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Nr. M Dienstag. 28. August 19^ r. Dienstag. 29. A S-XopMMevla 18Z2 Selt des Londrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseit» bestimmt« Biott Zschopau-, Volksbank Zschopau. «. S. m. b. H. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Rus 712 Var ,,^>Ichopauer L-ageblalt" ist dar zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen unt> enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Stadlbank IS Ns« kvkvimm« Ävr letzten LriegsMa«« - arp b'o „Geistes von dieser T' diesen Abschnitten wurden feindliche Angriff« zerschlage» und di« Sowjets a« ««hreren Stel len jm Gegenangriff znrückgeworfen. Nur ver einzelt gelang ihn«» geringer Bodengewinn. Nordamerikanische Bomber griffen mehrer« Orte im Großrau« von Wien »nd in Ungarn an. Vorstöße feindlicher Jagdflieger richteten sich außerdem gegen weftdeutfches Gebiet. In der Nacht warfen einzeln« britische Flug zeuge Bomben auf EtSdt« im Rheinland «nd in Westfalen. LuftoerteibigungskrSste schossen 18 feindlich« Flugzeug«, darunter 1b viermotorige Bombe, ab. Aus dem Führerhauptquartier, 29. 8. 1944. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: An der unteren Seine wurde die Masse unse rer Truppen aus das Nordufer des Flusses zu rückgenommen. Nachdrängender Feind blieb im Abwehrfeuer liegen, Vorstöße des Gegners aus seinen Brückenköpfen nordwestlich Paris heraus wurden zum Stehen gebracht. Unsere Stütz punkte in der Stadt find nach tagelangem, schwe rem Kampfe der feindlichen Uebermacht erlegen. Oestrich Paris hat der Gegner nunmeHr auf breiter Front nach Norden eingedreht, nm über die Linie Chalons—Chateau Thierry in unser« Südflanke zu stoßen. An der Marne sind heftige Kämpfe mit den feindlichen Vorhuten ent brannt. Die Besatzung von Marseillqe leistet im Hasen auf engem Raum zusammengedrängt, dem Feind weiterhin tapfer Widerstand. Im Rhonetal setzten sich unser« Truppen be- fehlstzgcmäß nach Norden ab. Ein Verband schwerer Kampfflugzeuge führt« in der vergangenen Nacht einen zufammengefaß» ten Angriff gegen den feindliche« Stützpunkt Melun südöstlich Paris. Im Sregebiet nördlich Le Havre versenkte» Sicherungsfahrzeoge nach hartem Gefecht mit einem von Zerstörern und Schnellbooten gesicher ten Kreuzer ein feindliches Schnellboot. Ei« eigenes Boot ging hierbei verloren, zwei ander« wurden beschädigt. Durch besondere Kampfmittel der Kriegsma- rine wurde vor der siidfranzösischen Küste erneut ein feindliches Arillerieschnellboot «nd ein Be wacher sowie ein« kleiner« Einheit nicht erkann ten Typs versenkt. London und seine Außenbezirke liegen weiter hin unter dem Feuer der B 1. In Italien setzte der Feind seine starken An griffe im adriatischen Kllstenabschnitt während des ganzen Tages fort, konnte aber in den ver- lnstreichcn Kämpfen nur wenig Boden gewinnen. Lis zu dem Tage, wenn ich die lange Straße mit dir hinabgehe". Die englischen Seeleute haben Von Kriegsberichter Achim Fernau. (PK.) — In einem halben Jahr spätestens werden wir wissen, was heute noch wenige wis sen: daß diese letzte Kriegsphase, die am 16. Juni 1944 anbrach, ein Geheimnis gehabt hat, und daß die drei Monate Juni, Juli und August in Wahrheit ein ganz anderes Gesicht hatten, als wir alle glaubten. Die Geschichte hat ja immer bewiesen, daß sich hinter den Kulissen der Völker Dinge abgespiegelt haben, die im Moment über haupt nicht sichtbar waren; daß Augenblicke ein so merkwürdiges Doppelgesicht zeigten, daß ganze Nationen ratlos wurden, daß Kontinente oft gebannt auf ein Ereignis starrten, das ganz gleichgültig war und daß im Rücken, unbeachtet und gänzlich übersehen, eine Tür dauernd offen stand. Sieg! Das ist das Wort, um das unsere Ge danken ununterbrochen kreisen. Frieden allein gibt es nicht mehr, es gibt nur noch Sieg. Wenn wir in Gedanken noch einmal durchgehen, wie viel Fürchterliches, wieviel Leid die Kriegsjahre über Europa gebracht haben und daß das Schick sal uns und alle andern Völker gezwungen hat, diese entsetzlicheNechnung mit zu unterschreiben,ob schuldig oder nicht, dann kann einem bei dem Gedanken an die Verblendung der Attentäter vom 20. Juli und an den Weg des Gnaden gesuchs, den sie beschreiten wollten, fast der Atem stocken. Diese Zeit, die wir jetzt, unmittelbar jetzt, durchmachen, ist das Dramatischste, was die mo derne Weltgeschichte jemals erleben kann. Spä tere Zeiten werden einmal klar und deutlich sehen, daß es auf Millimeter und Sekunden an kam und daß es auszurechnen gewesen sein müß te, warum Deutschland siegte. Es ist ein phantastischer Gedanke, sich vorzu-, stellen, daß es so sicher ist, denn im Augenblick sieht die Welt für uns ja ganz anders aus. Charkow fiel, Stalino, Dnjepropetrowsk, llman, Smolensk, Pleskau, Witebsk fielen, die Sowjets kommen immer näher, immer näher. Kiew ist -efallen, Lemberg ist gefallen, sie stehen vor Warschau, vor Krakau, vor Ostpreußen, Divisio nen werden ihnen entgegengeworfen und müssen zurück, ununterbrochen zurück, Regimenter gehen zugrunde, unendliches Material versinkt in russi schem Schlamm, Flieger fehlen oder Artillerie oder Panzer — irgend etwas muß sie doch end lich zum Stehen bringen. Aber der nächste Tag bringt auch nichts. Langsam aber ständig kom men die Sowjets heran. In Italien bricht das Nettuno-Geschwür auf, Rom fällt, di« Engländer marschieren, marschieren, ziehen ihre wahnsinni gen Mengen von Artillerie und Fliegern nach und stehen nun in Florenz. Am 6. Juni be ginnt die Invasion mit einem wütenden Inferno von Bomben und Granaten, die Engländer und Amerikaner fressen sich fest in der Normandie, dis Gegenstöße scheitern. Und ohne Unterbre chung rollt die englische Vomberwaffe über Deutschland und zerschlägt unsere Städte. So siebt der Juni und der Juli aus. Mit diesen kalten Worten muß man es einmal sagen, denn das ist die Wahrheit und das ist die Ehre un serer Soldaten. Es ist ein schreckliches Gemälde. Aber dieses Bild ist falsch. Wenn wir es selbst nicht wüßten und beweisen könnten, könnte uns Churchill selbst am besten belehren und er würde auch nicht zögern, denn für ihn sieht dieses Bild wesentlich anders aus. In einem halben Jahr wird es ohnehin jeder wissen. Dann wird es ein Gefühl sein, als wenn nach einer tosenden, lärmerfüllten, dunklen Eewittcrnacht am näch sten Morgen «in Tag anbricht, ganz still, ganz klar alles, einfach alles, nichts Furchteinjagendes mehr, nichts Bedrohliches. Die ganze vergange ne Nacht ist einem dann fast unverständlich. Ich schreibe den Aufsatz an der Front der Normandie und bin selbst Soldat.' Mir sind auch die Bom benangriffe auf unsere Städte in Deutschland nicht fremd, ich war mitten in einem Bomben teppich in Berlin. . Mir ist auch die Sorge um meine Frau, Krankheit und Not nicht fremd. Aber es ist etwas Seltsames geschehen, seit mir diese Eedankeogänge klar geworden sind und seit ich sie auf Schritt und Tritt bestätigt finde, hat der Kampf und haben alle Meldungen aus dem Osten nichts von ihrer Schwere, aber ihren gan zen Schrecken verloren. Schon als wir vor einem Jahr das riesige russische Land Stück für Stück zu verlieren be gannen. befanden wir uns im Irrtum, wenn wir darüber erschraken. Wir waren in der Lage eines Menschen, der hinter einer Glastür steht und drei Skatspielern zusieht, ohne etwas zu hören. Er betrachtet die Karten der Spielen den, typisch« Grand-Karten, und beginnt zu er schrecken, als er sieht, wie ein Junge nach dem anderen verloren geht. Er erschrickt zutiefst. Dann ist das Spiel aus und er sieht mit Stau ¬ es durch Strategie, Masse oder Tapferkeit zu einer früheren Entscheidung kommt, der Krieg muß unter allen Umständen die Phase der all gemeinen Erschöpfung, des Endkampfes also er reichen. Denn dann hat er den Charakter ange nommen, den England und USA. brauchen: die Wellenbewegung, die Schaukel. Ich komme auf diesen Begriff, den wir nicht vergessen wollen, gleich zurück. Der Führer hat das genau gewußt. Er hat versucht, diesen Plan zu durchkreuzen, die ganzen von England zu diesem Zweck vorgeschobenen Länder schnell zu besiegen und «ine strategische Entscheidung 1940 zu erzwingen. Wir waren lehr nah« daran. Aber es mißlang, weil die Sowjetunion die beispiellose Tat beging, sich mit dem Kapitalismus zu verbünden und in den Krieg einzutreten. England atmet« auf. Es teilte durchaus nicht Stalins Glauben, Deutsch land strategisch besiegen zu können, sondern at mete nur auf, weil der Krieg nun wirklich die Form der Wellenbewegung annahm, auf die die Engländer und Amerikaner ihren ganzen Plan (Fortsetzung auf Seite 2) Neue Ritterkreuzträger der Waffen-jj. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eis«rnen Kreuzes an: -Obersturmbannführer Erich Eberhart, Erster Generalstabsofftzier der ss- Panzerdivision „Totenkopf"; ss-Sturmbannfüh- rer Adolf Pitschellis, Abteilungskommandeur in der sj-Panzerdivision „Totenkopf"; ss-Ober sturmführer Adolf Re«L, Zugführer in «inem Panzerregiment der ss-Panzer-Division „Das Reich"; ss-Obersturmsührer Alois Kalls, Kom panieführer in einer schweren ss-Panzer-Abtei lung. Verfassung" des Soldatenliedes aus der Feind seite zu schließen? Was singt der Soldat auf der anderen Seite?, Zunächst der Tommy: Er schöpft seinen Lieder schatz in erster Linie aus dem Weltlricgsreper- toire, und da sind es bezeichnender Weise vor allem wieder diejenigen Lieder, dl« vom Heim weh sprechen — aber nicht von einem Heimweh, das einem gesunden und natürlichen Empfinde« entspringt, sondern einer billigen verschnörkelt ten Sentimentalität. „Keep the homefire bur. ning" (Halte das Hausfeuer am Brennen) nimmf den ersten Platz ein. Ein anderes Lied ist be titelt „Long, long trail". Aus seinem Text sei Liess Probe gegeben: „Es gibt «ine lange, lang« gewunden« Straße bis zum Land meiner Träu, me, wo dis Nachtigallen singen und der hell« Mond scheint. Es gibt «ine lang«, lange Straß« des Wartens, Lis mein« Träume wahr werden, heißt «s darin, „rollt mich heim über die See, bringt mich heim über die See, bringt mich heim tiefe Wasser, zu denen, die mir so lieb sind. Ich bin über di« sieben Meere gefahren von Frisco bis zum Kanal, und ich weiß, die sieben Meere, die bringen mich wieder heim". Als typ'-sch für den englischen Soldaten muß „Thers ist a land cf begin again" gelten, das sehr gern gesungen wird, weil in ihm von Ler Sehnsucht nach dem Zivilleben die Rede ist. Eine kurze Textprobe! „Es gibt «in Land, wo wir wieder anfangen, auf der anderen Seite der Berge, wo wir wieder zu leben und zu lieben lernen, wenn die Welt ruhig und still ist... Da sind kein« Posten, di« auf dich aufpassen, und du brauchst keinen Ur- laub, und du findest etwas in dir, das dir alle!« den Weg zeigt. Das ist ein Preis, den wir wie, Lergvwinnen können und zusammen werden anz es auch können, da ist «in Land von „neuem Ve. ginnen" und „wieder aufs neue", auf der ande, ren Seite der Berge". Weiters sentimentale Lieder sind noch „Till the lights of London shm« again" (Bis di« Lichter von London wieder scheinen...") oder „Appleblossomtine" (Apiel, blütenzeit"). Anders Töne klingen z. B. auf i« dem Liede „Salome". Die Heldin „Salome" ist eins ägyptische Vauchtänzerin, die den englische« Soldaten während des Afrilakrieges das Leben versüßt hat. Und jetzt die Pankees: Ihre Lieder sind — mit wenigen Ausnahmen — billige Konfektions. wäre aus der Schlagerfabrikation, die ja auch am laufenden Band arbeitet. In bombastiihey Worten wird Kraftmeiertum verherrlicht, unt was an echtem Gefühl fehlt, wird d-irch demo kratische Schlagworte oder politisierende Paro len ersetzt. So heißt es beispielsweise in emeiy Lied, das aus der Werkstatt eines Irving Berlin entstammen könnte: „Kann in diesem Krieg m l seinen tollen Zerstörungsplänen unseres schönen Landes und Unserer lieben Freiheit durch di« verrückten Diktatoren, die Korruptionsführer, , oir yinaogeye . rngt-iu^n v--"--» sich Lem Liede „Roll me Home, deep waters" »er, schrieben. „Rollt mich heim, tiefe Wasser", so In Rumänien kämpften unsere Verbände bei- s derseits des unteren Pruth weiter gegen den von allen Seiten anstürmewden Feind. Südwestlich des unteren Sereth siel Buzau nach hartem Kamps in die Hand der Sowjets. 27 feindliche Panzer wurden hierbei abgeschossen. Im Süd teil der Ostkarpatea find im ungarischen Grenz gebiet hestige Kämpse deutscher »nd ungarischer Truppen gegen vordringende sowjetische Kamps» gruppen im Gange. Bon de» Wald-Karpathen bis zum Finnischen Meerbusen kam es gestern «ur im Weichsel» briickenkops westlich Baranow, lm Raume westlich Ostrow, nordwestlich Modohn und im Raume von Dorpat zu größeren Kampfhandlungen. In - neu, daß di« zwei anderen dem Spielenden gra tulieren. Was er nämlich nicht wußte, war, daß gar- nicht Grand gespielt wurde. Dies ist die in Wahrheit sehr einfache Erklärung für die Wich tigkeit oder Unwichtigkeit aller unserer Land verluste. Nur muß man dazu vorher das nötige Land gehabt haben. Und das hatten wir. Dies war der Sinn der vergangenen Jahre, ohne Zweifel. Bei dieser Formulierung merkt man bereits, daß der Zeitbegriff irgendwie «in« Rolle spielt, die wir bisher noch nicht gewußt haben. Man muß sich einmal folgendes überlegen: England und Amerika beginnen 1939, in einem Jahr, das denkbar ungünstig war, den Krieg. Beide Staa ten sind noch nicht fertig. USA. ist noch nicht einmal soweit, offiziell in den Krieg eintreten zu können. Die deutsche Ueberlegenheit ist ein deutig. Das weiß auch England, nur kennt es den ganzen Umfang nicht. Seine Rechnung war nämlich eine in Wahrheit geniale und geht auf staatsmännische Erkenntnis bis zu den Pitts zu rück; man muß von vornherein verhindern, daß. U»88v unserer Vrappen unk äs« Mräukvr äer unseren 8einv rnrnckgenaininvu keind iin ^bvekrkeuer UeZea geblieben „Die Soldaten Christi" auf dem Weg in die Gcsangcnfchast in Nordsrankreich. Neger sind es und mitten zwischen ihnen in herzlicher Ver Lrüderung ein weißer Amerikaner. (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Kemp«, TO.-EP., Z.) „Ns ^16 Et/er sckie/nen..." Roosevelt, so wurde kürzlich gemeldet, sucht für Lie amerikanischen Soldaten ein „Kriegs- und Siegeslied". Daran ist weiter nichts Auf regendes, denn sie haben drüben, auf der Feind seite, ja auch schon einmal „Ihre Wäsche an der Siegfriedlinie" aushüngen wollen. Bemerkens, wert allein an dieser Nachricht aus den USA. ist die Tatsache, daß der Präsident mit der Kom position des neuen Soldatenliedes den Schlager- komponisten Irving Berlin, den Juden Isidor Baliner, betraut hat. Irving Berlin ist unserer Meinung nach zweifellos der geeignete Mann, den Ton zu finden, der bei den Pankees Anklang findet. Seit dem der Jud«, der aus «inem pol nischen Ghetto stammt, wo er zuerst mit Schuhen handelte,'festgestellt hat, Laß man aus „Kunst" ein Geschäft machen kann, hämmert er nur noch auf dem Klavier herum und malt Notenköpfchen an Notenköpfchen. Was er da zusammenmixt, tritt als „Berlin-Schlager" den Siegeszug durch die Vereinigten Staaten an. „Man kann es weder Musik noch Rhythmus nennen", schrieb einmal ein« amerikanisch« Zeitschrift, „was uns Irving Berlin schenkt, aber unsere Jugend ist begeistert und tanzt, ja, sie rast." Weder Musik noch Rhythmus — was also stellen die Berlin- Schlager dar? Die Antwort gibt uns ein Ame rikaner, der sagte: „Die Schlager sind ein Re kord an anotaler Narretei in Tönen und Wor ten." Dieses Urteil mag uns genügen. Nun, diesem Narr, der sich zu den ersten Kapazitäten des amerikanischen Musiklebens zählt, diesem pol- nüchen Ghetto-Juden Isidor Baliner, erteilt Roosevelt den Auftrag, ein amerikanisches Sol datenlied zu komponieren! Liegt es nicht nahe, -