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Freitag —— Nr -^kHHLfkye Auslandes. ' «ebe»blick. Deutschland. -fvom Obcrrhein. Die rheinische allgemeine Gelchr- tengesellschaft. 'Dresden. Berhandlungen der II. Kammer über eine Beschwerde der Schulgemeinde zu Großpösna. Dresden. Uebersicht der Landtagsarbciten. Der Schluß soll am letzten Juli stattfinden. *Aue Württemberg. Die CentraUsation. DeMerreich. *wien. Die Erzherzogin Sophie. Die Diplomatie. Vor- fchritte der Publicität. Vorschritte im Zollwescn. -f Wien. Die Con- scription. Karageorgievich soll in Belgrad eingetroffcn sein, "prcs- burg. Verhandlungen in einer Circularsitzung über die Rechte der Kumanier und über eine Landtagszeitung. Tpanlen. * Paris. Vorgänge bei und nach dem Ministerwechscl und Gründe desselben. Journalurtheile. Vroßvritanuien. Unterhaus: Erklärung Pccl's in Betreff der grie chischen Anleihe. Vorläufige Zulassung der Canadabill. — Schlägerei zwischen Soldaten und Polizei in Manchester. Die Entschädigung für daß in Kanton ausgeliefcrte Opium. Krankreich. Pairskammer: Theaterreglement. Deputirtenkammer: die Barbareien in Algerien. Ein Deputirtcr demonstrirt den Franzosen, worin unter Anderm es in Deutschland besser stehe als bei ihnen. Statistik der politischen Flüchtlinge. — Paris. Das Budget von Al gerien. Project eines protestantischen Seminars in Paris. De La martine und das Fest in Mäcon. Schwei». *Krrn. Wirren in Wallis. Jesuitische Machinationen in Graubünden." Griechenland. Schluß der russischen Note. Serdien. *pon der serbischen Grenze. Gerüchte über die Zöge rung Karageorgievich's. Strenge Befehle der Pforte. Handel nnd Bnduftrie. »Freiburg. Badische Eisenbahn. Ankündigungen. Deutschland. -f Vom Oderrhein, 28. Mai. Einen erfreulichen Beweis, daß das wissenschaftliche Streben in Frankreich im Begriff steht, die na tionalen Vorurtheile abzustreifen, Gelchrtenbildung, wo sie sich findet, zu achten und sich ihre Früchte in gegenseitigem Austausch anzucig- nen, liefert ein Beschluß dec zehnten Sitzung des französischen Ge- ehrtenvereins, welcher im verwichenen Spätjahr in Strasburg versam melt war. In Folge seines Beschlusses vom 7. Oct. hat er durch die Wahl der Scctione« eine Commission von 17 Mitgliedern gebildet, um das Project einer „Rheinischen allgemeinen Gelehrtengesellschast" (8oci4te vov^alvpüZique clvs borüs clu libin) auszuarbeitcn und ins Leben zu rufen. Die Vorschläge dieser Commission, deren Sitz Strasburg, als künftiger Ccntralpunkt der projectirten Gesellschaft, ist, sind in der Hauptsache folgende: I) Zur Theilnahme sind alle wissen schaftlichen Korporationen, Universitäten, Akademien, höhere 'Lehranstal ten und bestehende gelehrte Vereine sowie einzelne Gelehrte in- und außerhalb Frankreich eingeladcn, um den vorgesetzten Zweck: Beförde rung und Entwickelung der Wissenschaft im Allgemeinen, im Geiste der Civilisation und der internationalen Interessen zu fördern. 2) Dies soll geschehen durch Gründung einer Zeitschrift in zwangSloscn Heften oder durch regelmäßige Mitthcilungen von Abhandlungen über wissen schaftliche Gegenstände in französischer Sprache, und durch periodische Zusammenkünfte in einer Stadt am Rhein, entweder von Jahr zu Jahr oder von fünf zu fünf Jahren, auf vier bis sechs Tage, zum Zwecke persönlicher Bekanntschaft und Werthschähung und zum Aus tausche von Ideen bei freundschaftlichem Zusammenleben ohne Aufgabe bestimmter Fragen; rein zu Förderung des wissenschaftlichen Lebens. Die Erfahrungen auf diesen Zusammenkünften sollen dem künftigen Statute der Gesellschaft zum Grunde gelegt werden. 3) Einstweilen erläßt die Commission durch ihren Sccretair, Professor Hepp in Stras burg, Auffvderungen an Gelehrte, sich bis zum 31. Jul. durch Ein- chreibung als Theilnehmer zu erklären und sich zur Mitarbeit oder zu jährlichen Beiträgen zu Deckung der Kosten der Verwaltung und des Druckes der Zeitschrift zu verpflichten. Nach der Zahl der Subscri- bentcn wird sich der Umfang des Unternehmens richten. Sehr zweck mäßig hat der Verein den Zweck nicht in tiefen wissenschaftlichen For schungen, welche der einsamen Studirstube angehören, oder in Lösung gelehrter Zweifel, sondern in allgemeiner Belebung des Lebens und Seins in der Wissenschaft gefunden, und die Einleitung zu Ausfüh rung des längst anerkannten Satzes gemacht, daß eö in der Gelehr- 63. 2. Junius I84S » . Preis für bas Viertel» meine Zeitung. «M-L «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» tenrcpublik keine politischen und keine geographischen Grenzen gibt und daß verwandte Geister aus allen Nationen und von allen Zeiten sich verstehen und anzichen, sobald sie sich ihrer geistigen Verwandtschaft bewußt werden. Wir wünschen daher diesem Verein auch von deut scher Seite eine zahlreiche und nachhaltige Theilnahmc, und hoffen, unsere Landsleute werden sich nicht durch die Bedingung abhaltcn las sen, daß die Abhandlungen in französischer Sprache erscheinen, da daS konnte übernommen hat, die nöthigen llcberschungcn zu besorgen, zu deren Beurthcilung dasselbe, großentheils aus Gelehrten deutscher Ab stammung zusammengesetzt, vollkommen compeient ist, wofür schon der Name des durch sein ausgebreitetes Wissen ausgezeichneten Prof. vr. Buß in Freiburg hinlänglich bürgt. Dresden, 31. Mai. Gestern gelangte mittels Protokollex- tracts an die I. Kammer die Mittheilung über den Beschluß der H. Kammer, die von 23 Mitgliedern wegen einer Prorogation des Land tags eingercichte Petition betreffend. Da gleichzeitig der Inhalt ei nes königl. Dccrcts zur Kcnntniß der Kammer kam, durch welches, allerhöchster Entschließung zufolge, als Schlußtermin des gegenwärtigen Landtags der letzte Juli d. I. festgesetzt wird, so erledigte sich hierdurch jene Petition und es wurde deshalb von der Kammer einstimmig beschlos sen, dieselbe auf sich beruhen zu lassen. Die II. Kammer beschäftigte sich gestern mit einer Beschwerde der Kirchen- und Schulgemeinde zu Großpösna, das Verfahren der obersten Verwaltungsbehörden, be sonders des Kultusministeriums bei der Erledigung einer Parochial- angc legenh eit betreffend. Diese besteht in der Entscheidung über die Mitleidcnheit der Universität Leipzig zu Parochialbeiträgen an die Kir chen- und Schulgemeinde zu Großpösna, welche nach dem Erscheinen des Parochialgesctzes von i838 die Zuziehung eines mit der gedachten Ge meinde grenzenden Universitätswaldes zu ihrem Parochialbezirke ver langte. Die Gemeinde achtete sich durch das bei dieser Angelegenheit stattgefundene Verfahren für beschwert, und die mit der Prüfung dieser Beschwerde beauftragte dritte Deputation hat diese Beschwerde begrün det gefunden und deshalb den Schlußantrag gestellt: die Kammer möge erklären, daß sie das ungeschlagene Verfahren den bestehenden Rechten und Verhältnissen für angemessen nicht zu erkennen vermöge. An der DiScufsion nahmen Antheil von Seiten des Ministeriums die Minister v. Wietersheim, v. Könneritz und v. Lindenau, und von den Kammer- mitglicdern die Abgg. v. Thiclau, Tzschucke, Klien und'Häntzschel ge gen den Dcputationsantrag, dafür der Abg. Oberländer und der Refe rent Schumann. Beim Schlüsse wurde das Dcputalionsgutachtcn mit 51 gegen 4 Stimmen abgelchnt. Dresden, 30. Mai. In den heutigen Sitzungen beider Kam mern wurde aus der Registrande ein königl. Decrct, die Dauer dcS Landtags betreffend, vorgctragcn, welches zugleich einen interessan ten Uebcrblick über den Stand der ständischen Arbeiten enthält. Es heißt unter Anderm darin: „Abgesehen von den minder umfängli chen, der Erledigung noch bedürfenden und jedenfalls binnen kurzem ohne große Schwierigkeiten zu bearbeitenden Gegenständen, sind noch folgende umfängliche Vorlagen als rückständig zu bezeichnen: I) Das mittels Decrcts vom 20. Nov. o. I. vorgclcgte Staatsbudget; 2)daS untcrm 21. Nov. v. I. den getreuen Ständen zugcgangcne Ge setz, das schrsststellerische Eigenthum betreffend; 3) das am 8. Dec. v. I. an die Ständeversammlung gelangte Decrct vom 30. Nov. v. I. mit dem Gesetzentwürfe wegen Befreiung der Schriften über 20 Bo gen von der Ccnsur; 4) die Vorlage vom 15. Dec. v. I., betreffend die Errichtung landwirthschaftlichcr Kreditinstitute; 5) die unterm 14.— 16. Dec. v. I. mitgethcilte Wechselordnung; 6) das mittels Dccrcts vom 22. Dec. v. I. vorgclcgte Grundstcucrgcseh; 7) die untcrm 7. Jan. d. I. der Ständevcrsammlung mitgethcilte Hypothckcnordnung; 8) der mittels Decrets vom 9. Fcbr. d. I. vorgclcgte Gesetzentwurf wegen der Militairleistungen; 9) das Gesetz über die Thcilbarkeit deS GrundcS und BodcnS, mitgetheilt untcrm 18. Fcbr. d. I.; ^des gleichen den Schuldarrest betreffend, besage Dccrcts vom 10. Marz d. I.; 11) das Decrct vom II. März d. I-, einige Abänderungen m der Gewerb- und Personalstcuer betreffend; 12) das Gesetz, einige Erläuterungen der Gesetze über Ablösungen und Gemeinheitstheilungen ictrcffend, vorgelegt mittels Dccrcts vom 30. März d. I., endlich 13) eine in geheimer Sitzung zu verhandelnde, in der vierten Abthci- lung der Landtaaöactcn abgcdrucktc Mittheilung vom 8. Fcbr. d. I., die Eisenbahnen betreffend."