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Nummer 187 - 23. Jahrgang vmat wöchtl. Bezugspreis: f. August S R.-M. auSschl. Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Rent.-Mark. Preise: Die eingespaltene Petitzeile 30 B»., f. Familien« u. Bereinsanz., Gesuche 20 B>. Die Petit-Neklamezeiltz 89 mm breit, 1 Ofsertengebühr für Selbstabholer SO H, bei Uebersendung d. d. Post außerdem Porto« -wchl-ig. Preis f. d. Einzelnummer 10 Sienten-Pfcnnig. Ltschäjilicher Teil: Joses Fohmann, Dresden. SöcklMe Dienstag, 26. August 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung v. Anz.-Auftrögen u. Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernspr: übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Bert antwortung. Unverlangt etngesandte u. mit Rückport^ nicht versehene Manuskripte werden nicht ansbewahru Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags! Hauptschriftletter: Dr. JosesAlbert. Dresden. VMMung Tageszeitung für christliche Politik und Kultur^^^ <Neschäf«SsieUe der «achsisiiie» Volks,ettrun und Druck und Vertan« Saroula-Buchdruckcrei GmbH» ^ DreSdeu-A. I«. k-oiveinstrake 46. gerne»! S272L, Polt- 'cI>eck!o»ioDros!>en 14797 WerWlW IHIS WW ' M Keil »kl Mil- Jos neue Mo Medaktton der Sallrnschcn 2>oll§icrtl,ilg ^ Dresden' VU 16. Holbciniirni',« »rer.'rn tt27'-2 nnd ^'5,3^ Und Deutschland? Die französische Kammer billig! -ie Londoner Beschlüsse MMiMlW Ilik Zerml 336 gegen 2V4 Stimmen (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung. Paris, W. August. Gestern hat die Kammer nochmals drei Sitzungen abgchaltcn. Am Ende der dritte» Sitzung, am Montag früh nm 4 Uhr, kam rS zur Abstimmung. Die Tagesordnung Blnm, die der Negierung das Vertrauen anSspricht, wurde mit 330 ge gen 2 04 Stimmen angenommen. Gegen die Tagesord nung stimmten: 26 Kommunisten, 14 Demokraten, 30 Mitglieder der demokratisch-republikanischen Linken, l4 Nichtrepublikaner, 09 Mitglieder der demokratisch--repnblikanischen Union, 20 Wilde. Der Abstimmung enthielten sich 32 At»geord>ietc. Alle übrigen stimmten für das Vertrauensvotum. In der Nachmittagssitzung hielt Herr tot nach einer heftigen Debatte mit den Rechts-block-Lenten DuboiS und Naibel eine zweit« große Rede. Dabei sagte Kerriot a. a.: Auf die Jllussion das; Deutschland ruiniert werden müsse, damit Frankreich blühe, hat man den Friede» zu gründen versucht. Man hat sehr rasch bemerk«, daß wenn Frankreich Bezahlung erhalten soll, zunächst Deutsch land sein Gleichgewicht wieder gegeben werden muß. Wollen Sie den Frieden? Dann machen Sie ihn auf dein Gebiet wirt schaftlicher Beziehungen, mache,i Sie einen Frieden durch Handelsverträge. Tun Sie daS nicht, dann wird der Frieden nur ein trügerischer Schein sei», gut für schöne Reden, aber nicht imstande, der erste» Prüfung zu widerstehe». Ich sage Ihnen: Der DaweSplan verwirklicht nicht mit einem einzigen Schlag daS Gleichgewicht und den Frieden Europas. Meinen Freunden sage ich: Gebe» Tic sich keinen Jllnssioncn hin; wer den Frieden haben will, der muß ih» sich verdienen. Seien wir Führer der anderen Nationen, unterstützen wir sie, wenn möglich. Fordern wir sie auf, uns zu folge». Ich sage Ihnen: G.auben S: nicht, daß man das Ergebnis, daS wir erstreben, erreichen wird ans dem Weg des Zwanges, indem man zur Gewalt seine Zu flucht niuiint, indem man seinen Willen aufzwingt durch sa's S Hst ein der Ultimaten. Unser Land braucht Ruhe. Das ist der Sinn d«r Londoner Abmachungen. Der Vruch der Londoner Abmachungen bedeutet Verwirrung auf dem Gebiet der Währung und die Verpflichtung sür Sic, eine Gewaltpolitik wieder aufzunehmen. nicht in demselben Grade, wie sie jüngst betrieben wurde, sonder» mit aller Schärfe. Wir haben unsere Entscheidung bereits getrosten. Die Regierung, in deren Namen ich vor Ihnen spreche, macht nicht geltend, das, sic aiisterordent- liche Vorteile erreicht habe, daß sie grosie Siege errang. Sic behauptet vielmehr, ei» ehrenvolles 20 c r k errichtet zn haben, ein Werk der Weisheit und 'Vernunft. Tie schenkt Ihne» nicht den Friede», aber sie bringt Ihnen den Gewinn der Hoff- nung auf Friede». Zweifelles lebe» wir nicht, wie wir eS gern wollten und wir cs die Menschen möchten, und wie wir wünschen, daß unser geliebtes Frankreich lebe, zweifellos leben wir noch nicht im vollen Licht der Tonne, die berichjgt und beiter auf uns- bcrab- schant nnd die Arbeit des anständigen und geduldigen Arbeiters begünstigt. Aber wenn wir noch »übt das volle Licht jenes Tages sehen, so ist eS doch der erste Schein einer Morgen röte, die uns das- Ende einer Nacht ankündigt, die wir mit so viel Schmerz durchschritten haben und die init jo viel Blut getränkt war. Die Rede de? Ministerpräsidenten wurde vom Hanse mit außerordentlich lebhaftem Beifall ausgc»o»nne». — In der Nacht- sitzung teilte Kaminerpräsident Paiuleve mit, daß nur eine einzig« Tagesordnung eingegangen sei, welche von den Abgeordneten Bl » ,n , Violette nnd Morell unterzeichnet sei und folgende» Wortlaut habe: Die Kammer beglückwünscht die Negierung dazu, daß sie den Grundsatz des Schiedsgerichtes in die Londoner Abmachungen hineingebracht und eS dadurch den ilnterbändlcrn ermöglicht hat, in liberalem Geist iniernaiionalcr Zusammen arbeit und Eintracht zu praktische», friedlichen Lösungen des Reparations-Problems zn kommen, sie setzt das Vertrauen in die Regierung, daß sie i»i Verlauf der bevorstehenden Konferenzen über die iiiteratliierteii Schulde» sofort beim Völkerbund daS Werk der Gerechtigkeit und des- Friedens-, das- in seiner Gesamt, heit die Sicherheit und den Wiederaufbau verbürgen soll, fort- setzen wird, sie billigt die Erklärung der Regierung und geht unter Ablehnung jedes- Zusatzes zur Tagesordnung über. Diese Tagesordnung wurde mit der gemeldeten Stimmen- zahl angenommen. Die Kammer vertagte sich daraushin aus Mvntagmittag. Die Debatte im Sena! Paris, 25. August. Hier siebt man den Erklärungen V o ! n - rares- im Senat mit Spannung entgegen. Fndcllen belleben keine Zweifel, daß sich der Senat sür die Annahme der Londoner Beschlüsse cnischeiben wird. Die Sitzung beginnt Tiewttagfrüh 10 Uhr. Wüste Hetze PainrareS und seiner Presse, (Drahtbericht n n i e r c r Berliner Vertretung.) Paris, 25. August. Der Berliner Berichte'»aller deS „Echo de Paris" be> tchwert sich vorüber, das; deutsche Truppen U e b n n g e » halten, nnc> das; Kriegsteilnehmer G e d ä cb t n i s f e i e r n vercinstatten. Er nennt Mcieooncilo nnd Herri-tt Utopisten, wenn sie an eine E n t w a s f n n n g Deutschlands geglaubt hätte». Das N e i b s - >v e h r i» a n o v c r bei Berlin, das; den Umiaiig eines F-r-ie- deiismgiiövers haben werde, sei der Anfang einer neuen Mili tarisierung Deutschland: !). Ferner beschwert 'ich der Kon'eftwii- c>ent über die Feier, die am 31. August ;»»> Gedenken an die Schlacht von Tanne » be r g staltsinge» w'l, nnd a» der .Hindcn- bnrg, Mackensen »ud Ludencwrss in der üblichen Weise teil- nehmen weroen. Das Verhalten der Berliner Negierung in der Frage der M i l i t ä r k o n t ro Ile, so schreibt der Berichterstatter weiter, ist geradezu skandalös. Die Verbandliingen ziehen sich jetzt schon Monate hin. Die Berliner Negierung besieht oarans, das; in Etappen kontrolliert wird: 1. die Fabriken, 2. die Reichswehr, nno das; nicht znrUckgegriffen werden soll. Das zeuge nicht vom guten Gewissen. Man wolle offenbar oa? verbotene Material herunifchiebeil und so der Kon!rolle entziehe». Vom gleichen Geiste wie oieü'r itzenbericht, waren zwei Resen ersülit, die Poüieare bei Bergan durch zwei feiner poli- ti'chen Frcnuge oerlewn ließ, da er selbst i» Paris anwe eud sein musste. In wiesen Reden wiegerhcllte Poll,care die Be aupinng vgn Tetilschlands Kriegsschuld. Das iniperialisilicbe Deniiclstaug vgn ION lebe noch. Das geringste, waS man von T^ut'chlang forocrn müsse, iei, das; es endlich einmal Lpser bringe;!). Deutsche Schicksalsfragen Von Reichsminister a. D. Dr. Bell. Vizepräsident des Reichstages. Die bevorstehende Abstimmung und Entscheidung über die Londoner Abmachungen im Deutschen Reichstag kann an welthistorischer Bedeutung und an Folgenschwere sür das Schick sal unseres deutschen Vaterlandes kaum überboten werden. Aus den Parteien des Reichstages lastet eine ungeheure Verant wortung. Da aller Voraussicht nach die Regierungsparteien, die sozialdemokratische Fraktion, die Bayrische Volkspartei und der Wirtschaftsbund zur Annahme, die Nationalsozialistische Par tei und die Kommunisten zur Ablehnung entschlossen sind, so ist eine Zweidrittelmehrheit nur durch Zustimmung der Deutsch- nationalen Volkspartei zu erreichen. Bei den Deutschnationalcn liegt also die Schicksalsentscheidung, Im deutschen und natio nalen Interesse ist die dringende Erwartung auszusprechen, daß sie sich der Tragweite ihrer Entschließung bemüht werden und bis zur Entscheidungsstunde mit allem gebotenen Ernst über legen, ob sie die bisher in Aussicht gestellte Ablehnung vor dem Volke und vor der Geschichte verantworten können. Mit vollem Nachdruck sei betont, daß sich auch die zur Annahme entschlossenen Parteien keineswegs hinwegtäuschen über die außerordentlich schweren Lasten und Opfer, die für das verarmte deutsche Volk und namentlich für die hartbedrückte Wirtschaft mit der Zustimmung zur Londoner Konferenz, ins- besondere mit der Uebernahme der prozentual bis auf 2^ Mil liarden Goldmark gesteigerten und fast unerschwinglichen Iah- resabgaben verknüpft sind. Aber die Entscheidung spitzt sich doch auch diesmal, wie 1919 und 1921, dahin zu, daß zwischen zivei Uebeln zu wählen und abzuwägcn ist, ob die Nach teile der Annahme die Schäden der Ablehnung überwiegcn oder umgekehrt. Sorgfältige und gewissenhafte Abwägung aller sür und wider sprechenden Tatsachen müssen zu dem Schlußergeb' nisse führen, daß die Folgen der Ablehnung für Deutschland ge radezu katastrophal sein würden, wogegen die Annahme trotz der unverkennbar harten und überaus schweren Bedingungen uns die Möglichkeit zu einer Wiedergesundnng unserer Wirt schaft bietet nnd uns nach menschlichem Ermessen die Bahn frei, macht sür eine freiheitliche und ersprießliche Zukunftsentwick lung. Der Inhalt des Dawesplanes, soweit er nicht ausschließ lich die besetzten Gebiete betrifft, also insbesondere die in den Anlagen 1, 2 und 4 des Londoner Schlußprotokolls festgelcgten Vereinbarungen über Umgestaltung der Reichsbahn und Reichs bank sowie über die Belastung der deutschen Wirtschaft durch die vorgesehenen Industrieobligationen, andererseits die Gewäh rung einer 800-Millionen-Galdmarkanleihe, find in der Presse so ausgiebig erörtert worden, daß sich weitere Darlegungen hierüber eriibrigen. Das Kernstück der Londoner Verhandlungen bildeten di« besetzten Gebiete. Für beide Verhandlungsgruppen mar die Entscheidung über Lebensbedingungen der Bewohner von Rhein und Ruhr von ausschlaggebender Bedeutung, Unsere deutschen Verhandlungsvertreter haben mit dankenswerter Ent schiedenheit und unermüdlicher Tatkraft alles daran gesetzt, nm die deutschen Interessen zu wahren und eine für die besetzten Gebiete möglichst günstige Lösung, freilich mit unvermeidlichen Opfern, herbeizuführen. Es hat wirklich nicht an ihnen ge- legen, daß uns manche Abmachungen, besonders über die Räu mungsfristen, bittere Enttäuschungen brachten. Um aber einen kleinen Ueberblick darüber zu gewinnen, was für das Schicksal der besetzten Gebiete und folgeweis« weit darüber hinaus sür unser gesamtes Volk und Vaterland auf dem Spiele steht, wird eine gedrängte Zusammenstellung der politischen und wirtsäzaft- lichen Ergebnisse der Londoner Konferenz für die besetzten Gebiete angebracht sein. Von den vier Anlagen des Londoner Schlußprotokolls be handelt Anlage 3 die Wiederherstellung der w i r t s cha f t l i ch e n und fiskalischen Einheit. Weiter befassen sich maß gebende Noten und Briefe der beiderseitigen Berhandlungs- führer mit der Räumung, ferner den Ausgewiesenen und der Lage der Bewohner des besetzten Gebietes. Zur Wiedcraufrich- tung ber wirtschaftlichen und fiskalischen Einheit sind folgende Anordnungen getroffen. Wird am 30. August 1924 in London die Vereinbarung unterzeichnet, so wird in folgenden Etappen die Wirtschafts einheit durchgeführt: Bis zum 1. September hat Deutsch land die vorgesehenen Allsführungsgesetze zu verkünden. Stellt dann am nämlichen Tage die Reparationskommission die Tat sache der Verkündung der deutschen Gesetze fest, so ergeben sich folgende Maßnahmen: Am 9. September wird die Zoll- er Hebung an der Binnenzollinie eingestellt. Am 22. Sep- tember werden alle Einschränkungen des Verkehrs zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet sowohl für Personen wie für Waren und Fahrzeuge weitestgehend abgeschwächt, ferner die französischen und belgischen Zollftellen an der Binnen-Zollinic beseitigt und die deutsche Zoll- und Steuergesetz gebung sowie die deutschen Außenhandels-Vorschriften mit Lin- nnd Ausfuhrbewilligungen von den alliierten Dienststellen im besetzten Gebiet angewendet. Bis zum 7. Oktober hat Deutschland die in der Londoner Konferenz vorgesehenen Aus- führungs- und Kontrollorgane, ferner die Zentralnotenbank und die Reichsbahngesellschaft einzusetzen und durchzuführen und die Wertpapiere der Eisenbahn- und Industrieobligationen aus zuhändigen. Stellt an diesem Tage die Reparationskommission die Erfüllung der vorgenannten Bedingungen fest, so geht zu gleich die Konzession für die Negicbohn auf die Neichsbahn- gesellschaft über. Am 2 2. Oktober werden die beschlag nahmten Bergwerke, Kokereien, industriellen, landwirtschaft lichen, forstlichen und schiffahrtlichen Unternehmungen den deut schen Eigentümern und Behörden h e r a u s g e g e b e n, weiter die Pfünderorganisationon beseitigt und alle Requisitionen für Pfändcrzwecke ausgehoben, ferner vollständige Freiheit im Ver kehr von Personen, Waren und Fahrzeugen durchgeführt, die seit 11. Januar 1923 erlassenen Ordonnanzen der Rheinland- Kommission zur Beseitigung wirtschaftlicher und fiskalisciwr Er- schiverungen revidiert und der gesamte Eisenbahnbetrieb von der Reichsbahngesellschaft übernommen. Mit dem 7. Dezem ber wird die Regie vollständig beseitigt. Die be setzten Gebiete werden also mit den vorgenannten Zeitpunkten von ihren überaus harten und drückenden wirtschaftlichen und fiskalischen Hemmungen und Erschwernissen befreit und folge- weise dem unbesetzten Deutschland gleichgestellt. Das in ausgetmischten Noten der Deleaationsfiihrer nie dergelegte politische Ergebnis der Räumung sielst wiederum mehrere Etappen vor. Bis spätestens 2 2. Oktober sind zu räumen die Bezirke Dortmund, Hürde und Lünen, ferner die Häfen von Emmerich, Wesel. Mannheim, Karlsruhe. Leo- paldshafen, Offenburg-Appenweiler. (Letztere beiden Orte sind inzwischen bereits geräumt. Die Red.) Bis spätestens 7. Dezem ber müssen die Zwischenräume zwischen den Brückenköpfen Köln, Koblenz und Mainz und der Randstreifen östlich des Briickenkopfgebietes Köln bis Bahnlinie Bohwinkel-Haan ge räumt werden. Räumung des Ruhrgebietes und des sogenannten Sanktionsgebietes Düsseldorf und Duisburg erfolgt spätestens am 16. August 1925, wobei zwischenzeitlich ivcitestgehende Er leichterungen für die Besetzung versprochen sind. Das alsbald zu räumende Besetzungsgebiet umsaßt 1600 Quadratkilometer mit 900 000 Einwohnern. Die im Artikel 7 der Anlage 2 festgesetzte Amnestie trifft alle aus politische» Gründen begangenen oder in der poii- tiscl)en Stellung des Täters begründeten Straftaten seit 11. Januar 1923 bis zum Inkrafttreten der Londoner Verein barungen. meiter alle Zolldeüklc und sämllichc mit der sran- zösisch-belgischen Länderpolitik zusammenhängenden Delikte. Durchgcsiihrt wird die Amnestie, gerichtet aus Strascrlaß und Ausschluß zukünftiger Strafen, von gemischten deutsch-sra»- zösisch-belgischen Kommissionen, wobei Berufung an den Haager Schiedsgcrichlshof vorgesehen ist. Das bedeutet vollstän dige Wiederherstellung der deutschen Justiz. Weiter bestimmt der Notenwechsel, daß die Ausgewiesene» wie. der zurückkehrcn dürfen. Nur in wenigen Ansnahmesällen dars die Rheinland-Kommission nach vorherigem Benehmen mit den deutschen Behörden die Ausweisung aufrcclstcrhaften. Der Be- amtcnapparat soll noch Artikel 1b der Anlage 3 schleunigst derart wiederhergestclit werden, daß jegliche Hemmungen der deutschen Verwaltung und Justiz ausgcschaltet werden. Sämtliche seit 11. Januar 1923 von der Rheinland Kam. Mission erlassenen Ordonnanzen sind nach Artikel 1b der An lage 3 einer gründlichen Revision zur Beseitigung jeglicher Er schwernisse der wirtschaftlichen und fiskalischen Einheit Deutsch lands zu unterziehen. Weitergehende Zusagen für die älteren Ordonnanzen und die Revision aus politischen Erwägunge» sind in maßgebenden Kreisen erfolgt. Schließlich hat der französisch« Ministerpräsident in Beantwortung des Briefes des Reichskanz lers nm 16. August zugesici-crt, das; im besetzten Gebiet dl» Freiheit für Vereine. Versammlungen un»