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Frankenberger Tageblatt KnZMer Monta« den 19. MSr» 199« nachmittags 99. Zahrgang «r. «9 kve HM sicht der deutschen Regierung schon vor Unter- zwei Wege Der französische „Friedenswille Paris, 17. 3. Tie französische Antwort auf 1 Zeichnung der Konvention Klarheit darüber ge schaffen werden muß, was unter dem militärischen 8 2 N 3. rn ^»»»ranoum vom Januar m me er -... ! —l Beziehung lediglich feststellen zu müssen geglaubt, -F - EM-He Denkichrift m der Rustungsfrage das die hochg-rüsteten StaoteninLren^ cht L-^Z°^s Sonnabend Abend dem fran- vorliegenden LrMrungen keine AbMungsmak- L»^ T^i« LL Ä Es handelt sich hierbei vor allem um folgende ersten Anwendung der Kontrolle zu ernsten Mist- Punkte: ! Verständnissen kommen müsse. Dieser Einwand Die französische Regierung vermißt in dem ist schon deshalb gegenstandslos, weil nach An deutschen Memorandum vom 19. Januar eine klare Stellungnahme zur Frage der Tragweite der von Deutschland angebotenen Nichtangriffs pakt« und zu der Frage des Verhältnisses dieser Pakte zum Rheinpakt von Locarno. Verständnisse und die damit zusammenhängenden Ausführungen des Aide-Memoire vom 14. Feb ruar aus, so bleiben als Kernpunkte der Memungsverschledsnheit zwischen der deutschen und der französischen Re ¬ gierung noch die beiden Fragen, auf die bereits km Schlußteil des deutschen Memorandums vom 19, Jqnuär zusammenfassend hingewiesen wurde: Ein mal die Frage gewisser Modalitäten hinsichtlich der Berechnung der Personalstärken und zweitens die Frage des Zeitpunktes der Ausstattung der künftigen deutschen Armee mit Verteidigungs waffen. Zu der Frage der Personalstärken Das zcanleBeiM ragebla« ist »ar W Veröffentlichung der amtlichen »elnnntmachungen der AmtshaWtmalinschast Flöha «ad der Aadtrats za Frankenberg behördlicherseits bestimmte Matt Bestimmungen der Konvention, das heißt über die vertragliche Festsetzung des künftigen Nü- stungsstandes der einzelnen Länder geeinigt hat, erledigt sich die Frage der Auswirkung der Kon trolle von selbst. Ts bleiben alsdann nur noch die technischen Einzelheiten der Kontrolle zu be handeln, deren Regelung keinerlei Schwierig keiten verursachen und deren Erörterung daher besser auf ein besseres Stadium der Verhand lungen zu verschieben sein dürfte. Mit der Kontrollfrage hängt ein anderer Punkt zusammen, den die französische Regierung nach den Ausführungen ihres Aide Memoire vom 14. Februar besonders in den Vordergrund stellen zu wollen scheint. Tas ist die Frage der Beurteilung der in Deutschland bestehenden Das französische Aide Memoire vom 14. Februar An,eig,npr«io: I Millimeter Höh« elnipalttg <— sr mm breit» 4 PsemUg, im RedaktionSteil (--- 72 mm breit) «0 Pfennig. Meine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Soudergebhhr. — Für schwierige Satzarten, bei Ankiin- digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bei gröberen Aufträgen und Im Wiederholungsabdruck Er mäßigung nach feststehender Staffel. Grund angegeben, der es rechtfertigen könnte, die sen Zeitpunkt noch um Jahre hrnauszuschieben, damit die Diskriminierung Deutschlands zu ver längern und der deutschen Armee während der Periode der Umwandlung der Reichswehr in ein Heer mit kurzer Dienstzeit die volle militärische Verwendungsfähigkeit vorzuenthalten. Die deutsche Regierung glaubt von einer nochmaligen Begründung ihres Standpunktes in dieser ent scheidenden Frage absehen zu können. Der englische und der italienische Vorschlag. politischen Organisationen Die deutsche Regierung steht auf dem Stand punkt, daß diesen Organisationen kein militä rischer Charakter beigemessen werden kann. Die französische Regierung glaubt «ine andere Auffassung vertrete» M Hollen. Das ist eine Meinungsverschiedenheit Lber eine reine Tat frage. Kann es für die Bereinigung einer solchen Meinungsverschiedenheit «inen bessere« und natürlicheren Meg geben als die Anwen dung des in Aussicht genommenen Kontroll- Verfahrens auf derartig« politisch« Organisa tionen in allen Ländern, wie sie von der deutsche« Regierung ausdrüätkch angenommen worden ist? Richtung und dürften wesentlich zur Klärung! tern und zu beschleunigen. Di« Diskussion der Lage beigetragen haben. Sie sind deshalb, ist jetzt soweit fortgeschritten, dast sich von der deutschen Regierung begrüßt worden. Sicherlich bleiben wichtige Punkte dieser Vor- KrankretGS Rote an England Neue Sicherheitsforderungen gestellt gefeuert wurden. Auf der zweiten Fünfjahresver-: versammbumg de^ -Kaschhsmru-s^ -hi^t - Mussolini eine dreioiertelstündige Rede, in der er eine außenpolitische Uebersicht und Richtlinien für die zukünftige Politik des Faschismus gab. Bei Eltmann am Main verunglückte ein Autobus mit 29 Mitgliedern eines Fustballver eins, von denen 4 schwer und die übrigen leicht verletzt wurden. L»ie deutsGe Rote vom 13. RUir» «earüovuns de» Im übrigen stehen aber die deutsche und die französische Regierung vor der Tatsache, dast die königlich italienische Regierung und die königlich britische Regierung vor mehreren Wochen mit ihren bedeutsamen Vorschlägen, , für die Gestaltung der Abrüstungskonvention her- rückgeführt werden, 48 Häuser ein. vorgetreten sind. Die Vorschläge beider rungen bewegen sich weitgehend in der gleichen »nahmen angenommen haben, die einschneidend ge nug wären, um den Ausgangspunkt der deutschen Vorschläge zu ändern. Insbesondere hat die französische Regierung weder in ihrem Aide Me moire vom 1. Januar noch in dem Aide Mo- moirs vom 14. Februar Abrüstungsmahnahmen in Aussicht gestellt, die so bewertet werden könn- len, dast damit die Frage des künftigen deutschen Rüstungsstandes im Sinne der Fünfmächteerkls- rung vom 11. Dezember 1932 als von selbst er ledigt anzusehen wäre. Kurzer Tagesspiegel Der Führer wird am 21. März vormit tags 11 Uhr an der Baustelle Unterhaching der Reichsautobahn München — Landesgrenze den Großkampf 1934 gegen die Arbeitslosigkeit er öffnen. Reichskanzler Adolf Hitler stattete am Sonntag mittag der Stadt Nürnberg einen überraschenden Besuch ab und besichtigte die Ar beiten aus dem Gelände des Luitpoldhains. Der Reichstreubuud ehemaliger Berufssoldaten hielt am Sonntag mittag im Berliner Sportpalast seine erste öffentlich« Veranstaltung ab, auf der Reichswehrminister von Blomberg und der Bundespräsident, Oberbürger meister Schwede, Coburg, Ansprachen hielten. Der preußische Ministerpräsident und Luftfahrtminister Hermann Gö ring hielt am Sonntag anläßlich einer Erinne rungsfeier für die in den Kämpfen mit den Spartakisten gefallenen Beamten eine Rede, in der er den Kampf gegen den Kommunismus schläge noch zu erörtern. Die deutsche Regie-' abzeichnen, auf denen man zu Liner Lösung ge- rung glaubt jedoch schon jetzt sagen zu können, langen kann. Man kann entweder eine Kon- dast sie geeignet sind, die Verständigung zwischen vention mit kürzerer Geltungsdauer, etwa von ihr und der französischen Negierung zu erleich- fünf Jahren, wählen, die sich mit der Limitierung dast seine Sicherheit nicht gefährdet werde. Letzten Endes bleibe der Völkerbund der einzige Organismus, der die Aufgabe der Organisierung des Friedens übernehmen könne. Ter Fortgang Deutschlands aus Genf könne wahrlich nicht neue deutsche Forderungen in der Nüstungsfrage recht fertigen. Wenn Deutschland dagegen seinen Platz in Genf wieder einnehmen würde, wo es stets auf dem Fuste völliger Gleichheit behandelt wor den sei, würde es dadurch einen Beweis seiner bona fides erbringen, und die Aussprache über dis Abrüstung könnte mit Erfolg fortgesetzt wer den. Zusammenfassend sei zu sagen, dast Frank reich nicht einen Entwurf annehmen könne, der „die unter Verletzung des Versailler Vertrages und in nicht kontrollierbarem Umfange vorge- Nommene Aufrüstung T eutschlands" legalisiere und außerdem zur Folge haben würde, die Rüstun gen Frankreichs unter Bedingungen zu beschränken, die seine Sicherheit nicht mehr verbürgten. Deutschland fordere jetzt offiziell Kriegsma terial und bewaffnete Streitkräfte im Wider spruch zu allen Grundsätzen, die bisher von der Abrüstungskonferenz in Ausführung des Versail ler Vertrages angenommen worden seien. Tas in Aussicht genommene Abkommen dürfe nicht die Abrüstung gewisser Nationen und die Er- Ju Chailin in China sollen bei einem Krankenhausbrand 41 Menschen ums Leben ge kommen sein. Der amerikanische Schwindler In sul! hat an Bord des Frachtdampsers „Meotis" den Piräus verlassen. An der französischen Atlantikküste richtete eine Sturmflut schweren Schaden an. In dem rumänischen D ors Jigoreni stürzten infolge von Bodenoerschiebungen, die auf die dort vorhandenen unterirdischen Quellen zu- Neichsjugendsührer Baldur von Schirach sprach am Sonnabend abend in einer Riesenkundgebung der Hitlerjugend über das Thema „Konfessionelle Jugenderziehung und Hit lerjugend". , 7 In Dau zig. ist es anläßlich einer .sozial demokratischen Versammlung zu tätlichen Aus einandersetzung gekommen, w-obei von einem marxistischen Provokateur auch Pistolenschisse «b- betont, dast die Vorschläge der deutschen Regie rung von einer „irrigen Feststellung" ausgingen, der Feststellung nämlich, dast sine wirklich ein schneidende ^Abrüstung zur Zeit nicht erreichbar sei. Demgegenüber möchte die deutsche Regierung Nochmals hervorheben, dast ihr selbstverständlich Nichts erwünschter sein kann als daß in der Ab- rüstungskonvention möglichst weitgehende Rü stungsbeschränkungen festgesetzt werden. Sie hat rn ihrem Memorandum vom 19. Januar in dieser - . . . . . . . ' in London gedrahtet wor- den. Die französische Antwort ist ziemlich lang. Sie umfaßt ächt Schreibmaschinenseiten. Ter diplomatische Mitarbeiter der Havas-Agsntur will die Hauptgedanken des in dieser Note zum Ausdruck gebrachten französischen Standpunktes kurz umreisten können. Tis französische Regierung zolle dem von der englischen Regierung gesteckten Ziel, der Aufrechterhaltung des Friedens, An erkennung. Sie erkenne auch an, dast die Aus söhnung unter den Völkern hierfür die Unerläß- Voraussetzung sei, betone jedoch, daß diese nicht unter zweideutigen Umständen Frankreich habe bereits seit 1919 !m Derb«WEestände um mehr als die Hälfte berabae^t^n»^^ die Truppenstärke von 1914 misgespIochsnA Krtlit^ESwrgamsation emm Somit haL FranL'HSEgscharakter gegeben, rsichsnd bewiesen!! L vorschlage, auf dem zu gehen, lehne «s das n^^^nochwelter vorausgesetzt, grundsätzlich ab, Beseitigung französischer WtzverM-nisfe Berlin, 19. 3. Das dem französischen Bot schafter in Berlin am 13. März überreichte Me morandum der Neichsregierung zur Abrüstungs- srage hat u. a. folgenden Wortlaut: Die deutsche Regierung hat seinerzeit aus dem ihr von dem Herrn französischen Botschafter am 14. Februar übermittelten Aide-Memoire ent nommen, daß die Auffassung der französischen Re gierung über das Abrüstungsproblem zwar noch in wesentlichen Punkten von dem deutschen Stand punkt abwich, daß die französische Regierung aber, «benso wie di« deutsche Regierung, nach wie vor das baldige Zustandekommen einer Ab. rüstungskonkonvention anstrebte und daß sie trotz der hervorgetretenen Meinungsverschiedenheiten den Gedankenaustausch mit der deutschen Regie rung fortzusehen wünschte. Die deutsche Regie rung hat gleichwohl zunächst von einer Antwort auf das Aide-Memoire abgesehen, weil damals von der Königlich Britischen Regierung bemer- renswerterweis« informatorische Besprechungen zur Klärung des Standpunktes der -einzelnen Regie rungen eingeleitet wurden und weil «s ihr ratsam «erschien, erst den Verlauf dieser Besprechungen ab zuwarten. Sie möchte nunmehr die Antwort aus das AideMömoire vom 14. Februar nicht mehr länger hinausschieben. Sie hat den Eindruck ge wonnen, daß die Ausführungen der französischen Regierung kn verschiedenen Punkten von Mißver ständnissen über die vorangegangenen deutschen Erklärungen beeinflußt worden sind. Es erscheint ihr wichng, diese Mißverständnisse aufzuklären, Da» Tageblatt erschein» an jedem Werktag! Monatr-BezugSstrei»: «.»0 Mk. Bel Abholnna in den Ausgabestellen de» Randgebietes la Pfg. mehr, bei Zutragu»« lm Stadtgebiet i s Pfg., Im Landgeblet so Pfg. Botenlobn. Wochenkarten 8« Pfg., Einzelnummer 10PIg.. Sonnabendnmnmer 20 Pfg. VoftscheMonto: Leipzig ssrol. memeiudenirokouio: Frank-nb-rg. Fernsprecher Sl. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. laubnis der Aufrüstung für andere Staaten zum Gegenstand haben. Die Abrüstungskonferenz habe niemals ein derartiges Ziel gehabt. Man miM« besonders wissen, wie die „halbmilitärischen deutschen Verbände" ihren gegenwärtigen Charakter verlieren und «m- zig und allein politische Vereinigungen werden könnten. Frankreich trete dem englischen Vor schlag bei, das gesamte Militärflugwesen in der Welt zu beseitigen, jedoch dürfe man sich nicht verheimlichen, daß!, wenn man eine Landaufrüstung gewisser Mächte erlaube, das unvermeidlich zil einer entsprechenden Flottenaufrüstung gewisser Mächte führen werde, selbst wenn man die Re gelung dieser besonderen Frage bis zur Flotten konferenz im Jahre 1935 vertage. Uebrigens liege die Lösung der Abrüstungsfrage nor allem in der Organisierung der Sicherheit. Gewiß ver gesse Frankreich nicht die Bürgschaften, die der Rheinpakt ihm gebe, insbesondere, was England anlange. Aber das Locarno-Abkommen finde keine Anwendung auf andere Mächte. Die euro päische Zusammenarbeit müßte derart organi siert werden, daß sie jeden Verstoß gegen die Abrüstungsabkommen unterbinde und jeden An griff verhindere. Der englische Vorschlag einer „Konsultation unter den Unterzeichnermächten des Abkommens" im Falle einer Verletzung sei «in interessanter Abschnitt auf diesem Wege, aber leider noch ungenügend hinsichtlich der Bestim- mungen des Völkerbundsvertrages. Auch in der Kontrollfrage scheint dis Kritik, dis die französische Negierung a» den Ausführungen des deutschen Memoran dums vom 10. Januar übt, der Hauptsache nach aus . einem Mißverständnis zu beruhen. Die deutsche Regierung hat für die Einführung der internationalen Kontrolle keine andere. als die selbstverständlich« Bedingung gestM, daß sich diese Kontrolle für alle Länder völlig paritätisch auswirkt. Sobald man sich über die materiellen glaubt di« deutsche Regierung aus dem letzten französischen Aide-Memoire entnehmen zu können, daß die französische Regierung bereit ist, die im französischen Mutterland stationierten Uebersee- i truppen in die Vergleichung der beiderseitigen Personalstärken einzubezkehen und außerdem für alle Ueberseetruppen eine vertraglich festzusetzende Höchstzahl anzunehmen. ! Die vertragliche Festsetzung des künftigen.deut- schen Rüstungsstandes würde in beiden Fällen im wesentlichen die gleiche sein müssen, da auch hei einer Regelung der zweiten Art, wie bereits oben hervorgehoben,: nicht mit Ab rüstungsmaßnahmen gerechnet werden kann, die für die Verwirklichung der deutschen Gleichberechtigung von Belang wären. . . .. .. Außerdem können hierbei auch die ausgebildeten Reserven nicht außer Betracht bleiben. Was den Zeitpunkt der Ausstattung der künftigen deut schen Armee mit den notwendigen Verteidigungs waffen anlangt, so hat die französische Regierung auch im Mde-Mmoir« vom 14. Februar keinerlei . Charakter von Verbänden außerhalb deS Heeres zu verstehen ist. Die deutsche Regierung würde SIM m» »«Welte der MM-MM-»»«- lergibt sich, wie bereits bei früherer Gelegenheit standen sein, die ficherstellen, daß Verbände dem Herrn französischen Botschafter dargelegt j außerhalb des Heeres keine militärischen Waffen worden ist, aus der internationalen Praxis der und keine Militärische Ausbildung erhalten, und letzten Jahre. UeberdieS stellt die inzwischen ver-, daß sie auch sonst in keiner organisatorischen Kffentlichts und ratifizierte deutsch-polnische Er- Beziehung zur Wehrmacht stehen. Rärung vom 26. Januar ein in seiner Bedeutung Scheidet man die vorstehend erwähnten Miß- völlig klares Beispiel dafür dar, daß Deutschland' — in der Verpflichtung, unter keinen Umstände» zur Anwendung von Gewalt zu schreiten, bis an die denkbar äußerste Grenze zu gehen bereit ist. Tie französische Negierung glaubt hiergegen «inwenden zu können, daß auf diese Weise die . - Entscheidung eines wichtigen Punktes auf die um zu verhüten, daß die weitere Diskussion des Mt nach 'dem Inkrafttreten der Konvention Abrüstungsproblems dadurch beeinträchtigt wird., verschoben werden Mrde, und daß es bei der