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Dresdner Journal : 01.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186901015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-01
- Tag 1869-01-01
-
Monat
1869-01
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 01.01.1869
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1869 Freitag, den 1. Januar > Ltdmmrmrulsprrtse: DreMerAMrnal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. HMrUot,! 6 rUl»> — lixr 1 .. 1» .. »seratrnpretst: >U»r ck«o U»u<» eiw«r Leit«! I l»Ur. v»t«r „Liox«»»Qät" <tt« 2«U«: i Uxr. erschein«: VtssUet», mit Xu,v»t»o>« 6«r 8»a» a»ä ?«»« ad*vä» Nir äs» kolA«ua«v 2 1 dir. Vt.o.-.lr-dUkr, »u»»«rU»Id »»» «or<ia. Vu«U«» kost >»ä 8t«w^«l»a»cdl«U tUma. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. Dresden: Inhalt des neuesten Bundesgesetzblattes. — Berlin: Stand der Confe- renzangelegenheit. Die militärische Uebereinkunft mit Baden. Vermischtes. — Wiesbaden: Zur Schulfrage. Reorganisation der Fortschrittspartei. — Kiel: Bundeskrirgsschiffr in Dienst. Munition nach Sonderburg. — Malchin: Vom Landtage. — Altenburg: Neue- Steuerausschreiben. — Mün- . chen: Die Geschenke König Ludwiq's I. an den Staate — Wien: Ein Artikel des „Pescher Lloyd". Tagesbericht. — Krakau: Kanonen für Rumänien. — Pesth: Von der Stadtrepräsentanz. — Paris: Der Proceß wegen des „Moniteur". Marquis de Moustier. — Bern: Aus der Bundesversamm lung. — Madrid: Die Wahlen. — Lon don: Militärische Rrductionen. Dampfer unter- gegangen. — Kopenhagen: Hofnachrichten. — St. Petersburg: Intervention in der Bucharei. — Warschau: Ausdehnung der Eitadelle. Sub- hastation von Häusern. Eoncession an die TabakS- fabrikantrn. — Konstantinopel: Die Lootsen an der Donaumündung. Dampfer „Envsis". Proceß O'Reilly. Pacification Kandias. — Belgrad: Vom VerfassungScomitö. — Athen: Vermischtes. Dresdner Nachrichten. Provinrialnactirichten. (Chemnitz. Neusalza.) Beilage. Ernennungen. Vermischtes. die Hoffnung, daß man auf diesem Wege der Forschung zu Aufschlüßen über die physische Beschaffenheit der Sonne gelangen werde, fügt aber die Bemerkung bei, es sei wohl möglich, daß die jetzt fast allgemein acccp- Urteu Erklärungen der beobachteten Erscheinungen als ungenügende erkannt werden, und daß man sich geuö- thigt sehen «erde, andere an ihre Stelle einzusetzen. Im Anschluß an diese Mitthrilungen über die Son- nenbeobachtungrn (6. k. I. l-XVII. 21) berichtet Secchi über die in der Nacht vom 13, zum 14. Nvvbr. früh 2 Uhr 30 Min. bis 5 Uhr 45 Min. angestellten Stern- schnuppenbeobachtungrn. Drei Beobachter haben in dieser Zeit 2204 Meteore erblickt, welche inSgesammt ihren Ausgangspunkt in der Richtung nach dem Stern bilde des Löwen, und zwar bei dem Stern k l-eovis hatten. Viele dieser Meteore sind als Feuerkugeln ent flammt, und namentlich wurde rin sehr Helles nahe bei Regulus erblickt, welches während 15 Minuten leuchtete. Secchi hat mehrere Feuerkugeln im Spektroskope be trachtet und unter diesen das soeben erwähnte in der Nähe von ReguluS leuchtende Meteor. ES erschien dasselbe anfangs sehr hell und man fand deutlich im Spectrum röche, gelbe, blaue und grüne Linien. Die Häufigkeit der Sternschnuppen nahm bei der Morgen dämmerung noch zu, so daß wohl das Maximum erst später einartreten sein mag. Während der Dämme rung erschienen die noch sichtbaren sehr Hellen Meteore als dem Beobachter sehr nahe, und wahrend in der Nacht die vorherrschende Färbung der Meteore grün war, zeigte sich zu dieser Zeit dieselbe in Roth. Zu tiefer etndringenden Forschungen mittelst des Spectroskopes find sehr detaillirte Spectralkarten er forderlich. Die jetzt vornehmlich benutzten sind die Karlen von Frauenhofer und von Kirchhoff. Es erstrecken sich aber dieselben in Betracht der feinen Lt- Imtlicher Theil. Dresden, 28. December. Se. Majestät bei König haben allergnädtgst geruht dem Stadtrath Karl Wil helm Gottschald zu Zschopau das Ehrenkreuz de- Albrechtordens zu verleihen. Dresden, 30. December. Se. Königliche Majestät haben dem Geheimen Kirchenrathe vr. Karl Adolph Eduard von Zobel die nachgesuchte Versetzung in den Ruhrstand mit der gesetzlichen Pension zu bewilligen, auch demselben bei dieser Gelegenheit den Charactrr eine- Geheimen Rath- in der zweiten Classe der Hof rangordnung taxfrei zu verleihen geruht. Der König wird denselben alsbald in feierlicher Audienz empfangen. Madrid, Mittwoch, 30. December, Vormit tags. (W.T.B.) Der .Amparcial" bespricht in einem länger» Artikel die Möglichkeit eines Bürgerkrie ges und glaubt versichern zu können, daß ein sol cher nur von der reaktionären Partei ausqehen könne, jedoch in jedem Kalle durch eine Einigung der Republikaner mit den übrigen liberalen Par teien mit Sicherheit würde beschworen werden. Die „Agence HavaS" meldet aus Madrid vom heutigen Tage: Nach Mitthrilungen, welche offi- cieller Quelle entstammen, darf die Zahlung der Coupons der inneren und äußeren Schuld als ge- sichert betrachtet werden. Aus Sevilla vom heutigen Tage wird gemel- det: Die Republikaner haben beschlossen, die Waf fen vor dem Eintreffen deS Generals Caballero de Rodas niederzulegen. Ueberall herrscht Ruhe, auch in Navarra, wo die Carlisten überwacht werden. London, Donnerstag, 31. Decbr. (W. T. B.) In Uraan hat eine Minenerplofion stattgefunden, wobei 22 Menschen daS Leben verloren. St. Petersburg, Donnerstag, 31. Decbr. (W. T. B.) DaS „Journal de St. Pötersbourg" erklärt die Zulassung Griechenlands zur Konferenz für wünschenswcrth, um das Ansehen der griechi- schen Regierung gegenüber der erregten Bevölke rung Griechenlands zu erhöhen, und hofft, daß das griechische Volk und die griechische Regierung Mä- ßigung und Nachgiebigkeit beweisen werden. Die Turke» aber werde ihr Ultimatum oder wenigstens die verletzenden Punkte desselben noch vor der Kon- ferenz zurückziehen; dies erfordere ihre eigene Würde. Konstantinopel, Mittwoch, 30. December, Mittags. (W.T.B.) Dem Wiener „Telegraphen- Korrespondenz-Bureau" wird als authentisch ge- meldet, daß dre sogenannte provisorische Jnsurgen- tenregierung und alle Insurgenten auf Kandia ihre Unterwerfung der Pforte angezeigt haben. (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) ES verlautet, daS Befinden Fuad Pascha'S, der zur Herstellung seiner Gesundheit sich in Nizza befindet, habe sich derart gebessert, daß er baldigst dir Leitung deS Ministeriums des Aeußern wieder übernehmen wird. Belgrad, Mittwoch, 30. December. (W.T.B.) Der BerfassungScomitö beendigte heute seine Sitz ungen, nachdem er das von der Regentschaft vor gelegte Programm fast einstimmig angenommen yatte. Zum Schlüsse drückte die Regentschaft den Dank der Regierung für die übereinstimmenden Ansichten des ComitöS mit jenen der Regierung aus. nien nur von X bis 6. In neuester Zeit nun haben Angström (in Upsala) und THalen einen Normal atlas des Sonnenspectrums (in 6 Karten), gestützt auf während 5 Jahren ausgcführte Messungen, gefertigt und eine Abhandlnng über die Oerter der Metalllinien nach den Wellenlängen beigefügt. Diese Karten geben auch die feinen Linien im Violet von 6 bis U detaillirt. Außerdem erhielten dieselben eine wesentliche Vervoll kommnung durch die Angabe der Liuienörter nach den (unveränderlichen) Wellenlängen der Farben in Zrhn- millionteln eines Millimeters, nicht (wie djcS bisher geschah) nach den (mit dem Wechsel des Prisma sich verändernden) Dispersionsabständen. Diese absolute, feste Ortsbestimmung der Spectrallinien wird es er möglichen (nach der Theorie von Fizeau), das Vor handensein und die Größe der Bewegungen auch der entferntesten Gestirne zu erkennen, ohne dazu der Pa- rallaxenmessungen zu bedürfen. Die geringste Verän derung in der Lage der Spectrallinien deS Gestirn- wird dadurch bemerkbar, diese nun zeigt die veränder ten Wellenlängen (den Farbenwechsel), und so erkennt man die dem Lichtquell eigene Bewegung und Be- wegungSgröße. vr. A. Drechsler. Philosophische Literatur. In meinem Aufsätze „Philosophische Studien" im „Dresdner Journal"Jahr- gang 1863 kNr. 167) erwähnte ich beifällig eine Schrift de- Herm Professor- Konrad Hermanni» Leipzig: „Der pragmatische Zusammenhang in der Geschichte der Philosophie". Bon demselben Herrn Verfasser ist neuer lich rin größere- Werk erschienen, welche- die dort kurz gefaßten Grundgedanken in erweiterter Ausfüh rung darbietet: „Geschichte der Pbtlosophie in pragmatischer Behandlung. Leipzig, Fleischer. 1868". XV l. und 563 Setten. Ich will nicht vrHäu- rrblickt nämlich in jenem lediglich ans Gesichtspunkten der Zweckmäßigkeit hervorgcgangenen Vorschlag- nicht- Geringeres als den Entschluß Preußen-, die gegen wärtige Verwickelung im Oriente dazu zu benutzen, um vermittelst der durch eine derartige Uebereinkunft fac- tisch vollzogenen Einverleibung (»io) Badens in denNord» deutschen Bund, und des damit gethanen ersten Schrit tes zur Ueberschreitung deS Mains Frankreich und Oesterreich vor die Alternative eines Krieges mit Preu ßen oder die thatjächliche Anerkennung der deutschen Einheit zu stellen. Wir sind in der angenehmen Lage, zur Beruhigung des Herrn Korrespondenten miithcilcn zu können: ») daß der von Baden angegangene Vorschlag wegen Ein- sührnna gegenseitiger militärischer Freizügigkeit »wischen Nord- denlschland und Baden bereits im Juni d. I osficiell zur Kenntuiß deS Bundespräsidiums gebracht, und von leyterm geschäftsordnungsmäßig dem am 30. November wieder zusam- mengetreteucn Bundesrathe zur verfassungsmäßigen Beschluß- nähme vorgelegl ist; 2) daß die in einer derartigen Ueberein- kuust gefundenen Eiaverleibungsvelleitäten sich auf den harm losen Wunsch reduciren, den beiderseitigen Slaalsangehörigcu die Erfüllung ihrer Dienstpflicht möglichst zu erleichtern. — Der „St. A." meldet amtlich, daß der Rittcr- gutSbesitzer vr. Hermann v. NathusiuS auf Hun- disburg, Kreis Nruhaldenölcben, zum Lorsitzcnoen des Landesökonomlrcollegiums ernannt worden ist. — Wie die in Hannover erscheinende „D. Volksztg." mitthcilt, ist Professor Ewald in Göttingen durch Erkenntniß der Strafkammer von der Anklage der Majcstätsbelei- digung freigesprochen worden. — Die Unterrichtscommission des Abgeordneten hauses hat soeben ihren ersten Petitivnsbericht drucken lassen, in welchem cs sich nm das Begehren erweiter ter Berechtigungen für die Realschulen erster Ord nung handelt. Die Commission vereinigte sich schließ lich, nachdem ein Antrag auf Tagerordnung zurückge zogen war, zu folgendem einstimmigen Anträge, dem auch der Regierungscommissar bcitrat, die Petitio nen „der königl. Staatsregicrung zur Erwägung und als Material zn dem in der Verfassung in Aussicht ge stellten Unterrichtsgesctz zu überweisen". — Wie ver- lautct, ist die Ratification des mit dem Königreich Italien abgeschlossenen Po st Vertrags dieser Tage zu gewärtigen. Wahrscheinlich erfolgt dieselbe schon heute. — DaS königl. Kammer ge richt hat in einem bezüglichen Processe rechtskräftig entschieden, daß alles Das, waS die Frau während der Ehe verdient und er wirbt, zum Eoncurse des Mannes herangezogen wer den kann. Wiesbaden, 29. December. (Fr. I.) Eine heute in der Schulfrage adgehaltene Bürgcrversammilung war etwa von 500 Bürgern all<r Confessioncn »end Lebensstellungen besucht und nahm einstimmig eine Pe tition an, welche sich gegen die Confessionsschulen und zu Gunsten der gemischten Schulen ausspricht. Die von der katholischen Geistlichkeit im Lande verbreitete Pctitisn um Einführung von Confesstonsschulen hat 23,000 Unterschriften gefunden. — Die Herren v. Eck, Scholz, Schenck, Hahn und Mcrckcl haben in den hie sigen Blättern die Aufforverung zur Reorganisation der sogenannten „Fortschrittspartei in Nassau" er lassen. Dieselbe soll durch Gründung eines Wahlver eins vollzogen werden, dessen Statut nebst dem Partei programm in der Einladung veröffentlicht wird. Kiel, 29. December. Die Bundeskriegsschisfe „Hertha" und „Medusa" werden, wie die „Wes.-Ztg." meldet, zum 1. Januar in Dienst gestellt. Dem Ver nehmen nach sind dieselben nach Konstantinopel be stimmt. — Die „Ndd. Ztg." berichtet aus Sonder- burg vcm vorgestrigen Tage: Mit dem Dampsboot „Seeadler" sind in jüngster Zeit circa 9000 Bomben und 3 Haubitzen über Flensburg hier angelangt. Wie man hört, sollen 7000 Bomben Nachfolgen. Es darf übrigens nicht vergessen werden, daß seit der Voll endung der Festungswerke fortwährend Munition hierher geführt worden ist, und zwar in so bedeuten der Menge, daß die obigen Zahlen nur geringfügig erscheinen. Telegraphische Nachrichten. Pari-, Mittwoch, 30. December, Abends. (W.T.B.) Den Regierungsblättern zufolge stände der Zusammentritt der Konferenz nahe bevor und versprächen die versöhnlichen Gesinnungen der Tür kei und Griechenlands einen günstigen Erfolg. Nachrichten, welche auS Konstantinopel ein- getroffen find und bis zum 27. d. reichen, melden: Trotz der verlängerten Ausweisungsfrist werden Griechen auS Konstantinopel sowie auS den Pro vinzen ausgewiesen. 40 Insurgenten, welche neuer- diugS auf Kandia gefangen genommen wurden, sollen auf Befehl der Pforte vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen werden. Pari«, Donnerstag, 31. December. (W.T.B.) Entgegen den gestrigen Nachrichten, über Been- digung deS Aufstandes auf Kandia ^meldet die „Agence-HavaS" auS Kprfu vom 29. d. M. (grie chische Quelle), daß bei Apokorona, Amarion und Hcraklion Treffen stattaefunden hätten, in welchen me Insurgenten siegreich gewesen sein sollen. (Vgl. unten Konstantinopel.) Florenz, Mittwoch, 30. December. (W.T.B.) Der König ist gestern wieder hier eingetroffen, wird morgen daS diplomatische CorpS und Freitag De- vutationen der Kammern empfangen. Der spani- sche Gesandte Montemar wird morgen erwartet. men, die Freunde ernster Studien auf dieses werthvolle Buch aufmerksam zu machen. Freilich gewährt cs kei neswegs eine leichte U» Erhaltung, etwa eine Lcctüre nach Tische auf dem Sopha, sondern es beansprucht die volle und frische Kraft des Geistes und fordert eine ungetheilte Sammlung der Gedanken. Von allen reinen » Aeußerlichkciten, von allen blosen Dingen der realen Wirklichkeit abstrahirt diese Gefchichte so sehr, daß sie keine einzige Jahreszahl nennt und nur verhältniß- mäßig sehr wenige Namen, kaum ein halbes Hunkert. Wer aber mit den biographischen Daten der Geschichte der Philosophie bereits vertraut und in philosophischer Denkweise geübt ist, der wird die Reflexionen dcs Ver fasser- über den iunern Entwickelungsgang der Pbilo- sophie mit Nutzen und mit Genuß lesen. Das Buch ist also für ein sehr gewähltes Publicum, für die Ari stokratie deS Geistes geschrieben und es enthält eine geistige Quintessenz der Philosophicgcschichte, recht eigent lich eine Geschichte des Geiste- selbst, näml ch des er wachten und mehr und mehr sich besinnenden und sich kräftigenden Selbstbewußtseins des menschlichen Geiste-. Et ist eine auf der Höhe der Wissenschaft stehende Be trachtung über die Gedankenarbeit, durch welche der Grist der Menschheit über sich selbst und über sein Ver- hältniß zur Welt zur Klarheit und Einheit zu gelan gen suchte. UebrigenS strebt der Verfasser mit bedeu tendem Erfolge nach möglichster Allgemrinverständlich- keit und versteht es, durch öftere Umblicke, Rückblicke, Wiederholungen, Vergleiche nicht bloS für Meister, sondern auch für Jünger der Wissenschaft belehrend zu schreiben. Der Verfasser bekennt, für seinen eigenen Standpunkt des „JdealrealismuS" an Hegel anknupfrn zu wollen; aber er ist ein »u guter Kenner und Be- achter de- Kant'schen Krittci-mu-, um die Fehler so wohl Hegel'- al- Kant'- selbst nicht klar eiuzuseheu Tagesgeschichte. Dresden, 31. December. Das 34. Stück dcs Bun desgesetzblattes des Norddeutschen Bundes, welches heute hier eingegaugcn ist, enthält: Nr. 201) Gesetz vom 25. Juni 1868, betreffend die Quartierlet- stung für die bewaffnete Diacht während des Friedens- zustandcs; Nr. 202) allerhöchster Erlaß vom 25. No vember 1868, betreffend die Abzweigung der Postver waltungsgeschäfte für die Landdrofteieu Aurich »end Osnabrück von dem Geschäftsbereiche der Obcrpost- direction in Hannover und Zulegung derselben zu dem Geschäftsbereiche der Oberpostdirection in Olden burg; Nr. 203) und 204) Bekanntmachungen vom 3. December 1868, betreffend die Ernennung des Lan- dcsdirectors v. Flottweü (an Stelle des geh. Negie- ruugSraths Klapp) zum fürstlich waldcck- und pyrmont- schen Bevollmächtigten zum Bundcsrathr dcs Nord deutschen Bundes, sowie des Ministerialraths Brrr (an Stelle des Oberzollraths Gerbig) zum k. baycr- Issrratemmnahmr auswärts: k». L-mv-rmui», OomuU»»1oaL» ä«» l>r«»äo«r Collin»!,; «keaüa».! H.k'-ol.m, Lvoa» t Z»rU»- Vl«» ». H.: Hn-uuium» » Voal.ua, V,rUu. 6ao»lv»'-cü» Uuekk., Uuiuaar»»'» vor«»», Uooor.«» tlo,,,; Lr,m«o: L. 8c»i.or«, Nrr»I»o: I,. Ni tuaa»'« Xnnvooendur«»», vi»L t t uavuo; Luckk.; LSI»: U»o»TH, Vari«: U.v»«, Lvl.r.1»» (8, PI»L« U» I» kvur,e); kr»^! Lo»l.i«o » UovUK-i Viva: ^l.. Opi-ul.IT. Herausgeber: tlöoigl. Lipvültioa ä«» Or«»6o«r ^onro»l», Vr.-Ueo, Llorlvwitr»»-» Ko. 7. schen Bevollmächtigten zum Bunde-rathe deS deutschen Zollverein-; Nr. 205) Beglaubigung des Pairs von Portugal, Vicomte de Paiva, zum k. portugiesischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi nister beim Norddeutschen Bunde; Nr. 206) Ernennung dcs preußischen Confuls v. Lichtenberg in Ragusa und deS preußischen Viceconsul- und k. sächsischen Consul- Scarpa in Fiume zu Consuln, sowie des preußischen Viceconsul- He-ky in Zcnga zum Viceconsul des Nord deutschen Bundes; Nr. 207), 208) und 209) Erthei- lung de- Exequatur namens des Norddeutschen Bun des: dem bisherigen k. dänischen Viceconsul Dub- ber- in Bremen als Konsul für Brcmerhafen, Geeste münde und Brake, dem Geralconsnl der Republik Hon duras, Levy zu Hamburg, und dem Fabrikbesitzer und Kaufmann Gebhard in Elberfeld als persischer Consul; Nr. 210) Ernennung des bisherigen preußischen Con suls v. Brandt in Mkuhama zum Generalconsul und Geschäftsträger des Norddeutschen Bundes für Japan; Nr. 211) Ernennung de- bisherigen preußischen Vice consul- da Silva in Terzeira (Azoren) und preußischen Consul- Cardozo in Majo (Cap Serbische Inseln) zu Confuln, sowie der hanseatischen Viceconsul» Martins zu Ilha d»-Sal (Cap Verdische Inseln), Nogueira in Elva- und Serpa in Villa-nova-de-Portlmao zu Vice- consuln dqS Norddeutschen Bundes. * Bellin, 30. December. Ueber den Stand der Conferenzangelegenheit bringt die „Prov. Corrcsp." folgende, gestern bereits telegraphisch er wähnte Mittheilung: „Die Hoffnungen auf friedliche Schlichtung dcs Streites zwischen Griechenland und der Türker haben in jüngster Zeit einen festern An halt gewonnen. Bei den Verhandlungen über den Pariser Friedcnsvertrag von 1856 hatten sich die be- theiligten Regierungen über den Grundsatz verständigt: daß bet etntretcndcn Zerwürfnissen die streitenden Par teien vor dem Beginn thatsächlicher F.indseligkeiten die Vermittelung befreundeter Mächte in Anspruch neh men sollen. An jenes Uedereinkommen haben die lei tenden Staatsmänner Europas, gegenüber den jetzigen Verwickelungen im Orient angeknüpfl und sich darüber vereinigt, durch Berathungen einer diplomatischen Con- fercnz die Grundlage einer friedlichen Verständigung zwischen der Türkei und Griechenland zu ermitteln. Die französische Regierung hat cs übernommen, an die bei dem Pariser Friede,» brtheiligten Mächte (Frankreich, England, Rußland, Preußen, Oesterreich, Italien und die AAkci) Einladungen zu ciner Konferenz für den EMMouLL Avrck ergeben »u lassen. Die Berathun- grn, zu denen voraussichtlich dir in Pari- beglaubig ten Vertreter der Mächte Vollmacht erhalten werden, sollen sich ausschließlich mit der Aufgabe beschäftigen, geeignete Vorschläge für die Ausgleichung dcs gegen wärtig bestehenden türkisch-griechischen Zwistes zu machen, wogegen sonstige Punkte der orientalischen Angelegen heiten nicht zur Verhandlung kommen sollen. Die Be schickung der Conferenz von Seiten aller zur Theil- nahme aufgcforderien Negierungen unterliegt keinem Zweifel. Für den Beginn der Unterhandlungen ist der 2. Januar 1869 in Aussicht genommen. Bestimmte Vorschläge zur Lösung des Streites sind im Voraus nicht gemacht; die friedliche Beilegung desselben dürfte jedoch durch die allseitigen Bemühungen der Mächte ge sichert erscheinen." — Laut einem Berliner Telegramm der „Wes. Ztg." würde Baron Werther, der Gesandte in Wien, Preußens Conferenzbevollmächtigter in Paris. — Die „N. A. Zig." schreibt: Dem von dem Bun despräsidium dem Bundesrathe gemachten Vorschläge wegen Abschlusses ciner Uebereinkunft mit Ba den, nach welcher künftig Bundesangehörige in Baden und badensche Staatsangehörige innerhalb des Bundes gebiets sich der Musterung zu unterziehen und ihre Militärdienstpflicht abzuleistcn berechtigt sein sollen, ist die ebenso unerwartete wie unverdiente Ehre wider fahren, von dem hiesigen Korrespondenten der „Times" zu dem verhängnißvvllstcn Acte preußischer hoher Po litik seit dem Jahre 1866 gestempelt zu werden. Die erregte Einbildungskraft dcs Herrn Correspondenten Feuilleton. Astronomische Mittbeilungen. Pater Secchi, der Director der Sternwarte deS voll, uom., hat mit Anwendung de- von Lockyer und Janssen angegebenen Verfahren- ebenfalls über die Umgebung der Lichthülle der Sonne Untersuchungen mittelst de- Spectroskopes »»gestellt. Unter höchst gün stige» atmosphärischen Zuständen hat derselbe sogleich bet dem Beginn seiner spektroskopischen Beobachtungen eine vom Sonnenrande getrennte rothe Protuberanz (flammenartigr Hervorragung) und gleichzeitig eine scintillirende, d. h. in andauernd schnellem Wechsel er scheinende und verschwindende, Protuberanz erblickt. Die Erscheinung des Scintillirens hielt er anfangs für subjective Täuschung, aber die von ihm zu Rathe ge zogenen, im Observatorium beschäftigten vier Gehilfen machten sämmtlich die gleiche Wahrnehmung. Bet seinen in dieser Richtung fortgesetzten Forschungen fand er, daß die Hellen farbigen Linien in der Region der Son- nenfleckrn und Sonnenfackeln (also in der bi- beiläufig 40 Grad nordwärts und südwärt- vom Sonnenäquator reichenden Zone) bedeutend länger, etwa vier Mal so lang, al- an andern Stellen der Sonne sich zeigen, daß mehrere farbige Linien, vornehmlich bet ihrer Abgren- »una an die schwarzen Linien sehr hell glänzend er- deinen, während daselbst die schwarzen Linien eine Abschwäckuna der schwarzen Färbung, einen Uebergang tu die lichte Färbung, erkennen lassen, daß in der Nähe de-Sonncnrande- an verschiedenen Stellen da-Spectrum continutrlich, d. h. ohne schwarze Linien, erblickt «erde, ferner daß zunächst um die Sonne eine Schicht rothe» Gase- mit sehr unregelmäßiger Umgrenzung lagere und daß tu der Umgebung der Lichthülle der Soane eine groß« Menge Wasserstoff vorhanden sei. Secchi hegt
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