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IllMnMM Hohenstein Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Erlcheml ,eden Wochentag nachmittags — Jcrmpr Vir. ll Postscheckkonto Leipzig 23 464 — Gemetndegirokonw 14. — Bankkonten: Commerz- und Privat - Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal - Darmstädter und Nationalbank Zweig niederlassung Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt eingesandle Manuskript» werden nicht zurückgeschickt — Einsendungen ohne Namensnennung sinden keine Ausnahme Bet «lagen, Konkursen, vergleichen usw. wird «er Brutto- betrag In Rechnung gestellt Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Irgend welcher Störung deS Betriebes der Zeitung, der Lteseranten »der der BesörderungSeinrich« tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lteserung oder Nachlleserung der Zeitung oder aus Rückzahlung d«S Bezugspreises. Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf. Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdors Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach. Pleißa und Ruhdorf. Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts, des Finanzamts und des Stadtrats zu Hohenstein - Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Nr. 76 D»r Preis der elnlvolttoen An«etaen»etl» beiräat IN. der Reklom»etlk 45 ISoldvIeioiae. Kür den Nolbwei« werden w Goldvsrnmae berechnet. Donnerstag, den 31. März 1927 BttuaSvret« bolbmonaNtch 80 Goldvlenntge rlulchltebllch Lräaerlobn. 77. guhrg. In der Wandelhalle erörterten die Abgeord neten die schwebenden innerpolitischen Fragen, und die Regierung hat bereits wissen lassen, daß sie dem Reichstage noch vor den Sommerferien eine Gesetzesvorlage in der Frage der Verlänge rung des Republikschutzgesestes zugehon lassen wird, das am 21. Juli dieses Jahres abläuft. Die Fraktionen bereiten sich im übrigen auf die Beratung der kommenden Regierungsvorlagen vor. Bei geringem Interesse setzte der Reichs tag am Mittwoch die Beratung des Etats des Reichswehrministeriums fort. Die ! tioncn brachten eine Reihe von Wünschen vor, die sich vor allem mit der Frage der Unterbrin gung der Soldaten nach Ablauf ihrer Militär 4. Die Kolonialtruppen. Hierbei ist jedoch ausdrücklich auf englischen Wunsch die Festsetzung eines Maximums nicht vorgesehen. 5. Das Maximum der gesamten Truppen der einzelnen die Konvention unterzeichnenden Staaten, jedoch sollen die vertragschließenden Staaten berechtigt sein, im Falle der Bedrohung ihrer Sicherheit einen Ausgleich zwischen den Truppen des Heimatlandes und den Kolonial truppen vorzunehmen. Diese Bestimmungen wurden jedoch nur in er st er Lesung, und zwar unter den üblichen Vorbehalten der grundsätzlichen Bedenken der verschiedenen Delegierten angenommen, die diese bei der zweiten Lesung noch einmal zur Gel tung bringen werden. Zu dieser Meldung ist zu bemerken, daß der Empfang des preußischen Ministerpräsidenten beim Reichspräsidenten streng vertrau« l i ch behandelt werden sollte, so daß dl« Mit teilung der „Voss. Zeitung" eine grobe In diskretion gegenüber dem Reichspräsiden ten darstellt. Was den sachlichen Inhalt der Meldung anlangt, so wird in der nächsten Zelt das Reichskabinett sich mit der Frage des Repu blikschutzgesetzes beschäftigen. Einstweilen liegt ein Beschluß noch nicht vor. Es ist aber anzunehmen, daß eine Verlängerung des Gesetzes, über deren Dauer erst Verhandlungen 'tattfinden müssen, erfolgen wird. Die Arbeitgeberverbände gegen die Erhöhung der Invalidenversicherung Berlin, 30. März Die Vereinigung der d e u t s ch e n A r- beitgeberverbände veröffentlicht eine Erklärung gegen die Beschlüsse der Re gierungsparteien und des sozialpolitischen Ausschusses des Reichstages zur Invaliden versicherung, durch die der von den Arbeit gebern und Arbeitnehmern zu leistende V«i- tragsanteil zur Invalidenversicherung, abgese hen von der durch Steuern aufzubringenden Er höhung der Rcichszuschüsse um 70 bis 100 Mill, slens vorwerfen, daß er nicht genug Erfolg ge habt Hütte. Das sei auf Gründe zurückzuführen, über die er nur im Untersuchungsausschuß spre chen könne. Disziplinär einschreiten könne er erst, wenn Lie ordentlichen Gerichte gesprochen hätten. Das habe der Reichstag selbst gewollt. Der Minister erklärt weiter, er habe ein eigenes Spitzelsystem nicht aufziehen wollen, sondern sei auf die Polizei angewiesen. Ich weiß, wieviel bei uns noch zu bessern ist, aber ich hatte in all diesen Jahren die Reichswehr erst aufzubauen und war mit Aufgaben überlastet, hatte mit tausend Schwierigkeiten zu kämpfen. Es ist nicht immer leicht, an Stelle eines Mannes, den man fallen läßt, einen neuen zu finde. Abg. Treviranus (Dntl.) weist auf das hohe Alter der Leutschon Schiffe hin. Der sozial demokratische Vorwurf, daß durch die Höhe des Heer.'etats die Kulturausgaben leiden, ist völ lig unbegründet. Man sollte nicht vergessen, daß in den Kosten für Neubauten mindestens 68 Prozent Löhne enthalten sind und dadurch 22 000 Arbeiter Brot verdienen. Pflicht unse rer Zeit ist es, Lon Stamm unserer Marine zu erhalten, damit die Seegeltung der Zukunft nicht allgemeine Len Nachbarn überlassen wird, wird. (Beifall.) Abg. Rönneburg (Dem.) erklärt, daß die demokratische Fraktion dein Mißtrauensvotum nicht zu stimmen werde. Damit wolle sie aber nicht dem Minister ihr Vertrauen aussprechen. Darauf werden die M i ß t r a u e n s a n - träge der Sozialdemokraten und Kommuni sten gegen den Wehrminister in einfacher Ab stimmung gegen di« Antragsteller abge lehnt. Ebenso abgelehnt wird der Antrag auf Streichung des Ministergehaltes. Die sozialde mokratischen und kommunistischen Anträge auf Kürzung einzelner Etatstitel werden abge lehnt, die Ausschlutzbeschlüsse aufrechterhalten. Der Haushalt für Reichswehr und Marine wird genehmigt. Ueber die demokratische Ent schließung auf Kürzung des Etats um zehn Pro zent wird bei der dritten Lesung abgestimmt. Darauf werden die Beratungen abgebrochen. delsvertrages getroffen. Da die Verab schiedung des französischen Zolltarifs sich wegen der Währungskrise immer wieder verzögert hatte, konnte Frankreich bisher mit keinem Staat einen endgültigen Handelsvertrag zum Abschluß brin gen, sondern es mußten lediglich Provisorien ver einbart werden, die immer wieder verlängert wurden. Die wenigen Handelsverträge, die Frankreich mit anderen Mächten abgeschlossen hat, sind als Handelsverträge in dem Sinne nicht anzusprechen, weil diese gleichfalls von Zeit zu Zeit immer wieder abgeändert werden mußten, die schnellste Verabschiedung des französischen Zolltarifs ist also eine Notwendigkeit und in ^aris hat man dies endlich erkannt. Der Zoll- «usschuß der jranzösischen Kammer hält gegen wärtig täglich zwei Sitzungen ab, um den Bericht über das eigentliche Zollgesetz schon am Dienstag Nächster Woche in der Kammer präsentieren zu können. Der Ausschuß hat an dem Regierungs entwurf erhebliche Abänderungen vorgenommen und vor allem der Kammer die Aushebung der Ausfuhrzölle anempfohlen. Das fran zösische Handelsministerium hält aber an den Ausfuhrzöllen für gewisse Produkte fest, und man wird sich auf schwierige Verhandlungen zwi schen der Kammer und der Negierung gefaßt machen müssen. Bemerkenswert ist, daß auch Lie Befugnisse der Pariser Regierung in der Frage der Aufhebung oder Suspendierung von Zollsätzen erheblich eingeschränkt werden und die Zollkommission fordert In diesem Punkte einen regulären Gesetzentwurf. Für die künftigen endgültigen deutsch- französischenHandelsvertragsver- handlungen ist nun die Frage von großer Wichtigkeit, ob der französische Zolltarif hoch- fchutzzöllnerischen und prohibitiven Charakter trägt. Wie soeben der französische Handelsmini- Per Bokano wski in einem Interview mit einem Pressevertreter angekllndigt hat, soll nun Ler Zolltarif in größter Eile durchberaten und noch vor dem 30. Juni vom Parlament angenom men werden. Diese Mitteilung des Ministers muß zu großen Bedenken Anlaß geben, um so mehr, als daraus hervorgeht, daß Lie Regierung entschlossen zu sein scheint, den Zolltarif durchzu peitschen und damit eine Kritik der gemäßigten Kreise an dem bochschukzöllnerischen Charakter des Zolltarises nicht zum Durchbruch kommen zu las sen. In den maßgebenden Berliner Kreisen wird die Erklärung Balanowskis, daß der In dem Zoll tarif zum Ausdruck kommende Jndustricschutz sehr maßvoll sein werde, gleichfalls mit großer Reserve ausgenommen. Es sei nur auf die letz ten Pariser Verhandlungen über die Verlänge rung des Handelsproviloriums hingewiesen und Lie Widerstände unterstrichen, die man der Ein fuhr deutscher chemischer Produkte nach Frankreich entgegengesetzt hat. In dieser Frage werden die kommenden Verbandlungen mit Frankreich sich wieder äußerst schwierig gestalten, weil die fran zösische Regierung entschlossen ist, ihre Industrien gegen die ausländische Konkurrenz zu schützen. Deutschland hat vor dem Kriege neunzig Pro zent des Bedarfs an chemischen Artikeln in Frankreich gedeckt. Berücksichtigt man dieses Moment, so wird man den Darlegungen des fran zösischen Handelsministers, daß der neue franzö sische Zolltarif sehr maßvoll sein soll, mit großer Skepsis begegnen müßen. Ferner wurde Lie in dem französischen Kon- ventionsentwurs vorgesehene Regelung angenom men, nach der die allgemeine Limitierung der Truppenbestände sich auch aus die m i l i tä r i s ch organisierten Formationen beziehen soll. Hierunter würden alle Polizeiorgani- I a t i o n e n, die G e n d a r m e r i e, die Z o l l - und Forst Polizei sowie sämtliche Organisa tionen verstanden, die auf Grund ihrer Ausbil dung im Falle des Krieges organisiert werden können. Auch dieser Passus wurde unter den üblichen V o r b e h a l t e n der Geltendmachung grundsätz licher Bedenken in der zweiten Lesung ange nommen. Die Meinung der deutschen Delegation Genf, 30. März Von feiten der deutschen Delegation wird besonders darauf hingcwiesen, daß der gegenwärtig behandelte Konventionsentwurf lediglich diejenigen Kategorien der militärisch organisierten Formationen, s owie der Polizei, Gendarmerie usw., umsaßt, die eine volle militärisch» Ausbildung besitzen. Da mit fallen Lie in Deutschland befindlichen mili tärisch organisierten Formationen, sowie die deutsche Polizei, Gendarmerie, Zoll- und Forst wachen nach Auffassung der deutschen Delegation nicht unter Lie Abrüstung, da sie bekanntlich keinerlei militärische Ausbildung besitzen. Deutschland würde daher in der in Aussicht ge nommenen Ausstellung in Lem Konventions'nt- wurf lediglich mit dem nach dem Versailler Ver trag vorgesehenen Heere von 100 000 Mann er scheinen. Das Gesetz zum Schutze Ler Republik wird verlängert Berlin, 30. März Das am 21. Juli d. I. ablaufend« Gesetz zum Schutze Ler Republik soll, wie Li« „Voss. Ztg." berichtet, verlängert werden. Die Negierung werde dem Neichstag »och vor den Sommerferien eine entsprechende Gesetzes vorlage unterbreiten. Nach Mitteilungen, die das Blatt erhalten haben will, sei nicht daran zu zweifeln, daß die Gesamtheit des Neichskabi- netts damit einverstanden sei, die wesentlichsten Bestimmungen Les Gesetzes, die sich auf Len frü heren Kaiser unS> auf die Eeheimorganisationen gegen die Republik beziehen, in Kraft zu lassen. Der preußische Ministerpräsident Braun sei vom Reichspräsidenten empfangen worden. zeit im Zivilleben beschäftigten. Abg. Lucke (Wirtschafsp.) fordert eine bes sere Versorgung der Militäranwärter durch die Behörden. Abg. Moses (Soz.) behandelt das Kapitel der Selbstmorde in Ler Reichswehr und fordert für die Reichswehr eine bessere Erziehungs methode nach der staatsbürgerlichen Richtung hin. Wenn man mehr Vertrauen für die Reichswehr verlange, dann müsse man von der Reichswehr, inbesonÄere von den Offizieren mehr Vertrauen für die Republik, mehr Ver trauen in die Republik verlangen. Ncichswehrminister Dr. Geßler stimmt Lem Vorredner zu. Wir müssen uns ge genseitig besser verstehen. Alle Parteien waren sich auch im Ausschuß darüber einig, daß wir hinsichtlich der Selbstmorde vor einem ganz schweren Problem stehen. Wir haben es immer jedem Vorgesetzten zur Pflicht gemacht, auch in leichteren Fällen bei Streitigkeiten zwischen Ka meraden nie eine Sache von sich aus zu erledi gen, sondern immer die Entscheidung dem Ge richt zu überlassen. Der Minister stellt fest, daß er auf das Militärwochenblatt keinerlei Einfluß habe und daß Las Blatt auch keinerlei Subven tionen erhalte. Auf den sozialdemokratischen Zu ruf, ob er nicht selbst schon einmal Mitarbeiter gewesen sei, erwidert der Minister: Ich habe keinerlei Einfluß auf die Redaktion. Wenn Ihr Antrag aber durchgehen sollte, daß mein Ge halt gestrichen wird, dann könnte es mit der Mitarbeiterschaft vielleicht etwas werden. (Hei terkeit.) Der Minister schließt: Ich bedaure es, wenn in die Besprechung ernster Dinge partei politische Gegensätze ohne Not hineingebracht werden, wenn ein verbitterter Ton bei der Be handlung von Fragen angeschlagen wird, an de nen Volk, Vaterland und Heer gleiches Interesse haben. (Beifall.) Abg. Eggerstedt (Soz.) erklärt, der Mi nister werde nicht mehr behaupten können, daß es keine schwarz« Reichswehr gegeben habe. Er sei falsch, daß di« SozialLemokratie grundsätz lich gegen Heer und Marine sei. Der Pazifis mus sei ein schönes Ziel, aber bei der Einstellung der anderen Staaten nicht zu verwirklichen. Minister Dr. Geßler erklärte weiter, er habe den Kampf gegen eine au? französischer Seite die Vorbereitungen für e "0 s weg r m i n r g er c u ms den Adschluß eines endgültigen Han Einzelnen Abgeordneten der versch edenenFrak- Die Abrüstungskonferenz Eigenartige Beschlüße Genf, 30. März In der heutigen Nachmittagssitzung der vor bereitenden A b r ü st u n g s k o m m i s s i o n wurde beschlossen, in den Konventionsentwurf folgende fünf Gruppen hineinzunehmen, durch die eine Kontingentierung der Bestände ge schaffen werden soll: 1. Das Maximum der Truppen im Heimat lande. 2. Das Maximum der Kolonialtruppen, die in dem Heimatland stationiert sind. 3. Das Maximum aller in der Heimat statio nierten Truppen. Vee neue feunrösifche 3o«taris Bo« unterem Berliner Vertreter Berlin, 31. März Nachdem das Handelsprovisorium mit Frank reich bis zum 30. Juni verlängert worden ist, werden nunmehr sowohl auf deutscher als auch Mir M «WkWW dl WiW Ablehnung der Mitzlrauensanträge gegen Getzler Von milerem varl.rmentarUchcn Miwrbettcr Berlin, 30. März I Verbindun der Reichswehr mit den Wehrver- — - - bänden jahrelang geführt. Man könne ihm Höch