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WlUWWWW Iahrg. 93^ Montag, den w. Juni 1940 Boller deutscher Sieg i» Narvik g«»r»t i Lauptgischäftsstelle U>« Sammel - Nr. »U «ejchiistsst-ll-n ll»Ipiiz <Amt «u«) »U. Lch»«*«, 31* und Schwär,««birg 313« 42 <2 I Beelag t G. M. S8rtn«r, Aue, Sachsen LvS I Drahtanschrift: Volksfreund «uesachsen Rückzug der feindlichen Land-, See- und LuftstreitkrSfte. — Norweger stelle« die Feindseligkeiten ein. Die Hafenanlagen von Cherbourg «ud Le Havre erneut bombardiert. — U-Boot verfenkte 43VVV BRL. Erfolgreicher Fortgang -er Operationen in Frankreich. Führerhauptquartier, 10. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unser« aus einer Breite von rund ASO km ringele! teten Operationen nehmen in Richtung auf die untere Seine und Marne sowie in der Champagne de« geplanten und erwartete» Verlauf. Große Erfolge sind schon errungen, größere bahne« sich an. Alle feindliche» Gegenstöße, auch dort, wo sie mit Panzer- kampfwage« unternommen wurden, find gescheitert. An mehreren Stelle« ist der Kampf i« Verfol- g««g Sbergegange«. Deutsche Flieg«rverbL«de aller Waffe« uuter stützte« da» Borgehe« de» Heere» mit starke« Kräfte« am Unterlass der Seine und in der Champagne. Um Rei m» wurde« Stabsquartiere, Barackenlager, Truppenansamm» langen, Feldstellungen, Befestigungen, Batterien und Marschkolonnen, an der «ntere« Seine Berkehrsanlage«, Straße« sowie rückläufige Truppenbewegungen mit großem Erfolg angegrlffe«. Die Hase«. u«d Saianlage« voa Cherbourg und Le Havre wurde« mit Bombe« aller Kaliber belegt u«d Schiffe i« diese« Häse« sowie auf der untere« Seine getroffen, zahlreiche durch Bombentreffer beschädigt, ein Trau», porter von 5000 To. in Brand gesetzt und vernichtet. Nördlich Harstad erhielt ein 8000-Tonnen.Han delsschiff einen schweren Bombentreffer, auf den eine starke Explosion folgte. Ei« von Fernfahrt zurückgekehrte» U-Boot unter dem Kommando von Kapitänleutnant Oehrle meldet die Ber. senkung von 48 000 BRT. feindlichen Schiffsrau me». Feindliche Flugzeuge flogen wiederum während der Nacht in Nord, und Westdeutschland ei« und verursachte« durch planlose Bombenabwürfe an einzelnen Stelle« Feld- u«d Sebäudeschaden. Ei« feindliche» Flugzeug wurde durch Flak abgeschossen. Die Sesamtverluste des Gegners in der Lust betrugen gestern SIFlugzeuge, davon w«^»e« im Luftkamps 68, durch Flak 14 abgeschoffe«, der Rest am Boden zerstört. Fünf eigene Flugzeuge werde« »ermißt. Die Reichskriegsflagge über Narvik. Führerhauptquartier, 10. Juni. Das Oberkom mando der Wehrmacht gibt bekannt: Der hewenhäfte Miderstand, de« die Kampfgruppe de» Seueralleutnants Dietl seit vielen Wochen, vereinsamt unter den schwersten Bedingungen, in Narvik gegen eine überwältigende feindliche Uebermacht geleistet hat, erhielt heute seine Krönung durch den vollen Siegl Ost- märkische Gebirgstruppen, Teile der Luftwaffe sowie der Besa^rngen unserer Zerstörer haben in zwei Monate lang andauernde« Kämpfen einen Beweis ruhmvollen Soldaten tums für alle Zeiten gegeben. Durch ihr Heldentum wurden di« alliierten Land-, See- und Luftstreit- kräste gezwungen, die Gebiete von Narvik und Har st ad zu räumen. lleber Narvik selbst weht die deutsche Flagge. Die norwegischen Streitkräfte habe« in der Nacht zum 10. Juni ebenfalls ihre Feindseligkeiten einge stellt. Die Kapitulationsverhandlungen sind im Sange. Deutsch- Schlachtschiffe vor de« Lofoten. (Der OKW.-Bericht vom Sonntag.) Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt: In viertägiger Schlacht im Somme, und Oisegebiet haben deutsche Infanterie- und Panzerdivi- sio « en in enger Zusammenarbeit mit der Luftwaffe starke feindliche Kräfte zerschlage» und andere, z. T. neu in de» Kampf geworfene feindliche Truppen zum Rückzug gezwungen. Der Versuch de» Feindes, den deutschen Angriff um jeden Preis aufzuhalten, ist gescheitert. Ip Richtung auf die «ntere Seine wurden rückwärtige Bertesdignngslinien de» Feindes durchbrochen und umfang- reiche Versorgungseinrichtungen und Vorräte de» Gegner» erbeutet. Die Luftwaffe unterstützte das Vorgehen des Heeres südlich der Somme. Artillerie- und Flakstellungen sowie Kolonne« aller Art sind mit Bomben belegt, Truppen, und Panzeransammlungen zersprengt worden. Weiter ostwärts verfolgen unsere Divisionen den Feind. Beiderseits Sols- so«» ist die Aisne im Kampf überschrittet. Heute stütz sind weitere Teile der deutschen Front in Frankreich zum Angriff angetreten. Den Hafen von Cherbourg griff die Luftwaffe «rnxut mit Erfolg an, mehrere Flugplätze nord- und südost- wärt» von Pari» sowie Straßen und Eisenbahnstreckea nord- westlich von Pari» wurde« mit Bombe« belegt. Me Gesamt, »erlufte de» Gegner» i« der Luft betrugen gestern 5 8 Flugzeuge und einen Fesselballon, davSit wurden 89 Flugzeuge im Luftkamps, 13 durch Flak abgeschofl««, der Rest wurde am Boden zerstört. Neun eigen« Flugzeuge werden vermißt. Deutsche Seestreitkräfte, darunter di« btiden Schlachtschiff« „Sneisenau" und „Scharnhorst", operirrten u«t«r Führung d«» Admiral» Marschall zur Entlastung der um Narvlk kämpfende« Truppe« im Nordmeer. Hier, bei wurde« am 8. I««i durch eiue Kampfgruppe der e « g - lischeFl«gze»gtrSger„Slorio«»"(W500 To.) und ei« feiudlicher Zerstörer i» Gr»»- ae- s chvs seA.^ Eft» zweite Kampfgruppe -^rNkWSeve» 21 000 To. große« Tr « ppe «tra « » porter „Orama", den englischen Marinetauker „Oilpioneer" (9100 Tonne«) und einen moderne« U-Bootjäger. Sie brachte ferner mehrere 100 Gefangene ein. Me eigenen Streitkräfte setzten ihre Operationen fort. Der Feind wiederholle auch in der Nacht zum 9. Juni seine Einflüge in da» westdeutsche Gebiet. Militärischer Schaden wurde sicht angerichtet. * Bier 3 2-Tonnen-Panzer an einer Stelle vernichtet. Am Sonnabend vernichtete» Sturzkampfflugzeuge a« einer Stelle vier 82-Tonnen-Panzer de» Gegner». London zu dem Seegefecht vor Narvik. Aus London wirb gemeldet: „Nach bei der Admiralität eingetroffenen Meldungen scheint am 8. Juni zwischen briti schen und deutschen Streitkräften eine Begegnung in den nördlichen Gewässern stattgefunden zu haben. Dor Ein gang vollständiger Berichte kann keine weitere Erklärung abgegeben werden." — Immerhin, man wagt diesmal nicht, das Erscheinen schwerer deutscher Seestreitkräfte vor Narvik und die peinlichen Schiffsverluste nach dem alten Rezept Churchills einfach abzustreiten. O Britischer SO OÜO-To.»Hilf»kreuzer gesunken. Stockholm, 9. Juni. Die britische Admiralität gibt zu, daß der Hilfskreuzer „Tarin thia" von einem U-Boot torpediert wurde und gesunken ist. Bevor die „Tarinthia" in einen Hilfskreuzer umgewandelt wurde, war sie den trans atlantischen Reisenden als der große Dampfer der Tunard- und White-Star-Linie bekannt. Tausende haben auf der „Ta- rithka" Erholungsfahrten gemacht. Das Schiff hatte 20 277 Tonnen und wurde 1925 erbaut. In Frieoenszeiten betrug seine Bemannung 405 Mann. Eichenlaub zum Ritterkreuz. Berlin, 9. Juni. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat durch Verordnung ein Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes gestiftet, das als besondere Auszeichnung an Inhaber de« Ritterkreuzes verliehen werden kann. Das Eichenlaub besteht aus drei silbernen Blättern und liegt auf der Bandspang« auf. Aufnahme -er volle« diplomatische« Beziehung -wische« Rom ««d Mooka«. Berlin, 10. Juni. M« italienisch« Botschafter in der Sowjetunion, Rosso, ist au» Rom nach Moskau abgefahren. Der Botschafter der Sowjetunion in Italien, Gorelkin, ist au» Mos kau nach Rom abgefahren. Der italienische Botschafter in der Sowjetunion und der Botschafter der Sowjetunion in Italien «erden nach ihrer Ankunft unv«rzüglich ihr« Amt»g«schäst« auf- ««h««n. Di- letzte Viertelstunde. Am Abend des vierten Tages der großen Schlacht hatte sich die französische Regierung in einem SOS-Ruf um die Ent sendung von Truppen, Panzerwagen und Flakartillerie nach London gewandt. Die Engländer haben abgelehnt oder viel mehr ablehnen müssen, denn das, was sie an Soldaten noch übrig haben, brauchen sie zur Verteidigung der ehemaligen Insel. Diesmal hätten sie wohl, im Gegensatz zu ihrer bis herigen Methode, einem Hilfsvolk wirklich gern geholfen, nach, dem sich gezeigt hat, daß das eigene Schicksal mit demjenigen der Franzosen eng verbunden ist, ja von ihm abhängt. Aber „darüber hinaus kann niemand verpflichtet werden", sagt ein lateinisches Sprichwort. Der „Sieger im Rückzüge", General Gort, soll im Auftrage Churchills eine Botschaft dieses In halts persönlich nach Paris überbracht haben. Um diese Sen dung ist der Mann wirklich nicht zu beneiden. Elniguug zwischen Moskau und Tokio. Moskau, 10. Juni. Wie die „Laß" meldet, ist zwischen der Sowjttregierung und der japanischen Regierung eine Eknk- gung in der strittig«« Frage der Grenzziehung zwischen d«r Mandschurei und der Aeußeren Mongolei getroffen worden. Posen, S. Junk. Die Zentrale für die Gräber ermordeter Volksdeutscher in Posen konnte im Raume von Kutno—Lowitsch— Sochatschew und Warschau weitere 70 Opfer bergen. Bei den Toten handelt es sich vorwiegend um vermißte Volksdeutsche au» dem Kreise Obornik im Warthegau. Reuyork, 10. Junk. Der Dampfer „Präsident Roosevelt" traf am Sonnabend abend mit 728 Amerikanern aus England wohlbehalten hier ein. Der Kapitän betonte, baß die Ueberfahrt völlig normal verlaufen sei. Nichts sei zu berichten, es sei denn, daß das Schiffüb«rfüllt war. Fast die doppelte 8<chl an Fahr- gäst» sek a« Bord gewesen. - Um den Bundesgenossen die bittere Tatsache der Ohn macht zu versüßen, finden die englischen Zeitungen auf einmal allerlei ehrende Worte für den großartigen Widerstand der französischen Soldaten und versichern u. a., daß Frankreichs Schlacht für das Leben und die Freiheit gleicherweise eine Schlacht für das Leben und die Unabhängigkeit Großbritan niens sei, von gleicher Wichtigkeit, als wenn sie auf englischem Boden stattfinden würde. Nun, das wird den Poilu eben- sowenig begeistern, wie die englische Feststellung, daß die „neuen deutschen Divisionen, die jetzt angreifen, wahrscheinlich nicht so gut seien, wie die in Belgien und Nordfrankreich". Er wird sich auch, wenn ihm von den Deutschen überhaupt dazu Zeit gelassen wird, Gedanken darüber machen, wie der eng- lische Journalist Garvin dazu kommt, zu erklären, Weygand und seine Armeen seien in gleicher Weise begeistert, wie seiner zeit Jeanne d'Arc. Weiß der Mann nicht, daß diese franzö sische Nationalheidin die Engländer aus Frankreich hinqus- O . . Daß die große Schlacht bestimmend für den Ausgang des Krieges sei, ist in den sog. maßgebenden Kreisen von Paris ost erklärt worden. Der ^Generalissimus Weygand drückt das in einem Tagesbefehl vom Sonnabend mit den Worten aus: „Wir sind in die letzte Viertelstunde eingetreten, haltet aus!" Die britischen Krämerseelen aber hoffen immer noch, sich durch den,Kreißen Krieg" retten zu können. So stellte sich zum Wochen- ende ihr Blockademinister ans Mikrophon, um seinen betrübten Landsleuten und mit ihnen den Franzosen durch die Der- ficherung neuen Mut einzuflößen, daß sein Ministerium die Aufgabe habe, die deutsche Wirtschaft zu erdrosseln und ihr alle Waren vor der Nase wegzukausen. Der Mister Dalton scheint wieder einige Wochen verschlafen zu haben, sonst müßte er wissen, daß jetzt das Wort Blockade mit umge- kehrten Vorzeichen versehen ist. Und wenn er weiter davon sprach, daß Deutschland seine wirtschaftlichen Reserven mit größter Schnelligkeit auffresse, so wird der Poilu, dessen Front oben unter den ungeheuren deutschen Tankangriffen und unter dem Geschoßhagel der deutschen Artillerie zu- sammengvbrochen ist, anderer Meinung sein. Die Franzosen müssen also nach der eiskalten Ablehnung ihres Hilferufs die Suppe alleine auslöffeln, die ihnen die englischen Kriegshetzer und die eigene Regierung eingsbrockt haben. Der Bericht des OKW. von heute sagt hierzu das Erforderliche. Me sog. Wengandlinie mit ihren viele kilo- metertief gestaffelten Verteidigungsanlagen ist in fünftägigem Kampfe überwunden worden, und die deutschen Divisionen sind in 350 km breiter Front — diese Ausdehnung ist wieder etwas neues in der Kriegsgeschichte — im Vormarsch auf die untere Seine und Marne, also auf Paris. Die große Schlacht in Frankreich wird von unserem Heere ebenso ge- wonnen wie die in Flandern. E. D. Für die Engländer in Narvik ist die letzte Viertelstunde vorbei. Nachdem schwere deutsche Seestreitkräfte eingegriffen hatten, ist auch dort ein voller deutscher Sieg er- rungen worden. Die Heimat, welche die braven Kämpfer über den großen Ereignissen im Westen niemals vergessen hatte, dankt ihnen heute für ihr Ausharren und dem Führer, daß er auch ihnen den Sieg ermöglicht hat. E. V.