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I A»»«ab« X mit Dresden und ^ ganz Di v, Oesterreich 4.« X. I«« Dresden und in Oesterreich vr»«g»prri», Bellte bterielstihrllch »,»v ^ In I eutschiand frei Hau« S SS > diertellichrNch».««^ Ins ganz Deutschland frei Hau« iS,»» > 4,07 X. — tinzel-Nummer tv 4 I SochentagS erscheint die Zeitung regelmäßig in den ersten I «achmsttagSstunben; Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit Anzeige», I Umrahme von Geschäft-anzeigen bis 10 Uhr, von Familien-1 I anzeigcn bis I S Uhr, ' Preis für die Pettt-Spallzeile SO 4. im ReNameteil OO 4,1 I Für undeullich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aut-1 I gegebene Aiizeigen können wir die Verantwortlichkeit für I ' die Richtigkeit de» Leite« nicht übernehmen, s RedaktionS-Sprcchslunde: IO bis 11 Uhr vormittag». I sür Rückgabe etnaesandter Schrtstst, macht fich die Redaktion I I nicht verbindlich! Rücksendung erfolgt, wenn Rückporto bet-I IgcsÜgl ist. Brieflichen Anfragen ist Antwortsporto b etzusügen. I Rr. L68 Geschäftsstelle und Redaktion Dresden» U. 16, Holbeiuftratze 46 Montag den 26. Juli 1915 Fernsprecher 21866 14. Jahrg. Riesenfortschritte im Osten Ai «M >m W Riesengeschützc gegen Jwangorod Berlin, 26. Juli. Nnch der „Voss. Ztg." meldet die „Tribüne de Grunde", das; die Oestcrrreicher sieben 42- Zentimeter- und zwei 50-Zentimctcr-Kanoncn gegen Jwan- gorvd geführt haben, das jetzt mit furchtbarer Wirkung bom- barbiert wird. Tic Kämpfe um den Monte Piano Der „Lokalanzeiger" meldet: Wiener Blätter berichten Einzelheiten über die Kämpfe um den Monte Piano: Die Italiener suchten den schon auf ihrem Gebiete liegenden Berg lim jeden Preis wiederzugewinnen. Nach Beschießung mit schwersten Granaten stürmten dreimal fünf italienische Bataillone und drangen zun: Teil in die Gräben ein. Sie wurden aber jedesnwl den Berg wieder hinabgejagt und waren schließlich ihrer furchtbaren Verluste wegen nicht mehr vorwärts zu bringen. 300 Tote lagen vor der österreichischen Front. Hunderte sind totgestürzt und verwundet. Die Oesterreicher hatten nur 2 0 Tote und 42 Verwundete. Ein Urteil über die Kriegslage Ter „Lokalanzeiger" meldet: Der Kriegsberichterstatter Major Tauner schreibt den Baseler Nachrichten: Wer die Ereignisse seit dem 2. April hier auf den Schlachtfeldern mitcrlcbtc, kann nicht mehr daran zweifeln, das; Ruß land g c s ch l a g e n i st und das; die Verbündeten mit ihren anderen Gegnern in einer Art fertig werden, wiesiedie Geschichte noch nicht aufzuweisen hat. Es sei eine reine Zeitfragc. Eine ausländische Stimme über die Kriegslage (5 hristiania. 26. Juli. (W. T. B.) „Dagbladet" schreibt über die Kriegslage: Der vorgestrige amt liche Bericht der deutschen Heeresleitung ist die wich tigste K ric g sm e l du ng, dast einer der in der amtlichen tigste Kriegsmeldung, die seit langem gekommen ist. Diese Meldung scheint der Vorbote von Ereignissen zu sein, deren Tragweite nicht zu übersehen ist, die aber das Schicksal des großen Weltkrieges entscheiden können. Trotz der glaubwürdigen Meldungen von hartnäckigem Wider stande der Russen hatte man sich nicht des unheimlichen Ge fühls erwehren können, daß diesmal Ereignisse bevorftänden, die alle früheren in den Schatten stellen würden. Das schimmerte durch alle Meldungen der militärischen Sachverständigen der großen Staaten hindurch, nicht zum mindesten aus Rußland selbst und aus England. Restlose Zweifel und unablässiges Fragen, was nun komme, hat dies.<B Gefühl hervorgerufen. Die Berliner amtliche Mel dung ist di» erste Antwort auf diese Fragen. Die große Katastrophe ist länger keine Unmöglichkeit. Es kann geschehen, daß sich jetzt die Ereignisse mit reißender Schnelligkeit entwickeln. Versenkte Dampfer ^ London, 26. Juli. (W. T. B.) Reuter. Nach einer Meldung aus Capewrath wurde der französische Dampfer „Danas" (1605 Tonnen) nordwestlich von Capewrath ver senkt. Die Besatzung wurde nach Stornoway gebracht. Ferner wurde der Dampfer „Firth" (406 Tonnen) aus Aberdeen torpediert. Vier Mann der Besatzung wur den getötet, sechs Mann wurden an Land gebracht. Auch der Fischdampfer „Briton" aus Aberdeen ging verloren. Nach einem Bericht der Admiralität wurde der Kapitän getötet, fünf Mann der Besatzung ertranken. Auch die Lowestofter Fischdampfcr „Henry Charles", „Kathleen", „Activity" und „Propsper" fielen deutschen Unter- seebooten zum Opfer. Die Besatzungen wurden an Land gebracht. — Aus Grimsby wird gemeldet,, daß der Fischdampfer „Perseus" am Sonnabend in der Nordsee in dicLuft gcflogcn ist. Die Besatzung von neun Mann wurde getötet. Siegreiches Vordringen Von einem bedeutsamen Siege im Osten berichtete der Tagesbericht vom.Sonnabend. Rozan und Pultusk im Sturm genommen. Me zähe Beharrlichkeit, der unwiderstehliche Drang nach Vorwärts unserer Truppen hat sich trotz der heftigsten Gegenangriffe der Russen durch den Fall der beiden Festen nun den Uebergang Uber den Narew erzwungen. Tie Warschauer Stellung wird immer stärker bedroht. Nur noch 60 Kilometer trennen die Armee Gall- witz von Polens Hauptstadt. Westlich der Weichsel, vor Warschau haben nur kleinere Gefechte, offenbar mit russischen Nachhuten, die dabei 1750 Mann an Gefangenen einbüßten, stattgefunden. Auch hier wird der Ring zusehends enger. Zugleich ist südlich der Pilica-Mündung nordwestlich von Jwangorod alles, was an russischen Truppen noch westlich der Weichsel stand, über die Weichsel zurückgedrängt worden. Damit ist ganz Polen westlich der Weichsel mit Ausnahme der Brückenkopf stellungen von Warschau und Jwangorod, die immer enger umschlossen iverden, für die Russen verloren. Am hartnäckigsten ist noch immer der Widerstand der Russen zwischen Weichsel und Bug. Alles, was sie an Re serven einsetzen konnten, ist hier eingesetzt worden, weil nach ihrer Auffassung ein Durchbruch an dieser Stelle ihre Ge samtstellung am unmittelbarsten bedroht. In Kurland haben die Truppen des Generals v. Below nach lOtägigem Marsche abermals die Russen empfindlich geschlagen. Siegreich vorwärts! Ein berechtigter Stolz erfüllt aller Deutschen Brust bei diesen schönen großen Erfolgen. Ein Geist beseelt uns alle: die Zuversicht des Sieges. * G . Die Tagesberichte von: Sonnabend und Sonntag melden u. a. aus Frankreich: Bei den Sprengungen in der Champpagne hat der Feind nach sicheren Feststellungen große Verluste erlitten. Seine Versuche, uns aus der gewonnenen Stellung zu ver treiben, scheiterten. In der Gegend von Münster fanden gestern Kämpfe von geringerer Heftigkeit statt. Nach den Gefechten der letzten Tage sind dort vor unserer Front etwa 2600 ge fallene Franzosen liegen geblieben. Im Ostrande der Argonncn sprengten wir ein Block haus des Feindes. Bei Launois, südlich von Bau-de-Sapt, setzten sich die Franzosen in einem kleinen Teil unserer vordersten Grä ben fest. Die Festung Dünkirchen wurde mit mehreren Bomben belegt. Vom Oestlichcn Kriegsschauplätze wurde berichtet: Die Armee des Generals v. Below siegte bei Schaulen , (Szawle) über die russische 5. Armee. Der Ertrag ist seit Beginn dieser Operation am 14. Juli auf 27 000 Gefangene, 25 Geschütze, 40 Maschinengewehre, über hundert gefüllte bespannte Munitionswagcn, zahlreiche Bagagen und sonstiges Kriegsgerät angewachseu. Bei der Armee des Generals v. Below fanden Kämpfe mit Nachhuten des Gegner statt. Weitere 6000 Gefangene wurden eingebracht. Am Narew wurden die Festungen Rozan und Pultusk in zähem, unwiderstehlichem An- sturm von der Armee des Generals v. Gallwitz erobert und der Uebergang über diesen Fluß zwischen beiden Orten erzwungen. In den Kämpfen zwischen Njemen und Weichsel wurden seit dem 14. Juli 41000 Gefangene, 14 Geschütze, 90 Ma- schinengcwchre genommen. Was in Rozan und Pultusk an Kriegsgerät erobert ist, läßt sich noch nicht übersehen. Der Narew ist auf der ganzen Front von südlich Ostro- lenka bis Pultusk überschritten. Südöstlich von Pultusk nähern sich unsere Truppen dem Bug. Südwestlich dieser Festung wurde trotz zähen Widerstandes des Feindes die Linie Nasielsk—Gzowo erreicht. Westlich von Blonie wurden mehrere Stellungen deS Gegners genommen. Den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen der Armee des Generalobersten v. Woyrsch und der Armee des Generalfeldmarschalls v. Mackensen fielen seit dem 14. Juli etwa 50000 Gefangene in die Hände. Me genaue Zahl, sowie die Höhe der Materialbeutc lassen sich noch nicht übersehen. Der Feind räumte infolge der siegreichen Angriffe, die von der Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand in den letzten Tagen geführt wurden, zwischen der Weichsel und Bistritza in einer Frontbreite von 40 Kilometern seine Stellungen und zog sich 8 bis 10 Kilometer nordwärts in eine dort vorbereitete Linie zurück. Seine Versuche, in gleichfalls bereits eingerichteten Zwischenstellungen festen Fntz zu fassen, scheiterten am Nachdrängen unserer Korps. Die Zahl der von der Armee des Erzherzogs eingebrachten, letzthin gemeldeten Gefangenen wuchs auf 45 Offiziere und 11500 Mann an. Italienischer Kriegsschauplatz. Obgleich die Schlacht im Görzischcn nicht zum Abschlüsse kam, wird der volle Mißerfolg des zweiten allgemeinen An griffes der Italiener immer deutlicher. Bei Selz drang der Feind gestern vormittag in einen Teil unserer Gräben am Plateaurande ein. Ein nächtlicher Gegenangriff brachte jedoch sämtliche früheren Stellungen wieder in unseren Be sitz und warf den Feind auf der ganzen Linie zurück. Verzweifelte Nachtangriffe gegen die Stellungen am Rande des Plateaus von Toberdo brachen wieder unter schweren Verlusten der Italiener zusammen und konnten an der Tatsache nichts ändern, daß der Ansturm gegen die küftenländische Front vergebens ist. Ereignisse zur See. Am 23. Juli früh haben österreichische Krduzer und Fahrzeuge die Eisenbahnen an der italienischen Ostküfte auf einer Strecke von über 160 Kilometern erfolgreich beschossen. Die Bahnstationen von Chicnti, Campo Marino, Fossacessia, Termoli und Ortona sind stark beschä digt, jene von San Venedetto und Grottamora und viele Waggons demoliert, einige verbrannt. In Ortona wurde der Wasserturm zerschossen, der Pontonkrahn beschädigt und ein Schlepptender versenkt. Zwei Fabriken in Ortona und eine in San Vito haben schweren Schaden davongetragen. Alle Schornsteine sind umgelegt. Der Bahndviadukt bei Termilo ist demoliert, die Brücke über Moro eingestürzt und außerdem eine Kaserne in San Benedetto zerschossen. Das Semaphor Trennst wurde in Schutt gelegt und das dortige Kabel zerstört. Feindliche Seestreitkräste wurden nicht gesichtet. Die amerikanische Note Berlin, 24. Juli 1915. (W. T. B.) Drahtbcricht. Tic von dem hiesigen Botschafter der Vereinigten Staaten gestern nachmittag im Auswärtigen Amt überreichte Mit teilung lautet in der Uebersetzung: Im Aufträge meiner Regierung habe ich die Ehre, Eure Exzellenz zu benachrichtigen, daß die Note der Kaiser lich Deutschen Negierung vom 8. Juli d. I. eine sorgfältige Prüfung durch die Regierung der Vereinigten Staaten er- fahren hat; die Negierung der Vereinigten Staaten be dauert sagen zu müssen, daß sie die Stote sehr unbe friedigend gefunden Hut, da sie es unterläßt, auf die eigentlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Regierungen einzugehen lind keinen Weg weist, auf dem die anerkannten Grundsätze von Recht und Menschlichkeit in der einen ernsten Streitgegenstand bildenden Angelegenheit zur Geltung gebracht werden können, vielmehr im Gegenteil Vereinbarungen fiir eine teilweise Aufhebung jener Grund sätze vorschlägt, die diese ihrem Erfolg nach befeitigen würden. Die Regierung der Vereinigten Staaten vermerkt mit Genugtuung, daß die Kaiserlich Deutsche Regierung ohne Vorbehalt die Gültigkeit der Grundsätze anerkennt, auf denen die amerikanische Regierung in ihren verschiedentlichen an die Kaiserlich deutsche Negierung gerichteten Mitteilungen hinsichtlich der Verkündung des K r i c g s g c b i e t e 8 und der Verwendung von Unterseebooten gegen Handelsschiffe auf hoher See bestanden hat, nämlich des Grundsatzes, daß die hohe See frei ist, daß Charakter und Ladung eines Handelsschiffes festgostellt sein müssen, che es in rähtmäßiger Weise beschlagnahmt oder zerstört werden kann, daß das Leben von Nicht kämpfern auf keinen Fall in Gefahr gebracht werden darf, cs sei denn, daß das Schiff Widerstand leistet oder zu entfliehen sucht, nachdem cs aufgcfordert worden ist, sich der Untersuchung zu unterwerfen, denn die Vergel- tnngshandlung eines Kriegführenden (lieUißwrent net ak l'l>tr,Uutinn) ist an und für sich ein Handeln außerhalb des