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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100206026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910020602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910020602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-06
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
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Diese» «lat» wird d«n Lesern von Dresden »«gestellt, während «» »I- Post-Abonnenten am und Umgebung am Lage vorher bereit» al» Morgen tu etner Gesamiau»gabe erhalten. S4. Jahrgang, ^ir 36. vezu,«ge»ühr vl-rttlßtdrl. Iltr D'««< t«u b>i tägltch >w«t- mallgirZutriiguiiz lau «»n>» und M»niaa«ii nur «inmall 2 lio vlt., durch «u»wänl-«g»m- millumLr» ».«> «k. «»i «inmaiigrr 8>I» p-lluna durch di« Voll gR.,»dn,iv«li«li,«Ii». rl» d«n L»<»rn von Lr«<d«i> u. Umgidung «m r»,» »orhrr ,u- g«st«ll>kn Nd«nd»»u«> s,ad«n erhall«« di« au«, wiirliaon B««I«h»r mlt d«r Karg«« - siu«a»d« ,u>amm«n !Ug«si«lIl. Nachdruck nu> in» »rut- >>ch«r Qu»ll«nang»d» <,D»»d. Nachr.-» zu- lälliz. — »nu«rlaugl« Manuslril»» ivkrdkn nicht ausdrwahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. ^egvürrSst 1886 Druck und Verlag von tiepsch Sc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrcche 58/^0. Di'escinei' kank kklivnItSpilLl unä kssöi'vsn 23lV- Nlill. M. «wpLMt idr« vrosrloa-^., Lüuls ^oUnon-Strassv 8 „ „ kraesr Strass« SS:.: :.: Vr«»cksn-Ik., Lautunsr Strass« 3 dl«1»s«Q unä LütnaoLvndrorla. :.: Sonntag, 6. Februar 1916. Fernsprecher: 11.2VS« * S««1. Anzeigen-Tarif 8 «nahm» von Inkim > dioungrn die nachm S Uhr, Sonntaa» nur Vtarienslr-H« in von n b>« >/,i a»r. r«- «lntpallia« Grund,«,!« (ca. 8 Nld»n> 2b PI, FamilI«,.N»chrich»n nu« r««1»k» '-P VI E»Ichtft».>vi»«i>«» aul drr Piwalieii, Art!' S0P,,! di« »»rikuili'i,» Z-ilea r«kil»t»SÜP!, — In Nummern nach S»n»>u kfti«rra,«n die etnivallig« iiiruno- »cile SÜPi , aus Privat, sin« «VPi-, gamilien- Nachrichten a. Lretden dir Grund,«Ut 2bPi, — AuSwärlig« Slnslrüg« nur gegen VaronSd« »ahlung. — Jede« Sie- legblalt kastei 1» Pst Lareiulaxell, Lunadm« rur Vsrriosunx. Lekeelc-Verlcekr, LröSnuux von Lcdsokkonte». 'Wertpapiere, ^n- unä Vsrlrsuk, Leleitrua^. Loupoas, Liviösunx uvä V«rw«rtullss. :.: Depots, ^.ukbövalu-unA oilsasr u. vorsokliossbilx.-,. kLreckitbriete aul all« llauptplätrs cier Weit. erNgo Le so*. Das Dresdner Schiller-Theater, die neue volkstümliche Kunststättc, scheint nunmehr gesichert zu sein. Im Reichstage wurde heute das Handelsabkom men mit Amerika ohne Debatte in allen drei Lesungen angenommen. Bis gestern sind aus dem AuSlande für die Pariser U eb c r s ch w c m in t cn über 8 Millionen Francs eingc- gangen Sämtliche rumänische Kabinettsmitglieüer erhielten Drohbriefe, in denen ihnen der Tod durch Erschießen nngekündigt wird. In der russischen A r t i l l e r i e v e r w a l t u ng sind neue große ltntersch leise entdeckt worden. Durch ein Großfeuer wurden in Iassn (Rumänien) gsi Häuser eingcäschert. In Somaliland sind neue Unruhen ausgebrochen und viele Engländer getötet worden. ZchMaMsabgaben. Zu dem Ergebnis der Verhandlungen der vereinigten Bundesratsansschnise liegt eine Reiste van Presistimmen vor, die fast sämtlich auf denselben Grundtvii abgcstinnnt lind und sich nur in dem Grade der Schärfe unterscheiden. Ganz einmütig wird anerkannt, o-.iß eine ivdajorisierung der in der Minorität vereinigten Bundesstaaten gegen deren vitalste Interessen erfolgt und daß Preußen in erster Linie allen Grund habe, in den wetteren Verhandlungen das denkbar größte Entgegenkommen zu zeigen. Wenn cs auch nicht von allen Leite» mit nüchternen Warten ausge sprochen wird, so klingt doch überall das Zugeständnis durch, daß dem föderativen Gedanken mit jener Durch setzung des preußischen Willens ein schwerer Schaden zugefügt wird. Am nachdrücklichsten kämmt dies in der „Franks. Ztg." zum Ausdruck, welch: unter der Ueberschrist: „Eine Niederlage des N e i ch s g e d a n k c n s" u. a. folgendes schreibt: „Preuße» siegt über Deutschland — das ist das Ergebnis der Beratung«» des Nundcsrais Wer de» preußischen Dchftsa-Hrls- abgaben-Entiwurf. Vierzehn Stimmen sind Wtig, um die gc- -plante AendcruNn der Reichbversaiiiing abzulcsincn. Aber nur zwölf Stimme» staben die Gegner des Antrags aufgebracht,' mit den zehn Stimmen von Sachsen, Baden und Hesse» Habs» bloß noch zwei Neimsloailichc Stimmen sich gegen Preußen erhoben, deren Mud in der Tat aller Achtung ivert ist: die übrigen süimin- ten -mit Bauern und Württemberg iiir Preußen. Preußen siegt über Deutschland. Es märe eine rsilllige Verkennung der Sach lage, wenn man -meinen «rollte, daß bei dieser Abstimmung nur die paar Staaten der Minderheit unterlegen seien, die erfolg los ihr Botin» gegen den preußische» Plan in die Magschalc warfen. Unterlegen ist vielmehr, -weit über die Grenzen dieser ablehnenden Staaten hinaus, das Retchsintcresse und dBr Reich Sgcdankc, die, oo» keiner der dazu berufene» Instanzen geschützt, eine schwere Schädigung erlitten! haben, weil die Preußischen Agrarier cs so befahlen. Denn das ist doch, so fuhr man jetzt auch von preußi scher Seide die angeblichen großzügigen Masierbaupr-vjettc in den Vordergrund zu schieden bemüht ist, der Kern der ganzen Frage. Wollte man Wirklich nur die Wasserstraßen auSbonen. so hätte man sich de» ganzen verbitternden Kamps sparen können. Man brauchte bloß die Einzelprotekte auSzuardeiten und sie den Inter- esienten vorzulegen: bedeuteten sie dann wirbllch eine wesentllche Erleichterung der Schiffahrt, so hätte man in jedem einzelnen Falle auch die Abgaben dafür überall dort, «vo sie notwendig und berechtigt ivaren, bewilligt erhalten, genau wie durch das Gesetz von I83Ü die Abgaben für die Korrektion der Untermcser bewilligt worden sind. Aster man will eben in Wirklichkeit etwas ganz anderes. Der preußische Entwurf bedeutet — denn wir leben doch nun einmal -im Zeitalter des Verkehrs — die Wiederein. kührung der Wasserzölle auf den deutschen Strömen, derselben Wasserzölle, unter denen um die Mitte des vorigen Jahrhun- berts da» ganze deutsche Wirtschaftsleben aufs schwerste darnieder gelegen hat, deren Beseitigung in den siebziger Jahren von allen Deutschen, selbst von preußischen Konservativen, als die Befrei ung von unerträglich gewordenem Truck beiubelt wurde. DaS Kind hat jetzt einen anderen Namen, aber der ändert nichts an seinem Wesen. Gerade das aber i-st das Verbrechen gegen den Reichsgcdanken und gegen den Sinn der Reichsversaisung, dessen sich Preußen schuldig macht. Preußen siegt über Deutschland. Aber ist Liese Abstimmung im Buudcsrat wirklich ein Sieg? Die Minderheit protestiert gegen ihre Vergewaltigung: sie erklärt, daß die preußi sche Vorlage den föderativen Eharakter des Reichs antastet, die Eintracht unter den deutschen Bumdesstoaten stört und daS Ver trauen in die Unverbrüchlichkeit der Versassnng erschüttert. So etwas wurde noch nicht gehört in Deutschland. Und die Mehr, heit selbst? Zwei Stimmen weniger, und Preußen hätte statt des Sieges eine eklatante Niederllage erlitten. Lohnte der Ein satz wirtlich diese Gefährdung der Autorität des führende» Bun desstaates? Sie ist auch nach dem Siege wahrlich erschüttert ge nug. Denn bei der Mehrzahl der Staaten, die schließlich mit Preußen gingen, ist die Erbitterung und daS Gefühl der Vergewaltigung kaum minder groß als stci de ne in, die sie n i ed e r st i m m t en. Ihr Interesse, daö wirtschaftlich« wie das politische, ist mit dem der Gegner iden tisch, nur den preußischen Versprechungen und den preußischen Drohungen sind sic gewichon. ES ist ein Terror-iSmu» schlimmster Art. durch de» Prezchen gesiegt hat. Und der führende Staats mann in Preußen, der ja doch im Nebenamt auch noch deutscher Reichskanzler ist, trägt in der Tat die schwerste Verantwortung, wenn er wirklich die Früchte dieses Sieges hvimtragen will, wenn er auch nach allem, waS er in de» Beratungen des Bundesrats zu hören bekam, an den Prinzipien des Peteröschen Entwurfs scschält." Ncbcr die Stimmung in Bauern wird -demselben Blatte aus München berichtet: „Man trägt doch Bedenken, eine Gruppe von Bundesstaaten, zu denen Sachse», Baden und Hessen gehören, einfach zu majori- siereu und über sie zur Tagesordnung überzugchcn. Wie man be reits vorher die Zustimmung von Bayern und Württemberg er langt hat, so will man nun versuchen, auch die drei genannten Mittclstaatcn durch besondere wirtschaftliche Zugeständnisse viel- leicht ans dem Gebiete des Eisenbahnwesens zu gewinnen. Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. AnS den Kreisen des BunbSralcS verlautet, man habe bei den bisherigen vertraulichen Besprechungen über die Schissahrtsabgabcn den Eindruck gehabt, daß cö möglich sein wird, zu einer alle Teil« befriedigenden Lösung dieser Frage zu gelangen. Dabei bleibt aber immer noch zu be rücksichtigen, dast, wenn cs tatsächlich gelingen sollte, Im Bundes rate z» einer Einigung zu kommen und auch die Mehrheit des Reichstags dasür zu gewinnen, die vorhandenen internationalen Schmterigkelten fortbcstchen werden. Weder Oesterreich, noch die Niederlande haben sich bisher geneigt gezeigt, in eine entsprechende Ncnbcrung der Elbe- und RhrtnichlssahrtSakte zu willigen. ES würde also dann erst der vielleicht schwierigste Teil der Aktion zu beginnen haben." Einzelne PreWimmen liegen auch auS Württem berg vor: D-er „Schwab. Merk." spricht seine Genugtuung über die Zustimmung aus, gibt aber zu, Satz den aus getretenen sachlichen Bedenken doch möglichst Rechnung getragen werden soll, was auch geschehen werde. Das Stuttgarter „N. Tgbl." legt den Nachdruck daraus, datz durch den jetzt eingeschlagenen -Weg die bedenkliche Wirkung einer Majorisierung der Minderhettsstaaten verhütet oder abgeschwächt werde. Das Beste sei jetzt, eine Verständigung zu suchen. Aus einem Artikel der „Köln. Zig", welcher, wie anzunehmen ist, vo» Berliner offiziellen Stellen in spiriert ist, wird einem -weitgehenden Entgegen komme >, gegen Sachsen, Baden und Hessen das Wort ge redet, namentlich nachdem Preußen selber „die Herbeifüh rung der Entscheid^»« in der Form, in der sie schließlich ge troffen werden mußte, nicht erwünscht gewesen ist". In dem Artikel der „Köln. Zig." heißt es: „Es ist gewiß lebhaft zu bedauern, daß hierüber nicht im Wege gütlicher Auseinandersetzung eine Einigung erfolgen konnte, wie da? sonst doch fast immer und jedenfalls immer bei wichtigen Fragen gelungen ist. Die Reichsversaisung sieht die Möglichkeit der Majorisierung einer Minderheit von Staaten vor, und in der Tat ist sie das einzige Mittel, um schließlich, wenn Meinungs- Unterschiede nicht zu Überdrücken sind, zu einem praktischen Ergeb nis zu komme». Als erfreulich aber können wir eS nicht betrachten, baß man jetzt keine andere Lösung als diese finden konnte, bei der drei wichtige Staaten de» Reiches sich in ihren Interessen verletzt fühlen. Tic an sich rein wirtschaftliche und verkehrspolitische Frage hat dadurch einen nur zu starken allgemeinen politischen Beigeschmack erhalte», den wir im Interesse des guten Einvernehmens der Bnu- desstaaten gern vermißt hätten. Indessen, was geschehen ist, ist ge schehen i?> und cs hat keinen praktischen Zweck, jetzt noch darüber zu klagen, daß -er nun einmal bestehende Gegensatz nicht auf ande rem Wege ausgeglichen werden konnte. In einem Darmstädter Briefe der „Frankfurter Zeitung" war ausgeführt worden, man erwarte tu Hessen, daß Preußen, wenn cS wirklich die Verfassungs änderung durchgesetzt habe, bei Ausgestaltung der näheren gesetz- liehen Bestimmungen über die Abgaben und ihre Verwendung sich für gemeinsame Wünsche der süddeutschen Staatengruppe emp fänglich zeigen werde. Wir halten bas für selbstverständlich, nicht nur in bezug aus die süddeutschen Staaten, sondern auch für Sach sen. Die Form des in den Ausschüssen des BnndeSratS angenom menen Antrages, offenbar die preußische Fassung, eröffnet wohi nicht unabsichtlich wette Möglichkeiten für ein solches freundschaft liches Entgegenkommen. Man darf getrost annchmen, baß auch Preußen die Herbeiführung der Entscheidung tn der Form, in der sie schließlich getroffen werden mußte, nicht erwünscht gewesen ist, und daß es um so mehr bereit sein wird, bei der Ausführung des Gesetzes die Lage für Sachsen, Baden und Hessen zu erleichtern." Ter Artikel schließt: „An Preutzen wird es sein, unbe schadet seines grundsätzlichen Standpunktes, alles dazu bei- zutragen, um die Gegensätze zu überbrücken, wie sic sonst mit solcher Schärfe und Hartnäckigkeit im Bundesrat noch nichtDetont worden sind." Aehnlich schreiben die „Hamb. Nachr.": „Es muß angenommen werden, baß die Zustimmung zur Erhebung von Schisfahrtsabgaben nur unter der ausdrück lichen Voraussetzung für dos Zugeständnis der Bedingungen er folgt ist, die eine scsic Gewähr für „mäßige" GchifsahrtSabgaben und für eine „billige" Heranziehung der Beteiligt« bieten. Ins besondere nehmen wir an, daß Hamburg seine Stimme sitr die Erhebung von Schisfahrtsabgaben nur unter der bestimmte» Zu sicherung aller derjenigen Kautelen abgegeben hat, die in dem letzten Bericht der Hamburger Handc-lskammer a-lS conckitic» sine qua non hier die An-nahme des preußischen Gese-tzentwnrsS ge fordert worden sind." Mit Bezug auf die ganz merkwürdige Zurückhaltung, welche bisher die sächsischen N c ich s ta g s a bg e o r d - tsunzt „na MrrenrclM. Wochen-Spiclplan -er Königl. Hosthcater. Opern haus. Sonintaa: „Die Folkunger". Ee8.) Montag: „Tiefland". sM.j Dienstag: „Die Fledermaus". sV-8.) Mittwoch: Mit Allerhöchster Genehmigung: Zum Besten des Uiitcrstützungssonds für die Witwen »nd Waisen von Mit glieder» der Königlichen miisitgliichen Knpellc: Aschermitt wochs - Konzert. isö8.) DoniierstgL: „Madame Butterfly". t'/L8.j Freitag: „Tie Asrikancrin". <7.) Sonnabend: Der Schleier der Pierrettc". „Versiegelt". (7.) Sonntag l13): „Tie Meistersinger von Nürnberg", stt.) Montag i>4-1: „Der Schleier der Pierrette". „Das goldene Kreuz". (7.) — Schauspielhaus. Sonntag: „Der Arzt am Scheide weg". l'/L8.) Montag: „Wenn der junge Wein blüht". siv8.) Dienstag: „Das Konzert". lVr8.i Mittwoch: „Der Arzt am Scheideweg". s>/s>8.) Donnerstag: Auf Aller höchsten Befehl: ^Faust", 1. Teil, ist.» Freitag: „Der Arzt am -Scheideweg", si/28.) Sonnabend: „Agnes Bcrnaner". i7.) Sonntag (IS): „Ter Arzt am Scheideweg". sM.) Montag s14.): „Zweimal zwei ist fünf". NW.) s* Mitteilung aus dem Bureau der Kiiutgl. Hostheater. Im Opernhause wird Sonntag, -den st. Februar, die Oper „Die Folkunger" von Edmund Kretschmer aufge- nihrt. Besetzung: Magnus: Herr von Barn,.Maria: Frau Wittich, Karin: Frl. von Chavanne, Lars: Herr Schetde- mantel, Bengt: Herr Plaschke, Petrik: Herr Puttlitz szum l. Male), Ansgar: Herr Nebuschka. s* Im Königlichen Opernhaus findet Mittwoch, den i). Februar, mit allerhöchster Genehmigung zum Besten des UnterstützungSfondS für die Witwen »nd Waisen von Mit gliedern der Königlichen musikalischen Kapelle das grotze AschermittwochS-Konzert statt. ES wird ausdrück lich darauf hingewiesen, daß dieses Konzert eine selbständige Veranstaltung der Königlichen musikalischen Kapelle ist und nichts mit den Sinfonie-Konzerte», Serien »nd 8, z» tun hat. Der Vorverkauf beginnt Dienstag, den 8. Februar, vormittags 10 Uhr, an der Kasse des Königl. Opernhauses. s-* König!. Opernhaus. In der gestrigen, nicht gut besuchten Aufführung dcö Troubadour gastierte Herr Petrials Gras Lung. Ter Sänger kommt -wohl ziemlich direkt aus der Schule her. Eine Beurteilung seines Luna als Kunstlcistung scheint somit nicht ganz angemessen, da es sich zunächst nur um Feststellung der Veranlagungen des Gastes handelt. Sein Bariton hat einen ergiebigen, angenehmen Klang, dessen Umsang -dem Sänger erlaubt, alles in der ursprünglichen Tonhöhe zu singen. -Tie Aus bildung des Organs befriedigte nur zum Teil. Der An satz des Tones ist weit hinten und nicht leicht genug: autzer- dem kam der Gast auch mit der Intonation gelegentlich recht fühlbar ins Schwanken. Das Spiel war sehr unbeholfen. Herr Reiter, der nämlich Mitglied -der Hofoper ist, gab ebenfalls eine Gastrolle und sang den Troubadour Mer Erwarten schön: das Heldenhafte im Klana seines Organs kam bestens zur Geltung. Schade, daß er sein stumpfes 8 noch immer nicht weg hat. Uebrigens könnte sich ein Sän ger mit den Naturgaben des Herrn Reiter wohl gestatten, die Stretta im Original zu singen. DaS hellstrahlende Ge stirn des Abends war die Leonore des Frl. Siems, eine vollendete Kunstlcistung, für die kein Wort -eS Lobes zu hoch gegriffen ist. Nur selbstverständlich, daß ihre Leistun gen den begeistertsten Beifall -fanden. 8. II. f* Im Residenzthcater folgen die Premieren auf ein ander. wie aus der Pistole geWossen Kaum hat „Miß Dudelsack" mit ihrer bunten Melobiensülle einen starken Erfolg davongetraaen, so zieht „Der Fürst von Marokko" ein. Das Textbuch ist nach einem Lustspiel Holbergs von E. Schlack gemacht, die Musik stammt von dem Berliner Komponisten Heinrich Mannfred. Das Holbergsche Lustspiel ist vermutlich lustiger als der Operettentext, obwohl Schlack sich bemüht hat, ein sauberes, vernünftiges Buch sertigzustellen, dos mit den Wiener Opercttenklischces nichts gemein hat, auch die Wirkung nicht, die leider immer wieder von dem Klischee ans das Publi kum auszugehen pflegt. „Der Fürs: von Marokko" spielt in de» Träumen Do» NanudoS vnb Donna IsabcllaS, seiner hohen Gemahlin, eine groß: Rolle. Er soll durch eine Verbindung mit ihr°r Nichte dem alten Hause der Eolibrados Ruhm und Glanz zurückgrbcn. Donna Isabella träumt immer nur vo» Kamelen und verweigert die Hand ihrer Nichte dem Manne, der sie liebt. Der Fabrikant mutz sich schließlich, nachdem alle andere.« Listen fehlschlugcn, unter Beihilfe seines Freundes Don Iosö in den Fürste» von Marokko verwandeln, einen pompösen Einzug in den Schloßhof Don Raniidos halten »nd Onkel und Tante die Einwilligung abschwiiiöclti. Ter fertigen Sache gegenüber können die Hochgeborenen dann nichtL mehr machen, und sie müssen sich den Schwieger-Nesfeu in Oel und Gutta percha, der ihrem chronischen Dalles anshilft, gefallen lassen. Das Buch hat zwei Fehler, erstens iß cs zu lang lvon '„tt bis gegen 11). dagegen könnte der Rotstift helfen, zweitens wird für die Liebespaare nicht genügend Interesse erweckt, sie haben in ihren Gefühlen keine Konflikte, die Sache geht zu glatt. An hübschen aktuellen Scherzen, die leider nicht alle verstanden wurden, und Kalauern über die man lachte, fehlte es nicht — aber Len einzelnen Typen haftet doch der Hauch des Antiquierten an. Die Musik Heinrich Mannfreds bat Ansätze zu wirklich lyrischer Schönheit, die bedaner lichcrweisc dann in jene schmachtende Weichlichkeit um schlägt, von der man nur ganz geringe Dosen vertragen kann. Recht originell ist der Komponist in der Behandlung komischer Momente, auch an mclodiüjen Einfällen fehlt es ihm nicht: so war cs ganz verständlich, daß sich das Publi kum bei der — ihrer ganzen Anlage nach — Operette älte ren Schlages gut unterhielt und einzelnen Nunnnern viel Beifall spendete. Für die Stimmen Hai der Komponist un gewöhnlich dankbar geschrieben. Die Romanze des 1. Tenors: „Ich weiß ein Hauö", das Quartett: „Für Sofia will ich's wagen", das Duett „Wae man als kleine Un schuld tut", dann „Die Serenade" und das Duett „Sag, weißt Du noch" gefielen sehr. Herr Bröckel hatte in der Titelrolle für seine Stimmlage und Art des Vortrags eine Ausgabe, die er mit gutem Erfolg beherrschte: der Tenor klang, da er sich vorm Forcieren hütete, schön und gab doch reichlich aus. Auch Herr B e klm a n » (Leutnant Don Iosö) schic» sich in einer größeren q-ianalichen Leistung, die
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