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D« Pr»i» tll, dl« I» i»m dnll» >NM»««nM, tft 4 4-ie«»« dommdrM^Lnt-eMMwNnio^, NachÄdsta^ü^""^» ImUchnUUI» 5 LU Lnstlguna oon hodtr Sand teln« Nask», au, lausindui verlrig««, b«> Unkrbxchungm d«, ««- >chlM,d«lr>«dn dUa« Anlprüch«. rMÄ5L^Vl.^ Nr. 184. Dienstag, den 9. August 1938. Iahrg. 91. Li» »e«e» Llukopker «Iss ^»^»se-«»terror,: Sudetendeutscher im Böhmerwald erstochen! Die Kette -er Mißhandlungen nnd Heransfordernnge« reißt nicht ab. Der in der Tschecho-Slowakei amtlich geduldete» Hetze gegen die SdP., di« die gesamten politischen Gegner der Partei de, Sudetendeutschtum» z» immer neuen Gewalttätigkeiten gegen deren Anhänger aufstachelt, ist in der Nacht -nm Montag «ieder «in Menschenleben, de. Angehörig, de, SdP. W. Paierle, zvm Opfer gefalle«. Paierle befand sich mit seinen Kameraden Küchler und Schwarz im Gasthaus Herrer 1« Glaserwald i« Bezirk -artmanltz im Böhmerwald. Zwischen ihnen nnd 14 anwesende« Sozialdemokrat««, de««a sich «i« tschechischer Ftnanzbeamter zugesellte, kam es zu Meinung», verschtedeuhette«, worauf stch der Gastwirt veranlaßt sah, dl« Sozialdemokrat«« ««d d«« tschrchisch«« Beamte« a«» dem Lokal »u «eise«. Rach einem kurzen Wortwechsel »erließen die Sozial, demokrate« und d«r tschechische Beamte da« Lokal. Al« sich di« drei SdP.-Le«t« «kn« halbe Stund« darauf aus de» Heimw«g begaben, wurden st, «»weit de« Gasthofe« von de» z»vor an« dem Lokal Gewiesene» überfalle«. Bor der Uebermacht »erachte« st, fich durch Flucht zu retten. Paierle kam jedoch hierbei nur noch etwa 1VV Schritte fort, von Mess«,stiche« getroffen brach er sterbend z »sa » m « a and ward« später von dem Lehrer Rusa au» Glöckelberg tot aufgefuude». Der Ermordete wie« insgesamt vier Stich« auf, «ine« hatte er in die link« Seite, eine» in die rechte Seite uad zwei Stich« in den Rücke» erhalte«. Der erstochene Paierle ist 88 Jahre alt «nd Sägewerk«, arbeiter. Seine beiden Kameraden find ebenfall« Arbeiter. Der Täter konnte «och «icht festgestellt werde«. Sm Z«. samenhang mit der Bluttat stad 18 Personen festgenommen worden, di« fich zurzeit «och bei der Gendarmerie befinden. Der Mörder ei« tschechischer Emigrant. Prag, S. Ang. Da« tschecho-slowakisch« Pressebüro bestätigt al» Ergebnis der amtliche« Untersuchung de» Mord- falle« vo« Slaserwald, daß der SdP.-Man« Paierle durch «i»e» Messerstich iu« Herz getötet wurde. Rach diese, Meldung handelt e« sich bei dem Mörder offenbar um eine« tschechische« Emigranten au« Wie«. Die Obdnktioa der Leiche ergab vier Stich« und eiaen Schlag mit eia«« Biergla«. Der tödliche Stich traf di« link« Herzkammer »nd ward« mit «ine« Taschenmesser geführt. Dem Bezkksrechtswahrer der Sudetendeutschen Partei, Dr. Steinbrenner, wurde die Anwesenheit bei der Obduktion der Leich« verweigert. Das Begräbnis Paierle» findet morgen statt. Ma« rechnet damit, daß 4V bi» 50 Ortsgruppen oer Sudetendeutschen Partei an dem Begräbnis teilnehmen werden. Der Leichenzug geht von Hartmanitz «ach Gutwasser, de« Heimatort des Tote«. De, feige Mord hat sich mit Windeseile im Böhmerwald- gebiet herumgesprochen. Obwohl der kleine Waldort Glaserwald in der Gegend des Fleckens Hartmanitz kaum bekannt ist, be- richtet man bereits überall die Einzelheiten der Mordtat. Die Bevölkerung fühlt fich im Tiefsten getroffen, besonders, da zu gloicher Zeit von Ausschreitungen zuchtloser tschechischer Mili- tärpersonen an verschiedenen Orten berichtet wird. Ieder S«. detendentsche, der an» seiner heimatbewußten Haltnng kein Hehl macht, muß jetzt da» Schlimmste von den tschechischen Störenfrieden befürchten. Selbst bei der Feldarbeit fühlt sich niemand mehr sicher. In den Dörfern stehen die Menschen in Gruppen zusammen und besprechen das neue Verbrechen, das die Kette der Quälereien und Beunruhigungen, denen die Sudetendeutschen in der tschechisch-slowakischen Republik nun. mehr seit zwei Jahrzehnten ausgesetzt sind, ohne Unterbrechung fortsetzt. Schießübungen auf f«-ete»de«tfche Bauer«. So wütet die verwilderte tschechisch« Soldateska. Prag, 8. Aug. Sonntag abend fuhr der Sudetendeutsche Herbert Fiedler aus Unter-Pohlaun im Isergebirge mit seinem Motorrad vom Kamnitztal kommend beim Gasthaus ,Lum Blauen Stern" in Unter-Pohlaun vor. Eine Gruppe von lärmenden Tschechen, die im Gasthause gezecht hatte, stand vor dem Hause. Als die Tschechen, unter Venen stch auch zwei Soldaten befanden, den Motorradfahrer sahen, der weiße Strümpfe trug, riefen sie: „Da kommt schon wieder so el« Henlein-Rowleel" Kaum hatte Fiedler das Motorrad zum Stehen gebracht, al« er von der Gruppe überfallen wurde. Er erhielt zuWst einen Faustschlag in« Gesicht, dann wurde er vom Rade gerissen, zu Boden geworfen und unter Schmäh rufen aus das gröblichste mißhandelt. Schließlich rissen die Tschechen dem Mißhandelten Schuhe und Strümpfe herunter. Gleich darauf verschwand die Bande auf einem Lastauto, wo bei sie di« zerrissenen Strümpfe als „Kriegstrophäe" mit nahm. Vorher, gegen 8 Uhr abends, hatten dieselben Tschechen j««ge Turner vom nahe« Spielplatz de» deutschen Turnver. eine» vertrieben. Dabei hatte ein Turner einen Faustschlag gegen die Nieren erhalten. Gegen die Unbekannten wurde die Strafanzeige erstattet. Am 5. August gefährdete ein Soldat der tschecho-slowaki- schen Wehrmacht m mutwilligster Weise die Sicherheit mehrerer Menschen. Er gab auf der Straße von Mittel- Langenau nach Hohenelbe mehrere scharfe Schüsse ab. Die Geschosse gingen knapp über die Köpfe der in etwa 150 Schritt Entfernung auf dem Felde arbeitenden Leuten hinweg. Don dem Vorfall wurde der Gendarm in Pelsdorf verständigt, doch ist Wer die Einleitung einer Untersuchung bischer noch nichts bekannt geworden. In einem Sonderzug der sudetendeutschen Turnerschaft, der aus Breslau über Bodenbach zurückkehrte, befand sich auch ei« erkrankter junge, T«r«er. Man hatte ihn nur unter Schwierigkeiten an den Zug schaffen können, wo er im Krankenabteil unteraebracht wurde. Als in Bodenbach die Zolluntersuchungen stattfanden, schleppten Beamte der tsche chischen Finanzwache den Kranken aus seinem Abteil in einen Raum des Bodenbaches Bahnhofes. Dort mußte sich der Turner ganz ausziehen, während zwei Beamte seine Kleider durchsuchten. Bei dieser Durchsuchung schlugen die tschechischen Beamten grundlos dem Kranken mehrfach in« Gesicht. Gleichzeitig zerrissen sie das Festabzeichen des Bres lauer Turn- und Sportfestes und eine Karte mit einer Sondermarke und einem Sonderstempel, die der Turner als Briefmarkensammler mitgenommen hatte. Der Polizeiarzt, der den Turner untersuchte, konnte noch nach mehreren Stunden Schwellungen am Jochbein seststellen. Was gedenkt Prag z« tu«? Keiner weiß, ob er nicht selbst der nächste sein wird, an dem Morbbestten den Haß kühlen wollen. Wird man stch wundern können, wenn hiernach das gesunde Gefühl der Der- teidigung an das Herz de» Menschen pocht? Eine Bedrohung hat das tschechische Vorgehen gebracht, die es täglich neu ent- facht, eine derart schwere Bedrohung, daß selbst im Ausland« oft genug betont urerden mußte, wie sehr die tschechische „Na- tionalitätenpolitik" zu einer Katastrophe treiben kann. War aber Helse« gegen Mordlast ««d Peiniger wortreiche Bermitt- l«ngskunststücke? Ist der Gegensatz zwischen solchen Partnern — einerseits friedliebende Sudetendeutsche, andererseits haß erfüllte Gegner — nicht zu kraß, um überhaupt an eine Der- mittlung denken zu können? Hier ist schließlich auch nicht mehr ein Minderheitenproblem zu losen, denn es geht um die Ord nung, die Verfassung des Staates als solchem, die derartige Zustände besitzt und zuläßt. Infolge der tschechischen Aus schreitungen ist das „Minderheitenproblem" eine europäische Frage großen Stils geworden, eine Angelegenheit der Zivili sation, ja «i« Problem des Friede«, der Welt. Tief muß in diesen Staat und seine Ordnung hineingegriffen werden, wenn man neues und größeres Unheil vermeiden will. „Ohne Recht." Unter dieser Ueberschrist stellt der „D. B." fest: Prag will unter allen Umständen durch zahllose Gewalttaten die Sudetendeutschen bis auss Blut reizen, um sie dann wahr- heitswidrig als „Unruhestifter" hinzustellen. Der Zweck dieser Winkelzüge ergibt fich gerade jetzt aus der Anwesenheit Lord Runcimans in Prag von selbst. Wir schätzen allerdings den gesunden Menschenverstand der Engländer höher ein, als es die tschechischen Provokateure tun, deren Schuld vor der Oeffentlichkeit Europas feststeht. Ein Land, in dem tagtäglich Menschen überfallen, mißhandelt oder gar getötet werden, zeigt einen Zustand der Rechtlosigkeit, der jeden seiner Nach barn mit Sorge erfüllen muß. Schon daraus ergibt stch die zwingende Notwendigkeit, daß die Sudetendeutschen die Möglichkeit besitzen müssen, in ihrem Siedlungsgebiet nach eigenem Recht zu loben, denn nur auf diesem Wege können dort die Reibungen ausgeschaltet werden, die sich heute unter lebhaftester Förderung von Prag aus zu einer Gefahr für Europa auswachsen. — Der ,Lok.-Anz. schreibt: Wahrend tschechische Minister in Prag Herrn Runciman Zuvorkommend informieren, wahrend sie veranlassen, daß die Straße vor seinem Hotel gesperrt wird, damit kein Lärm die Arbeit des Lords stört, und während tschechische Gutsherren über das Wochenende Lord Runciman zur Jagd einladen, während dies alles in friedlichster Form geschieht, gehen andere tschechische Minister in das Grenzgebiet. Hier wewen in Versammlungen, die von der berüchtigten tschechischen Nebenreaierung, Ler Iodnota, einberufen sind, abgehalten, in denen der Haß ge predigt wird. Man verkündet, daß man lieber in „die schlimm sten Kämpf« gehen und die größten Leiden ertragen werde", als seine Stellung aufzugeben. So werden die Massen auf- gepeitscht, die dann über wehrlose Sudetendeutsche herfallen. — In der „Germania" heißt es: Prag soll die Geduld de« Reiche» nicht auf ein« zu harte Probe stellen. Ablenkung vo« -er Ratto«alttüte«frase. Da« Ziel der tschechische« Herausforderungen «ar sch an, S. Ang. „Expreß Poranny" beschäftigt sich heut« «it d«u tschechischen -erau-forderungen. Die Tscheche» riefen vorsätzlich Zwischenfälle «it den Nachbarn hervor, m» Die la«g« Kette der gegen da» Sudetendeutschtum grrich-1 tete« tschechische» Drangsalierungen, Mißhandlungen, Droh««- gen, darunter sogar Mord«, wurde von mordliisternen Gegnern ' der Sudetendeutschen um ein neues sehr schweres Glied er- gänzt. Der Sudetendeutsche Paierle wurde das Opfer eines gemeinen Ueberfalls. Er mußte verbluten für den wahn- innigen Haß, der gegen sein Volkstum gerichtet ist. Die tschechi- chen Bajonette, die sich vor einigen Tagen gegen die sudeten- »eutschen Teilnehmer am Turn- und Sportfest in Breslau richteten, der beispiellose Roheitsakt gegenüber einem schwer kranken Turner, die Verprügelung eines ahnungslosen sudeten deutschen Motorradfahrers in Unter-Pohlaun, oie Schießübun- gen tschechischer Soldaten auf deutsche Bauern am 5. d. M. bei Mittellangenau, die Mißhandlungen des sudetendeutschen Abg. Dr. Eichholz durch tschechische Beamte, der nächtliche Ueberfall auf den deutschen Arzt Dr. Stelzig in Prag und ähnliche Heldentaten" der letzten Tage — all diese Gemeinheiten scheinen den tschechischen Haß nur wenig befriedigt zu haben. Die endlose Drangsalierung mußte eine neue „kräftigere Unterstützung" erfahren, nachdem man wohl angenommen hatte, daß das schändliche Verbrechen der tschechischen Polizisten vom 21. Mal an den Sudetendeutschen Bohm und Hofmann schon etwas wett zurückliege. Dl« Liste der Ueberfälle und Mißhandlung«« ist sowohl ihrer Tatsachen als auch des Umfanges wegen geradezu empö rend. Sie ist «in laufendes Band frechster und gemeinster Herausforderungen, di« nur jemand hinnehme« kann, der stch die Pflicht gestellt hat ,ruhig «nd besonnen z« bleibe«. Eine wahre Engelsgeduld gehört hierzu. Ob aber ein Mensch fähig ist, auf die Dauer solche widerlichen und heraus fordernden Dinge hinzunehmne? Mit Bewunderung schaut man auf die Sudetendeutschen und ihre Haltung. Daß aber nach allem, was tschechischer Haß in den letzten Monaten her vorgebracht hat, d e Erregung glimmt und nur durch eisernen Willen zurückgeha ten werden kann, das wird wohl auch der Allerneutralste in der Welt begreifen müssen. Do irgendwo a«f der wetten Welt hat ein Volk im Zeitraum von 20 Jahre» so viel Unrecht ertragen müssen, wo kann eine solch« Liste an Drangsalen für wenige Wochen aufgestellt werden wie im Su detenland? Und immer wieder wiederholen sich dieselben Her ausforderungen, ergänzen sich Mißhandlungen, folgen Morde! Ist solches, fragt man sich, in einem Ordnungsstaate möglich, sofern die Behörden nicht stillschweigend zusehen, das heißt derartige Zustände dulden? Jeder erinnert stch gerade heute im Sudetenland mit erschreckender Deutlichkeit der Dinge, die ihm von den Tschechen rugefügt wurden. Nicht asoziale Ele- mente, nicht Raufbolde sind es, gegen die sich der Haß der Tschechen wendet und Lie hier im Interesse de« Friedens dulden, Ueberfälle und Mißhandlungen ertragen, nein, fried liche deutsche Menschen, eifrige, brave Bürger sind es, die an- gegriffen, oie hier gemordet werden, und nicht« ist bi« heute dagegen geschehen. Lahme Verhandlungen, Vertuschungen oder Schemstrafen, das war alles, was Prag zum Schutze der Su- detendeutschen bisher unternommen hat. Don einer wirklichen Bestrafung der Schuldigen ist ernsthaft nie die Rede. Da« gedenkt Prag nnn heute zu tun, nachdem der Kempf gegen da« Tudetendeutschtum eine« «eit««« friedliche» derrt- sK« Bürger gefordert hat? Dies« Frage stellt fich heute da» Sudetendeutscht«« mit Recht, den« «er wird «och länger zu- sehen können, daß Kinder mißhandelt «erde«, weil sie Deatsche find, ans Bauern auf dem Felde aeschossen «ird, Männer ge- mordet werden, die nur ein« Schuld habe«, nämlich daß sie deutsch find «nd Deutsch« sei« «olle«!