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Dresdner Journal : 20.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-20
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 20.06.1863
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»r-, 8- > am Bau canns über« s a« (vgl. ibrr- S am fuhr- . 104 >. 10 Ngr., L. v. am tott- ckten »den fer« »l». . Echu- eibaldt — Frau Hr G. — Frau urgsiädt. >r. Vuch- rzen. — Prutdorf unt»r0. iteu. Flsnigl. do. v. i52 4^ äisenb.- - größ. )3hvB.; 34 B.; 27^ G. Anstalt 37 G.; itOA G. »Oll B. Nat.- Bank- London 110,50; -taat»- 80 Ä.; (3'äG; >8^G.; A»:eihe SOliG. )essauer marsch« B.; do. Eifta- ».; do. SteNln 73 G", Rinden ».; do. Nord- qlestfch« 2'LG.; 7^ G.; : Am- Ham- 1^8 G.; . 70V». a. M. irr» und 1000 u. »,»>. v< >. 1822, v. 1822, AN d. S-ß Ä i - . prcuß. cLtaaiS» cleio- v. »d» An. > Lrcp» Crrdct- 87 G-; dergi. > Serie roten in > L. 8. l >r. 8. amburg - » PI». G.; G; do. »irtälS- rei-Act. lößchen- G-i Pst ch Iss. pagiier- c-V.rs.. r>adnk . Hypo- Silber Eon- b^> 84^; stern" ) Wei- 4 Thlr. -Ocldr. Hain ni-.;uic 20,0R> i 1L'/»«, V? 139 ^Ucrlicb. 5 DLlr. 10 «»r u» ,«>»»«».1 ,M '-LjlArt.: 1 ., 10 Urttt r— unck vr—4«' s Liu»«l». >Iuww-r»- 1 "»r- 1 »odl», druau. »»seratrnpretse: Grschetueu: mit XaBnakme äer 8or»o nuä ^d«»ä» kllr «len kol^ouäou 1'»^. , Sonnabend, den M Juni. . Verantwortlicher Redacteurr I. G. Hartmann. 18«3 Biserateuamuchme anowSNo: LotxntE. k». 6owlui»,i<»LRr ä«» Or«»äa«r Journal»; »kroii».: N. Luai.»», 8. Ii.i.o«u; Lawdur^-iUtouu: LorUu: <i»veiv,'»cl>« vuo»- 8ur«»u; »r«««a: L. 8c»i.<>,r,; Iroalau: Tooi» 8r^«o»i«i kr»o»1urr ».N.: Ouckt».; Hilu: Xvor.» ?»r1i: v. 1-ö«^u,»l., (28, rue 6« bou, eukaoü); 1^. Lunuic».'» Ituedd.; Viou: Ooiuptoir ä. VVi«o«r Lvituu^, 8t«k»Q»pI. 881. Herausgeber: Höutßxl. LxpvMtiou ä»» l)r«,cku«r ^oNrual», vr««a«o, dl». 7. Ämtlicher Theil. Dresden, 10. Juni. Sein« Majestät der König , haben Sich heute Vormittag Uhr von Pillnitz (und mittelst Ertrazuges von Rieder-Grdlitz ab) nach Leipzig begeben. Drrüden, 16. Juni. Der Privatdocent vr Earl Ludwig Merkel ist zum außerordentlichen Professor in der medicinifchen yacultät zu Leipzig ernannt worden. , Dresden, 18. Juni. Se. König!. Majestät haben allergnädigst geruht, dem Dtreetor der Militair-Vorrath»- Anstalt, Obersten von Kirchbach, bei Gelegenheit seine- 50jährigen Dienstjnbiltum- da» Comthurkreuz 2. Elaste de» Albrechtordeu» zu verleihen und 'dem Hauptmann von Süßmilch gen. Hörntg I. vom 12. Infanterie-Ba taillone da» Annrhmen und Tragen de» ihm von Sr. Durchlaiecht dem Fürsten zu Schwarzburg-Sonderthausen verliehenen fürstlich schwarzburgischen Ehrenkreuze» 2. Elaste zu gestatten. - < rs—ss— >"u>. NichtamUichrr Theil. Uebersicht. rrlearavbifche Nachriebtev TageSgrschtchte. Dresden: AusammenkunftJhrerMaje, stäten der Könige von Sachsen und Preußen in Leip zig Zur Anwesenheit der großherzoglichen Familie von Sachsen-Weimar. — Wien: Thronrede. Erste Sitzung de» Abgeordnetenhauses. Stadium der gemeinschaft lichen Noten wegen Polen. — Prag: Verurtheilnng. — Berlin: Reise deS Königs. Keine Octroyirungen weiter. Behandlung de» BereinswesenS. Beschwerde der Stadtverordneten. — AuS O stpreußen: KreiSblatt- kosten verweigert. Jnsterburger Magistratsdifferenzen. — Hannover: König und Königin gebrauchen die Kräutercur. — Kassel: Bndgetberathung. — Frank furt: BundeStagSfitzung. Tagesbericht. — Paris: Etsrnbahnarbeiter in Mexico. Bon der Reise des Prin zen Napoleon. — Turin: AuS dem Abgeordneten haus«. — Rom: Abreise her Königin - Mutter. — Kopenhagen: Offener Brief. Commandant von Alfen. — Bombay: Hafenbefestigung. — New- Bork: Von VickSburg und Port Hndson. Der polnische Uufstaud. (Czachowski'S Niederlage. Verfolgung der Bankdiebe. Ermahnung an die Bi schöfe. Tagesbefehl über die Behandlung der Beute.) Dresdner Nachrichten. Vrovinztuluochrlchten (Leipzig. Freiberg. Zittau. Pirna. Döbeln. Marienberg. Falkenstein. Walddors.) GiugesandteS. Statistik «nd LolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. rageSkalender. Börsen nachrichten. TcLcgraphischr Nachrichten. Arankfnrt a. M, vonnrrStag, 18 Avni. Ja der heutige« BuudrStagSfitznvg erstatteten die ve«i«i-te» holsteinische« LaSschüffe ihren Bericht, psi: dah»« geht, daß die dänische Regierung auf gefordert iverdeu «eöge, die Bekanntmachung vom SS. Wär, znrLekzunedmeu. Der dänische Gesandte legte Brrmahruug dagegen «in. Vie Abstimmung soll t» drei Woche» erfolgen. WWS—---»«.SiN« 1 > --M—S——S—SSS« , 7S Ul? Lrieft, Donnerstag, 18. Juni. Mit der Le- vautepost eiugangene Nachrichten melde« aaS Athen vom IS. d. M., daß nach Berichten auS Kopen hagen der König Georg durch die National««»- sammlupg vor dem 18 Jahre für volljährig er klärt werden solle. An der türkischen Grrnze fin den Umtriebe zur Revoluttouiruvg der Grevzpro- viuzeu statt. AuS Konstantinopel wird von» 13. Ju«i berichtet, daß fünf Hofleute d«S »erstorbene» Sul tans plötzlich verhaftet und nach Tripoli» ver bannt worden seien. Maktar, Soffeti, Leffik, Hasfib «nd Ri^ Pascha seien in Untersuchung. Kiamtl Pascha ist zu« oberste» Präsidenten de» Justizrath», Gavfet Pascha zu« Handeltmiuister uud Ethem Pascha zu« Bankgonverneur eraanut worbe». Loudon, Donnerstag, 18. Juni, Nacht». I« der heutigen Sitzung de» Unterbanse» kündigt Fitz, gerald an, er werde nächsten Montag eine Adresse au die Krone beantragen, um darin dem Bedauern über die fortgesetzte Verletzung der Traktate feiten der russischen Regierung Ausdruck zu geben und zu erklären, daß England hiernach die Souve- räuetätSrrchte Rustland» über Polen als erloschen ansehen müsse. Tagesgeschichte. Dresden, 19. Juni. Aus Leipzig geht uns von heute Nachmittag ^42 Uhr folgende telegraphische Nachricht zu: Se. Majestät der König von Sachsen trafen heute Vor mittag 11 Uhr 5 Min. mittelst Ertrazuges von Dresden hier ein und fuhren in bereit stehenden Wagen sofort nach dem Berliner Bahnhofe, um daselbst Er. Majestät den König von Preußen zu begrüßen, Allerhöchstwelchrr um 11 Uhr 50 Min. auf seiner Reise nach Karlsbad mittelst Ertrazuges mit zahlreichem Gefolge hier eintraf. Beide Majestäten begrüßten sich auf das Herzlichste und nahmen in dem Empfangszimmer ein Dejeuner rin. Um 12 Uhr 40 Min. setzten Se. Majestät der König von Preußen seine Reise unter Benutzung der DrrbindungS- b»bn weiter fort, während Se. Majestät der König von Sächselt m»ch dem ^vreSdner Bahnhöfe znrürkfuhrrn üNd von da mittelst Ertrazuges um 1 Uhr nach Dresden zu rückkehrten. — Gestern Abend fand am königlichen Hoflager zu Pillnitz zu Ehren der hohen Gäste, Ihrer könig lichen Hoheiten deS Großherzogs und der Frau Groß herzogin von Sachsen-Weimar nebst Prinzessin Tochter, «ine musikalische Soiree statt, zu welcher außer den übri gen Eingeladenen auch die hier in Dresden residirenden und gleichzeitig beim großherzogl. Hofe in Weimar accrrdi- tirten Gesandten zugezogen waren. Heute Vormittag ka men Se. königl. Hoheit der Großherzog wieder nach der Residenz, statteten mehrere Besuche allhier ab und wid meten der königl. Gemäldegalerie eine nochmalige Be sichtigung. Gegen 2 Uhr Nachmittags machte die ge- sammte königliche Familie mit den hohen Gästen einen AüSflug nach dem Jagdschlösse Moritzburg. Wien, 18. Juni. Wie schon in voriger Nummer telegraphisch gemeldet wurde, hat heute die Eröffnung deS ReichSrathS stattgefunden. Die dabei von Sr. k. k. Hoheit dem Erzherzoge Karl Ludwig als Stellver treter deS Kaiser» verlesene Thronrede lautet wörtlich wie folgt: .Geehrte Mitglieder deS ReichSralheö! Sr. Majestät der Kaiser haben mir den Auftrag zu erlhcilen geruht, die zweite Session deS ReichSrathrS in Allerhöchstseinem Namen zu eröffnen und die geehrten Mitglieder desselben willkommen zu heißen. .Freudig volljiehr ich den ehrenvollen Auftrag, der mir ge worden, und begrüße dir um mich versammelten Erzherzoge, Prin zen de» kaiserlichen HauseS, und die hochwürdigsten, erlauchten und geehrten Herren von beiden Häusern deS ReichSrathe«. I zEine kurze Frist ist abarlausen, seit dir Landtage ihre Thä- tiSkt« geschlossen Haden, welchr zunächst den Wünschen und Be dürfnissen der einzelnen Aonigrmche und Länder zugewendet ist. ^,«n ihre Wirksamkeit die Erfüllung jener arößern Ausgaben zu knürsen, welche auS der Fürsorge um Wohlfahrt und Gedei he» des GesammttticheS entspringen, finden Sie sich, geehrte Mit- aliaber de» RtichSrathe«, zum zweiten Male, den Bestimmungen d« Mrrfassuna gemäß, hier verrtnigt. ^.Mit Befriedigung können wir auf diese in ungestörtem Wech sel pch heilsam ergänzende Thätigkeit der Landtag« und der Ver tretung de» Reiche» blicken. .a »Sie führt un» in lebensvoller Gestalt den Gedanken ent gegen, der unfern SwatSgrundgesetzen innewohnt, in der noth- wenhiarn Einheit de» Ganzen dir möglichst freie und felbststän- digo^Bewegung seiner Theile zu bewahren .Rachocm durch da» kaiserlich« Rrscript vom 21. April d I. auch her Landtag des GrotNüiitenthum« Siebenbürgen einderusen worden ist, findet sich unter den Königreichen und Ländern, welche Oesterreich» Scepter vereinigt, keine» mehr, dem nicht dir Bahn zur Utzeilnahme an den Berakhung. n dor gemeinsamen Angelegen- Herten eröffnet wäre, welche durch da» Diplom vom 20. October 180», nnd da» Patent vom 26. Februar 1861 der ReichSvertrr» tung. Vorbehalten find. -Lasten Sie uns hoffen, daß jene Ueberzeugungen über die Mittel und Wege zu dem von Allen sehnlichst gewünschten Ziele, von welchen jüngst ein loyaler Ausdruck von den fernen Gren zen de» Reiche» an die Stufen de» Throne» gelangt ist, mit sieg reich« «rast sich weiter und weiter verbreiten und zum allgemer- nen Heile sich dethätigen werden. .Uederfchauen wrr dir Verhältnisse de» Kaiserstaates, so wer den wir unS ermuthigt fühlen, mit Zuversicht an dem begonnenen Werste auSzuharren und vertrauensvoll den kommenden Zeiten entgtHenzugehcn. »Unter den Segnungen eine» ungestörten Friedens hat der Rrichsrath seine erste Session geschloffen; sie beglücken un» beim Beginne der zweiten, und eS w»rd fortan der Wunsch und da» Zia her eifrigsten Bemühungen der Regierung Sr. Majestät sein, sie ferner ungetrübt bewahren zu können. „Gesichert und geschirmt durch freiheitliche Institutionen, se he« wir auf allen Gebieten d»S geistigen und materiellen Leben» ein« regere Thätigkeit sich entfalten, de» Reiche» Kräfte in rasche rer (Ättwickrlung begriffen, sein Ansehen und seine Machtstellung sich mehr und mehr befestigen. .Hassen wir dir Lage der Finanzen in» Auge, so zeigt sie un» «friedigende Fortschritte aus jener Bahn, welche zum Zwecke ihrer vollständigen Regelung einaeschlagen worden ist. ,^k)er StaatScredit und die Landeswährung erfreuen sich einer entschiedenen Besserung, und die günstige Fmanzgebahrung der laufenden Zahres gestattet eS, keinen Gebrauch von jenem außer ordentlichen Srrdite zu machen, welcher im Betrage von 12 Mil lionen Gulden zur vollständigen Deckung de» veranschlagten Zah- reSdrstritS bewilligt worden war. „Dem StaatSooranschlage, der Ihnen zur Prüfung und Fest stellung vorgelent werden wird, ist eine veränderte Einrichtung gegeben worden, welche den Zwecken der Ucbcrsichtlichkrit und der genauen» Sontrole, sowie den bei der vorjährigen verathung laut geworbenen Wünschen entspricht. Drrsrlbe umfaßt wegen de» für zweckmäßig «»kannten llebrrgange» von dem dt»hcrigen Verwal- tnntzHbrr zum Sonnrnjahre für viermal rin« l »monatliche Fi- „Bei dem Entwürfe de» Budget» wurde da» Gebot mög lichster Sparsamkeit nicht außer Acht gelassen. „Nichtrdestoweniger erfordern die Uebergangszustände, in de nen wir un» befinden, und dir Nothwendigkeit einer möglichst raschen, vollständigen Herstellung de» Gleichgewichte» im Slaal»- hauShalte und der Landeswährung noch immer bedeutende Opfer. „Um dir daraus hcrvorgehenden Lasten für dir Zukunft zu erleichtern und um den volkswirlhschafllichen und finanziellen Be dürfnissen gerecht zu werden, haben Sie eine, den geänderten ZritverhLltnissen entsprechende Regelung der directen Besteuerung schon in der vorjährigen Session al» nothwendig erkannt. „Die Regierung Sr. Majestät wird daher «ine, da» System der directen Besteuerung umfassende Vorlage von Gesetzentwürfen an Sir gelangen lassen, welche Ihrer erleuchteten und reiflichen Erwägung empfohlen sein möge ,,S«. k. k. apostolische Majestät wünschen und erwarten, daß die FinanzvorlaArn, sobald sie an da« Hau» der Abgeordneten gelangen, geprüft und in vorbereitender Weise beralhen werden, indem di» zu dem Zeitpunkte, mit welchem die Beschlußfassung eintretrn kann, die Theilnahme der Abgeordneten deS Großfür- strnthum» Siebenbürgen an den Beratungen de» ReichSrathr» in dieser Srssion sich gewärtigen läßt. Mehrr" andere Gesetz entwürfe, denen Sir eingehende Würdigung angedtihen lassen werden, sind aus die Durchführung der zunächst al» nothwendig erkannten Reformen aus wichtigen Gebieten de» StaatSleben», insbesondere auf jenem der Justizpflege, gerichtet. „Ter allseitige Wunsch, diesen Umgestaltungen in nächster Zeit schon Eingang zu verschaffen, mußte dir Aulmerksamkeit oer Regierung aus die formelle Seite der Beratungen lenken, welchen die betreffenden Gesetzentwürfe zu unterziehen fein werden „In den günfiigen Erfahrungen anderer Staaten über die Ziveckmähigkeit eine», von dem gewöhnlichen Geschäftsgänge ab weichenden Verfahren» bei der Beralhung umsangreichcr Vorlagen und in der Thatsache, daß auch im Schooße de» Reich-raihe» rm Laufe der vorigen Session die Frage einer solchen Geschäst-de- handlung angeregt worden war, hat dir Regierung seiner Maje ¬ stät dir Aufforderung erblickt, dm Entwurf eine» dieselbe regrln- drn Gesetze» in dieser Session einzudringen „Unter den zu einer solchen Behandlung geeigneten Vorlagm darf vor Allem der Entwurf einer neuen Strafproceßordnung er wähnt werden, welcher Ihre erhöhte Aufmerksamkeit in Anspruch nrhmen wird. „Festhaltend an den bewährten Grundlagen der Strasproerß- ordnung vom Jahre 1820, räumt er der Mündlichkeit und Öffent lichkeit de» Verfahrens und dem Anklageprincip« volle Geltung rin, weist die richterliche Entscheidung wieder an die von jeder Brwei»regrl entbundene freie Ueberzeugung und bietet die Mög lichkeit, m jenen Ländern, in welchen die nothwendigen Vorbe- dinaungen für die Einführung der Geschwornengenchir erfüllt erscheinen, dem Wahrspruche derselben alle wichtigem Fälle zu überlassen. .Sie werden in ihm zugleich jene Vereinfachung und Ad kürzung de» Verfahren» finden, welche mit der beabsichtigten Er höhung de» Schutzes der persönlichen Freiheit und Sicherheit ver träglich ist. .Auch aus dem Gebiete de» Eiviljustizvrrsahren» macht sich daS Bedürfniß von Reformen mehr und mehr geltend. .Die Verhandlungen der BundeScommission zur Herstellung einer allgemeinen deutschen Eivilproceßordnuna, welche in erfreu lichem Fortschreiten begriffen sind, kommen demselben in erwünsch ter Weise entgegen. .Nachdem dir angedeuteten Umgestaltungen nicht ohne ent sprechende Aenderungen im Organismus der Gerichtsbehörden vor sich gehen können, mit welchem eme neue Organisation der po litischen Verwaltung in Verbindung steht, so werden Ihnen Gr setzrntwürfe übrr die Grundsätze ihrer Durchführung vorgelegt werden. .Dir täglich mehr fühlbaren Mängel deS diShrrigrn Eon- curS- und Ausgleichsverfahren» haben e» der Regierung al» un- adweiSlrche» Gebot erscheinen lassen, ohne Zögerung den Entwurf einer neuen ConcurSordnung, in welcher sür die Rechtssicherheit überhaupt, wie insbesondere für den Realcredit erhöhte Vorsorge getroffen und die möglichst« Beschleunigung und Vereinfachung de» Verfahrens angeftrebt ist, Ihrer Beurtherlung und Beschluß fassung anheimzustellen. .Zur Ergänzung de» GemeindrgesetzrS wird Ihnen der Ent wurf eines HeimathSgesetzeS vorgelegt werden, wodurch zugleich der ausdrückliche Wunsch mehrer Landtage seine Befriedigung findet. Durch dasselbe werden Fragen, welche in dir Rechte Ein zelner, sowie in jene der Gemeinden tief ringreifen und dilher zu Zweifeln reichlichen Anlaß boten, ihre gesetzliche Entscheidung finden. .Geehrte Mitglieder des ReichtratbeS! Mit jener aufopfern den Hingebung, welche Sir in der ersten Session zu bewähren Geleginheit halten, werden Sie an die bedeutsamen Ausgaben gehen, wclcke in Ihre Hände gelegt sind. .Die Gnade und Huld deS Monarchen geleiten Sie — mit berechtigter Theilnahme folgen Ihren Schritten die Völker, deren Wünschen und Brdürfnisfen Sic Ausdruck geben — mit offenem Vertrauen kommt Ihnen die Regierung entgegen. .Se Majestät hegen die zuversichtliche Erwartung, daß sie aus Ihre patriotische Unterstützung rechnen können. .Möge der Schutz des Allmächtigen über Ihren Bemühun gen walten, dah sie fortan fruchtbar l«ien für da» Gedeihrn, dir Macht und di« Ehre de» Reiches." Wie«, 17. Juul. Das Abgeordnetenhaus, wel che» yeute gleichfalls sritie erste Sitzung hielt (über die deS Herrenhauses wurde bereits berichtet), wurde von dem neuen Präsidenten, Professor Ritter v. Hasner mit einer Ansprache begrüßt, worin er sagte: .Man hat oft Oesterreich» Glück gerühmt, auch wohl benei det; auch heute, wo dasselbe trotz aller kassandrischen Rufe, welche aber mehr und mehr verklingen, zu neuer Kraft ersteht, hat man von solchem Glücke gesprochen. Wir lassen un» da- gern gefal len, allein alle» Verdienst wollen wir unS doch nicht adgesprochen haben. Hoch über allem Wechsel des Glücke» stehl die hohe Gei stesthat oe» erhabenen Monarchen (lebhaftes Bravo), die Liebe seiner Völker, die Kraft seines Reiches in der Freiheit gesucht zu haben, hoch über allem Glücke der redliche Ernst Seine« Wil len-, die alte österreichische Treue, die, gestehen wir es kühn vor aller Welt, die wahre Stärke Oesterreich» war und bleiben soll. (Lebhaster Beifall.) Dem Segen vertrauend, welcher so erhabenem Wollen nicht fehlen kann, Haden erleuchtete Staatsmänner in ei ner trüben Zeit mit Begeisterung eine Ausgabe erfaßt und über nommen, welche zagbaslen Gemüthern nichts Anderes zu verspre chen schien, al» daß sie ihre Diener zu Opfern bestimmt habe, und der Muth deS gläubigen, festen Vertrauens war eS auch, welcher die Männer deS österreichischen Parlamente«, die Glieder diese» hohen Hauses freudig aus den Ruf ihres Kaiser» zusam- menlrelen, welcher sie auSbarren hieß trotz der Ungunst der Zel ten im Vertrauen aus »dre gute ^ache. Such w»r hallen bleien Weg nicht für abgeschlossen und könnten ihn auch dann nicht sür abgeschlossen hallen, wenn alles Da«, waS wir wünschen, heule fertig vor unsern Augen stünde. Da» wird, da- muß unt be scheiden machen in der Werthschätzung Dessen, wa» wir gelhan, in der Wertschätzung dessen, waS wir anstreben, besonnen, damit auf der langen Bahn kein Schritt rückwärts gemacht werden muffe. Ader wa» wir klar ersaßt Haden, da» werden wir mulhig durch führen, den unsre Parole bleibt.Vorwärts" (Bravo) In diesem Vertrauen sehe ich erhoben in die Zukunft, ich erwarte, daß waS segentvoll begonnen, sich erfüllen werde, und daß Oesterreich wird, wozu eS berufen rst, nicht blo» der äußere Vermittler der euro- Feuilleton. Vie ,^v«sterrei»ische Revue". (Zur Charakteristik Napoleon'».) Unter den neuen periodischen Zeitschriften sei die oben genannte „Oesterrrichische Revue" (Wien, K. Gerold) der Beachtung de» gebildeten Publicum» warm empfohlen. Deutschland entbehrt leider in seiner Journalistik, wa» England in seinen „Reviews", Frankreich in seinen „Revue»" längst besitzen. Die genannte Zeitschrift, die jährlich in sech», cirea 20 Bogen starken Bänden (Jahr gang 20 Fl.) erscheint, soll diese LLcke wentgsten» für „Oesterreich" au»füllen. Diese Beschränkung de» Ziele» ist eine natürlich gebotene und wird dem Unternehmen zu Gute kommen; denn sie erleichtert ebensowohl eine Centraltsation der mitwirkenden Kräfte, al» eine all mähliche Uebersicht de» zeitgemäßen Stoffe», den der Kaiserstaat in höchster Fülle bietet. Die neue Entwicke lung Oesterreich» bildet neue Lebeniselemente, neue geistige oder materielle Bestrebungen und Tätigkeiten, neue nationale und sociale Reaungen und Verhältnisse. Durch Bildung und Wissen allein können diese fortschreitenden Bewegungen und Umwandlungen heilsam unterstützt und «ach allen Richtungen hin genährt und geleitet werden. Dir Wissenschaft mutz die Resultate ihrer Forschungen und Erkenntntsse rasch dem Interesse de» großen Publi cmn» und den Anforderungen de» prakffschen Leben» P» Gebote stelle«, und zwar klar und ansprechend in Inhalt und Form. Solche scheinbar vereinzelte und durch verschiedenste Richtungen und Fremdartigkeit der Gegenständ« aetrenntr Mlnhrilungen und Betrachtungen ergeben doch In fortgesetzter Gammluna ein lebendig an regende» Ganze» und eia wahre» Bild de» Zeitgeist«» t» seinem Kinern Walten und Fvrkfchretten. DK« lst auch von der „Oesterreichischen Revue" zu erwarten, wenn sie in ihren Fortsetzungen einen gleich mannich- faltigen und gediegenen Inhalt bietet, wie der erste Band. Die größere Zahl der gegebenen Aufsätze nimmt keineswegs eine specifisch österreichische Theilnahme in Anspruch, sondern überhaupt die der gebildeten und denkenden Köpfe; besonder- auf historischem, natur geschichtlichem und ethnographischem Gebiete finden wir höchst unterrichtend« und tüchtig geschriebene Aufsätze. Dor Allem sei wegrn seiner gedankenreichen und scharf sinnigen Behandlung und Charakteristik der erste Artikel über „Bonaparte inJtalien 1796" hervorgehobrn; sein bedeutender Inhalt schließt sich an die Betrachtung der „korr«»ponä»ncv «I« fllipolsoo I. pudlis« p»r oräro 6» l'Kmporeur flt»polsoa M." an. — Wir können un» nicht versagen, au» dieser vorzüglichen Arbeit auszugs weise einige Stellen mitzutheilen. Der Verfasser bemerkt bet seiner Charakteristik Bonaparte'»: „Die Fakultäten seine» Kopfe» scheinen sich plötzlich und im ganzen Umfange entfaltet zu haben, al- er zu einem gewissen Erlbstbewußtsein gelangte. Diesem Pro teste kam die Aufregung der RevolutionSepoch« zu Stat ten, wie die schwüle Hitze eine» Treibhause» der Ent wickelung von Pflanzen. Bei Bonaparte schien derselbe o rasch stattgefunden zu haben, wie bei gewissen Blumen, sie man am Abend in der Knospe noch fest verschloffen letzt und am Morgen zur üppigen Blüth« aufgebrochen indet. Mit 24 Jahren erscheint er in Toulon bereit» o fertig und vollendet, al» mit 27 Jahren an der Spitz« seiner Arme«, und der ganze Unterschied scheint nur in dem erweiterten Wirkungskreise zu liegen. Sein Auge hatte schon damals ebenso scharf gesehen und sein Urtheil ebenso richtig geführt, nur daß mit jedem Jahre Auge und Urtheil über weiter« Kreise schweiften. Für seine Begabung war eine Frist erstarkender Entwickelung nicht einmal nothwendig; man kann nicht sagen, Bona parte sei mit seinen Stellungen gewachsen: denn als er zum Selbstbewußtsein kam, schien er sür die größte groß genug. Alle sekundären Positionen blieben tief unter ihm und im auffälligen Mißverhältnisse zu seiner mit gebrachten Kraft. Was in historischer Betrachtung immer mehr Staunen erregen muß, ist die Höhe deS merkwür digen Fluges, welche von einer sehr bescheidenen Basis zu erreichen, seinem Geschicke verstauet war. In dieser Beziehung hatte für Bonaparte Glück und Zufall in überreichem Maße DaS ersetzt, waS angeborne Begün stigung versagt hatte. Er selbst gestand da- noch auf Et. Helena ein und führt verschiedene Umstände für sein merkwürdiges Glück an. Der beiden Hauptbrdingungen seine» Glückes hat er jedoch dabei nicht gedacht. (Schluß folgt.) Der »e-liche Nil-Ar« ««d die deutschen Reisende«. Nach den unerfreulichen Gerüchten, die über Herrn v. Heuglin'S Tod und seine» Begleiter» Herrn vr. Eteudner'S Erkrankung auf dem Nil bei Charlum seit einigen Monaten hier umliefen, ist «S erfreulich, schreibt die „Boss. Atg ", melden zu können, daß beide Herren nicht allein noch unter den Lebenden sind, son dern auch nun endlich auf neuen, bisher noch unerforsch ten und eine reich« Ausbeute für die richtige Erkenntniß de» an interessanten Ergebnissen im Natur- wie Völker leben keineswegs armen Innern Afrika» versprechenden Gebiete angekommen find und dermaßen sich bestreben, den geistigen Hauptzweck der Aussendung jener Expe dition noch nachträglich, so gut e» nur möglich ist, zu erfüllen. E» find nämlich am S. d M. bei Herrn vr. Barth in Berlin zur Mittheilung an die Gesellschaft für Erdkunde sehr ausführlich« und umfangreich« Mit ¬ theilungen von Herrn Dr. Steudner eingegangen, abge schlossen am 18. und 19. März d. I. und abgesandt von einer seeartigen Erweiterung des unter dem Namen Bahr- el-Ghazal bekannten obern westlichen Nil-Armes, welche nach dem Volksstamme der Rek den Namen „See-Rek" erhalten hat und etwa unter 8° 30' n. Br. und 27" östl. L. von Greenwich liegt. Von diesem Punkte au» gedachten die Reisenden baldigst nach den Wohnsitzen der Lan auf zubrechen und bei den sogenannten Nyamnyam weiter im Westen die bevorstehend« Regenzeit zuzubringen. Daß sie von hier aus da» äquatoriale Innere d«S Festlandes nach Südwesten durchschnitten, würden ihnen, auch wenn das ihre Absicht wäre, die geringen Mittel, mit denen sie jetzt nach weniger sorglichem Haushalt mit der ihnen im Anfänge zu Gebote stehenden Summe ausgerüstet sind, kaum gestatten; doch werden sie in jedem Falle viele ganz neue Aufschlüsse über jene Gegenden und di« erste sichere Grundlage zu ihrer richtigen Erkenntniß zu Tage för dern und so, während der große südliche Hauptarm durch die englischen Reisenden Epeke und Grant so großartige Aufklärung erhalten hat, auch über jenen, zur Speisung diese» Rirsenflusse» der Erd« zur Zeit deS niedern Stande» d«S Hauptarme» sehr wichtigen, westlichen Arm von deut scher Seite her den Schleier lüften. Daneben war ihr besondere» Augenmerk auch auf die Erforschung der, im ganzen östlichen Theile von Central-Afrika berühmten Kupferminen „Hofret-e'nhaS" gerichtet, deren Gewinn diesen ganzen Theil de» Continent» weit uad breit ver sorgt. Herr vr. Steudner hatte sich einer verhältniß- mäßig vortrefflichen Gesundheit zu erfteuen gehabt; Herr v. Heuglin kränkelte etwa«. Möge e» ihaecc ge lingen, sich da» volle Vertraue« und die lrben- dige und thatkräftig« Theilnahme de» deut schen Publicum» wieder zu gewiuaeuk
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