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8 llhr. di« HzBofiom in de« westcanadtz 31 Bttgleute -«tötet worbe«. ^7' ''^ Dpaair» gemeldet. aussage, daß mit den Jahren ein großer Teil der deutschen Rohmaterialien auS den Kolonien ge deckt werden könnte. An Einzelheiten zeigte er den Fortschritt der Finanzen und die Entwicklung der Schutzgebiete. Der Abg. Werner von der Reformpartei be schäftigte sich in seiner Rede besonders mit der Kolonialpolitik Dernburgs, dem er nachwies, daß er wohl für die Großbanken, aber nicht für das deutsche Volk gesorgt habe. Mit Werner und dem Polen M ielzynski war das erste Treffen der Redner erledigt. An der Spitze deS zweiten Tref» sens rückte zu später Stunde Abg. Erzberger (Zentrum) an. Erst um ZH8 Uhr endete er. Der preußische Kriegsminister v. Heeringen und der Staatssekretär v. Lindequist traten dann noch mit zwei Erklärungen auf den Plan. Damit war der dritte Tag der Etatdebatte abgeschlossen. Politische Ueberfrcht. Lettisches «eich. Herr Richard Kunze, Generalsekretär des kon- servativeu Landesvereins im Königreich Sachsen, ist von der Hauptleitung der konservativen Partei in Berlin gewonnen worden und wird demnächst nach der Reichshauptstadt übersiedeln. — In der letzten Zeit war Herr Kunze von einem Teil der gegnerischen Presse zum Gegenstand sehr gehäs siger Verdächtigungen und Verleumdungen ge macht worden, deren völlige Grundlosigkeit aus der am Montag abgehaltenen Generalversamm lung des konservativen Landesvereins aktenmäßig nachgewiefen werden könnte. Herr Kunze gehört zu -en kenntnisreichsten Politikern und glänzend sten Rednern der deutsch-konservativen Partei. Entschädigung an Tabakarbriter. Das in Mannheim erscheinende Zentralorgan der deut- schen Tabakindustrie, die „Süddeutsche Tabak zeitung" hat an den zuständigen Regierungsstel len erfahren, daß die Reichsregierung bereit sei, weitere Mittel für eine Entschädigung an solche Arbeiter zur Verfügung zu stellen, die durch das neue Tabaksteuergesetz gänzlich oder vorüber gehend arbeitslos geworden sind. Bekanntlich ruhte diese Entschädigung seit dem 1 Dezember, nachdem die vom Reichstag seinerzeit bewilligte Summe von 4'/. Millionen Mark für diesen Zweck verausgabt war. In Regierungskreisen habe man sich jedoch jetzt von der Notlage der Tabakarbeiter, vornehmlich der westfälischen (auch -er lippeschen), die zumeist andere Arbeit nicht finden können, überzeugt. Über die Höhe der Summe, die noch bewilligt werden soll, ist ein endgültiger Beschluß noch nicht gefaßt worden. Die Frage der Abgrenzung zwischen Fabrik «ad Handwerk beschäftigt seit Jahren die Öffent lichkeit. Auch im ReichSamt des Innern ist diese Frage wiederholt in Erwägung gezogen worden, und eS hatten Beratungen mit Vertretern von Industrie Und Handwerk stattgefunden, welche feststellen wollten, ob und auf welche Weise eine klare begriffliche Bestimmung für die Unterschei dung von Fabrik und Handwerk herbeizuführen sei. Bei diesen Erwägungen ist angeregt worden, die Frage auf reichsgesetzlicher Grundlage zu lö sen. Wie man hört, verspricht man sich jetzt jedoch von einer gesetzlichen Regelung keine sehr großen «sie«. Religionskämpse in Indien. Nach einer De pesche der „Times" auS Kalkutta ist dje Artillerie von Barackpore angewiesen worden, die moham medanischen Arbeiter in den Jutefabriken am Hugliflnß zu verhindern, nach Kalkutta zu mar- schieren um den dortigen Mohammedanern gegen die HrnduS zu Hilfe zu kommen. Die Unruhen Amerika. Die Meuterei«, in Brasilien. Der Berliner brasilianische Gesandte hat eine von Sonntag vor- mittag von Rio de Janeiro abgegangene Depesche erhalten, wonach nicht mehrere Kriegsschiffe, son dern nur ein Teil der Besatzung des Kreuzers „Rio Grande do Sul" und das Seebataillon „Co- braS" gemeutert haben. Bei dem Kampfe an Bord des „Rio Grande do Sul" zwischen den Meuterern und dem treugebliebenen Teile der Be satzung wurde ein Offizier getötet. Durch das gegen die Insel Cobras gerichtete Fsuer wurden alle Gebäude auf der Insel beinahe völlig weg gefegt. Mehrere Granaten beschädigten in der Stadt eine Anzahl öffentlicher und privater Ge bäude. Bon der Bevölkerung sind mehr als 200 Personen töt oder verwundet. Etwa 200 Mann der Meuterer wurden zu Gefangenen gemacht. Mehr als 300 Rebellen find tot oder verwundet. Die Verluste der Regierungstruppen belaufen sich auf etwa 100 Mann an Toten und Verwun deten. > i Veckwa Abatd» kür dm sol-raden Lag. wisOMschUchVch der drei wschmtUchm »Holm, wertckM-ltch 1 ^e Ä «k, bet Han» 1 7V Set aLm Popanstaltm Herrischer Reichstag. Sitzung vom 12. Dezember. Der Vizepräsi dent Schulz eröffnet um 2 Uhr 20 Min. die Sitzung. Die Staatssekretäre waren fast vollzäh- lig zur Stelle, darunter mtzh diejenigen, die an den beiden ersten Tagen nicht erschienen waren, da sie Wohl erwarten durften, jetzt bald zu Worte zu kommen. Der" Abgeordnete Lattmann von der Wirt schaftlichen Vereinigung hielt seine Etatrede, die im Haus« viel beachtet, wurde, , und , schob die Grüsidtz für dch^SchÄtern Ltt Blockpolitik sehr - euffchitzdev auf die Liberalen. Er richtete dabei auch sehr schktfe Angriffe gegen die Sozialdemo kratie/wobeier sich einen Ordnungsruf zuzog. Ddnn erhob sich Staatssekretär v.Kider- leU - Wächrerzu seiner bereits am Sonnabend angekündigten Rede. Er erklärte, daß von fran zösischer Seit« inzwischen befriedigende Erklärun- gen über das Anlaufen des Hafens von Agadir durch ein französisches Schiff eingelaufen seien. Er habe in seiner Beantwortung der französischen Nöte darauf hingewiesen, daß die Eröffnung eines -et geschlossenen Häfen von Marokko nur vom Sultan mit Zustimrnüng sämtlicher Vertrags mächte erfolgen könne. Dann ging er auf die vom Abgeordneten Meiner angeregte Frage der Re form des Auswärtigen Amte» ein.- Er warnte davor, an der Organisation deS Amtes, wie sie Fürst BiSmqrH geschaffen habe, zu rütteln. Seit seinem Debüt im Reichstag habe sich viel geändert. Das bewies auch der lebaste Beifall, den seine Ausführungen nicht nur auf der rechten Seite Usid im Zentrum, sondern auch bei den Liberalen fanden. Hierauf betrat der Staatssekretär des ReichS- kvlonialamts Dr. v. Lindequist die Tribüne, ück zunächst zusammenfassend zu konstatieren, daß tzs in unseren Kolonien vorwärts gehe. Seinen Ausblick auf die Kolonien schloß er mit der Bor «Has Reurfte «» rege. De^ sächsische Gtäatsminister v. Geydevitz ist Miz Handesratsbevollmächtigtr» ernannt war- ch gestrige« Jnbilänmsfitznng der deutsche« stsgesellschaft woh«te der Kaiser bei WMlt eiue längere Ansprache. (Siehe Artikel.) B offiziöse „Wiener Kremdenblatt" gibt bei sprech««- der Rede deS deutschen Reichs- über die auswärtige Politik der freudi- ,»gt«»»g. Ausdruck über das -Lustige itznis Deutschlands zu Rußland. (Siehe peschen.) Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt »er Sgl. Amtshauptmaimfchast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzm, sowie deS Sgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Fchnfpmh« Sk. 22. Küttfttttds-chriOßter Achrgttirg. Telegr^Adr.: Amtsblatt. «N »« «SchMich« veUoge«: Jeden Mittwoch: Belletristische BeUiqe; jeden Freiing: Der sSchßsche SmMirt '8777.7'" . > jeden Sonntag: Illustrierte» SonntagStlatt. Vorteile, sondern schlägt vor, die strittigen Fragen auf dem Wege der Verständigung zwischen Hand- werk und Industrie zu lösen. Man glaubt, daß durch ein gesetzliches Eingreifen, welches kaum eine ideale Lösung sein würde, große Kreise ver stimmt werden könnten, und glaubt, daß auf dem Wege der Verständigung alle Interessen besser ge wahrt sein würden, als es durch ein Reichsgesetz geschehen könnte. Da auch in Jnnungs- und Handwerkerkreisen die reichsgesetzliche Lösung al- keine glückliche Lösung betrachtet wird, so darf angenommen werden, daß von einer solchen Rege lung Abstand genommen werden wird. Oesterreich. Rücktritt des österreichische« Ministeriums. Das Ministerium hat sich bereits zum Rücktritt entschlossen, da nach den in den letzten Tagen ge pflogenen Besprechungen der für heute zu gewär tigende Beschluß deS PolenklubS kaum geeignet seüi dürste, «ine befriedigende Klärung der Lage herbeizuführen und andererseits die unaufschieb baren parlamentarischen Arbeiten es geboten er- scdeinen ließen, eine Störung oder Verzögerung in den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses zu lwrmeiden. — Während der gestrigen allgemeinen Audienzen äußerte der Kaiser zu einem hohen Würdenträger, er rechne darauf, daß Freiherr von Bienerth die Neubildung des Kabinetts durck- führen werde. England. Die Wahlen in England. Bisher sind gewählt 191 Liberale, 229 Unionisten, 35 Vertreter der Arbeiterpartei, 57 Anhänger Redmonds, 6 An hänger O'BrienS. Die Liberalen gewannen 18, hie Unionisten 21, die Arbeiterpartei 4 Sitze. Ko- louialminister Harcourt wurde in Rosendale wie- dergewählt. Ker sächIW LrMer,