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Gürlner, Aue, «rzged. s»ni!»r«-«r, «tu, »1 md »1, ci dal« «ml «u«) 440, Sch»,«»«,, 1» o-waivu»,,, rare. vm»lanschrlfti w,tt«fr«und «u,«sj„tlr»e. 4l»,«l-,a-4I»»<itzm« sür dl, am Va-dmlllag «rschilnrnd, Nummn dl, «rmttlag, 9 Uhr la dm Knuplagch«»«- slillm. Mn, Swldr für dl« «lulnahm, der Anzeigen am ooraelchriebenen Tag, >owi, an dellimmler Siel, wird nlchl gegidm, auch nichl für dl« Rlchllgdell d«r durch g«mlpr«ch»r ausg,g«d,n«n Anztigm. — N»r B9chgad« un. amlangi ,lng«Iandl«r Schrlslstdck« 9d«rnimml dl« Schrlfl- l«Uung »«In« Dernniwnriung. — Unl»rdr«chuna«n de, S«. lchdlird^riedm hörenden delniAnIpeach«. Bel Zahlung^ nerzua und k»ndur» gellm RabnN« al, nlchl oeeelndari. vaupt-ekchlftlktll«» I», Au«. LSbnld, Schne«b«rg und Schmarz«d«ra. Nr. 254. Sonnabend, den 29. Oktober 1927. 80. Iahrg. Amtliche Anzeigen. Verdingung. Folgende Bauarbeiter, sollen vergeben werden: 1. Zum Bau zweier Sechsfamilienreihenhäuser a) die Ofenarbeiten, b) die elektrischen Installationsarbeiten. 2. Zum Dau von drei Sechssamilienwohnhäusern die Malerarbeiten. 3. Zum Bau von vier Sechssamilienwohnhäusern die Ofenarbeiten. Angebotsformulare können vom Stadtbauamte bezogen werden. Einlieferungstermin der Angebote Freitag, den Die Verhandlungen, die z. Zt. im Zaushaltsausschuß des Reichstages gefiihrt werden und die Anlaß zu Neben des Neichsfinanzministers, des Reichswirtschaftsministers und des Reichsbankpräsidenten gegeben haben, drehen sich im Grunde um die große Frage: Sind die deutsche Wirtschaft und die deutsche Währung gesichert? Man kann nicht sagen, daß eine befriedigende Beantwortung bisher erfolgt ist, sie kann wohl auch nicht erfolgen, denn die wirtschaftliche Lage Deutschlands ist durchaus ungeklärt. Sie hängt von zahlreichen Umständen ab, auf die wir wenig oder gar keinen Einfluß haben. Es braucht in diesem Zusammenhänge nur auf unsere Abhängigkeit vom Ausland hingewiesen zu werden, die sowohl politisch als wirtschatflich leider besteht und die auch durch die schönsten Reden nicht aus der Welt geschafft wird. Vergleicht man die verschiedenen Auffassungen der verant wortlichen Instanzen, sv stößt man auf zahlreiche Widersprüche. In einem sind sie aber einig: daß eine allznpefsimistische Auf fassung unserer Lage dann nicht gerechtfertigt ist, wenn das deutsche Volk in allen seinen Teilen die Nerven behält. Ob dies der Fall sein wird, darüber kann auch der beredteste Staats- und Wirtschaftspolitiken keine Auskunft geben. Die erste Voraussetzung dafür ist allerdings, Lvß die Regierung mit gutem Beispiel vorangcht. Wird oben Disziplin gehalten, dann wird es nicht allzuschwer sein, sie nach unten durchzu setzen un- damit das sehr in die Brüche gegangene, nach Lage der Dinge aber notwendige Vertrauen des Auslandes wieder- zugewinnen. Ob der Parlamentarismus, wie wir ihn heute haben, das Kunststück fertig bringt, die eiserne Klammer der Disziplin um Negierung und Volk zu legen, dafür sind die Aussichten nicht besonders gilt. Es sei denn, daß eine Wandlung von Grund auf eintritt, und daß die einzelnen Parteien sich endlich dazu entschließen, das Allgemeinwohl vor die Parteiinteressen zu setzen. Ist diese Reform an Haupt und Gliedern nicht möglich, dann bleibt dem deutschen Volke nur die Wahl, entweder auf den Parlamentarismus zu verzichten oder in einem neuen wirtschaftlichen und politischen Chaos zu versinken. Im Haushaltsausschuß des Reichstags wurde die Aussprache über die Finanz, und Wirt- schaftslage fortgesetzt. Abg. Dr. Hilferding (Soz.) betonte, daß seine Frak- tion den Standpunkt vertritt, daß bei der Behandlung der Fragen unserer Finanz- und Wirtschaftspolitik sede Agitation ausgeschaltet werden müsse. Unsere Finanzwirtschaft stehe in der Hauptsache unter dem Einfluß des Dawes- Plans. Seine Revision werde von feder verantwort lichen deutschen Stelle angestrebt, doch müsse unsere Finanz. Wirtschaft so eingerichtet werden, daß die Lasten restlos auf- gebracht werden. Auf die Rede des Finanzministers ein gehend, hielt es der Redner für notwendig, bei der Aufstellung des Etats des nächsten Jahres die gegenwärtige gute Kon- junktur nicht als absolut sicher weiterbestehend zur Voraussetzung zu nehmen und auch für Deckung der außerordentlichen Ausgaben zu sorgen. Die Dermal- tungsreform müsse nun endlich einmal mit Beschleuni- gung in Anarifs genommen werden. Die deutsch« Wirtschaft bedürfe der Anleihen. Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius: Ich möchte nicht den Konjunkturprophetcn spielen. Ich halte es für gefährlich, in der Oeffentlichkeit mit Schlagworten die Konjunktur zu klassifizieren. Unsere Konjunktur hängt, wenn Ich diese» Bild gebrauchen darf, in zwei A-'eln: 4. November 1927, vormittag 11 Uhr im Stadtbauamte. Die Angebote sind im verschlossenen Umschläge abzugeben, der mit entsprechender Aufschrift versehen sein muß. Verspätet eingehende oder nicht ordnungsmäßig ausgefüllte Angebote finden keine Berücksichtigung. Zuschlagsfrist drei Wochen. !' Aue, den 28. Oktober 1927. Das Stadtbauamt. Alarmübung. Die Freiwillige Feuerwehr Breitenbrunn beabsichtigt in der Zeit vom 29. Oktober bis 19. November 1927 eine Alarm- Übung abzuhalten. Um eine Beunruhigung der Einwohner schaft zu umgehen, wird dies hiermit öffentlich bekannt gemacht. Breitenbrunn, am 28. Oktober 1927. Der Gemeinderat. auf der einen Seite die Kaufkraft, auf der andern Seite die Kapitalversorgung. Was die Kaufkraft an langt, so glaube ich, Laß von dieser Seite aus der Konjunk tur die geringste Gefahr droht. Die Wiederaufnahme von fast zwei Millionen Arbeitsloser in den Wirtschastsprozeß, die Lohnerhöhungen, die in der rückliegenden Zeit seit der Stabilisierung durchgeführt wurden, auch die Erhöhung der Beamtengehälter, wie sie vorgeschlagen wird^ sichern von der Seite der Kaufkraft aus die Konjunktur noch-auf längere Zeit. Wenn in diesem Zusammenhänge die Preisfrage auf geworfen werden sollte, so darf ich feststellen, daß die Preis bewegung keineswegs schon übersteigert ist, sondern daß sie sich im großen und ganzen nur langsam aufwärts bewegt. Aber auf der anderen Seite drohen der Konjunktur Schmie- rigkeiten aus der Frage der Kapitalbeschaffung. Die Maßnahmen, die Ende Dezember mit der Abstoppung der Ausländsanleihen getroffen wurden, haben gezeigt, daß der deutsche Kapitalmarkt allein keineswegs mehr in der Lage ist, die Konjunktur zu finanzieren. Dir sind also auf die Zu fuhr von Auslandskapitalien angewiesen. Bei jedem Kredit spielt das Vertrauen eine wesentliche Rolle. Alle Beteiligten müssen im gegenwärtigen Augenblick die allergrößte Disziplin üben, damit nicht auf dem Gebiete des Vertrauens eine Krisis eintritt. Es ist ganz selbstverständlich, daß für unsere kurzfristige und auch für die langfristige V^schuldung eine Vertrauenskrisis die ver heerendsten Wirkungen baben würde. Die Auslandsverschuldung als solche wird ihrer drohenden Gefahr entkleidet, wenn man auf Lie Gründe zurückgeht, welche sie herbeigeführt haben. Deutschland war nach Beendigung des Ruhrkampfes eine Art von Kolonial land geworden, ein Neuland für das Auslandskavital, es be durfte Les ausländischen Kanitalstromes, um Neuanlagen aufzubauen, den technischen Apparat zu erneuern, das zer störte Betriebskapital wieder herzustellen. Nach allen öko nomischen Gesetzen war es klar, daß Liese Verhältnisse das AuslcmLskapital anzoaen. denn dieses sucht für seine Anlage die fruchtbarsten und sichersten Wege. So konnte das Aus landskapital wie ein Nilstrom auf unsere Austrocknung wir ken, und ich hoffe, daß wir die Früchte dieser Bewässerung wirklich ernten. Ende Oktober war der Stand der lang- fristigen Anteilen 3,98 Milliarden, darin stecken zwei Milliar den, die die Privatwirtschaft ausgenommen hat. Gegenüber Lem Eigcnvermögsn der Industrie in der Höhe von 34,2 Mil liarden ist diese Auslandsverschuldung verhältnis mäßig gering. Unsere Wirtschaft ist also in keiner Weise gefährdet. Ihre Sicherheit ist über alle Zweifel erhaben. Das gleiche gilt auch für die von der öffentlichen Hand aufgenommenen Anleihen, da hinter ihnen Lie ganze Steuerkraft der Bevölkerung steht. Die größte Ge fahr wird in der kurzfristigen Verschuldung ge- sehen, Lie mit 3.6 Milliarden zu beziffern ist. Ls ist aber auch hier ausgeschlossen, daß irgendwelche Schwierigkeiten cintreten wenn wir nicht selbst das Vertrauen im Ausland zerstören Mit der Weiterentwicklung Ler Wirtschaft werden die kur-tristigen Auslandskredite in Ausländsanleihen um- gewandelt werden können. Die Entwicklung unserer Exportbilanz ist keines wegs ei' ' katastrophale, wie Las im allaemetnen daraestellt wird In Lieser Beurteilung Ler Dinge stimmen Lie Reichsregie- rung und der Reichsbankpräsident weitgehend über ein, insbesondere in der Frage weiterer Aufnahme von Aus» landskredit. Wir haben versucht, die Beratungsstelle für Ausländsanleihen umzuorganisieren. In dieser Frage werLen augenblicklich noch Verhandlungen mit Len Län- Lerregierungen gepflogen. Zum Schlüsse betonte der Minister, daß es darauf ankom me, in -er gegenwärtigen Lage die Nerven zubehalten und sich allerseits in dem Ziel zu vereinigen, die Entwicklung der Wirtschaft weder noch weiter anzufeuern, noch auch sie durch Paniken un- Krisenmacherei zum Absinken zu bringen. Auch der Reparationsagent stehe, soviel er wisse, auf dem Standpunkt, daß die Lage nochnichtkritischgeworden s e i. Wir könnten deshalb durch gemeinsame Anstrengungen und Disziplin dieKonjunkt urhalten. ReichsbankpräskLentDr. Schacht führte aus: Die Sperre für Ausländsanleihen war nur ge dacht, um auszuprobieren, wie die Senkung der inländischen Zinssätze zu Ende 1926 un- zu Beginn 1927 sich auswirkte. Wir haben in den Jahren von 1924 bis 1927 rund 7-i Mt»- liarden Mark allein festverzinsliche Werte im In land placieren können, ganz abgesehen von den Aktien. Wenn der Reichsbank ein Fehler vorzuwerfen ist — und ich bin weit davon entfernt, zu behaupten, daß die Reichs- bankpolitik nicht auch Fehler mache — so ist es der, daß wir den Diskont nicht früher heraufsetzten. Aber wir konnten, als wir den Diskont ermäßigten, nicht wissen, daß das Reich Ende Januar ganz plötzlich mit einer 500-Millionen- Anleihe an den deutschen Kapitalmarkt appellieren würde. Die immer wiederkehrende Behauptung, als ob die Reichsbank den Diskont ermäßigte, um den Boden für Lie Neichsanleihe vorzubereiten, ist absolut irrig. Wir in der Reichsbayk sind von dieser plötzlichen Begebung der Neichsanleihe durchaus überrascht worden. Das ergibt sich vielleicht auch schon dar aus, daß ich zu der fraglichen Zeit in Urlaub war. Man konnte ja auch eigentlich von dem geschäftsführenüen Kabinett keine solche Transaktion erwarten. Wenn wir von der Ab sicht der Begebung der Anleihe gewußt hätten, hätten wir vielleicht, nachdem wir ja auch schon vorher mit der Herab setzung lange gezögert hatten, überlegt, ob wir den 5-Prozent- Diskont etablieren sollten. Die Reichsbank hat sich selbstver ständlich dem Reich bei der Emission der Anleihe nicht ent ziehen können. Sie hat pflichtgemäß darauf hingewiesen, daß der dem Publikum zUgemutete Betrag nach unserer Auffas sung ein zu großer sei. Aber wir konnten doch unmöglich, nachdem wir das Geschäft für das Reich durchzuführen hat ten, selber unsere Bedenken in der Oeffentlichkeit äußern und mußten stillschweigen zu den Vorwürfen, die auf die Reichs bank herunterhagelten. Der Reichsbankprästdent erklärt so dann gegenüber den Befürchtungen im Publikum, daß alle Maßnahmen der Reichsbank darauf hinausliefen, die Sta bilität der Währung unbedingt aufrechtzu erhalten. Dies werde auch gelingen, wenn die Neichsbank weiter unabhängig bleibe. Der Ausschuß vertagte sich dann, nachdem der Entwurf einem Unterausschuß überwiesen wurde, auf Freitag. Grundlose Gerüchte. Berlin, 27. Okt. Von Dresden aus soll das Gerücht von einem Schlaganfall des Reichspräsidenten aufgetaucht sein. Schon Lie Lauernden Empfänge beim Reichspräsidenten in den letzten Tagen erweisen die Albern heit solcher Gerüchte. Friede in der Aachener Textilindustrie. Bachen, 28. Okt. Eine von denTextilarbeiterver- bänden einberufene Detriebsrätekonferenz hat den Vorschlag der Arbeitgeberverbände, der für die einzelnen Arbeitsarupven eine Lohnerhöhung vorsieht, anaenommen. Das Ab kommen gilt bis zum Ende des nächsten Jahres. Leipzig, 27. Okt. Vom Reichsgericht wurde LerSchrift- lei t e r Werner Hirsch, Chemnitz, wegen Vorberei - tungzumHochverratim Sinne des Nevublik'chutzgesetzes zu 1^ Jahr Festung und 130 Mark Geldstrafe verurteilt. Hirsch, der jetzt als Schriftleiter beim „Kämpfer" tätig ist, hatte im September 1926 während seiner Mitarbeit bei der „Sächsi schen Arbeiterzeitung" für einen Artikel verantwortlich gg. »«ichnet, dessen Inhalt zur Verurteilung Anlaß gab Nerven behalten! Curtius und Schacht zur Wirtschaftslage.