erfahren wir, daß es sich bei der tödlich verunglückten Fußgängerin nicht um die Ehefrau Elsbeth Hilma Seidel, geb. Häntschel, sondern um die 23 jährige ledige Elsbeth Hilma Seidel handelt, die bei der Firma Petzold 8r Aulhorn s A.-G. in dem Geschäft Prager Straße angestellt war und' tur Tischzeit in die elterliche Wohnung gehen wollte. Dresden. Wie das Presseamt des Polizeipräsidiums Mitteilt, ist von Beamten der Politischen Abteilung des PoU- zeipräsiidums in und bei Dresden eine größere Anzahl Kom munisten wegen hochverräterischer Umtriebe eskgenommen worden. Ihre Zuführung zur Staatsanwalt- chaft ist erfolgt. Im Interesse der Fortführung der Unter- j uchung können nähere Einzelheiten nicht milgeteill werden. ' Dresden ohne Winter-Flugverkehr Dresden. Vom 1. November ab wird der Flugverkehr düf dem Flugplatz Dresden-Heller für die Wintermonate eingestellt. _ ... Wahrend in den vorhergehenden Jahren in den Winter monaten noch ein beschränkter Verkehr aufrechterhaltsn wer den konnte, ist das in diesem Winter nicht möglich, da, w.e die Dresdener Vertretung der Lufthansa mitteilt, Oesterreich und die Tschechoslowakei für die Aufrechterhaltung des Dresdener Winterverkehrs Mittel nicht mehr zur Verfügung stellen und die Lufthansa den Verkehr nicht allein finanzieren kann. Es sind augenblicklich Verhandlungen im Gang, den Betrieb wenigstens wieder ab 1. Januar aufzunehmen. Dresden. JndieWeißeritz gestürzt. Ein Per sonenwagen der Speditionsfirma Schütze L Co. geriet auf der Straße nach Freital, unweit der Gitterseer Brücke, auf den Straßenbahnschienen ins Schleudern, riß zwei Granit säulen um, durchbrach das eiserne Geländer und stürzte etwa vier Meter tief in die wenig Wasser führende Weißens; hinunter. Der Führer kam trotz der schweren Beschädigung des Wagens nur mit leichten Schnittwunden davon. Kamenz. Um 80 Pfennige. Auf dem Waldweg zwischen Obersteina und Rehndorf wurde ein Radfahrer von zwei unbekannten Männern überfallen, vom Rad gerissen und auf die schmutzige Straße geworfen. Die Räuber durch wühlten sämtliche Taschen ihres Opiers, erbeuteten aber nur 80 Pfennige und verschwanden in der Dunkelheit. Zittau. 500 NM Belohnung Zur Aufklärung des Einbruchs ins Stadtmuseum am 18. ds Mts. hat der Stadtrat eine Belohnung von insgesamt 500 RM ausgesetzt, und zwar 200 RM für die Ermittlung des Täters und 300 RM für die Herbeischaffung der gestohlenen Gegen stände. hainsberg. Eisenbahnjubiläum. Am 30. Ok tober ist die Schmalspurbahn Hainsberg—Kipsdorf 50 Jahre in Betrieb. Die Bahn ist eine der interessantesten in Sach sen, denn die nur 26 Kilometer lange Strecke führt über 37 Brücken und durch einen Tunnel. Infolge des starken Verkehrs für den Wintersport wird jetzt der Kopfbahnhof Kipsdorf erheblich erweitert. Oschatz. Ein vernünftiger Beschluß. Um jeden Wahlkampf zu vermeiden beschloß die Gemeindever« sammlung von Walkwitz, für die kommenden Gemeinde wahlen nur eine Einheitsliste aufzustellen. Im neuen Ge meindeparlament sind für die Landwirte vier, für die Ge werbetreibenden und die Arbeiter je zwei Sitze und die An gestellten und Beamten ein Sitz vorgesehen. Oschatz. Falsche Zweimarkstücke. Hier sind wieder falsche Zweimarkstücke in Umlauf gesetzt worden. Die Fälschungen sind leicht an der unsauberen Prägung sowie an dem klanglosen Ton zu erkennen. Eine Ouoie von 5 Prozent bei der Bank für Handel und Gewerbe Leipzig Leipzig. Anfang November wird die Bahag (Bank für Handel und Gewerbe Leipzig) eine Quote von 5 Prozent an die Gläubiger ausichütten. Die Auszahlung erfolgt mit Un terstützung der Leipziger Mittelstandsbank,' die von dem ihr gewährten Reichszuschuß einen Teilbetrag durch Ablösung einwandfrei gesicherter rein mittelständlerischer Debitoren zur Verfügung gestellt hat. Drei junge Mädchen wollten in den Tod gehen Leipzig. Die drei Kochschülerinnen Dante, Kling und Kramer des Hotels „Hochstein" im Alter von 17 und 18 Jahren wurden unter schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert; sie hatten Bitterkleesalz zu sich ge nommen. Mit Gegenmitteln konnten die Aerzte die Wirkung des Giftes so weit abschwächen, daß bei keinem der Mädchen Lebensgefahr gesteht; die Mädchen zogen sich aber schwere Aetzungen in^er Mundhöhle und im Rachen zu. Von den Dreien, die mit einer vierten Kochscholarin ein Zimmer be wohnten, war eine nach dem Ausgang erst um 3 Uhr mor gens zurückgekehrt und hatte in übermütiger Stimmung erklärt, sie werde sich das Leben nehmen. Die anderen sollten das gleiche tun, wozu sie früher bereit gewesen wären. Am Morgen zeigte sich dann, daß die drei Gift genommen hatten. Ob ein ernstlicher Selbstmordversuch vorliegt, oder ob es sich um ein leichtsinniges Spiel mit dem Leben han delt, wird sich herausstellen, wenn die drei vernehmungs fähig sind. Leipzig. Naubüberfall aufgeklärt. In der Ludolf-Colditz-Straße war, wie berichtet, ein Raubüberfail auf eine Frau verübt worden. Der eine der Räuber, die einen Kraftwagen in der Fockestraße gestohlen hatten, war aus dem Auto gesprungen, hatte der Frau einen Revolver entgegengehalten und ihr die Handtasche Mit 44 RM ent rissen. Dann sprang er wieder in den Wagen, der sich in scharfem Tempo entfernte. Der Wagen konnte später ge funden werden, ebenso die geraubte Handtasche. Jetzt wurden bei einem versuchten Autodiebstahl ein Schmied und ein Schlosser aus Leipzig, beide 20 Jahre alt, festgenommen. Es handelt sich um dieselben Burschen, die den Äutodiebstahl und den Raubüberkall ausgefübrt batten. Die damals der s Frau entgegengeyanene Schußwaffe, eine Schreckschuß- i Pistole, wurde bei ihnen gefunden. Die beiden Verhafteten sind geständig. Zwenkau b. Leipzig. Tödlich gestürzt. Auf der Staatsstraße zwischen Zwenkau und Prödel geriet der 21 Jahre alte Gärtnergehilfe Alfred Friedrich mit seinem Motorrad bei dem Versuch, ein Lieferauto zu überholen, zwischen dieses und einen entgegenkommenden Karussell- i wagen. Friedrich wurde gestreift und stürzte so schwer, daß er ins Zwenkauer Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er bald darauf starb. Er war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, hatte einen Feuerschein in Richtung Prödel ge sehen und das Kraftrad bestiegen, um der Sache nachzu- gehen. Frohburg. Die Gemeindesparkasse gescha- digt. Der frühere Gutsbesitzer Max Voigt sollte als Kas- ; sierer der Gemeindesparkasse Roda .Unterschlagungen in Höhe von 70 000 RM begangen haben.' Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, beläuft sich die veruntreute Summe auf etwa die Hälfte des angegebenen Betrages. Nach einge hender Prüfung handelt es sich um einen tatsächlichen Verlust von etwa 15—20 000 RM. Eine endgültige Feststellung des Verlustes war bisher noch nicht möglich. Die Spargelder werden durch diese Vorkommnisse nicht gefährdet, da noch genügend Deckung vorhanden ist. Thum. GiftmorLversuch? Ein Lehrer aus Herow wurde mit schweren Vergistungserscheinungen ins hiesige Krankenhaus eingeliefert. Da der Verdacht einer strafbaren Handlung vorlag, wurde seine Ehefrau bei einem Besuch des - Kranken festgenommen und dem Amtsgerichtsgefängnis zu geführt. Die Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung einge leitet. - Riederzwönih. ZweiGutsbrände. Das dem Be sitzer Emil Bretschneider gehörende Gut, bestehend aus Wohnhaus, Seitengebäuden, Scheunen und Stallungen, ging in Flammen aut Md brannte vollständig nieder. Als die Feuerwehren mit oen Löscharbeiten beschäftigt waren, ent stand in dem etwa 300 Meter entfernt liegenden Gut des Besitzers Oswald Pfüller ebenfalls ein Feuer, das die Scheune mit Vorbau und Seitengebäuden in Asche legte. In beiden Fällen wurden die Erntevorräte vernichtet. Da beide Brände fast gleichzeitig entstanden waren, wird Brandstiftung ver- , mutet. Chemnitz. Wie uns vom Kriminalamt Chemnitz mitge teilt wird, besteht kaum Zweifel, daß der Wehrwolfmann Hennemeyer, der bekanntlich kürzlich unter verdächtigen Um ständen tot aufgsfunden worden ist, keinem Mord zum Opfer gefallen ist. Nach dem Tod Hennemeyers wurde von seinen Eltern in deren Wohnung ein vierseitiges Testament gefun den, das die Eltern aber absichtlich der Polizei verschwiegen hatten. In dem Testament heißt es u. a., man solle nicht nach der Tat oder dem Täter forschen, falls Hennemeyer auf eine seinen Eltern oder den Aerzten unerklärliche Weise sterben sollte. Weiter ist inzwischen festgestellt worden, daß Henne meyer an einer schweren, ansteckenden Krankheit litt. Seins Braut erwartete von ihm ein Kind. Gleichzeitig hatte Henne meyer aber noch frühere Beziehungen^zu einem anderen Mädchen wieder angeknüpft. Seine Eltern hatten von seiner Krankheit und dem zu erwartenden Kind keine Kenntnis. Als überzeugendste Tatsache für die Selbstmordabsicht Henne meyers spricht jedoch, daß er sich acht Tage vor seinem Tod von einem Wehrwolfkameraden Zyankali beschaffte. Turnen - Spiel - Sport /X im / X Turnverein Jahn e. V. / 2 X (Deutsche Turnerschaft). - Sonntag, den 30. Oktober 1932. Faustb asll. Tv. Radeburg — Jahn Beginn nachm. 3 Uhr in Radeburg. Montag, den 31. Oktober 1932. Früh V, 8 Uhr Radpartie nach Stolpen. 6. 7. 8. Schul jahr Knaben und Mädchen. Stellen alte Post. Kirchennachrichten. Sonntag, den 30. Oktober 1932. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Vorm. Vi k k Uhr Kindergottesdienst. Montag, den 31. Oktober (Reformationsfest). Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst mit Kollekte für den Gustav-Adolf-Verein. i Anschließend Abendmahlsfeier. Kirche ist geheizt.