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Mopauer« Ta EN sowikvonallenPostanslalten angenommen othSNblatl sük A s th Psg.; di. S3 Älli Meter,eile im TexUeU Nachlaßstasfel 8 Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port. Da« ^tfchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Berössentlichung der amtlichen «ekanntmachunaen der AmlShauptm P^^^Lad des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «ld mtbillt die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. A. m. b. H.Zscho» ^/v^-.-andegirokonto: Zschopau vlr. »; Postscheckkonto- Leivito Nr"«2kÄ-. Fernsprecher Nr. 712 Zeitung Mr die Orte: «rumhermerSdorf, Waldkirchen, Börniche», Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, »ornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstetn, Schlößchen Porschendorf N». L4S 128. Ial»»rsa«s GrunSfatzttGe Einigung in London Dank der Förderung durG DentfGIand und Statten An der Mittwüchsitzung des NichteinmischungsauS- schusscs wurde infolge des Entgcgenlonnnens Italiens und Deutschlands auf Grund neuer, vom italienischen Botschafter Graf Grandi vorgebrachter Vorschläge. die vom deutschen Vertreter, dem Gesandten Dr. Woermann, unterstützt wurden, eine grundsätzliche Einiguna erzielt. Die neuen Vorschläge müssen jedoch noch zu einer Ent schließung zusammcngcfaßt und im einzelnen festgelcgt Werden. Infolgedessen ist eine neue Sitzung des Nicht- einmischnngSauSschüsses erforderlich, die für Frcitagnach- mittag, 3 Uhr, angcscot worden ist. In der Zwischenzeit werden die Vertreter des Hanptausschusses des Nichtcin- mischungSaudschnsscS ihren Negierungen berichten, damit sie in den Stand gcscüt werden, die Einigung im einzel nen endgültig fcstznlcgen. Die Sitzung wurde durch eine Erklärung GrandiS eingcleitct, in der dieser sich bcreiterklärte. der Entsen dung einer Kommission nach Spanien znzustimmen, da mit diese die Anzahl der in Spanien dienenden Aus länder fcstsiellt, um darüber hinaus der symbolhaften Zurückziehung einer gleichen Anzahl von Frei willigen auf beiden Seiten sofort znzustimmen. Er gab der Auffassung Ausdruck, daß auf Grund des Kommissionsberichtes darüber entschieden werden solle, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form die K r i e g f ü h r e n d e n - R e ch te gewährt werden sollten. Ferner erklärte er noch einmal ausdrücklich die Annahme des britischen Planes. Der deutsche Vertreter erklärt hierzu, daß er die gleichen Weisungen wie der italienische Bot schafter habe, und führte im einzelnen aus: I. Deutschland nimmt die Anregung einer sofortigen Zurückziehung einer gewissen Anzahl von Freiwilligen aus Spanien, die auf beiden Seiten gleich groß sein soll, an. 2. Deutschland hält es für erforderlich, eine schnelle Entscheidung über die Frage der Neutralität und die Ge währung Kricgführender-Nechte herbeizuführen, macht aber die Gewährung Kriegführender-Rechte nicht zu einer Vorbedingung für ein Herantreten an die spanischen Parteien. 3. Tie Wiederherstellung und Verstärkung der Kon trolle auf Grund des Planes van Dulm-Hemming ist ein entscheidender Punkt. Der hierfür bereits eingesetzte Ausschuß soll beauftragt werden, in kürzester Zeit hier über zu.einer Einigung zu gelangen. 4. Deutschland ist bereit, der sofortigen Ent sendung eines Ausschusses nach Spa nien znzustimmen, der an Ort und Stelle die erforder lichen Vorarbeiten für eine weitere Verfolgung der Frei- willigeufrage treffen soll. Dr. Woermann gab der Hoffnung Ausdruck, das; auch die anderen Staaten ein gleiches Entgegenkommen zeigen würden. Der englische Attßcnmmister Eden stellte hierauf fest, daß diese Erklärungen einen sehr großen Fortschritt bedeuten. Tic gleichen Feststellungen gab der französische Botschafter Corbin, während der sowjetrussische Bot schafter Maisky sich jeder Stellungnahme enthielt. Nachdem somit auf Grund der Erklärungen des deut schen und italienischen Vertreters eine grundsätzliche Einigung erzielt worden war, bedurfte cs einer längeren Beratung über die Frage, wie die Einigung im einzel nen festznlegcu wäre. Tic Beratung wurde mit dem obenerwähnten Beschluß auf Wiederzusammen- tritt am F r c i t a g nachmittag um 3 Uhr «ach etwa vierstündiger Tauer abgebrochen. Moskau meldet sich zum Torpedieren Außenminister Eden brachte zum Schluß der Sitzung des Haupiunterausschufses seine starke Hoffnung zum Ausdruck. Der Sowjetbotschafter Maisky, der sich bei der Hauptaussprache außerordentlich zurückhiclt, ergriff am Schluß die Gelegenheit, seine „grundsätzliche Mei nung allen anderen Staaten gegenüber" zu äußern, in dem er erklärte, die Cowjetregierung stimme keinesfalls mit dem britischen Plan überein; er behalte sich vor, später Einwendungen zu machen. MsMkkg Sbsr die NltsWsW Lage Rebe auf dem Deutschen Beamtentag Auf dem Deutschen Beamtcnlag in München fand eine Erörterung der weltanschaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus und damit der Tätigkeit auch des Hauptamtes für Beaune stallt Zuerst sprach der Leiter des Neichsschnlungsamtes der NSDAP., Schmidt. Er sagte u. a., von dem Verhalten jedes Beamten hänge ab, daß Partei und Verwaltung innerlich übereinstin. en und damit das Fundament für die Vollendung des vom Führer verkündeten germanischen Reiches deutscher Natio nen geschaffen werde. Anschließend sprach Neichsleiter Alfred Rosenberg über die weltanschauliche Lage. Er führte u. a. aus, die Entwicklung der gesamten Staatsauffassunq eines Volkes hänge ab vom Naum, in dem ein Volk lebe. So gab es in Deutschland auch schon sehr früh eine Staatsauffassung, die sich zu Zucht und Gemeinschaft bekannte. Die Privat person sei in Deutschland niemals so ausschlaggebend ge wesen wie in den angelsächsischen Ländern. Wenn es heute keinen Menschen mehr in Deutschland gebe, der lediglich als Privatperson auflreien wolle, dann sei das der Aus druck eines tausendjährigen Schicksals, mit dem wir uns innerlich einverstanden erklären. Dann sei es auch ver ständlich, daß alle unsere Lebensformen darauf bedacht seien, diese Gemeinschaft, zu der alle sich bekennen, in jeder Weise zu schützen. In jeder Geschichtsepoche habe sich das deutsche Volk eine gewisse Form geschaffen. Der Nationalsozia lismus stelle sich als Gemeinschastsform unseres Jahr hunderts dar. Diese Form haben wir ehrlich erstritten. Der Nationalsozialismus mußte in seinem politischen Kampfe die politischen Parteien zerschlagen, ebenso aber auch die Weltanschauungen überwinden, die hinter diesen Parteien standen. Mit der Nassenkunde, so sagte Rosenberg, haben wir ein Kampffeld beschritten, auf dem die nationalsoziali stische Bewegung glaubt, absolut siegreich zu sein. Wenn nan sagt, die Nassenkunde, die Vernichtung des Krank haften, sei heidnisch, dann begibt man sich auf ein sehr ge fährliches Gebiet, denn dann setzt man Christentum gleich Krankheit. Wenn es sich um diesen Kampf handelt, dann ist die innere Entscheidung des deutschen Charakters schon jetzt gefallen. Unser eigentliches Kampfgebiet ist heute unser Kampf um die Erhaltung und Weckung der Charak- «crwerte des deutschen Menschen und um die Formung einer bestimmten Rangordnung dieser Werte. Nationale Ehre des deutschen Volkes, Schutz des deutschen Blutes und Erziehung der deutschen Jugend sind die Forderun gen, von denen wir nicht abgehen können. Wir wissen, daß Weltanschauungen nicht durch Zerschlagung von Doku menten überwunden werden, sondern dadurch, daß diese Weltauschauungcn das Leben nicht mehr verstehen und so von selbst überflüssig werden. Der deutsche Beamte ist mitten in diesen weltanschaulichen Kampf hineingestellt. Rach außen hin hat er die Pflicht zur Ausführung des staatlichen Auftrages, nach innen hat er als Kamerad zur Kampsbcwegung des 20. Jahrhunderts zu treten. Wenn wir das verlangen, dann ist das keine Vergewaltigung der Freiheit, sondern eine Erhöhung der inneren Position, die Ausfüllung einer bisher leer gebliebenen Stelle in seinem Inner»!. IS Jahre Kämpfer für die ASDAP. Julius Streicher gründete die erste Ortsgruppe der NSDAP, in Nürnberg. Ain Mittwoch waren 15 Jahre vergangen, seit Julius Streicher die erste Ortsgruppe der Bewegung in Nürn berg gründete. Der Frankenführcr hatte unmittelbar nach Kriegsende seinen politischen Kampf eröffnet und kämpfte zuerst in der deutsch-sozialistischen Partei, dann in der deutschen Werkgemeinschaft. Ihr gewann er mehr als 3000 eingeschriebene Mitglieder. Ferner gründete er zwei Zeitungen, die Kampsblätter „Deutscher Sozialist" und „Deutscher Volkswille", die mehr als 10 000 Leser hatten. Im Herbst des folgenden Jahres unterstellte er sich mit seiner Bewegung und seiner Zeitung Adolf Hitler, Am 20. Oktober gründete er im Ludwigstor- zwinger zu Nürnberg die erste Ortsgruppe der NSDAP. Durch diese Tat bahnte Julius Streicher der Bewegung den Weg nach dem Norden. Für die Stadt Nürnberg war Julius Streichers Tat von großer Bedeutung. Durch die Novemberrevolution war aus dieser Stadt der letzte Schimmer des früheren Glanzes einer alten Reichsstadt geschwunden. Durch Julius Streichers Kampf gegen die auflösenden Kräfte des Judentums entstand im Herzen der Bevölkerung wieder der alte Rcichsgcdanke. Er hatte damit den Boden geschaffen, auf welchen Adolf Hitler Nürnberg zur Stadt der NeichSpartcitage erheben konnte. Die richtige Antwort an Prag Na ch d r ü ck l i ch e Z u r ü ck w c i s u u g eines tschech o- slowakischcn P r o t e st s ch r i t t e s durch den N e i ch s a u ß e u m iuister Ter tschechoslowakische Gesandte, Herr Ma stutz, suchte den N e i ch s m i n i st e r des A uswärtigcn in B-rlin auf, um gegen den Ton der deutschen Presse bei der Erörterung der Tcplitzcr Vorfälle Verwahrung ein- zulcgen. Der Reichsminister des Auswärtigen hat in feiner Erwiderung darauf hingcwiescn, das» ein solcher Protest angesichts des Charakters der polizeilichen Ucber- grisfe fehl nin Platze sei, da die Erregung der deutsche» Oefscntlichkcit eine natürliche und selbstverständliche Folge der schweren Ausschreitungen staatlicher Organe gegen über den» Cudetcndeutschtum sei. Wenn mau eine solche Reaktion der deutschen Presse, »nie die der letzten Tage, vermeiden wollc, dann müsse man in erster Linie t s ch c ch o s l o w a k i f ch e r s c i t s dafür Sorge tra gen, daß kein Anlaß zn solchen A e» ß e r u n - gen gegeben würde. -i- Etwas anderes als die Zurückweisung des tschechischen Protestes kam nicht in Frage. Zu ungeheuerlich waren die Ausschreitungen der tschechischen Tscheka gegen die Sude- tendcutschen, so daß sie beim gesamten Deutschtum die größte Empörung Hervorrufen mußten. Die Zeiten sind vorbei, das muß sich die Prager Regierung merken, wo man sich alles gegen das Deutschtum erlauben durfte. Eiue Beschwerde gegen die Empörung gegen die Gummi« knüppelpolitik iu der Tschechoslowakei! Wenn die Prager Negierung die Verfassung achtet und die Nechte der Natio nalitäten wahrt, dann würden die skandalösen Vorfälle in Teplitz-Schönau unmöglich gewesen sein. Bestrafung der Schuldigen würde etwas Klärung in die inncrpolitischen Verhältnisse in der Tschechoslowakei bringen. Schuldig ist an den Vorfällen auch die Prager Negierung. Der Schuldige aber hat kelu Nccht, sich obcudreiu noch zu beschweren. Rsservelazarett Pasewalk Zur Ucbcrgnbe der Pasewalker Weihestätte Herbst 1018. Zum drittenmal steht das Regiment List, bei dem Adolf Hitler Meldegänger ist, auf dem Slurmboden von 1014. Vier Jahre sind vergangen, Jahre, in denen sich vieles geändert hat. Das Schlachtfeld ist vom Blut deutscher Soldaten getränkt, und die Truppe, die heule dem Feinde gcgenübcrstcht, ist nicht mehr dieselbe. Junger Nachwuchs ist gekommen, der das Gift der Heimat mitbringt, das auch hier an der Front allmählich wirksam zu werden beginnt. Nacht vom 13. bis 14. Oktober. Auf der Südfrout vou Rpern setzt eiu heftiges englisches Gasschieben ein. Man verwendet Gelbkreuz, dessen Wirkung den deutschen Truppen noch unbekannt ist. Der Erfolg ist furchtbar. Ueberall scheide» Kameraden aus den Reihen aus. und gegen Morgen wankt mit brennenden Augen und einen» furchtbaren Schmerz, der immer mehr und mehr zunimmt, der Meldegänger Adolf Hitler zurück. Einige Stunden später sind seine Angen wie glühende Kohlen geworden, um ihn herum ist Finsternis. So kommt er in das Ne- servclazarclt Pasewalk in Pommern. Das ist ein be scheidener Fachwerkbnn mit weiß getünchten Wänden. Das ehemalige Schützenhans. Hier liegt in einen» kleinen Zim mer der Meldegänger Adolf Hitler — hier erlebt er d i e R e v o l n t i o n. Er bat es zuerst nicht glauben wollen, meinte, cS handele sich nm eine mehr oder minder örtliche Angelegen heit oder nm einen Marincputsch, der in wenigen Tagen niedergeschlagen sein würde, aber die letzten Hoffnungen schwanden, und während der bohrende Schmerz in den Augenhöhlen nachließ und Adolf Hitler allmählich wieder die Umgebung in grobe» Umrissen erkennen konnte, wurde ihm zur Gewißheit, daß das Reich zusammengebrochcn war. Umsonst also all die Opfer und Entbehrungen? Umsonst der Hunger und der Durst? Vergeblich der Tod von zwei Millionen Menschen, die für ihr Vaterland star ben? Ein furchtbarer Kampf ging in der Seele des Gas vergifteten vor. Er wälzte sich ans seinem Lager, grnb den brennenden Kopf in die Decke und in die Kissen und ver suchte sich vergeblich die tausend Fragen zn beantworten, die in sein Hirn drängten. Zogen deshalb die Freiwilli- genrcgimentcr in den Tod? War dies der Sinn des Opfers der deutschen Mütter, als sie ihr Liebstes Hingaben, nm es niemals wicderzuschen? Geschah das alles, damit schließlich ein Hansen Verbrecher alles zunichte machte? Je mehr sich Adolf Hitler den Kopf zermarterte, um so größer wurden die Scham und die Empörung Uber die Schande. In seinem Herzen keimte der Haß gegen die Urheber der verruchte» Tat u»d wurde zu einer brennen den Fackel. Und dann kam die Stunde, in der Adolf Hitler beschloß, Politikerzu werden.