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Riesaer Tageblatt SS. Jahr,. Sonnadcn», S8. Januar 1939, aben-S Psstschackkoutae Dretdan lölS Girokass« Nftsa Nr. » Tag^lÄ«^a Fernruf 1287 Postfach Nr. »8 ««d Auxeiger MedlM mü> AoMerf. .. .-.».W SSA2S L' NL,-. m->- und des Hauptzollamtes Meisten , J-S4 _ die Nummer de» Ausgabetage» sindbt» 10 Uhr v°?mtttagS°ufzugeben: ^esne Gewähr für da» Erch-G-n an besftmm-nTageu und Plätzen w die gesetzte 46 mm breite mm.Zetle oder deren Raum v Rpf-, die va mm breite, « gespaltene mm.Zetle im Textteil SS Rpf. (Grundschrtft. Petit » v MSN g Verlag» i« Juansvrnch. Satz kV°/. Aiifschlag. «ei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung «ingesandter ^"rgenterte od-r P^beabzage lchltetz ^emag^»re snan,»r«v- nähme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wirb etwa schon bewilligter Nach btz Riela. Goetbektratze Ä »nd Zahlung und GertchtSftand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Äervfltchtungen GeschästSstelle. Ries«, «oettzeurtt«»^ Vom Sieg des Glaubens zu GrokdeuMland 3«m 8. Jahrestag -er Machtübernahme «rgreifung waren 21 Millionen Volksgenossen nur im Alt reich auf öffentliche Unterstützung angewiesen. Di« ArbcitS- losenverstchernngen, wie das ganze von Bismarck geschaffene soziale VersichcrungSwerk, standen nnmittclbar vor dem Zusammenbruch, weil weder die eigene Volkswirtschaft die Mittel weiter aufbringen konnte, noch nach dem Dawcs- und Vonngbankerott eine Hilfsmöglichkeit auf dem Wege über AuSlandSkrcdite bestand. Heute sind alle verfügbaren Arbeitskräfte in das gewaltige Räderwerk des Vierjahres- Wem das grobe Glück beschert war, am 80. Januar vor sechs Jahren aus nächster Nähe Zeuge der umwälzenden Ereignisse zu sein, der weist heute, dast er den gewaltigsten Einschnitt der geschichtlichen Entwicklung der deutschen Nation, ja einen der bedeutsamsten Tage der Weltgeschichte überhaupt erleben durfte. So fieberhaft gespannt haben die Vertreter der deutschen Presse noch niemals im Pompesani- schen Saal des heutigen Propagandaministeriums beisam men gestanden wie um zwölf Ubr mittags an jenem Tage. Als wenige Minuten nach zwölf Uhr der damalige Vetter der Presseabteilung mit allen Zeichen der höchsten Erregung mit einem Stück Papier in der Hand das Vestibül durch eilte, wustte jeder, was die Stunde geschlagen hatte. „Adolf Hitler ist Reichskanzler!", das war der Inhalt der kurzen amtlichen Mitteilung. Der greise Feldmarschall hatte dem Gefreiten des Weltkrieges, dem grosten Kämpfer der neuen deutschen Generation, die Hand zum Bunde gereicht. Adolf Hitler hatte den Sieg nach einem Kampf von fünfzehn Jahren errungen, nach einem Kampf, der unendlich schwer und von den grössten Rückschlägen begleitet gewesen war, nach einem Kamps, der unzählige Opfer an Blut gekostet batte. ES war wirklich der grösste „Sieg des Glaubens", den die deutsche Geschichte kennt. Wir willen heute, dast der vor sechs Jahren geschlossene Bund die entscheidende Grundlage für einen märchenhaften Wiederaufstieg des Reiches geschaffen hat und der Aus gangspunkt wurde für einen Weg, der in einer unglaublich kurzen Zeitspanne — denn was bedeuten sechs Jahre in der Weltgeschichte! — zur Erfüllung des kühnsten Traume» der besten Deutschen führte, um dessen Vollendung in mehr als einem Jahrtausend mit grösster Leidenschaft im mer wieder vergebens gekämpft wurde. So darf über die- sem sechsten Jahrestag der Machtübernahme das Motto stehen: Vom Sieg des Glaubens zu Grostdentschland! Das Volk Grostdeutschlands hat sich nach der Rückkehr der Ostmark mit der grostartigstcn nationalen Kundgebung aller Zeiten zn diesem Wege und zu dem Führer auf diesem Wege bekannt, als am 10. Avril 1088 48 850 45,2 deutsche Männer und Frauen, 99,08 Prozent aller Wahlberechtigten sich zu dem «inen Mann stellten, der der Retter und Voll ender des Reiches geworden ist. Die Abstimmung vom 10. April, die durch die einmütige Zustimmung der Sudeten, deutschen noch eine Steigerung erfuhr, bezeugt, dast es sich auf dem Weg der zurückliegenden 6 Jahre nicht nur um die Wiedergewinnung von Freiheit und Ehre, nicht nur um die Erhebung des Reiches aus dem Zustande tiefster Demüti gung und Ohnmacht zur beherrschenden Grostmachl Europas gehandelt hat, sondern ebenso um die innere Zu- sammenschweistung aller Glieder der Nation zu einer un- zerbrechlichen nationalsozialistischen Volksgemeinschaft. Das politische Gedächtnis der Menschen ist meist sehr kurz, und gerade solche Gedenktage wie der 80. Januar machen es uns zur Pflicht, dieses Gedächtnis aufzufrischen und wenigstens die entscheidenden Tatsachen des Einst und de» Jetzt einander gegenüber zu stellen. Bor der Macht ¬ planes eingeschaltet, von dem wir erwarten und wissen, da» er uns für jeden möglichen Fall di« wirtschaftliche Unab hängigkeit bringen wirb. Damals stand da» wirtschaftlich« und soziale Leben im Zeichen der Gewerkschaften und ihre« Bonzen, die den deutschen Arbeiter auSsaugten «nd in den unseligen und niederdrückenden Klaffenkampf triebe«. Hent« ist die ganze schassende Nation in einer leistungsfähige« Front zusammengeschlollen; das Neidprinzip ist durch da» Bewusttsein der schicksalhaften Kameradschaft überwunden und durch die Tatsache gebannt, dast alle VolkSgenoffen ihr« Kraft immer wieder durch Freude erneuern können, wen« wir uns auch selbst zugesteben müssen, dast in sech» Jahre» noch nicht überall in der Nation alle gesühl». und inte«, effenmästigen Momente einer liberalistisch un» marxistisch gespaltenen Entwicklung überwunden werden konnten, s» kann im Hinblick auf daS Groste und Ganz« doch mit stol zem Bewusttsein festgestellt werden, dast wir wirklich schon ein nationalsozialistisch durchdrungener Staat geworde« sind. Aus Klaffen und kleinen und kleinsten Interessenten- Haufen ist ein Volk geworden, da» sich die schmarotzende« Parasiten vom Halse geschasst hat und sich seiner völkisch be gründeten Ehre wieder voll und ganz bewuht geworden ist. Di« Stationen des Weges von sechs Jahren sind durch di« Namen der Parteitage gekennzeichnet, die »wische» de» Sieg des Glaubens und der grohdeutschen Erfüllung liegen. Schon der zweite Parteitag konnte unter da» Zeichen de» Willenstriumphe» gestellt werden, weil auf alle» Gebieten des wirtschaftlichen und sozialen Leben» bereit» di« obe» gekennzeichneten Erfolge sichtbar geworden waren. Mit gantz neuen Methoden einer dnnamischen Wirtschaftsführung war ohne Gefährdung der Währung und ohne neue Steuer belastungen eine grostzügige Ankurbelung burchgesührt nwe- den. die der stanncnden Umwelt Anlah gab, da» Schlagnwet vom deutschen Finanzwunder zu prägen. Auf dieser Grund lage konnte der Führer im darauffolgenden Jahre den ersten kühnen Schritt unternehmen, der uns von den Fesseln de» Versailler Diktats befreien sollt«. Nach der Wiedergewin nung der deutschen Wehrdobeit rief der Führer seine Partei im Jahre 1085 zum .Parteitag der Freiheit" zusammen. Von hier aus war der nächste Schritt zur Wiedergewinnung unserer vollen Souveränität im Reichsgebiet, zur deutsche» Militarisierung der Rheinland« und damit »um „Parteitag der Ehr«" eine einfache Selbstverständlichkeit. Dann mustte» die neuen wirtschaftlichen Grundlagen auf dem Wege z« Grostdeutschland gelegt werdrn. Die Verkündung des zwei- »en VierjabreSplanes fiel in das Jahr, in dem der Partei tag unter dos Zeichen der Arbeit gestellt wurde. Und dann sind wir nach Grostdeutschland marschiert. SS ist ein stolzer Weg. der un»-umso märchenhafter er, scheinen must, je klarer wir uns die furchtbaren machtpoli tischen, volkSpolittschcn und wirtschaftlichen Tatbestände de» Einst, der Zeit vor dem 80. Januar 1988 an diese« Gedenk tage ins Gedächtnis zurückrufen, um sie mit dem Errungene« von Heute zu vergleichen. Zum »0. Januar: „Der Fahnenträger" Ein packendes Gemälde von Willn Waldapfel. — Unter der siegreichen Fahne Adolf Hitlers marschieren wir in das siebente Jahr des Dritten Reiches. <V,Udile-Vi„»d<»ri.U.) Seemann Göring rum 30. Januar 1939 X Berlin. Zum 80. Januar 1089 hat Hermon» Göring folgendes Geleitwort geschrieben: dum 3V. Januar 1S3S Sech» Jahr« find seit de» denkwürdigen Lage »er» gongen, an de« Adolf Hitler di« Ktihrnng des deutsche» Bolle» in seine starke» Hände nah». N»r ein« k»rz« Spa»»« Zeit! MU ihre« »»erhört »rotze« Geschehe» wiegt sie jedoch in der deutsche« ««schichte schwerer al» Jahr» zehnt« «nd Jahrhunderte. Sie ha« »aS Schicksal »er Ra» tim, für Generationen bestimmt. Am »0. Jannar ISN: Deutschland lag in de» Kette« de» Versailler Diktate»; Shr «nd Wehr waren ihm ge, «omme«. Zn« Objekt der internationale« Politik herab, gewstrdigt, »ar es nicht einmal souveräner Herr über sei, »e» eigene» «rund und «öden. Da» Volk, 1« Parteien, Klaffe« ««» Stände zerriffen, litt bitterste Rot. Betriebe und Werkstätten waren verödet, sieben Millionen Erwerbs, los« drängte« sich vor de« Stempelstelle«. Am SS. Jannar 19»9: DaS Grotzdeutsch« Reich ragt in, mitte« der Welt empor, festgefügt, ei« Stahlblock von in, nerer «rast «nd Geschlossenheit. Frei ist daS Land, srei sind 89 Millionen Mensche«, srei find «ufere Ström«, ge sprengt find die Fessel« des Tributsyftems. Ueber Ehre und Unabhängigkeit der Ratto« wache« di« Partei ««» die neu« deutsche Wehrmacht z« Lande, z« «affer ««» in der Lust. Und rings im dentsche« Land« klingt di« freudige Sinfonie dentscher Arbeit. Wen« am 99. Jannar über allen Städten und Dörfer» des Grobdeutschen Reiches von Tilsit di- Aachen, po« AlexSburg bis Wie» die Hakenkrenzflagg« weht als herr liches Symbol der deutscheu Macht «nd Grütze, »lickt daS Volk dankbare« Herzen» ans den Man«, der ihm als Retter an» Elend »nd Schmach den Weg »nm glanzvollste« Ausstieg seiner Geschichte bahnt«, ans seine» Führer «d, ls Hitler. Hermann Göring Vie Seiee -es so. Januar Am ö. Jahrestag der nationalsozialistische« Erhebung N Berlin. Das Reichsministerium für Volks aufklärung und Propaganda gibt bekannt: Für den 99. Jannar, zum 6. Jahrestag der national sozialistischen Erhebung, ist folgendes Programm sorge- sehen: 8 Uhr: GrotzeS Wecke« durch Musik und SpielmannSzüge der Bewegung. Der Reichsminifter für BolkSansklärnng «nd Propaganda, Dr. Goebbels, wird «m 9 Uhr in der Turnhalle der 999. Volksschule in der Zech, liner Strafte 4, am Wedding, zur dentsche« Jugend spreche«, die sich i« ganze« Reich in de« Schule« «nd Dienststellen zu« GemeinschaftSempsang ver, sammelt hat. 1L Uhr wird »er Führer de« Träger« des Rationalpreises 1998 di« Ehrenzeichen dieses Preise- überreichen. Di« erst« Sitzung des grotzdentsche« Reichstages mit der Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregiernng findet um kV Uhr in der Krolloper statt. r» Uhr werde« in Berlin die uniformierte« Formattone» der Bewegung und der angeschloffe»«» verbände »ine« Fackelzug veranstalten, de« -er Führer vom Balkon der Reichskanzlei entgegennehm«» wird. De» Schlntz bildet ei, Bataillon der Leibst«»d»r1« ff „Adolf Hitler". Himmler spricht über deutsche Sender Anch Heqdrich »nd Dalnege im Rnndsnnk Zn« „Tag der dentsche» Polizei" ff Berlin. Heute Sonnabend von 10.40 bis 2V Uh« spricht der Reichsführer ff und Ehef der deutschen Polizei Heinrich Himmler über alle deutschen Sender mit Aus nahme des TeutschlandsenderS zum „Tag der dmttsche» Polizei" und eröffnet damit durch seine ArbettSparole für das Staatsschutzkorps den Ehrentag der deutschen Polizei. Auch der Chef der Sicherheitspolizei, ff-Gruppenführer Hrpdrich, spricht heute Sonnabend, 22 Uhr 20, im Deutsch land-Echo des Deutschlandsenbers über den mit seiner Unterstützung und Förderung entstandenen groben Kri minalfilm „Im Name» des Balkes". Der Chef der Ordnungspolizei, ff-Obergruppenführer General der Polizei Dalnege, spricht am Sonntag, dem 20. Januar. 19.40 Uhr, im Deutschlandsenber und eröffnet eine ftändige BerkehrserziehuugSseudesolge des Deutsch landsenders. Flagge« heraus! X Berlin. Die Reichsminifter Dr. Frick und Dr. Goebbels gebe» bekannt: Am 90. Jannar 1989 slaggen auS «nlatz des sechs, jährige« Bestehen- beS nationalsozialistische« Reiche« sämtliche Dienstgebände der staatliche« und kommunale« «erwaltuugen «nd Betriebe, di« sonstige» Körperschaften, Anstalten «nd Stiftungen »es öffentliche« Rechtes «nd die öffentlichen Schule« i« ganzen Reich. Die Bevölke- rnng wird gebeten, sich dieser Beflaggung a»-»fchli«tze».