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Anzeigenpreis: die 8gespaltene Raumzeile 20Rpsg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 4O Reichs- Pfennig, die 3gespaltene Neklamezrile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweisungsgedühr 2V Reichspfcnntge.Bor- geschriedeneErschcinungs- - . tage und Platzvarschriften .verden nach Möglichkeit ^ernsvreMer: Amt Wilsdruff Nr. v berücksichttgl. Anzeigen, annohme bis - orm.lOUkr. - - - >--- — Für die Richtigkeit der durch FernrufübermitteltenAnzelgen Übernehmen wir keine Garantie. FederRabattanspruch erlischt, wenn derBetragdurch Klage eingezo^en werden muß oder derAustraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das ,Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werkta. cn nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 RM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 RM., dei Postbeftellung 2 AM. zuzüglich Abtrog. . . gebühr. Einzelnummern is«psg.A6eP°i'°nst° '-n Wochenblatt für Wrlsdruft u. Umgegend P°ftd°>°nunduni«-Au5. trägcrund Geschäftsstellen — : nehmen zu jeder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. ^mFaue höherer Gewalt. Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingefandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Nr. 8 — 89. Jahrgang T-legr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdk uff-Dresdea Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 10 Januar 1930 „Cs muß etwas geschehen!" .Amerika, du hast es besser . . Denn als vor <3^ dtt große Newhorker Börsenkrach die Be- surchtung auslöste — und sie war durchaus nicht unbe rechtigt —, daß als nächste Folge dieser Riesenbaisse auch eine allgemeine Wirtschaftsdepression eintreten würde, hat oer Präsident Hoover sofort und energisch zugegriffen, Konferenz der bedeutendsten Wirtschaftsführer " 6'Nanzleute einberufen und dort ein Programm ent wickelt und annehmen lassen, für das sehr große staat liche und private Mittel zur Verfügung gestellt und das mit Hilfe dieser einen Rückgang der Pro- E??n infolge der zu befürchtenden Absatzeinschränkung verhindern sollte. Produktionsrückgang muß ja zu einer uuuutatlven und quantitativen Einschränkung der Massen- damit also auch zu einem wachsenden Niedergang oes Massenabsatzes führen. Das schnelle und energische Pugreifen des Präsidenten, der eine bedingungslose Auerstützung durch die amerikanische Finanz und Wirt- 'LUst gefunden hat, erzielte den Erfolg, daß der schwere ^wß jener ungeheuerlichen Bresche aufgefangen und ab geschwächt werden konnte. Das war freilich nur möglich unter Einsetzung gewaltiger Kapitalkredite. Und die haben wir ja in Deutschland nicht; dafür aber haben wir seit langem eine immer schlechter werdende Wirt- lchaftskonjunktur, deren Abgleiten in den letzten Wochen zum schweren Sturz führte. Trotz des verhältnis- mäßig milden Winters gibt es in Deutschland um die Jahreswende mit weit über zwei Millionen Arbeitslosen sehr viel mehr Unbeschäftigte als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Entsprechendes gilt von der Zahl der Kon kurse, Zwangsvergleiche, sonstiger Insolvenzen und — nicht zuletzt für die Lage auch in der Landwirtschaft be zeichnend — für die Zwangsvollstreckungen. „Es muß etwas geschehen" wird jeden Tag dreimal „ge fordert", es fehlt nicht an Programmen, teils guten, teils Zorniger guten. Sie haben alle leider nur den Fehler, — der Kapitalkredite zu ihrer Durchführung zu benötigen. Und die sind leider nicht vorhanden. Ganz im Gegenteil. Die unter dem schweren Mangel 'M Mitteln überall in den Kommunen beschlossenen scharfen Einschränkungen auf dem Gebiete der Bauwirt- schafi werden ja nicht bloß zu einem weiteren Anschwellen der Arbeitslosenziffer führen, sondern auch zu starken Rückwirkungen auf andere Zweige der deutschen Wirt- m>aft, die als Lieferanten für das Baugewerbe in Be dacht kommen. Gerade die Kommunen sind ja in über- Srohem Umfange Auftraggeber für diesen deutschen Wirt- iwaftszwcig; es handelt sich alljährlich um Bauvorhaben jeder Art in Höhe von vielen hundert Millionen. Und daher ist — nicht bloß etwa vom privatwirtschaftlichen Endpunkt aus — dem Alarmruf der Fachabteilung ^"industrie des Rcichsverbandes der Deutschen Industrie „de zuzustimmen, daß es volkswirtschaftlich u n - ddschbar verhängnisvoll sein würde, wenn Adu in den Kommunen das freilich unbedingt notwendige Adkprogramm nun einfach und nur abstellt auf schärfste „Schränkung oder gar völlige Einstellung der geplanten Add der schon in Angriff genommenen Bauvorhaben. A"bswerständlich ist es ja auch, daß ein Teil der auf diese i^"sc gemachten Ersparnisse dann auf der Ausgabenseite Wohlfahrtszwecke — Unterstützung der rasch wachsen- An Scharen der Arbeitslosen — wieder auftaucht. Und ;d diesem Zusammenhang sei noch an etwas anderes er- "bert, das aber ähnliche Wirkungen ausgeübt hat und aller Gegenmaßregeln noch immer ausübt: dieNot- „ N eder Landwirtschaft und die dadurch herbei- Üfwhrte Senkung ihrer Kaufkraft ist für die Absatzverhält- "Rc nicht bloß in den kleinen Städten von katastrophalen folgen geworden, sondern hat sich wellenförmig auf die uonze deutsche Wirtschaft ausgedehnt, überall ist's zu wuren und zu merken, was es heißt, wenn „der Bauer "'n Geld hat". . Über unserer Wirtschaftslage steht die schwarze Wolke Meister Not. Ganz allgemein, nicht bloß mehr über "der jenem Teil, — Veranlassung genug, nicht bloß Awsihaft, sondern gemeinsam zu versuchen, aus diesem ^al der Depression wieder herauszukommen. Keine Nuhrprovinz geplant. Amtliche Erklärungen. ,Jn die Öffentlichkeit wurden in den letzten Tagen AAMoch Nachrichten gebracht, nach denen Köln und einige ^uyrstädte staatsunmittelbar werden, dem Oberpräsidenten inmittelbcir unterstellt und der Regierungsbezirk Köln ujgehoben werden solle. Die Städte des Ruhrgebiets , üden aus den Regierungsbezirken Düsseldorf, Arnsberg uno Munster heransgeuommcn und einein besonderen Auhrpräfekten (Ruhrprovinz) unterstellt. Nach amtlichen Aufklärungen aus Köln unk Munster sind solche Andeutungen völlig aus der H," l g r i f f c n , vielleicht privaten Äußerungen yren unprung verdanken, aber jeder ernsten Begründung Mehrem Po« der S t a a t s r c g i e r u n g in Berlin Plaue weder jemals erwogen worden nocl unterliegen ste zurzeit der Erwägung. kmMer MersW der MW« m HW Die Vorgänge im Haag. Deutscher Vorschlag erwartet. Die am Donnerstag wieder offiziell aufgenommener. Verhandlungen der Haager Konferenz brachten zunächst einen Besuch der französischen Minister Tardieu und Briand bei der deutschen Delegation. Den Gegenstand der sich entwickelnden Besprechungen, an denen sich von deutscher Seite die Reichsminister Curtius und Wirth beteiligten, bildeten ausschließlich die Sanktionsfragen und die dazu am Mittwoch überreichten französischen Vorschläge. Als Zentralpunkt dieser Unterhandlungen hat wohl die aufgeworfene Frage zu gelten, was geschehen solle bei einer einseitigen Nichterfüllung des Young-Abkommens durch Deutschland. Nach französischer Auffassung werde eine solche Lossagung von dem Haager Internationalen Gerichtshof ausdrücklich festgestellt werden müssen. Die Franzosen sind der Auffassung, daß dann alle im Young- Plan vorgesehenen Einrichtungen ihr Ende gesunden hätten und die Bestimmungen des Versailler Vertrages müßten sofort wieder in Kraft treten. Der Austausch der Meinungen in dieser Beziehung wird zunächst zwischen Frankreich und Deutschland fort gesetzt, und zwar zwischen diesen beiden Mächten allein Die Ergebnisse, die sich etwa herausstellen und zu einer gemeinsamen Basis führen könnten, sollen festgelegt und dann dem allgemeinen Schlußprotokoll hinzugefüch werden. Oie deutsche Delegation lehnt es vor allen Dingen ab, irgendeine entfernte Mög lichkeit erneuter Sanktionen oder Zwangsbestimmungen anzuerkennen. Wenn eine absichtliche Verfehlung Deutsch lands zu irgendeiner Zeit behauptet werden würde, so müsse der allgemeine Pölkerrechtsweg eingeschlagen wer den. Erst nach dessen Absolvierung müßte sich Deutschland an den Internationalen Gerichtshof im Haag wenden können. Schon in allernächster Zeit wollen die Deutschen einen praktikablen ausführlichen Vorschlag machen, welcher die französische Fragestellung erübrigen soll. Die franzö sischen Anregungen müßten ausdrücklich als solche be handelt werden, denen man andere entgegensetzen könne. Oie finanziellen Angelegenheiten im allgemeinen wurden weiter behandelt in den Be sprechungen der Hauptdelegierten und Dr. Curtius nahm daran teil, doch wurde namentlich in bezug auf die Zahlungstermine, die Internationale Bank und das even tuelle Moratorium noch keine wesentliche Förderung erzielt. — Der holländische Außenminister Beelaerts gab ein Frühstück, dem Reichsautzenminister Dr. Curtius bei wohnte. Abends findet ein Essen bei der Königin der Niederlande statt. Sonnabend gedenkt Reichsminister Dr. Curtius nach Genf zur Tagung des Völkerbundrates zu fahren. Ebenso wird der französische Autzenminister Briand nach dort gehen. Eine große Gorge. Von deutscher halbamtlicher Stelle wurde über den Eindruck der französischen Sanktionsanregungen gemeldet: „Einigkeit wird zu erzielen sein darüber, datz unter der Regelung des Young-Planes die Beziehungen zu den Gläubigermächten sich ausschließlich nach diesem Plan richten und Sanktionen nicht in Frage kommen werden. Die Franzosen werfen die Frage auf, was geschieht, wenn Deutschland sich vom Young-Plan lossagt. Sie haben uns darüber einige Gedanken unterbreitet. Wir sind in deren erste Prüfung eingetreten. Der Eindruck ist der einer großen Sorge, ob es möglich sein wird, eine Klar stellung und Regelung zu erzielen, die uns eine Annahme ermöglicht." Snowdens Erklärung. Der Haager Sonderkorrespondent des Londoner Arbeiterblattes „Daily Herald" berichtet auf Grund einer Mitteilung Snowdens, die britische Delegation werde eine Formel über die Sanktionen wohlwollend prüfen, wenn diese Formel auf einer deutsch-französischen Vereinbarung beruhe. Von französischer Seite ist versucht worden, Snowden für 6ie Aufrollung der Sanktionsfrage verantwortlich zu machen. Der Schatzkanzler hat mich ausdrücklich ermäch tigt, fährt der Berichterstatter fort, alle Meldungen über eine britische Einmischung in die französisch-deutschen Ver handlungen über diese Frage für unrichtig zu erklären. Der Schatzkanzler glaubt, datz die Frage besser nicht er wähnt wäre. Auch von anderen englischen Blättern wird betont, England habe nicht das geringste Interesse an weiteren Sanktionen und die französische Bezugnahme auf Eng land sei nichts anderes als der Versuch eines Druckes in dieser Beziehung. Die Verhandlungen über Zahlungstermin und Zahlungsmoratorium Haag, 9. Januar. Die Aussprache in der heutigen Nach mittagssitzung der fünf Gläubigermächte mit Deutschland hat sich teilweise recht lebhaft gestaltet, führte jedoch in einem Punkte zu einer Klärung, die auf deutscher Seite als befriedigend angesehen wird. In der Frage der Festsetzung des Zahlungstermins für die monatlichen Raten der Youngannuitäten wurde von der Gegen seite der Vorschlag gemacht, datz Deutschland jeden 15. d. Mts. zahlen solle, die Beträge jedoch erst am 30. den Gläubigern tran- feriert und in der Zwischenzeit vom 15. bis 30. bei der internati onalen Bank deponiert werden sollen. Die Zinsen dieser 15 Tage sollen zur Regelung der Unkosten der BIZ. verwendet werden. Schatzkanzler Snowden betonte, datz die alliierten Sachver ständigen sich einstimimg für einen Zahlungstermin zum 15. jeden Monats erklärt hätten. Dieser Vorschlag wurde von der deutschen Seite jedoch abgelehnt. Reichsfinanzminister Moldenhauer erklär te, datz die deutschen Sachverständigen sich für den Zahlungster min zum 30. jeden Monats eingesetzt hätten. Die Unkosten der Bank hätten die Gläubigermächte zu zahlen. Von Finanzminister Moldenhauer, der den deutschen Standpunkt mit autzerordentlicher Schärfe und Klarheit vertrat und fortgesetzt in die Aussprache ein griff, wurde hiergegen der Vorschlag gemacht, den Präsidenten der Pariser Reparationskonferenz, Owen Young als Unpar teiischen in dieser Frage anzuhören. Die Gegenseite lehnte diesen Vorschlag ab mit der Begrün dung, es sei nicht angängig, einen Außenstehenden als Schieds richter anzurufen. Es bestünden so viele Streitfragen, datz hier durch ein unliebsamer Präzedenzfall geschaffen würde. Auf deutscher Seite wurde in den Verhandlungen darauf der Standpunkt vertreten, datz ein Uebergang zum nächsten Punkt erst nach Entscheidung dieser Frage möglich sei. Da die deutsche Dele gation ihren Vorschlag aufrecht erhielt, schien eine Weiterführung der Verhandlungen in dieser Frage nicht möglich. Die Sitzung wurde daher unterbrochen, da man offensichtlich sich in einer schwierigen Lage befand. In privaten Unterredungen, die sodann zwischen Autzenminister Curtius und dem französischen Ministerpräsident Tardieu sowie Moldenhauer und Schatzkanzler Snowden stattfanden, wurden diese verhandlungsmätzigen Schwierigkeiten so beigelegt, datz di Frage des Zahlungstermins auf den Schlutz der Konferenz der tagt wurde und man entgegen den ursprünglichen Absichten der Gegenseite einer Erörterung des nächsten Punktes der Tagesord nung zustimmte. Zur Erörterung gelangte sodann die von der Gegenseite ge stellte Forderung, datz Deutschland das im Youngplan vorgesehene Zahlungsmoratorium nur unter bestimmten Voraussetzungen in einer bestimmten Lage, z. B. einer wirtschaftlichen Depression usw. fordern dürfe und datz Deutschland eine dahingehende Erklä rung abzugeben habe. Dieses Ansinnen wurde von der deutschen Abordnung auf das schärfste zurückgewiesen mit dem Hinweis, daß es kaum eine Instanz gebe, die in der Lage wäre, unparteiisch fest- zustelleu, ob eine wirtschaftliche Notlage Deutschlands ein Zah lungsmoratorium erforderlich mache. Ein derartiges Schiedsgericht würde aller Wahrscheinlichkeit lange Zeit arbeiten, wodurch der Sinn des Zahlungsmoratoriums, Deutschland sofortige Erleichte rung zu verschaffen, hinfällig würde. Auf Grund einer juristischen Erklärung wurde sodann Deutsch land das Recht zugesprochen, allein und ohne Einschränkung, ohne jedes Dazwischenreden zu entscheiden, ob es von dem Recht, ein Moratorium zu beantragen, Gebrauch machen wolle oder nicht. Die Formulierung dieser Erklärung wird auf deutscher Seite als völlig eindeutig dargestellt. Deutschland ist somit das an sich völlig eslbstöndige Recht zuerkannt worden, ohne jede Einmischung selbständig über die Notwendigkeit eines Mvratvriumantrages zu I entscheiden. Es ist hierbei von deutscher Seite darauf hingewiesen j worden, datz Deutschland selbstverständlich ein Zahlungsmorato rium nur in Anspruch nehmen würde, wenn eine Bedrohung der gesamten Lage der Wirtschaft oder eine Gefährdung der Währung vorliege. Deutschland würde zu einem Zahlungsmoratorium das schwerwiegende Rückwirkungen auf den Staat und Privatkredit hätte, nur dann greifen, wenn dies unbedingt erforderlich sei. Der Ausschutz behandelte sodann weiter den zwischen den Gläubigermächten und der BIZ. abzuschlietzenden Treuhänder vertrag. Auf der Gegenseite wurde hierbei an Deutschland die Forderunng gestellt, Deutschland möge dieses Abkommen loyal nuterstützen. Dieses Ersuchen wurde von Deutschland abgelehnt, da dieses Abkommen Deutschland nichts angehe. Die Frage der Regelung der deutschen Zahlungen nach Ab lauf eines Moratoriums wurde auf die nächste Sitzung vertagt, die Freitag vormittag stattfindet. Zahlungstermin erneut vertaat Haag, 9. Januar. Der französische Ministerpräsident Tar dieu erklärte am Donnerstag auf dem französi'chen Presseemp fang, die Frage des Zahlungstermins fei auf Beschluß der Kon ferenz bis zu dem Zeitpunkt vertagt worden, an dem man eine ge samte Uebersicht über die Ergebnisse der Konferenz gewonnen ha den werde. In der Frage der Zahlungsweise nach Ablauf eines deutschen Moratoriums seien die Alliierten einmütig der Auffas sung, daß Deutschland ein neues Zahlungsmoratorium nicht be antragen dürfe, ehe nicht die während des ersten Moratorium: aufgelaufenen Summen an die Gläubiger abgetragen feien. Finanzmimfier Moldenhauer habe diese Auffassung abgelehnt. Ls werde daher am Freitag vor dem neuen Zucammentritt der sech- Mächte eine Zusammenkunft zwischen Snowden und Molden Hauer stattfinden, um diese Frage zu erörtern.