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k« ab Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1882. 299 Sonntag, den 24. December Lu ni HVvUluuvIitsLestv «tel, Manchem Simon, mancher Hanna . Heiß die Thrän' im Auge thaut. Heiß die Thrän' im Selige Erinnerungen rg Die Sparkassen-Verwattung rillauter Heinke. 1—2 Arnold. Kue tsfeiertage. lauter »recht. :r von den >lichen Ga- eiconeert m 6GGlaS > Glas von Mück und all ubert. angsvoll «N. Um den Christbaum dicht aescharet Hand in Hand steht, wer sich liebt. Und es häufen sich die Gaben ; Viel ist's — denn die Liebe gtebt. Fromme Lieder drein erklingen Bon der Gnade Segensmacht; An des Lebens Wonnezeit Steigen auf in ihrer Seele, Schnell entschwund'nem Glück geweiht. Kinderaugen leuchten freudig. Weithin schallt der Jubellaut; Die Sparkasse zu Aue ist anstatt Montag den 25. d. M. Donnerstag, den rs d. M. geöffnet. In Folge der Zinsenberechnung fallen die Sparkaflentage am 1. and 7. Januar 1883 aus und beginnen mit Montag, den 15. Januar 1883. halber, ihr aße gelege- schSft auf 'reuMen, l Gelbstko- Becückfich- Tief im Herzen tönt eS wieder: „Stille Nacht, geweih'te Nacht!" cert, ltnusik, öviger. tzau. ld Stollen, k, am 3. uffolgender ff. Biere, st entgegen »el. In des Glaubens lichten Strahlen Sah'n die Väter dich von fern, Doch ob unserm Haupte glänzet Der Erfüllung Heller Stern; Leuchtet über alle Lande, Strahlt in jedes Herz und Haus, Zündet an des Himmels Kerzen, Löscht der Hölle Flammen aus. Mittwoch, den 27. December 1882, von Vormittag A Uhr an, die nachverzeichneten im Hohenholz, Hoyer und Rittergutswald aufbereiteten Brennhölzer, als: 10 Raummeter weiche Scheite, 12 - - Stöcke und 85 - Abraumreißig unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen meistbie'end versteigert werden. Schneeberg, am 22. December 1882. Brennholz-Auction aus Schneeberger Revier In der Claus'schen Restauration zu Oberscblema sollen Heil'ge Weihnacht, Fest der Liebe ' Und des Friedens, sei gegrüßt!« ! Deiner freut sich, wa» auf Erden, Deiner, was im Himmel ist. O, umschlinge stets auf'S Neue ' Alle mit der Liebe Band, Bis Wir ew'ge Weihnacht feiern In der Liebe Vaterland! eil'ae Weihnacht, Fest der Liebe nd des Friedens, sei gegrüßt! ner freut sich, was auf Erden, ner, was im Himmel ist. oten Gottes steigen nieder, lnd eS tönt aus Engelsmund: Ehre sei Gott in der Höhe, friede auf dem Erdenrund!" Sächsische «nd örtliche Angelegenheiten. Schneeberg, den 23. December 1882. — Am 24. und 25. Dezember, Sonntag und ersten Weihnachtsfeiertag, sind die Postschalter wie an den Wochen tagen geöffnet, ebenso wird die Packetbestellung an diesen Tagen wie Wochentags ausgeführt. Der Landbestelldienst findet am 24. Dezember (SoNntag) ebenfalls in unbeschränk ter Weise statt, dagegen ruht derselbe am ersten Weihnachts feierlage ganz. Leipzig, 20. Decbr. Ein heute Vormittag auf dem Terrain zwischen Plagwitz und Neuschleußig stattgefundener höchst betrübender Unfall beweist wieder, welch überaus ge fährliches Gewerbe die Anfertigung von Feuerwerkskörpern ist. Kurz nach 8 Uhr entstand daselbst in dem Laborato rium der Herren Jacob u. Knösel, verursacht durch die Ent zündung einer Rakete bei deren Anfertigung, eine überaus verheerende Explosion, welche in dem betreffenden Fabrik- raum große Verwüstungen anrichtete und denselben in vol len Brand setzte. Das Traurigste war, daß eine Arbeiterin auf der Stelle getödtet, zwei männliche Arbeiter sehr schwer und zwei andere minder schwer verletzt wurden; eine in dem nämlichen Raum befindliche Arbeiterin wurde durch den ge waltigen Lustdruck fortgeschleudert, kam aber mit geringen Verletzungen davon. Die Verwundeten, deren Anblick ein grauenvoller gewesen sein soll, wurden sofort nach dem Leipziger Krankenhause übergeführt, während die Plagwitzer und Schleußiger Feuerwehr den Brand löschte. Dresden. Unter der Anklage des Betrug- stand der 1837 zu Wolkenstein geborene Weber Drescher vor dem hiesigen Schöffengerichte. Drescher, welcher schon mehrfach vorbestraft ist, u. A. auch wiederholt wegen Kurpfuscherei und unbefugten Handelns mit Arzneimitteln, ist neuerding- beschuldtgt, den Maurer Greif in Seidnitz, sowie die Mau- rerSehefra« Zscheile daselbst durch Vorspiegelung der fal schen Thatsache, er könne deren kra>cke Kinder kurtren und, habe bereit- erfolgreiche Kuren auSzeführt, um Beträge rungsyerrschast der Königin zum Zweck, und die Mitglieder würden vor der Herbeiführung eines offenen Kampfes nicht zurückschrecken, wenn sie eine Aussicht auf Erfolg vor sich sähen. Die andere Verbindung umfaßt die viel zahlreichere und gefährlichere Klaffe, welche zur Erreichung ihres Zweckes sich die Vertreter der Regierung zu ihren Opfern ausersehen hat und durch die Terrorisirung der Einwohner das Gesetz unwirksam zu machen strebt. Der Polizei sollen in dieser Beziehung außerordentliche Dinge bekannt geworden sei«, worüber dieselbe jedoch strengstes Schweigen beobachtet. — Zwar haben diese steten geheimnißvollen Versicherungen all mählich ihre Wirkung verloren. Auch die beiden zuletzt Verhafteten, von denen der eine angeblich sogar schon iden- tifizirt war, haben bereits am nächsten Tage wieder freige laffen werden müssen. Egypten. Alexandrien, 15. December. Der Einschiffung der zum Tode verurtheilten und vom Khedive zur Verbannung begnadigten Rädelsführer der diesjährigen Empörung soll de ren Degradation auf öffentlichem Platze vorangehen. Die ägyptische Regierung besteht auf der Nothwendigkeit dieses öffentlichen Justizactes, den sie mit Rücksicht auf die im Lande circulirenden Gerüchte und auf den Charakter der Orientalen zur Wahrung ihrer Autorität für unverläßlich erklärt. Das englische Cabinet habe in diesem Punkte schließ- lich' dem der allgemeinen Stimmung in Aegypten entsprechen den und, wie es heißt, auch diplomatisch unterstützten Ver langen der ägyptischen Regierung nachgegeben. Tagesgeschichte. Deretfchland. Berlin, 22. Dezember. Ihre Maj. die Kaiserin , empfing gestern die Vorstandsmitglieder des vaterländischen Frauenvereins und nahm von denselben die Mittheilung entgegen, daß bereits mehr als 80,000 M. durch den Verein für die Nothleidenden am Rhein abgesandt worden sind. Berlin, 22. Deeember. Die „Kreuzzeitung" schreibt: Die Erörterungen über die europäische Lage, weiche an den Besuch des russischen Ministers v. Giers in Varzin geknüpft wurden, haben auf englischer Seite in Blättern, .welche der Regierung nahe stehen, zu der Bemerkung Anlaß gegeben, daß England bei etwaigen Verwickelungen, welche auf dem Kontinent entstehen könnten, an eine wirkliche Kampfes- Allianz nicht denke, welche der traditionellen englischen Po litik ganz zuwider sein würde. Dieser Wink soll wohl vor zugsweise Frankreich gelten, weil man sich dort über eine mögliche Freundschaft Englands offenbar irrthümliche Be griffe macht. Berlin, 22. Dezember. Ein Telegramm des „Ber liner Tageblattes" meldet aus Rom, daß alsbald nach Ab stimmung der Deputirtenkammer über die Vorlage wegen des Deputirteneides die äußerste Linke durch die Abgeord neten Bertani und Bovio eine Interpellation stellte, ob die Regierung ein mildes Wort zur Rettung Oberdank's in Wien eingelegt habe. Minister Depretis antwortete, daß er morgen erklären wolle, wenn er die Interpellation be antworten könne. Bovio rief laut: „Wir protestiren gegen ! diese elende Provokation!" Präsident Farini entzog dem ! Redner das Wort. Die Kammer gerieth in große Auf regung. — In der 9. Stunde rotteten sich vor der öster reichischen Botschaft in Rom Volkshaufen zusammen, ließen aus Unmuth über die Exekution Oberdank's Rufe ertönen, wie: „Nieder mit Oesterreich!" Durch fdie Polizei und Truppen wurde der Auflauf aufgelöst. Aus Mainz ist der Militärbefreier Harmonium-Fab- rikant Wolff flüchtig geworden, Sein Vermögen wurde darauf mit Beschlag belegt. Nun hat dessen Frau gegen den Vermögensverwalter Klage auf Alimentation für sich und ihre 9 Kinder erhoben, und zwar verlangt sie monat lich 600 Mk. Die Civilkammer hat die Klage für zulässig erklärt und Klägerin einen Eid auferlegt, daß sie weder von ihrem Manne direkt noch indirekt unterstützt werde, daß ihr keinerlei Versprechungen auf Versorgungen gemacht seien, daß sie nach Ableistung des Manifestationseides keinen Lotteriegewinn gemacht habe und keine sonstigen Hilfsmittel besitze. DaS beschlagnahmte Vermögen besteht 1) aus dem Hause, zu 95,000 M. taxirt, mit Abzahlung von 69,000 M.; 2) den Möbeln, zu 9700 M. geschätzt und 3) 290 M. baar, welche später eingingen: alles Uebrige hat Wolff in Sicherheit gebracht. Außer Wolff ist ein früherer Ober stabsarzt, der bis vor einem Decennium aktiv einem in Mainz garnisonirendm Infanterie-Regiment angehörte, der Theilnahme stark verdächtig. Derselbe war nach seiner auf fällig frühen Pensionirung nach Wiesbaden verzogen und soll dort als Homöopath eine ganz bedeutende Praxis, sowie in der Wiesbadener besten Gesellschaft, wie auch aus wärts und selbst bei Hofe gehabt haben. Gelegentlich der Untersuchung im Elsaß und Frankfurt wurde nun dieser Herr von einigen Wehrpflichtigen geradezu als Thetlnehmer bezeichnet. E» verlautet sogar, daß er gleichfalls Agenten gehabt, die ihm geeignete junge Leute zuführten. Es ist anzunehmen, daß der ehemalige Oberstabsarzt als solcher m«migfache Bekanntschaften unter den Militärärzten halte, und namentlich solche, von denen man wußte, daß sie der- artigen Nebenverdiensten nicht abgeneigt waren, und in der That sind denn auch die jungen Leute von ihm vorerst zu jenem bestimmten Regiment in einer benachbarten Stadt geschickt worden, wo sie zunächst ihre „vorläufige Untaug lichkeit" erlangten; alsdann sind sie in anderen Städten für dauernd untauglich erklärt worden. Nunmehr nimmt sich auch die Militär-Gerichtsbarkeit der Sache an. So war vor einigen Tagen ein höherer Militär-Justizbeamter aus Kassel vom 12. Armeekorps, in dessen Bezirk mehrere dieser Sachen vorgefallen sind, sowohl in Wiesbaden wie auch in Mainz und Frankfurt a. M. anwesend, um mit den Civilbehörden zu konferiren. Derselbe hat sich längere Zeit in gedachten Orten aufgehalten, und es sollen auch aktive Aerzte vernommen worden sein, die mit dem Ober stabsarzt unter einer Decke zu stecken als verdächtig bezeich net werden. Dieser Herr selbst ist gleich beim Beginn der Untersuchung im Elsaß, als man noch davon flüsterte, wäh rend jetzt das Geflüster zum Sturm sittlicher Entrüstung angewachsen ist „seiner Gesundheit wegen" nach Italien ge reist, sein gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt; ebenso soll ein muthmaßlicher Vermittler, ein in Frankfurt woh nender, früherer Cigarrenhändler Stern, nach Frankreich geflohen sein. Es sollen ferner aus Frankfurt und Main nicht weniger als 70 junge Leute seit Beginn jener Unter suchung spurlos verschwunden sein, und leider ist es nicht einmal möglich, sie steckbrieflich zu verfolgen, da in den meisten Fällen die Personalien gänzlich fehlen. Hinter dem Oberstabsarzt ist ein Steckbrief erlassen, ebenso hinter Stern. Frankreich. Die Ex-Kaiserin Eugenie hat folgendes Schreiben an den ehemaligen Staatsminister Rouher gerichtet: Den 15. December, Farnborough-Hill (Hants). Mein lieber Herr Rouher! Ich erhielt das Schreiben, durch welches Sie mich benachrichtigen, daß der Appel lationshof von Aix das Urtheil bestätigte, welches das Mar seiller Gericht in dem von der Gemeindebehörde dieser Stadt gegen mich eingeleiteten Prozeß gesprochen hat. In dem ich vor den Gerichten mein Recht vertheidigte, that ich es hauptsächlich aus Achtung vor dem französischen Richter stande, denn hätte ich meine Sache im voraus verloren ge geben, so würoe dies bedeutet haben, daß die Leidenschaft oder das persönliche Interesse die Beschlüsse der Gerichte unseres Landes beeinflussen könne. Aber heute, wo dieses Recht anerkannt ist, will ich die Grundstücke nicht behalten, welche die Stadt Marseille früher dem Kaiser zum Geschenk machte und welche sie heute abstreitet. Ich bitte Sie, in folge dessen die nothwendigen Schritte zu thun, um in mei nem Namen der Stadt den Parr und das Schloß Pzmro zu geben, welches der Kaiser auf seine Kosten bauen ließ. Indem ich so handle, glaube ich dem Gedanken derjenigen zu folgen, die nicht mehr sind, und ich hoffe, daß Sie, der Sie deren ergebener Freund waren, mein Thun billigen werden. Ich will dieses Schreiben nicht schließen, ohne Sie zu bit ten, für mich dem ausgezeichneten Advokaten zu danken, der, obgleich von uns durch seine politischen Anschauungen getrennt, nur das Recht und die Gerechtigkeit ins Auge faßte und.diese Sache mit großem Talent vertheidigte. Glauben Sie u. s. w. Eugenie. England. Als Resultat der Privatuntersuchung hinsichtlich der geheimen Organisation in Dublin, welche die Phönix-Park- Ermordungen und die anderen Mordthaten, die seitdem in Dublin verübt worden sind, dirigtrte, ist das Vorhanden sein zweier solchen geheimen Verbindungen festgestellt wor- den. Die eine derselben hat einfach den Sturz der Regie- Fleischerei n Geschäft, eräthe und lbft ldt. her. In r 85 Pfg. traße. Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörde» in Aue. Grünhain, Hartenstein, Zohanngeorgenstadt, Lößnitz, Neuflädiel, Schneeberg, Schwarzenberg und WilbcnM.