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Amts- ick AnzeiBlatt Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. ves »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspoftanstalten. für den Stjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Lrtryr.-A-rrste: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Frrnsprrchrr Nr. 2I«>. SS. 53. Jahrgang. — Dienstag, den 17. Inti LS»« Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Schönheide Blatt 949 auf den Namen der ^nn» klinili« vht. (jetzt verw.) 8o1ck«I, geb. Clnüolitvi eingetragene Grundstück soll am 8. Seplemver 1906, vormittags 9 Ahr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 7,3 Ar groß und auf 13800 Mk. — Pf. geschätzt. Es besteht aus massivem Wohnhaus, Baustelle mit Hofraum und liegt an der Hauptstraße im oberen Ortsteile von Schönheide. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 28. April 1906 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuchc nicht ersichtlich waren, spätestens im Verfteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumclden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verfteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Eibenstock, den 6. Juli 1906. Königliches Amtsgericht. sämtlich in Schönheide, Im Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 4 der Verein: <1or kürzten- unck I*1n»ieI1»brHi«t1on von 8el»8nliel<lv nnü l inxvkunx mit dem Sitze in Schönheide eingetragen worden. Die Satzung ist am 14. April 1906 errichtet. Der Vorstand wird durch seinen Vor sitzenden und ein zweites Vorstandsmitglied vertreten. Mitglieder des Vorstandes sind: a) Ernst Robert Schurig, Fabrikant, d) Gustav Lenk, Fabrikant, e) Walter Oschatz, Fabrikant, ä) Johannes Lenk, Fabrikant, sämtlich in Eibenstock. Kgl. Forstrentamt. Dienstag, 3931 weiche Stämme 17632 „ Klober HolzverskMUNg aus Sosacr Staatssorstrcvicr. Im „Ratskeller" in Aue den 24. Juli Ist 06 von vorm. .0 Uhr an von 11—22 am Mittenft., „ 7-15 " ' 9321 „ „ „ 16-58 359,5 i m weiche Mukknüppel, — Die Stämme kommen vor ' ZI Uhr vorm. nicht zum Ausgebot — sowie im Gasthof „zur Tonne" in Tosa Mittwoch, den 25. Juli 1006 von vorm. 'S Uhr an 4,5 rm harte und 713,5 IM weiche verschied. Älrennhöster, in obigen Abt. Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Sosa und Eibenstock, am 14. Juli 1906. Kgl. Forstrevicrverwaltung v) Hermann Blei, Fabrikant, » beide Rothenkirchen. 1) Hermann Georgi, Fabrikant, s Eibenstock, den 11. Juli 1906. Königliches Amtsgericht. Im Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstocks ist heute auf Blatt 5 der ^velxvorvln kibviinlovk mit dem Sitze in Eibenstock eingetragen worden. Die Satzung ist am 15. Juni 1906 errichtet. Mitglieder des Vorstandes sind: Findeisen, Karl Otto, Lehrer, Schlegel, Gustav Emil, Kaufmann, Müller, Ernst, Registrator, Jllgen, Rudolf, Handelsschuldirektor, Schmidt, Emil, Kaufmann, Eibenstock, den 11. Juli 19<)6. Königliches Amtsgericht Oberst., . 3,5-4,5 m ! Abt. 2, 3, 10, 16, 36, „ t lang. l V l (Schneebruchholzer.) Tagesgefchichte. — Deutschland. Eine Privatdepesche aus Köln über mittelt den „B. N. N." folgendes Berliner Telegramm der offiziös inspirierten Kölnischen Zeitung: Die heule positiv auftretenden Gerüchte über eine Zusammenkunft des Deutschen Kaisers und König Eduards in Deutschland im Laufe des August eilen dem Gange der Ereignisse voraus. Die vertraulichen Fühlungnahmen zwischen London und Berlin über die Möglichkeit einer Zusammenkunft der beiden Herrscher sind, wie wir erfahren, keineswegs schon so weil gediehen, daß sichere Angaben über den Ort und die Zeit der Zusammenkunft gegeben werden könnten. Alle derartigen Nachrichten sind daher als verfrüht zu bezeichnen. — Aus dem Kaplande wird berichtet, daß die briti schen Behörden jetzt viel kräftiger gegen die Hotten totten auftrelen als bisher. Sie nehmen die Ueberläufer meist fest und haben die an der Grenze neuerdings seßhaft gewordenen Hottentottenfamilien in großer Anzahl weiter nach dem Innern von Steinkops nach Springbockfontein ge bracht. Dieses Verfahren, welches den deutschen Wünschen entspricht und den berechtigten Forderungen derselben nach kommt, wird auf den Gnfluß des Aufstandes der Einge borenen in Natal zurückgeführt. Wenn auch die Erfahrungen dort wohl auf die Engländer einwirken, so kommt doch noch ein anderer Umstand hierbei zur Geltung. Die Ernennung des Herrn v. Lindequist zum Gouverneur von Südwestafrika brachte einen vollständigen Umschwung in der Haltung der Regierung und in der Stimmung der ge bildeten Bevölkerung zustande. Man hatte bisher die sonder barsten Begriffe von den deutschen Beamten und war ihnen gegenüber sehr zurückhaltend. Diesen Gouverneur kannte man aber durch jahrelanges Zusammensein; zu ihm hatte man Vertrauen. Daher kamen bei seinem Besuche in Jo hannesburg alle höheren Verwaltungsbeamten der Grenz länder von Betschuanaland, von Rhodesia und so fort zu sammen und sagten dem Gouverneur ein Zusammenarbeiten zu. Diese Zusage kommt jetzt zur vollen Geltung bis in die untersten Organe und macht sich natürlich am stärksten wirk sam in der Kapgrenze, wo sich das meiste Volk angesiedelt batte und das Land unsicher machte. Nachdem jetzt eine Entfernung dieses Hottentottenvolkes eingetreten ist, so können wir auf eine völlige Beendigung des unglücklichen Aufstandes bald rechnen. — Ueber die Aufstands - Bewegung in Deutsch-Ost afrika wird dem.Berl.Lokal-Anz." aus Daressalam, 13. Juli, gemeldet: Oberleutnant Abel hatte seit dem 18. Juni mehrfache Zusammenstöße mit den Aufständischen. Während diese zunächst auswichen, änderten sie später ihr Verhalten und griffen am 22. Juni morgens in Nebel und Busch die Marschkolonne und am Abend desselben TageS das Lager an. Oberleutnant Frhr. v. Reitzenstein meldete am 29. Juni die erfolgreich durchgeführte Konzen tration der Detachements Kilimatinde, Moschi und Mpwapwa. Die Aufständischen haben daraufhin ihre Unterwerfung angeboten, doch haben die Rädelsführer sich noch nicht ge stellt. Die kriegerischen Operationen sind vorläufig eingestellt worden. — Gouverneur Graf Zech har auf die Kunde von Goldfunden in Togo energische Nachforschungen anstellen lassen, die erfreuliche Resultate zu Wege brachten. Durch Prüfung in der geologischen Landesanstalt in Berlin wurde das zur Probe eingeschickle Gestein als goldhaltig erkannt. — Rußland. Wie aus Petersburg berichtet wird, erhalten sich dort die Gerüchte über einen bevorstehenden Ministerwechsel in sonst unterrichteten Kreisen hart näckig. Feftstehen dürfte, daß der Abgang des bestehenden Ministeriums grundsätzlich beschlossen ist, jedoch die Schwie rigkeiten der Neubildung noch nicht überwunden sind. Man spricht wieder mit Bestimmtheit von einem Koalitionsmini sterium; andererseits erklären die Kadetten, nur ein Mini sterium aus ihrer Partei annehmen zu können. In der Duma ist das gegenwärtige Ministerium noch immer schweren Angriffen ausgesetzt. — Petersburg, 13. Juli. Der Besuch des eng lisch e n G e s ch w a d e r s in den russischen Ostseehäfen ist nach gegenseitigem Uebereinkommen auf eine günstigere Zeit, wahrscheinlich auf das nächste Jahr, ver schoben worden. Die Initiative zu diesem Beschluß, die von russischer Seite ausgeht, findet durch folgende Erwäg ungen ihre Erklärung: Der geplante Besuch ist mit leb hafter Befriedigung von der russischen Regierung ausgenommen worden, die in ihm einen Beweis der Sympathie der eng lischen Nation für Rußland sah. Leider haben gewiße politische Parteien in England und Rußland eine heftige Agitation gegen derrZbesuch entfacht zu dem Zweck, Fragen der inneren PolitikMiußlands mit der Angelegenheit zu ver quicken. Die entschiedenen und loyalen Erklärungen des englischen Ministers des Auswärtigen haben der Frage ihren eigentlichen Charakter wiedcrgegeben und sind in Petersburg voll gewürdigt worden. Nichtsdestoweniger glaubt die russische Regierung mit Rücksicht auf die politische Krise, die Rußland gegenwärtig durchzumachen hat, dem vorbeugen zu sollen, daß die Ankunft der englischen Schiffe Gelegenheit zur Er neuerung der Agitation und zu Zwischenfällen gibt, die ge eignet sind, die Beziehungen zwischen Rußland und England für die Zukunft zu beeinträchtigen. Zwischen dem Kaiser von Rußland und König Eduard sind sehr herzliche Tele gramme ausgctauscht. — Frankreich Die Wahrheit ist auf dem Marsche, so hatte der berühmte französische Dichter Zola erklärt, als er vor bald einem Jahrzehnt seinen Kampf ums Recht für den Kapitän Dreyfus eröffnete, der im Dezember 1894 von dem obersten Kriegsgericht wegen Spionage und Verrats militärischer Geheimnisse an eine fremde Macht zur Degra dation und lebenslänglichen Deportation nach Cayenne ver urteilt worden war. Lange genug hat es gedauert, bis die Wahrheit ihren Marsch vollendete, jetzt aber ist sie am Ziel, und wenn auch Zola selbst die Rechtfertigung des Verurteilten nicht mehr erlebt hat, so bedeutet doch für den zweimal un schuldig verurteilten und dann begnadigten Dreyfus das Ur teil des Kassationshofes, welches ihn ohne Rückverweisung an ein anderes Kriegsgericht freigesprochen hat, nicht nur die Anerkennung seiner Schuldlosigkeit, von der längst alle Welt überzeugt war, sondern zugleich eine Rehabilitierung, die jeder menschlich Denkende dem schwer geprüften Manne gewiß von Herzen gönnen wird. Die Dreyfus-Affäre, welche 12 Jahre lang die öffentliche Meinung Frankreichs in Atem gehalten und das Land in einen förmlichen Bürgerkrieg gestürzt hat, wird für immer zu den dunkelsten Blättern der neuesten Geschichte Frankreichs gehören. — In der französischen Deputierten kammer brachte der Kriegsminister Etienne unter dem Beifall des Hauses die beiden Gesetzentwürfe ein, wonach Dreyfus und Picquart wieder ins Heer eingestellt werden sollen, und zwar Dreyfus als Major und Picquart als General, und wonach beide Offiziere iu die Liste der Anwärter auf den Orden der Ehrenlegion eingetragen werden sollen. Die Kammer beschloß am Freitag nachmittag die Wiedereinstellung von Dreyfus und Picquart in die Armee mit großer Mehrheit. — Amerika. Ueber das Ergebnis der Schlacht zwi schen San Salvator und Guatemala meldet ein amtliches Telegramm, welches der Konsul von Guatemala in New- Orleans erhielt, daß der Kampf zwischen den Truppen von San Salvator und Guatemala, in welchem Regalado fiel, bei El Jidaro stattfand und die Truppen von San Salvator eine Niederlage erlitten. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 16. Juli. Das am Freitag abend im Saale des .Feldschlößchens" abgehaltene Konzert des Barden sängers Herrn Dr. Kristel erfreute sich nicht nur eines zahl reichen Besuches, sondern auch eines recht günstigen Verlaufes. Die Leistungen des Herrn vi. Kristel übertrafen auch teilweise die erwarteten Hoffnungen und waren es besonders die von ihm selbst komponierten Stücke, welche den Beifall des Pub likums ernteten. Herr I)r. Kristel ist eben ein Meister im Ge sang und weiß er denselben durch seine harmonische Lauten begleitung sowie auch durch entsprechende Mimik in seiner höchsten Vollendung den lauschenden Zuhörern darzubringen. Als besonders anerkennenswert ist noch hervorzuheben, daß Herr vr. Kristel dem deutschen Volksgesang ebenfalls seine Aufmerksamkeit widmet, wodurch dem Publikum nicht nur ein interessanter, sondern auch abwechslungsreicher Abend geboten