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» I l I » > l I I e l > r Menö-Husgabe. 0e,i>a»pr»I,e: LWLLLM.« »»««tUchl.rS m.. »lertellahrllch S.7S m. Sri »er 0«sch»ft»ft»u«, unfen, )1Ual»« ua» siu»gad«sIeUen adgeh»Ur m»natllchlM.,»t»r1»liahrUchZM. vurch «es«, ao»»ärti,e« Mal«» io» Hao» gebracht: m»na«Uch 1^» M., »terteltStzellch 4.Z« M. Durch -t» p»str Imrerhald Deutsch» 1»»-» un» »er -rutschen »oloniro mvnatll» M., »terteljihrllch 4--- M., a«»tchlt«8ltch p»ftd,st«Ua«l-. vrrt» »er Einzelnummer 1» Pf. So Leipzig, -en Nachdarorlen uni -en Orten mit eigenen Malen wir» -t« ftdeo-au»gad« noch am fiden- -«» Erscheinen» in, -au» geUrfert. ^curdelsFeiturrs /lrntsbloü des Rates und des polyernrntes der Stavt Leipzig Ne-aktiou uo- «esch-ft-sieUer 7o-aaal,gass« Nr.«, 4 Zernsprech-HnschluS Nr. 14-»». 14»« un» 14-44. 1V-. Jahrgang t2r Mnzeige» au» Leipzig un- Umqedung -I« /»AAklgeNprkls». Ifpaitigepetiteeilesrpf.-i» n»kia»>»,»il»l m., von au»w-rt»ZS Pf., Neklamen l.r-M., «lein» Anzeigen üiepetUzett« nur r»pf.,d.wtr-rrhol.Nad.,fln;«ig»a»»n»«d»r-e» im amtlichenTeii-iepetit» zeit« --Pf. OeschSstoanzeigen mit plahvorschrist im Preis» «rdödt. kadatt na» Lartf. »eilagea: Orsamtauli.7 M.-a» Lausen» au»sOi.p»Ng»duhr. fiaz»ig»n»ftnnadmr: lodanniogasse». bei sitmtUOen „nairn »e» krlpztger kagedlatte» un» allen stnn»nc«n-Eepr»iti»n«n »eo In» un» -luolan»»«. Va»LeipzigerLagedlatt «rschrinl werklag» Lmal,Sonn- u. ;«>»rtog»tmal. derlmrr Ne»atlion: Sn üenZeNen 17, z^rniprrch-nnschiutz^ -ansa Nr. «47. Nk. 2O6. Sonnsbenü. üen 2^. April. 1915. Lizerne am Wernkanal gestürmt. Weitere 870 Franzosen, Engländer nnd Belgier gefangen, 5 Geschütze nnd viel Kriegsmaterial erbeutet. Unzeitgemäße Sekenntniße. O Berlin. 23. April. Wir alle haben in diesem Kriege umgelernt. Regierende wie Regierte, Politiker und Aestheten, Christgläubige uud unfromme Weitkinder. Bis lang waren wir der Meinung: nur auf dem äußersten Flügel der Sozialdemokratie hätte ein kleines Häuflern sich der Aufnahme besserer Er kenntnis widersetzt, und wir waren bereit, auf diese paar Männer und sogenannten Frauen das Wort des Abgeordneten Hänisch zu beziehen: Tie Zinnsoldatenstandhaftigkeit könne sehr leicht auch einen Mangel des Intellekts bedeuten. Nun hat sich zu den sozialdemokratischen Un entwegten ein Gegenspieler auch von der anderen Seite gesellt, und mit Bedauern vernimmt man, daß, der so hartnäckig sich gegen das Umlernen sträubt, diesmal eine Zierde der deutschen In dustrie ist und ein Mann von unzweifelhaft hoher geschäftlicher Einsicht. Wir haben um des Burg friedens willen und weil man in den jetzigen Zeitläuften Unerfreulichkeiten nicht noch unter streichen und über Gebühr zerren und strecken soll, von diesen Tingen bislang keine Notiz ge nommen. Aber der unerquickliche Handel zieht weitere Kreise. Heute sind auch schon die Ge werkschaftsführer der Bergarbeiter mit einer Er klärung auf den Plan getreten, und so wird es wohl oder übel notwendig, ein kurzes Wort da zu sagen. Wor einer Woche hat in Berlin auf der Generalversammlung der Gelsenkirchener Berg werksgesellschaft der Geheime Kommerzienrat Kirdorf sich in einer anscheinend etwas merk würdigen Rede über die Beziehungen zwischen den Gewerkschaften und der Regierung verbreitet, wie sie im Kriege und durch ihn geworden sind. Bermutlich hat die Rede nicht ganz so gelautet, wie sie hernach in oen Blättern zu lesen war. Ta erscheint sie ein wenig kraus, sprunghaft und nicht durchweg von gerade zwin- gender Logik: aber derlei hastig hergestellte Be richte Pflegen ja nie völlig dem Original zu ent sprechen. Man wird also, wenn man auf die Kirdorfsche Ansprache zurückgreist, sich nicht an jedes einzelne Wort klammern dürfen. Immer hin bleibt genug übrig, was in diesen Zeit läuften, wo wir uns alle Mühe geben, anein ander zu rücken, um auch später noch beisam men zu bleiben, Unbehagen, hier und da wohl auch Befremden wecken muß. Herr Kirdorf erkennt freimütig an, daß der vaterländische Geist der Arbeiterschaft außer Frage steht, und er fügt hinzu: dieser Geist würde in den deutschen Arbeitern auch immer wirksam bleiben. Trotz dem nimmt er cs der Regierung, in erster Reihe Herrn Delbrück, in zweiter Herrn Sydow übel, daß sie sich mit den Organisationen zu tief eingelassen und mit ihnen zusammen zu ar beiten begonnen hätten. Dadurch, meint er, könnte in der Arbeiterschaft leicht das Gefühl erzeugt werden: sie sei eigentlich verpflichtet, etwas unruhig zu werden. Wie Herr Kirdorf denn überhaupt der Regierung in allen Wegen mißtraut: „eine Regierung, die, wie der Aus- bruch des die ganze Welt umfassenden Krieges zeige, in ihrer äußeren Politik doch vollständig verfehlte Wege gegangen sei, hätte nun auch in der inneren Politik Wege eingeschlagen, die alle diejenigen, die auf lange Erfahrun gen im industriellen Leben zurückblickten, für sehr abwegig hielten." Man tönutc ven Spieß umorehen und fragen, ob denn wohl die Politik, die — versteht sich: vor dem Kriege — von Herrn Kirdorf und den ihm Nahestehenden propagiert wurde, uns mehr zum Heile ge reicht hätte? Ob das Feuer des einmütig vater ländischen Geistes, an dem wir uns alle ge wärmt haben und noch wärmen, wohl das gleiche gewesen wäre, wenn wir den Ratschlägen, die seit Jahr und Tag von jener Seite kamen, nach gegeben Hütten? Indes, man tut wohl besser, in Einzel heiten sich nicht allzusehr zu verlieren. Man gerät so leicht in einen Ton der Polemik hin ein, den man zu vermeiden Hütte, auch wenn er nicht verboten wäre. Immerhin wird man doch dem Bedauern Ausdruck geben dürfen, daß kwir meinen das nicht im Sinne eines obcrfläch- lichen und hinterhältigen Opportunismus) durch die unzeitgemäßen Bekenntnisse des Geheimen Kommerzienrats Kirvorf diese ganze Erörterung überhaupt geweckt wurde. Was will man denn nur- Es ist ganz selbstverständlich, wie das hier Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wolffsche Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 24. April 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Alle Versuche des Feindes, uns das nördlich und nordöstlich von «Ypern gewonnene Gelände streitig zu machen, mißlangen. Nördlich von Hpern brach ein starker französischer, nordöstlich von Wern bei St. Julien ein englischer Angriff unter fchweren Verlusten zusammen. Ein weiterer feindlicher Angriff an und öst lich der Straße Wern—Dixschoote hatte heute früh dasselbe Schicksal. Westlich des Kanals wurde nachts der Ort Lizerne von unseren Truppen gestürmt. Die Zahl der gefangenen Franzosen, Engländer und Belgier hat sich auf 2470 erhöht; außer im ganzeü 35 Geschützen mit Munition fielen eine größere Anzahl von Maschinengewehren, viele Gewehre und sonstiges Material in unsere Hände. In der Champagne sprengten wir nördlich der Beausejour- Ferme heute nacht mit 4 Minen einen feindlichen Schützengraben; oie Franzosen erlitten hierbei starke Verluste, zumal ihre Artillerie das Feuer auf die eigenen Gräben lenkte. Zwischen Maas und Mosel erneuerten die Franzosen an mehreren Stellen ihre Angrisfe; im Ailly-Walde behielten wir im Bajonettkamps die Oberhand; weiter östlich wurden die an einzelnen Stellen in unsere Linien eingedrungenen Franzosen wieder hinaus- geworsen; im Priesterwalde machten wir weitere Fortschritte. In den Vogesen behinderten Nebel und Schnee die Gefechts tätigkeit. Östlicher Kriegsschauplatz. Im Osten ist die Lage unverändert. Vieser Tage ausgeführt wurde, daß man aus Rührung über den heimgckehclen verlorenen Sohn nicht aus einem Extrem in vas andere fallen soll, daß das Heil des Staates da? oberste Gesetz bleiben muß. Aber geraoe die Interessen ves Vaterlandes sind bei den von der Regierung cingcschlagencn Wegen nicht zu kurz gekommen. Tie M i t a r b e i t v e r A r b e i t e r o r g a n i s a- tionen hat sich bewährt; bei dem Neuaufbau unserer nationalen Wirtschaft haben sie, wie von allen Unbefangenen zugestanven wird, an sehnliche Dienste geleistet. Haben wir einen Grund, das irgendwie zu beklagen ? Muß es uns nicht vielmehr ein Ansporn sein, ans der gleichen Bahn fortzufahren und die Arbeiter und ihre Organisationen auch weiterhin zum Dienste am Baterlande heranzuzichcn, sofern und solange sie dazu willig und bereit sind? Tas allgemeine Wesen, scheint uns. kann auf die Art nur gewinnen. Tenn nichts hat dem so sehr ge schadet, als daß ein Teil unserer Volksgenossen bisher abseits fiand und abseits stehen wollte.... Entlassung ftanzöfffcher Generale. Einer Meldung des „B. T." aus Basel zufolge sind drei französische Divisions- und ein Brigadegeneral verabschiedet worden. Zwei Brigadegenerale werden als gefallen bezeich net. Neun Divisionsgenerale und 18 Brigadegene rale wurden der Reserve überwiesen. Unerfüllte Hoffnungen in Paris. fr.) Genf, 24. April. (Eigene Drahtnachricht.) Die „Tribüne" schreibt aus Paris: Die Berichte < der letzten drei bis vier Tage entsprechen hier nicht I den Hoffnungen. Das Publikum bekommt hier nach den letzten Berichten den Eindruck, datz der baldige Abzug der Deutschen aus Frankreich noch immer keine Wirklichkeit wird und datz auch die Russen immer noch nicht auf deutschem Gebiete stehen, vielmehr in Russisch-Polen in einen schwierigen Kampf verwickelt find, dessen Resultat bis fetzt hier unbekannt ist. Alles das zusammen führt dazu, die Geister und Gemüter wieder rn Stimmung zu bringen, die sich in aller hand Alarmgerüchten äußern. Vie deutschen Fortschritte am tspern-Kana!. Vorstehende Karte zeigt das Gebiet, in dem die deutschen Truppen den Uebergang überden Ppern-Kanal erzwangen. tu. Amsterdam, 24. April. „Telegraaf" mel det aus Kortyk vom 20. April: Tic gewal tigen Kämpfe bei Dpern dauern noch immer mit vollster Heftigkeit südöstlich von Vpcrn in der Gegend von St. Eloi und Holle beeke an. Züge mit Verwundete» kommen über den großen Weg Apern-Meenen und Dodi- zeclc-Ledegcm. vtb. Paris, 23. April. Der „Temps" meldet aus Hazebrouck: Ppern wurde in der Nacht vom 21. zum 22. April von den Deutschen heftig be schossen. Es wurde bedeutender Sach schaden angerichtet. Zahlreiche Personen sind ver. letzt und getötet worden. Deutsche Zlieger über Luniville. stu.s Genf, 24. April. Uebcr eine heftige Be schießung, die Luneville durch deutsche Flieger am Mittwoch zu erleiden hatte, berichten französische Blätter: Gegen 7,45 Uhr wurde die Be völkerung durch gewaltige Explosionen aufgcschreckt. Bald bemerkte man deutsche Flug zeuge, die sich in beträchtlicher Höhe hielten. Ueber der Vorstadt Einville, rechts und links der Haupt- stratze, ließen sie unausgesetzt Bomben fallen, die großen Schaden anrichteten. Man fand später über 14 Geschosse. Aum deutschen Piegerangriff auf Velfort. (tu.) Basel, 24. April. Der „Basler National zeitung" wird von privater Seite berichtet, datz durch die 14 Bomben, die ein deutscher Flieger am letzten Sonnabend über Belfort abgeworfen hat, zwei Schildwachen sofort getötet, 1V weitere schwer und 7 leichter verletzt worden sind. Die beiden Pulverkammern wurden durch einen Volltreffer in die Luft gesprengt und das Arsenal stark beschädigt. Englische Truppentransporte unterwegs. (r.) 's Eravenhage, 24. April. (EigeneDraht- Nachricht.) Nach Meldungen aus Vlissingen sind seit Mitte der Woche jede Nacht anscheinend von Kriegsschiffen herrührende Scheinwerfer im Kanal sichtbar. Man vermutet, datz große englische Truppentransporte nach dem Festland unter» wegs sind. Lohnbewegung -er Eifenbahnarbeiter in England. (r.) Mailand, 24. April. (Eigene Drahtnach richt.) Naa) R'otleroamcr Berichten der „Uuiouc" aus Lonoon hat der englische E i s c n b a h n e r v e r b a n o die von den Ge sellschaften vorgeschlagenc Lohn.'» hvhnug von 10 Prozent abgc lehnt uns oie Aufrecht haltung ver Forderungen nach ZOpro- zentigcr Lohnerhöhung beschlösse n. Ter Be schluß des Verbanden ist begründ't mit der zu- nehmenden enormen T e u e r u n g a l l e r Le bensmittel in England. Die Sergarbeiterbewegung in England. Wik. London, 24. April. Di: Konferenz des Bergarbeiterverbandes erfuhr am Mitt woch eine Unterbrcchung, als der Präsident des Handelsamtes die Vertreter zu einer Sitzung im Handel samt einlud, über drren Inhalt nichts bekannt geworden ist. — Der Parlaments-Korre spondent oer „Times" meint, daß oas schnelle Ein greifen der Negierung die Annahme der Resolution zugunsten des Streiks verhindern werde, (?) Der fiufruhr in Singapore un- kitcheners keeresorganijation. «tk. London, 24. April. Im Unter Hause sagte Kolonialsekretär Harcourt in Beant wortung einer Anfrage: Tie Zahl der britischen Untertanen, die bei dem jüngsten Aufruhr in Singaporc getötet worden sind, be trägt f ü n f u n d d r e i ß i g. Ich weist nichts über die Höhe der Schecks, die die deutschen Gefange nen aus ihre Banken zogen, aber die Berichte ent halten keinen Hinweis darauf, daß die Meute rer von irgendeiner Seite mit Geld unterstützt wurden. Siebzehn deutsche Gefangene entflohen; sechs von ihnen wurden wieder festgenommen. Tie deutschen Firmen in Singa- pore durften nur alte Vorräte verkaufen und Schulden unter Aussicht cinkassicren. Vor der Meuterei waren alle Deutschen interniert over deportiert worden. Er habe nichts davon ge hört, daß die Gefangenen mit der „Emden" eine