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Riesaer O Tageblatt und Auieiaer iLldchlattiwd Ämri-er» «nd A«;rigör Mtdlattmd ÄMgrrj I-M-u «--I». «Irl«! r^tN.« e»WUI X- »mtuchn, B-!»»«I»ach»»4I« . " ' Her »«wtzmchtmiwuschast Srosjeuhaiu. de» «mtt,erlcht«, der »«tsavvüttschaft bei« «mtßgerichte «ud des ' Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa »ud de» H«cht»olla«t» Meiste«. Fi 48. Sonnabend, SV. Februar IS3«, abends. 79. Jahr«. »a» Rftsaer Lageblatt erllhelnt jede» S»» as»"b» '/,« Uhr mit «uSnahme der Sonn, und Festtage. ve»n»»prrt«, gegen Vorau«,ahlung, ,ür «inen Monat n Mark 25 Pienniz durch Post oder durch Bßten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktioniverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis, Lebalten wir un» da» Recht der Pr«i»erhöhung und Nachforderung vor. «»«eigen kür di« Nummer de« vurgabetage» sind bi» 9 Uhr vormittag» auhugeben und im vorau» zu bezahlen; «in« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tage» und Plag«» wird nicht übernsmmeii, Arun "spreiz für die SS mm dritte, 3 mm hohe Grundschrtst.Z«Ur tk Silben) 25 Äold-Pfennige; die 8- -uw breit« Reklamezeile ISS Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Sag 50<7„ Ausschlag. Fest« Tarife, bewilligter Rabatt «lischt, wenn d« Bettag verfällt, durch Klage ringe,ogen werdrn muh oder der Auftraggeber in Kontur» gerät. Zahlung», und Erfüllung»-«: Riesa. 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Wenn aber gewisse politische streße oerjuchen, ans diesen so betrüblichen, aber Gott sc'. Dank doch vereinzelten Vorfällen Kapital für ihre Parte takti- scheu Ziele herauszuschiagcn, wenn sie Tag für Tag von einer politischen Verseuchung der nationalen Kreise spre. chen, ganze Parteien als intellektuelle Urheber dieser Feme morde bezeichnen, ohne jede Anhaltspunkte und Unter- lagen Führer dieser Parteien mit dielen scheußlichen Taten in Zusammenhang bringen, so begehen sie ein« Tat, die nicht minder zu verabscheuen ist, als das Verbrechen dieser bereits verurteilten jungen Leute. Durch tägliche Hetzartikcl in der Linkspresse hat man cs bereits ver standen, eine Feincmordpsuchose großzuzüchten. Man kennt ja die Wirkung des gedruckten Wortes. Wenn fast zu jeder Stunde dem Volke von dein Vorhandensein großer politi scher Femeinordorganisationen gepredigt wird, so wird das Volt auf die Dauer diesen Etnflnsterungen Glauben schenken. Die Massensuggestion sorgt für das andere. Ruhe und Entgiftung der politischen Athmosphäre, deren wir so dringend bedürfen, schwinden, das Ansehen Deutschlands im Ausland als zivilisierte, kulturell hoch stehende Ration leidet. Niemand schöpft Gewinn aus die len Verhetzungen. Nnr die Parteien, die sie in die Welt sehen. Leit einigen Tagen arbeitet un preußischen Landtag ein Untersuchungsausschuß, der Licht zu bringen hat über eventuelle Znsammmchänge zwischen Arbeitgeberverbänden, dcutschnationalen Abgeordneten und Fememördern. Die Untersuchung wird recht gründlich durchgeführt. Aber so viel Zeugen brS jetzt schon vernommen wurden, so ein gehend auch die Fragestellung der sozialdemokratischen Mitglieder des Ausschusses waren, nichts, auch nicht das Geringste ist zu Tage gefördert worden, was die Behaup- tungeu irgendwie stützen könnte. Rekapitulieren wir ein mal die Geschehnisse, die der Verhandlung des Aus schusses zu Grunde liegen. Der Oberleutnant a. D. Schulz war rn einer Abteilung des christlichen Zentrale erbands der Landarbeiter als Hilfskraft angestellt. Lerne Tätig keit gab seinen Vorgesetzten zu keiner Klage Anlaß. Er war zuverlässig, arbeitsam und erfüllte tue Aufgaben, drc ihm übertragen waren. Verständlich daher, daß er sich einer gewissen Lninpatlne seiner Mitarbeiter erfreuen durfte. Als dieser Oberleutnant Schulz eines Tages wegen der Vorkommnisse am Küstrlner Putsch verhärtet wurde, war feder einzelne im Zentralverband der An sicht, daß der Verdächtigte an den Straftaten, die man ihm vorwarr, völlig unschuldig sei. Aus dieser Ueber- zeugung erwuchs das Bestreben, dem jungen Manne die Möglichkeit zu verschaffen, sich der Hilfe ernes tüchtigen Rechtsanwalts zu versichern, und ihm womöglich einige Erleichterungen zu verschaffen, die ihm das Leben im Gefängnis erträglicher gestalten könnten. Eigene Mittel konnte der Verband naturgemäß nicht zur Verfügung stellen. Der deutschnationale Abgeordnete Meyer sah sich daher nach Geldgebern um und kam so auf den ihm be kannten Geschäftsführer der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Herrn von Zeugen. Seine Bitte Wurde rundweg abgeschlagen. Als einige Wqchen später eine andere Abteilung des Zentrallandarbeiterverbandes sich an Herrn von Zengen um ein Darlehen von 5000 Mark wandte, wurde diese s-umme bewilligt. Die Quittung für dieses Darlehen unterschrieb der Ehrenvorsitzende der Organisation, der deutschnationale Abgeordnete Behrens. Der Abgeordnete Meyer, der über die Verwendung der vom Arbeitgeberverband zur Verfügung gestellten Summe nicht orientiert war, ließ sich das Geld aushändigen und verwandte es für F>en Zweck, den er vorhatte. Aus der Untersuchung hat sich das eine klar herausgcstellt, daß weder Meyer noch Behrens, ebensowenig selbstverständlich die Vereinigung der Arbeitgeberverbände, jemals auch nur mit dem Gedanken gespielt haben. Schulz oder irgend einen der anderen Inhaftierten aus dem Gefängnis zu befreien. Sogar die untersuchenden Gerichtsbehörden Und niemals auf diesen Verdacht gekommen, geschweige daß sie Anhaltspunkte fanden, tue einen solchen Verdacht hät ten stützen können. Es kommt werter hinzu: Den im Untersuchunasans- schus; vernommenen Abgeordneten wird der Vorwurf- ge macht, mit Fememördern ui enger Verbindung gestanden zu haben, ijlber wo sind diese Fememörder ? Oberleutnant Schulz, auf dessen Person diese Behauptung aufgebant wird, sitzt in Untersuchungshaft. Gewiß, es besteht em Verdacht gegen ihn, der ihn mit den Mordtaten ni Zu sammenhang bringt. Aber ist ent Verdacht gleichbedeutend mit der Schuld? Es ,st doch nicht angängig, einen Ver dächtigten schon als überführten Verbrecher zu bezeichnen, wenn em Urteil noch gar nicht vorliegt. Wie kann daher der Untersuchungsausschuß sich über Zusammenhänge zwncheu Abgeordneten und «mein Fememörder unterhalten, wenn darüber noch gar keme Klarheit besteht, ob über haupt em Fememörder m dreier Affäre existiert. Die Verhandlungen des Ausschusses schweben also vollkom men rn -er Luft. Ein abschließender Spruch dieses Gre mmins vor einer Entscheidung der gerichtlichen Instanzen über Schuld oder Ntchtschuld des OPerleutnaM Schulz m daiwr unmöglich. . . .- Und sollte das Verbrechen des verdächtigen Oberleut nants wirklich erwiesen sein, dann müßte zunächst die Frage gereinigt werden, ob die Deutfchnationalen Abge ordneten un Zeutralverband der Arbeitgeberverbände m dem Augenblick, als sie die Gelder zugunsten des Schulz verwandten von der angeblichen Tat des Inhaftierten wußten oder nicht. Auch wenn diese Frage bejahend be antwortet würde, so könnte strafrechtlich nichts gegen diese Herren unternommen werden, denn das Gesetz besagt es ausdrücklich, daß es jedem Bürger erlaubt ist, einem Untersuchungshästling Unterstützungen zukommen zu lassen. Politisch müßten diese Herren dann allerdings gerichtet werden. Aber ihre eidliche Aussage bekundet, daß sie von der Unschuld des Oberleutnants volltomincu überzeugt waren, . Ministerbesnch in «öl«. Köln. IFunkspruch.) Reichsaußenminister Dr. Stresemauu traf in Begleitung des GesanbtschaftsratS Redlhammer, des Reichsjustizministers und deS Ministers für die besetzten Gebiete Marx, des GenerakreichSkommis- sarS Schmidt und des preußischen Kultusministers Becker, heute vormittag in Köln ein. Ter Reichsaußenministcr wird, wie angekündtgt, an dem heute abend stattfindcnden Festkommers der Kölner Studentenschaft tcilnchmen. In MmMmmiMn SM W SMle Mr leim llrlasb. vdz. Berlin. Bor einigen Tagen hieß es, daß der neue Neichsernährungsminister Hasliude aus Anlaß einer ge wissen Sabotage der Beamten seines Ministeriums gegen ihn in Urlaub gegangen sei. Ter Reichsernährungsminister veröffentlicht nun in der Presse eine Erklärung, wqyach er den Urlaub schon nach s» kurzer Amtszeit itziplac einer Er- kraukmlg hatte nehme« müsse», die er sich durch eine ver schleppte Grippe zugezogeu und eine völlige Nerveuabspan- nung berbeigesührt habe. Tie Beamtenschaft seines Mini steriums sei ihm mit Vertrauen und Bereitwilligkeit eut- gcgengekommen und von irgend einem Widerstand derselben sei ihm nichts bekannt geworden. Eine Verbindung irgend eines Beamten seines Ministeriums mit einem Artikel der Ostpreubischen Zeitung, der seine Urlaubsgründe besprach, scheine ihm nicht gegeben, vielmehr hätten die Beamten ihm ihr Befremden über diesen Artikel ausgesprochen. Ein Widerstand aus der Beamtenschaft würbe zweifellos eine ganz andere Folge auSgelüst haben, M MSsm Ser MMlrelSMe. vdz. Berlin. Ter Volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichstags beriet am Freitag die Vorlage über die Sicherung der Getrcidebewegung und die vom Abg. v. Dewitz lTnat.) vorgelcgten Richtlinien über ein Einfuhrmonopol. Abg. Sepp jTBP.) bezeichnete die Vorlage in der vorliegenden Form als ungeeignet zur Erreichung des angestrebten Zie les. Abg. Schmidt-Köpenick lSoz.) hielt eine Regulierung SeS Roggenbaues für notwendig. Bei entsprechender Ge staltung der Verwaltung seien seine Freunde Befürworter des Monopolgebankens. Die Abgg. Lammers fZentr.) und Hummel fDem.) verlangten, daß der mißlichen Marktlage ein Ventil geöffnet werden müsse. Das nächstliegende sei die Bereitstellung entsprechender Mittel für eine geeignete Zentralstelle. Abg. Bachmann (Dnat.) erklärte die Bereit willigkeit seiner Fraktion zur Mitarbeit an Erfolg verspre chenden Maßnahmen zur Belebung des GetretbemarkteS und stimmte dem Vorschlag zur Einsetzung eines Unteraus schusses zu. Ter Unterausschuß wurde eingesetzt, nachdem Präsident Merz von der ReichSgetreibeftell« einen Ueber- blick über die deutsche Getreideernte in den Jahren 1908 bis 1913 und 1925 gegeben hatte. Wie wir erfahren, erlitt Präsident Merz nach der Sitzung einen Schlaganfall. ' III IM SM-PMW KWlt. qu. Berlin. Die Reichsregterung hat »unmehr durch deu deutschen Vertreter bet der gemischten Kommis sion für Oberschlesien den Antrag gestellt, eine Unter« fuchung gegenüber de« brutale» Berfolgnnge« Les deut sch«» Bolksbnndes durch die polnischen Behörden in Ost- Oberschlesien eiuzuleiten. Der deutsche Vertreter wies ans die ungeheuere Beunruhigung hin, die durch das Vorgehen der Polen gegen die deutsche Minderheit in Deutschland entstanden ist. Es liegt nunmehr in der Land des Prä sidenten der Kommission, des schweizerischen Bundesrats Ealonder, den Antrag der deutsche» Negierung dnräkzufiih- rcn. Präsident Ealonder gab die Erklärung ab, daß er der Angelegenheit die -em Ernst der Lage entsprechende Aufmerksamkeit widme» werde. Betriebsstillegung bei Krupp. Wie aus Essen gemeldet wird, beabsichtigt die Kruppsche Zechenverwaltung die Zeche „Hauibal N" in Eikel wegen Abiatzmangcl siillzulege«. Von der Stillegung würden 1000 Arbeiter und 42 Beamte betroffen. Nach Mitteilung der Kruppschen Zechenverwaltung ist infolge Betrtebstill- legung bezw. Einschränkung die Gesamtaxbeiterzahl der Firma Krupp von. 42 000 ayf 20000 zurückgegangeu. Von «rooo werden 10000 nur ftr Kurzarbeit Lekchäftiät. - M« SülWM I« MSkMImS. )( Koblenz. Infolge starker Negensälle im Quell gebiet der Mosel stiegen gestern morgen Mosel uud Saac ziemlich schnell. Die Saar bat in Saarbrücken mit 8.24 m ihren Höchststand erreicht. Die Mosel wird in Trier heute voraussichtlich zum Stillstand kommen. lGester» 8 Uhr vor mittags betrug der Wasserstand 4,70 m gegen 2,04 m vor gestern.) Ti« Nahe fällt wieder. Der Rhein in Koblen, wies 3.79 lgeftern 2,77) m auf. beute wird voraussichtlich der Höchststand unter 5 m eintreten. Die gestrige Regen pause war nur von kurzer Dauer. Eine neue atlantische Depression bedingt veränderliche Witterung mit Regeu- sällen, di« auf Gebietsteile des Niederrheins beschränkt bleiben. Di« Temperatur ist weiter zurückgegangrn. Ti» Höhen batten Frost. Las Lahntal überschwemmt. Berlin. jFuntipruch.) Ans Frankiurt a. M. wird gemeldet: Infolge der starken Negensälle -er letzten Tage ist dH: Lahn über die Ufer getreten und beginnt dos Tal unter Wasser zu fcsen. Ta das Waner noch fortwährend steigt, sind die Berbiudnngswegc in den einzcluen Ort schaften abgeschnitten. Zn der Pfalz haben Wolkenbrüche in den Ortschaften teilweise große Verheerungen angerichtct. Tie Straßen stehen unter Wasser und müssen mir Kähnen befahren werden. Tic Rcgenmalieu gingen in solcher Stärke nieder, daß in wenige« Minuten ganze Striche in große Seen verwandelt wurden. «- Neue Hochwassergefahr in Holland. Amsterda m. iFunkspruch.) Wie aus Roermond be- richtet wird, ist dort daS Wasser der Maas seit gestern vormittag i» besorgniserregender Weise gestiegen. Ver schiedene Törfer sind erneut mit Uebrrichwemm.ing bedroht. Besonders ernst ist die Lage bei dem Orte Oel, da das Wasser wieder mit Gewalt durch den alten Tcichdurchbruch bei Merum strömt. o Drohendes Hochwasser in Frankreich und Belgien. Paris. iFunkspruch.) Aus verschiedenen Gegenden Frankreichs kommen wieder beunruhigende Meldungen über daS Steigen der Flüsse infolge der letzten starken Regen fälle. Ter Stand der Seine ist vorläung noch Verhältnis- mäßig niedrig, während Maas, Mosel und Lrne bereits zum Teil über die User getreten sind. Auch aus Belgien liegen Nachrichten über drohendes Hochwasser vor, nament lich die Maas ist im ständigen Steigen begriffen. Demokraten «ud Volksentscheid. )l Berlin. Eine demokratische Korrespondenz veröl- sentlichr aus Anlaß der beoorstcbcndcu Auslegung der Ein zeichnungslisten für ei» Volksbegehren in der Frage der Fürstenabfindung nachstehende Mitteilung der Partei leitung: Tie Deutsche Demokratische Reichstagssraktion ist aus dem Bestreben heraus, die ungeheuerlichen Forderun gen der Fürsten abzuwehren und das schwer leidende deutsche Volk vor weiterer Belastung zu bewahren, nach drücklichst bemüht, eine diesem berechtigten Verlangen ent sprechende gesetzliche Regelung der Fürstenabfindung auf parlamentarischem Wege zu erreichen. Tie Gestaltung des Kompromitzentwurfcs im zuständigen Slnsiämß steht noch nicht fest. Tie Hoffnung ans eine erträgliche Regelung ist somit noch vorhanden. Für die Teurschc Demokratische Partei ist daher der Zeitpunkt für eine Stellungnahme »x einem Bolksentschßid noch nicht gekommen. Die Anklageschrift gegen Varmat nnd Hellwig. Berlin. iFunkspruch.) Hu ihrer Anklageschrift von mehr als KOO gedruckten Kolioieiteu bezichtigt die Staats anwaltschaft zwei Brüder Barmats, darunter Julius Bar mat als Hauptangeklagteu, des Betruges gegenüber der Staatsbank, ferner aktiver Bestechung Hoesles und Hell wigs. Gegen die anderen Barmats wird die Einstellung des Verfahrens beantragt. Hellwig wird augeklagt der Untreue und passiver Bestechung. Auch Abg. Lange-Hegcr- mann ist angeklagt. Bei dem frühere» Ministerialdirektor Kauz wird beantragt, ihn außer Verfolgung zu setzen. Ter verstorbene Minister Tr. Hoefle gilt als schwerer Be stechung für überführt. Ter dem Reich «ud dem Staate Preußen zugefügic Schaden wird aus 20 Millionen Mark geschätzt. Ti« Staatsanwaltschaft will in der Lage sein, ihre sämtliche» Angaben urkundlich zu belegen, so daß Zeugenaussagen in diesem Prozeß keine entscheidende Nolle spielen sollen. Die Gemeindewahle« in Volzariev. . )( Sofia. Die Zeitungen veröffentlichen die endgül tigen Ergebnisse der Gemeiudewahlen. Bei einer Wahl- bctciiignng von ungefähr 80 Prozent wurden abgegeben für die Regierungspartei iTcmvkraiiicheski Sgowor» 87 000, d. tz. 18 Prozent aller abgegebenen Stimmen, für die Tcmokraiische Partei 10 000, für die Agrarvüudlcr 17VON, die Sozialdemokraten NOOO, die Nalionalliberalen 27 000, die Ltambulowiften 12 00» und die radikal-demokra tische Partei OOOi) Stimmen. Tie Mandale in Sofia ver teilen sich wie folgt: Regierungspartei 02, Nationalliberale 1v, Demokraten V, Agrarbttndler 8, Sozialdemokraten 4. inSgMmt 60 SitzL-