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Dresdner Nachrichten : 02.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188709020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-09
- Tag 1887-09-02
-
Monat
1887-09
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1887
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i Striesen ' Fernsicht )00 Marl t i'A -F- .»-ZÄrsL.. «>»«n ich momrtclang. e nbeiliouvt bei mltes Dessert stir Dincis. — Per- Linscnbung oder Eonditor, in Sachsen. ir- bar. ^ ^ licht irre, llen. "lig nen. >M. iter- kark. ßan- pcktc '.M' ineidekinist. 24. rsrLSsvZrr !i°tim riänilll-toKr jlboies». rrren- u.Kna- idelfertig, ca. etcr, versende»! : ganz«, Tiücke« illectionen bereit- ret ir N M. 40 Ps„ ür II M.. r 13 M.. in gütige Austräge. lllition, likcl, kleidttttsi, rtz ohnePreiscchölmn« vLMmlliA Mark. !Wl' «>«>> Äel«.! >indctte»ihausc. t emvsoble». Mir. acht-Teleara««e. Uar in «mem Lbeil« der Suklaae.) «rüllei. 1. Levtdr. Insul,e N» »ellern wieder voraesaNenrn Tu- «nli« «m datei, »«» Ostende, durch weichen die Landun, einer en,II. Iche» Lchaiudve verhindert wurde, triiii die «eaierung umsastend« Raiireae», zur «»srechterhaitnn, «er Ordmina- Sosta. l. Sevtdr. (dava«- Mkii»n»,.> Die «erhandln»»«, mit Slaminiiow weaen Bildung de« tta- dincle, iino »elcheilert. 8« heitzt. Schirloii ici »nuuiehr deanitragt worden, das »nie »admet zu bilden. ^ Lnelilui-lltllun^ VON LÄ. >V.'ti80lldllU86trL88v 7 Unuptain-rno^: 4al»»»i>ne»-^IIe« V IiiNt rorritidix: I vr. R. VVo b o r: 4I»p«oI»ui,,Irtv nnä oingsdilclotv Krimicboitcn. kür dorrte uoä I-nie» Müobilcisrt. I Llark 50 ?k. Neueste VSrsnt-relegrauntik. « re«I, n. l. «e»«»r., «ach»,. <Gk«rrt»c«,arki>. «viriius pr. l«i»i!. lOO-/» SepiemXcr ««,5«, Sept.-Okt. —. »logge» Sepllil.-Okl. ll5,5«. Oktbr.-Sioudt. ll7,»«, Roobr.-Drz. »iüvoi loco Sror-Oli. r«>-. Okidr.-November 1«.««. Zi„k: 11,«>« de». Weller: Trüde. Slelli«, I. Srp«.. Nachm. I.». lGelreidemarkli. Wcizcu scsl, loco 115—151, Septbr.-O«, 155,5«, Vtlbr.-Noobr. 15«,««. Nou.-Dccbr. 157,5», AprN-Mai 157,5». »loggen seil, loco l«8-lll, Seoldr.-cknir. >>5,0«, Oklbr.-No». >11,5», Noob,.- rccdr. >17.0», Ävlil-Mai 12,!.»«. RUVöl scsl. Sevl.-Lli. 15,»n, -lloril Nllal 17,««. Spiriluö bcscsligcud, loco «5,5«, Scr-ibr. «!»,««, Sc,»»,.- Wklde. , . Pcirolcm» ,oco 10,55. 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LI Konitzlioiim- tlolliotm-imt. ,illinrtlkt. 144^ ÜN M N» , cv^,s,,.^«,qr,,xc »L vtzlve» rL,..,s wltleruiigoononchlc» iü> dc« 2. scplbr.: Sudivcsiioiud iw» minlcrce Slarkc ^ 'I«t' ^Vtlliro >,'ill)v>.^'.1 Ilsl. ! bci dinchschiiilllich »linicrcr Bkw»II„»n, oline wesemlichc »licdcrschlogc. rcm- «'d » « ^ L,401d - ' pcrgtnr Ivenig veriindrrl. j ». Arettag, L.LePwr. Vergiiiworlliclier Redakteur sür Politisches vr. Emil Blerev in Dresden Es gab eine Zeit, da iierblabtc die Feier des Sedansestes. Eo schien es wenigstens. Wohl trat i» den amtlichen Veranstal tungen leine Schmälerung der Fcstieier ein. Die Schulen hielten nach wie vm ihre Feier ab. mit Reden und Gesang; die öffent lichen Gebäude schmiicklen sich mit den Reichssabnen; vom Nath- hausbalkon erscholl eine Jestmiisik: einzelne Verwaltungszwcige, inwnderhcit die Neichspost, hielten am 2. September nur beschränkte Diciislslunden, ivie an einem kirchlich berordnetcn Sonn- oder Fest tage: eS gab keine Börse. Am Abende ging es in einigen Wirth- ichuslen munter zu. Das Alles war löblich, aber an eine allge meine, das ganze Volk umfassende Sedanseier reichte es doch nicht hma». Aufmerksame Beobachter wollten sogar die Bemerkung machen, nlsvb das Volk doch nicht so ganz mit seinem Denken und ltmpsinden sich an der Feier des ewig denkwürdigen TagS be- thciüge, alSob die Erinnerung daran schattenhafter werde, und als- ob eme Zeit nahe sei, in welcher das heranwachiende Geschlecht des 2. Septembers und Sedans ungefähr so gedenke wie das gegen wärtige Geschlecht des 18. Oktobers und der Völkerschlacht bei Leipzig. So schien cs, so ist cs aber nicht mehr. Das war die beschämende Zeit, wo der nationale Sinn in Deutschland wieder unlcrmgchen drohte in dem erbärmlichen Gczänkc der Parteien. La suhlten jene Parteien das große Wort, die glcichgiltig oder feindlich der Macht und Größe des Vaterlands gegennberstanden: da beherrschte den Reichstag die trübselige Mehrheit von Dcutsch- srcisiiinigen, Elcricalen, Welfen, Polen, Französlingen und Sozial demokraten, die berüchtigte sogen. Abwehrmajvrität. Da stand der uniclige zrullurkampf in voller Blüthe. Da dursten die Römlinge wagcn, die trendige Bekundung des deutschen Nntionalgesühls zu begeifern und sie erfanden einen neuen deutschen Rationalhciligcn. den sie mit höhnischem Spott „St. Sedan" tauften. Die deutschen Patrioten ließen sich dadurch nicht irre machen: in ihnen lebte die Uebcizeugniig, daß der gesunde Sinn des Volks sich aus dieser Pcmriiiig kräftig emporarbeitcn und mit sreudigcm Stolze den glorreichen Ehrentag des deutschen Heeres als einen nationalen Festtag wieder leiern werde. Diese Hoffnung trog nicht. Unsere anowartige» Feinde haben dafür gesorgt, daß uns gar bald wieder zum iriichcn Bewußtsein gekommen ist, was bei Sedan durch den Heldentod unserer Brüder und Väter erreicht wurde: die Ausrich tung des so lange und heiß ersehnten deutschen Kaiserreichs. Fran zosen und Russen, denen der Niedergang des deutschen National- gcdankeiis nicht verborgen bleiben konnte, machte» ans ihrem .Herzen keine Mördergrube. Aus unseren alten Erbfehler, die Fwielracht, ihre Berechnungen ausbanend, bedrohte» sie den Be stand des mit dem Opicrtod von Tausenden bei Sedan gegründeten deutschen Reichs. Die Zerschlagung des jugendlichen Reichs, seine Fersinckelulig und Beraubung — das war doch das Endziel der irnlizosischen Rcvanchegelüste und des Hasses des undankbaren Ruß lands. Deutschland sollte wieder zerrissen und ohnmächtig, ei» Ls'ielball französischer Ränke, ein gehorsames Werkzeug russischer Pescblc, ein geographischer Begriff werden, wie zu der Zeit, wo Heinrich Herne sang: Hrnnlosen und Russen beherrsche» das Land, Das Meer »eiiört de» Brille». Wir aber haben im Lniiretch des Jammers Tie Serrschast «ndcstrtltc». Ta endlich gingen dem deutschen Michel die Augen aus. Er ichültcllc die bösen Geister der Zwietracht, der Nörgelei, des Klein» muihs mit gewaltigem Rucke von sich: er entsann sich, daß er nicht blvs ein Vaterland, sonder» auch ein Reich habe, das von schlimmen Feinden mit der Vernichtung bedroht sei. Und so wie ihm VaS klar war, da handelte er auch demgemäß. Er ließ wieder den nationalen Gedanken leuchten und sein Herz erwärmen. Das dcntichc Volk schaarte wieder um den Thron seines Kaisers eine patriotische Mehrheit von Vertretern, welche das für den Bestand des Ncichs, für die Erhaltung seines Besitzstandes und Eigenthums, sin den Schnts seiner Ehre Unerläßliche ziclbcwußt und freudig bcwilligtc. 'Nun können wir wieder den Scdantag mit dem Ge sichte sceudigen Dankes feiern, der den Helden des 2. September 1870 gebührt und de» sie, dicGe-allcnen wie dic Uebcrlebenden, von uns «warten dürfen: daß wir Das, wofür sie gestorben sind und wofür sie stritte», unter allen Umständen mit unserem Blute und dem Au'gcbotc aller Kräfte zu vertheidigen entschlossen sind. Heute ist wieder ein wahrer Sedantag angebrochen ! Die Sedanfcier hat einen ernsteren Hintergrund erhalten, wie noch nie zuvor. Die Erkennt lich der Gefahr und Noth hat »ns wieder geeint. Das Bewußt sein. daß uns schwere Prüfungen bevorstchen können, verleiht den palriotischen Worten, die heute erklingen, einen Inhalt von tiefer Bedeutung. Diese Stimmung gilt cs sestzuhalten. Denn wenn wir auch hoffen, daß uns auch ein gütiges Geschick die Segnungen des Friedens erhält, io lehrt uns doch die haßerfüllte Sprache unserer Feinde, jeden Augenblick darauf gewärtig zu sein, die Vollkraft der Nation zur Vcrtheidigung ihrer Existenz cinsetzen zu müssen. Eine allgemeine Volks scier, ein SedanSkcsttcig von NeichS- wege», u^re nngezeigt, aber wir haben ihn »och nicht. Doch ließe sich von »staats- und Gemeindcwcgcn Manches thun, die Feier zu verallgemeinern. Unicce Schwcsterstadt Leipzig geht darin rühm lich voran. Gebührt doch gerade dem tapferen sächsischen Heere ans dem Lorbeerkranzc von Sedan einer der stattlichsten Zweige! Freilich fehlt zu einer richtigen Sedanfcier ein Faktor, der hier gerade unentbehrlich ist: das Heer. Unsere Soldaten sind Aiiiang September stets zu den Manövern ausgcrückt. In Berlin ßndet wenigstens zur Vorfeier am 1. Septbr. eine große Truppen schau, die Herbstparade des Gardecorps statt. Abgesehen von dieser cme» Ausnahme sind sonst überall die militärischen Dispo sitionen so getroffen, daß das Volk auf eine Bctheilignng des Heeres an dessen henlichstc» Ebrentag vcuichte» muß. Unser Volk begeht den Scdantag weder lärmend, noch prahlend. Wie würde sich bei den Frauzvieu der Stolz übermüthig gebrcdeu, dürfte» sic am ei» deutichcs Sedan zurückblicke»! liniere Sedanseicr hält sich frei von allem Hochmuthc, von jeder Verletzung der glorreich Besiegten. Tank gegen die .Helden von Scdcin, Geiaßtsei» auf Alles, männliche Entschlossenheit, dgs Erreichte untee alle» Umstände», koste es, was es »voll« zu veilheidigen — das sind die Grundaecorde einer echten Scdanicicr. Es war am 13. Januar dieses Jahres: noch dommirte im Neichstag die vnntscheckigc, der Ehre, Größe und Wohlfahrt des Reichs w abträg liche Mehrheit, da ergriff Fürst Bismgrck das Wort, nm die Stell ung Tentichlnnds zur bulgarischen Frage zu kennzeichnen. Er be tonte lebhast das Bedürfnis;, mit Rußland thunlichsl lange in Frieden zu leben. Er verkannte nicht, daß eine gereizte Stimmung zwischen beide» Völkern vorhanden sei; cs schien ihm jedoch eine Ruch losigkeit, diese Mißstimmung bis zum Kriege zu steigern, noch dazu wegen „dieser Bulgaren". Der leitende Staatsmann beküinpstc mit Lebhastigkeit das Unterfangen, „den Frieden zwischen zwei bc nachharlen Nationen zu stören, in deren Masse schon io manche Verstimmung künstlich gemacht und geschürt wird durch die ver schiedensten sich kreuzenden Interessen". Indem der Reichskanzler dann ans die Zeit der luxemburgischen Frage ziirückging und schil derte, wie er damals seinem Könige anScinandergesetzl habe, daß ei» neuer Krieg zwilchen Dentschland und Frankreich nicht mit eine:» Feld züge nbgeiiiacbt sei, sondern zu einer ganzen Reihe von Kriegen sichre, die vielleicht ein halbes Jahrhundert hindurch dauern würden suhrcrlorti „Ein äluiliches Verhältniß der Spannung und des dauernden Hasses und eine neue Rcvancherichiiing durch eine» Krieg mit Rußland eiiiznrichtcii neben der sranzösischen, dazu gehört ganz nothwendig, daß wir von Rußland in ruchloser Weise ange griffen werden und uns schlagen müßten. Dann würden wir uns vertheidigen bis ans den letzten Blutstropfen, und wenn wir einer großen Eoalitio» »ngcnblicklich unterliegen sollten, würde eine Na tion, wie die deutsche, niemals zu Grimdc gehen, und wenn sie zu Grunde geht, ist cs doch immer besser, Mit Ehren nntcrzngeben, als mit Schande zu leben." Diese Worte gelten heule noch. Wir wüßten keine, die besser als Leitmotiv für die heutige Sedanseicr dienen könnten. Das Deutsche Reich unterbricht, nachdem es sich durch ver stärkte Rüstungen in den Stand gesetzt, nach außen hin seinen Besitz wirksam zu vertheidigen, im Innern seine sozialen Nciorin- arbeiten keine» Augenblick. Das nächste Stück davon soll die Altersversorgung bilden. A» dem Fcrtigstcllen dcS betr. Gesetz entwurfs bis zum Zusammentritt des Reichstags ist nach den amt lichen Erklärungen kein Zwecke! erlaubt. Nothwendig erscheint es. daß der Entwurf nicht in der zweiten, wildern in der ersten Hälite der Session, also vor dem WeihnachtSfeste der Volksvertretung zü gelst. Selbst dann wird es vermnthlich ein schweres Stück Arbeit Win, das Gesetz zu Stande zu bringen. Kommt die Vorlage aber erst nach Weihnachten, also ck» Januar, während die Eröffnung des prenßckchen Landtags vor der Thür stetst, io gestalieii sich die Aussichten für die Erledigung der Vorlage änpcrst mißlich. Jeden falls ist die bevorstehende Session des Reichstages die denkbar günstigste kür Bernthung und Erledigung eures großen vrganckato- rischen Gesetzentwurfs, da sie als die mittlere Tagung der Legis laturperiode weder unter der unmittelbaren Nachwirkung des eben beendeten Wahlkampfes noch unter dem Einfluß nnmittelbar darum folgender Neuwahlen steht. Ans diesem Grunde geschieht auch regicrnngswiiia Alles, um das abschließende Wert der großen Svzialrcsorin. w weit sie sich ans das Arbeiterversicherungsmesen bezieht, möglichst zeitig vor den Reichstag bringen zu können. Der Gesetzentwurf selbst ist zwar »och nicht paragraphenwecke sorniulirt, aber in allen wewntüchcn Bestimmungen anSgccirbeitct und zur Kenntnis; der BundeSregiermigen gebracht. Eine frohe Post weiß die „Post" zu vermelden: ein Gesetz ist i» Vorbereitung, welches die ttemdcn Emissionen an der Börse be steuert. Warum aber blvs die fremden? Andere Staaten, z. B. Frankreich, ziehen aus der Emission neuer Börsenwcrthe ganz ge waltige Einnahmen. Paris. Der „Figaro" kündigt an, daß er m seinem Te- peichensaale einen deutschen Mehrlader ausstelle, in dessen Besitz er gelangt sei. Gestern wurde im Mobilmachnngsgebiet der Eorrc- Iponden! einer Pariser Zeitung als Spion verhallet Madrid. Ter hiesige deutsche Gcschäststrägcr überreichte der spanischen Regierung eine Depesche des Reichskanzlers, worin derselbe im Aufträge dcS KäiierS die spanische Regierung wegeil des jüngst erfolgten siegreichen Vorgehens in Sulu und der Her stellung der Autmltät am den Philivpinen beglückwünscht, sowie den Tank für de» den Deutschen im östlichen Archipel gewährten Schutz aussprictst. Die Berliner Börse stand unter dem Eiinlnß des ange- kündigten Gesetzes über die Besteuerung ausländischer Fonds und d»r Gerüchte, wonach eine Kaiserzmammenkmifl in Stettin nicht slattsinde. sowie der verwickelten Engagementsverhültickffe der Firma Goldstein Pintns und Eo., wobei IM Firmen vez. Sveknlanlcn in Mitleidenschaft gezogen sein sollen. Die Courie setzten demge mäß bei regem Geschält niedriger ein. In speknlutiven Banken landen größere Realisationen statt. Deutsche Bahnen schwankten stark, östc«. Bahnen wurden ziemlich gut bchanvtet. Bergwerke gaben nach n»d fremde Renten, namentlich Russen, wurden niedriger. Später befestigte sich die Haltung, namentlich konnten Bergwerke die AmangSccmrse wesentlich übersteigen. Im Kassaverkchr wurden Bahnen ziemlich behauptet, Banken blieben rnlna und Industrien fest Deutsche Fonds und östcrr. Prioritäten blieben ruhig und veränderten sich wenig. Privatdiskont IM Pro;. Tie Nachbörsc gestaltete sich iest. Eran »» urr a. M., I. Eeilibr. Sre»il 22R/i- SlaatSvaim 152,1«. iiom- dardcn «5..'l«. Galizier . Eanpicr 75,««. Ivroc. Uuaar. Goldrcnle m,7ö. DiSronto lilk.Lil. ««er Russen —. La»ra —. Schweizer Rordost Rulli«. W i r u, 1. Septbr. Kredit 28i!.I«. Staaisdavn —. ilombarocn —. Nordwestb. —. Marino««, —. Un«. kredii —. iln«. Gold —. Still. Varl«. I. Septbr. cschlutz.l Reme 52,l«. Nnlctbc >«5.7». Italiener 85,«7. S laatSdab» 1«7,5«. iiombarocn I«5,75. do. vrtoritäte» —. Svanier «7,15. Ennptcr Mil,8«. LNtomanc» 185,««. Nr»c illiilribc —. Türken —. Rnliig. Pond»», l. Septbr., vorm, li llbr I« Min. Konsol« »»-/„. 1575er Russen 8i?/,x. Italiener i»«'-/,,,. Lombarden! «M„. Kon». Türke» li /,«. Iproc, smidirtc klmerikaner I28V>. Iproc. ll»«ar. Goldreritc 5i>»/,«. Orfterr. wold- rcxtc 8«. vreoß. «»onsolo I«L. cr«i,vtcr 75. Neue Eanptcr 85«. Garant. Gndvtrr >«>>,«. Ottomaubank 8'/«. Suez.kicticu 78. Spanier ««'/,. — «ttm- m»»»: Schwach. — Wetter: Veränderlich. Amsterdam, l. Septbr. Produkten iLchlußl. Weizen per November 188. No««e» per Oktober I«K, per März >«8. v art» (Produkte»', l. Sevtcmbcr. (Schink.l Weizen ver Sevt. 21.8«. per Januar Avril 22.10. rulüa Spiritus per Sevidr. «2.00. per Hanuar-Avril 12.00. behauptet. Nüböl per Sevibr. ss.75. per Januar-April ««.so. fest. Nkukste Tklearammr »er „Dresdner Nackr." vom 1 Sept Bcrli». Zn den Kaisermanövem bei Stettin wird nnch der Reichskanzler Fürst Nismacck dort eiistressen und man erblickt hierin eine neue Bestätigung für die Meldung, daß eine Zickammeiiknnst des Kaisers mit dem Zaren in Stettin stattstnden soll. — Der hiesige Polizeipräsident Freiherr v. Riclsthosen wurde mit dem Evmthinkieiiz 2. Kl. des Kgl. Sachs. AlbreclstSordens dckorirt. — Ter Leibarzt des Kronprinzen. Generalarzt Tr. Wcgencr, hat sich, wie . Macke der „Reichs-Anz." mittlieilt. mit Tr. Mackenzie dahin ausgesprochen, daß der GcsnndhcitSznstand des Kronprinzen in der letzten Zeit gute Fortschritte gemacht habe. Das Allgemeinbefinden des Kron prinzen ist vortrefflich, und mir die Stimme noch heiser, da an verschiedene» Stellen des Kehlkopfes, wie schon seit mehreren Mo naten. eine Disposition zu Eongestionen besteht. Seit der letzten Consultation hat eine Neubildung der bis nahm vorhandenen An schwellung nicht stattgcsnndcn. Eine Wiederkehr derselben ist in dessen nicht unwahischeinlich. Sic würde zwar die Genesung Ver zöger», jedoch an und für sich nicht bedenklich erscheinen. Die völlige Schonung der Stimme und gänzliche Vermeidung von kalter und renchter Lickt sind die wichtigsten prophilaktischen Maßregeln, welche in nächster Zeit zu nehmen sind. Berlin. An der Börse cirkulirte das Gerücht, daß die Diö- kontogesellschast ihre Bcthciligung an der Spiritnsbank abgelehnt habe, andere Banken würden dem Beispiele folgen. Das Gerücht ist unbestätigt. Danzig. Der hiesige Lotteriekollekteur Major a. D. Dr. Cuvry ist wegen Verdachts der Unterschlagung amtlicher Gelder im Betrage von 25.000 Mark verhaftet worden. Trier. Die katholische Generalvcrsammlnna wurde heute geschloffen und die Resolution Liebcrs, welche die Abschaffung des Nestes der Killtiirkaiiipsgesetzc und die Znrllckbcuifimg aller Orden ohne Ausnahme verlangt, ciiistimmig angenommen, ebenso die Re solution wegen Wiederherstellung des Kirchenstaates. Die nächst- lährige Generalversammlung findet in Deggendorf sNiederbavern) statt. Bei einem Besuch, den 30 Elsässer gelegentlich der hiesigen Generalversammlung dem Bischof Komm nbstattetcn, kan, auch dos Verhältniß der Elsässer zu Deutschland und Frankreich zur Sprache. Komm ermahnte seine Landsleute, sich ans den Standpunkt der gottgewollten Ordnung zu stellen. Die Gewalt, welche von der Vorsehung zur Herrschast berufen, erscheine auch von der Vorsehung als mit der Gabe berschen, die Geschicke ihrer neuen Unterthancn in geeigneter Weise zu führen und zu verwalten. R 0 m. Der Schah von Persien wird ans seiner Rundreise durch Europa auch den Vatikan besuchen und reiche Geschenke zmn Jubiläum veS Papstes überbringcn. c-S> Lokales unv LäckiiischeS. — Sc. Maj. der K önig jagte gestern auf Schandaucr Revier. Nächsten Sonnabend findet in Spechtshausen Hcckjagd statt mit darauffolgendem Jagddincr im Alberlsalon zu Tharandt. — Nach Beendigung der diesjährigen Herbstmanöver des tönigl. sächs. Armeekorps werden am königlichen Hose zwei große Bk il 1 - tär-Diners gegeben, und zwar am II. Scpiembcr für die Of fiziere der 1. Division und am 11. September für die Offiziere der 2. und 3. Division. — Der Kgl. preußische Gesandte am Vatikan, Herr v. Schlözer, ist gestern hier eingetroffen und im Grand-Union- Hotel abgestiegen. — Kammcrberr v. Helld 0 rs f, der diesseitige Gesandte am Hose zu Wien, hat nach Beendigung seines Urlaubs die Leitung der dortigen Kgl. Gesandtschaft wieder übernommen. — Pfarrer Leberecht Vetter in Hartha erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. vom A l br e ch ts 0 rd en: Cantor Eduard Kluge in Gatzen das Albrechtskreu z. — Im 17. ländlichen Wahlkreise (Wilsdruff, Rossen- wurde der seitherige Abgeordnete Rittergutspachler H 0 rst - N enroth- schönberg wieder ausgestellt, im 2-1. ländlichen Wahlkreise «Ma- rienbcrg, Annaberg re.) Herr Amtshauvtm.mn von K 1 r ch vach. Meißen, welcher ebenfalls den Wahlkreis icilhcr vertreten hat. Vor der Ausstellung von Kandidaten anderer Parteien verlautete bis jetzt nichts. — Das reichhaltige Gesammiprogramm des nächsten Sonntag stattfindendcn Al verliest eö deckt sich fast vollständig mit unse ren früheren Mitthcilungen. In der Festhalte: großes Ge sangsconcert.iJnstrumcntalconcerlc der Kapelle des Orpheus, des Pionier- und Tram-BataillvnS Verlootung der besonders zahlreich eingeaangcnen Geschenke, Verkauf nnd Berloosniig gewerblicher Er zengnisse der hiesigen Eonditoren-Jnnung. eine Lcrloofung ge schenkten WildprctS, im Pavillon Bandonion-Evnccrt mit Künstler- trnppe ic. Ucbcr die Vorstellung des Direktor Karl mit seinen Künstlern ist schon das Meiste verratlicir. Im Molkercipavillon der Gebr. Pfund ist für die Durstigen Milch 7c. und in den ans dem Festplatzc befindlichen Bierverkarcksstellcn Bier ans den Brauereien der hervorragendsten Firmen z» haben. In ganz hervorragender Wecke wird sich auch die Firma Hartwig u. Vogel an dem Feste der Wohlchätigkeit bcthciligcn. Dieselbe hat dem Comitce für inclnere Tausend Mark ihre Erzeugnisse zur Verfügung gestellt. Zunächst wird der von der Bäckereinusstellimg her bekannte Pavillon wieder Ausstellung finden, in welchem zahlreiche antcniiatckche VerkaiisS- kästcn für Bonbons und Chokoladen dem Spender eines Obolus die süße Waare verabreichen werden. Dann werden gegen 10,000 kleine Eacaobüchscn zum Verkauf stehen, welche — zniii Preise von 10 Pfg.! — Dosen von 3 bis 4 Tassen enthalten. Nachdem auf der Bäckcrci-AiiSstellniia der holländische Eacao so sehr die Auf merksamkeit auf sich gezogen hat. wird das Publikum aus diese Wecke sich dann überzeugen können, daß unsere deutschen Fabrikate den ausländischen recht gut an die Seite zu stellen, wenn nicht gar vorznzichen sind. Wie in früheren Jahren erscheint auch dieses Mal Herr Otto Petsch auf dem Festplatzc des A lbcrttestcs mit allerlei Bacchusgaben. Am Eingang zur Großen Wirthschcckt er bebt sich in geschmackvollem Bau ein Wcinhcim, ans welchem köstlicher Äpfel- nnd Johannisbccrwein neben wohlschmeckendem Apfelmost nnd Apselwcinchampagner fließt. — Von der Lentseiigkeit unseres Koni g S können drei Berliner Vergnügungsreckende, welche soeben von einer größeren Tour aus dem Königreich Sachsen znrückgckebrt sind, nich^genug Rühmens machen. Auf einer Fußtour dnrch die Sächsische Schweiz begriffen, trafen, wie die „Staatsb.-Ztg" erzählt, unsere Berliner zufällig mit dem Monarchen zickammcii. den eine Jagdvartic in die Berge geführt hatte, nnd der sich eben aut dem Wege nach dem „Großen Winlerberg" befand, wo für ihn und seine Jagdgcnossen das Nachtanarticr bestellt war. Der König, in dem unsere Rei senden einen Jagdltcbhaber ans der sächsischen Residenz vermnthc- tcn, ließ sich mit den Herren nach kurzer Begrüßung sofort in ein ! ngereS Gespräch ein, wobei er. die Strapazen des Fußmarsches hervorhcbcnd. in lovialer Weise aus den Leibesumfang der drei Berliner anspieltc. die deckäufig bemerkt, zusammen ein Körperge wicht von etwa 0 Ecntncr repräsentier». Untere Berliner ließen
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