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Nummer 292—38. Iahrg »rs-«l«t < «al «üchralNch, Vwaalli»«» v«»>-s«m«t» »«ch rrLgn «tnlchl. t» Vsg bz«. « Psg. Iilgt'loh» 17V; »»ich »I« Po» 1.7V «Iicschlltblich Psftlllxmxilunriseblihr, vgllgNch M Vlg. Pok-v«ste0gev>. SI«r«l-M. 10 Pf»., Sannabo». and 8efttag«-»kr, >k Psg. «bbrfttllimsaa müll«, I»II«ft«n, <ln< wach« aar «blaul »<« v«»ugvU schrylllch b«I» v««la, «tng-gange« I«!» Un>«„ VI«r dürf«, lala« Ltlxpallnn-e, «alg-ginnt-m«». ««kl-,»«« Lr«d<», »nzrlg«n,r«ls«l dl« IspalN-« » «« dielt« getl« I Pfi.j flr FamtNenanzetien I Pf-, flIU tplatzwllnl-« kr»n«> »t» latm »«cvtltzc l«W«. SüchMe volkssettung Dienslag, 12. Dezember 1939 LchrtstkUaa-: Dulxn-B , PoltirKvch« 17, 8«nn»t Mil ». tlOl» Selchlstrstell«, Druck and ««rla-: Lerma ata Buchdrnckerel and Verla, T». «» ». Winkel. PaNerlka», 17. Fnarch vl>l». Poftlcheck: «r. w», vank: «adtdanl Dreede» Nr. «7S7 8« Fall» von höherer Lewalt, Verba«, «teetreteader vetrteba» PSrangea ha« de« Vejteher »der werbun^reibend« kein« Anspillche, fall» dl« g«Uan, tn dejchiönttem Umso«-«, »«- lpSlel oder nicht erichelnl Srsüllangaor« ll Dr«»da» Eck>nl»«WMc gegen England Giörungsseuer ostwärts -er Mosel Berlin. 12. Dezember. Da» Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Ostwärts der Mosel geringe» feindliches Artil» lerie-Störungsseuer aus da» Vorfeld. Die Luftwasf« führte einzeln« Erkundung»» sllige gegen Grohbritannien durch. Vrttische Piraten belässlaen lnnertürklsche Schiffahrt Istanbul, IS. Dezember. Ein vor der Ausfahrt der Dar danellen lauerndes englisches Torpedoboot hielt den tiirkiscl;en Postdampfer „Ertrusk" an, der zwischen Smyrna und Istanbul verkehrt. Nach erfolgloser Durchsuchung auf deutsche Waren wurde der Dampfer wieder freigelassen. Es ist dies der erste Hall einer Belästigung der tnnertiirkischen Schiffahrt. Englands Krieg kostet die Neutralen Millionen Oslo, IS. Dezember. Wie die Blätter melden, sind bi» zum 8 Dezember von der norwegiscl-en Kriegsversicherungsgesell schaft 39 Millionen Kronen an Entschädigungen für verloren gegangene Schisse und 1,5 Millionen Kronen für Warenverluste ausgezahlt worden. Von den Entschädigungen für Schisfsver- luste entfallen MMUlionen auf Kriegsverluste, 2 Millionen auf Verluste bei Aufbringung und 7 Millionen Kronen bet zwei Prisensällen. Vaut Belgien Ersahschiffe für das Enalandaeschast? Brüssel, 12. Dezember. Dle belgische Regierung hat einen Kredit von 359 Millionen Franken für den Bau neuer Han delsschiffe eröffnet. Zur Zeit ist der Bau von zehn neuen Schiffen auf belgischen Werften mit einer Tonnage von 500 bis 19 000 Tonnen geplant. Die Regierung hat in Aussicht gestellt, für jedes Schiff einen Vorschuh bis zu 70 v. H. zur Verfügung zu stellen. it22000t in -er ersten Oezemberwoche Verlustziffern, dle England zu verschleiern versucht Berlin, 12. Dezember. Aus Grund übereinstimmender Berichte aus englischen Teilgeständnissen und Meldungen der uninteressierten neutralen Presse betragen die Schisfsverluste rund um die eng lischen Küsten in den ersten sieben Tagen des Dezembers 27 Dampfer. Darunter gab es 14 britische, 1 sranzösisches und 12 neutrale Schiss« mit insgesamt 197 575 Tonnen. Die Verluste britischer Schisse in diesen sieben Tagen machten 60 918, der neutralen 39 629 und der französischen Schiff fahrt 7030 Tonnen aus. Dazu kommen fetzt noch dle von den Engländern neuerdings gemeldeten 14172 Tonnen, so datz sich die M e s a m t v e r l u st e in der ersten Dezemberwoche aus 121 742 Tonnen belaufen. Es muh in diesem Zusammenhang auch darauf hingewie sen werden, dah die Engländer zur Verschleierung ihrer Ver luste mit neuen Methoden arbeiten. Bei vielen Schissen, deren Untergang sie nicht leugnen können, bestreiten sie die gegnerische Einwirkung und sehen diese Schiffe auch nicht auf die Verlust liste des Handelskrieges. Was sich in den letzten beiden Wochen an „Schisfsznsammcnstötzen" ereignet hat, ist einfach unüberseh bar. Dabei gingen natürlich regelmähig das eine oder andere oder beide Schiffe unter. Auch wimmelt es plötzlich in den Gewässern um die englische Küste von „Sandbänken", von deren Vorhandensein die Schisfahrt bisher keine Ahnung hatte, so dah selbst Lotsendampfer unversehens „stranden". Ferner tauschen überseeische Risse auf, cm denen die ahnungslosen britischen Schisse in den eigenen Gewässern scl>citern. Schlietz- lich hat die englische Handelsflotte einen gefährlichen Hang zu „Feuersbrünsten" aller Art bekommen, die Schiffe auf hoher See befallen und zerstören. Alle diese Schiffe, die auf so eigen artige Weise umkommen, tauchen natürlich nicht in den eng lischen Verlustlisten auf. Dadurch wird das Gesamtbild sehr „verschönert", und der Welt erscheint die britische Lage nur halb so trostlos, wie sie in Wirklichkeit Ist. „Ray of Sope" gesunken London, 12 Dezember. Die Admiralität teilt mit: Das Sekretariat der Admiralität bedauert mitteilen zu müssen, dah Seiner Majestät Schiff „Ray of Hope" vorgestern auf eine Mine gelaufen und gesunken ist. Nach einer Reutermeldung sind drei verletzte Ueberlebcnde des Dampfers ,Ray of Hope" an Land gebracht worden. Der Kapitän befand sich im Augenblick der Explosion auf der Brücke und wurde hoch durch die Luft ins Meer geschleudert. Er konnte sich solange Uber Wasser halten, bis er ausgenommen wurde. Englischer Dampfer durch eine Mine vernichtet Amsterdam, 12. Dezember. Der 4815 Tonnen grohe eng lische Dampfer „Willowpool" ist, wie Reuter meldet, am Mon tagmorgen auf eine Mine gelaufen. Die Besatzung von. 36 Mann wurde von einem Feuerschiff gerettet. Einige der Leute sind leicht verletzt. Ein britischer Dampfer nach Zusammenstoß von der Mannschast verlassen Ein weiterer britischer Dampfer untergegangen. Amsterdam, 12. Dezember. Der englische Passagierdampfer „Duke of Lancaster" ist am Sonnlag früh in der Irischen See mit dem Frachtdampfer „Fire King" zusammengcstohen. Die Besatzung der „Fire King" wurde an Bord der „Duke of Lan caster" genommen. Die „Duke of Lancaster" (3814 Tonnen) ist am Äug schwer beschädigt. Welter berichten die holländischen Blätter über den Un tergang mehrerer anderer Handelsschiffe an Englands Küsten. Auher den bereits gemeldeten Verlusten wird dadurch noch der Untergang des britischen Dampfers „Middlesbro" (989 Tonnen) bekannt. Sei Familienunterhalt keine Vürqersteuer Klärung auch für Angehörige der Wehrmacht und Festbesoldet« Berlin, 12. Dezember. Zur Frage der Bürgersteuer für An gehörige der Wehrmacht ist darauf hinzuweisen, dah nach den gesetzlichen Bestimmungen der einzelne Teilbetrag der Bürger steuer nicht zu erheben ist, wenn der Steuerpflichtige am Fällig- keitstag Angehöriger der Wehrmacht ist und im Erhebungsjahr weder zur veranlagten Einkommensteuer noch zur Lohnsteuer hcrangezogen wird. Der Rcichssinanzminister hat jedoch klar gestellt. dah Ruhegehaltsempfänger der Wehrmacht nicht zu den Angehörigen der Wehrmacht rechnen. Das gleiche gilt für Ange stellte und Arbeiter (Gefolgschaftsmitglieder) der Wehrmacht. Es gehören sedoch zu den Angehörigen der Wehrmacht die Offi ziere und Beamten des z. D. und z. B. solange sie auch während eines besonderen Einsatzes der Wehrmacht aktiven Dienst leisten. Zur Wehrmacht elnberufene Arlreitnchmer, die in einem priva ten Dienstverhältnis stehen, haben grundsätzlich Anspruch auf Familienunterhalt, auch, wenn der Arbeitgeber einen Teil des bisherigen Arbeitslohnes weiterzahlt. Solcl«e freiwillige Zuwen dungen werden auf den Familienunterhalt nicht angerechnet, wenn sie nur eine Auffüllung des Familienunterhaltes bis zur Elnkom nenohöckstgrenze von 85 Prozent des bisherigen Netto einkommens bedeuten. Französischer Schil-büraerstreich 11 deutsche Liliputaner verhastet Mailagj», 12. Dezember „Popolo d'Italia" erheitert sich über eine militärische „Grotztat" der Franzosen, die darin bestand, datz der Prisenosfizier eines französischen Kriegsschif fes auf dem italienischen Motorschiff „Saturnia" 11 Liliputa ner deutscher Staatsangehörigkeit gefangennehmen lietz. Die 10 weiblichen Angehörigen der Liliput-Truppe wurden dagegen grotzmütig von der „kriegsrechtlichen Beschlagnahme" verschont. Spanien als Vorbild für Zbero-Amerika Ein« Stimm« aus Uruguay über dle Verteidigung de» Rechts gegen britische» Piratentum Montevideo, 12. Dezember. Die Zeitung „El Diario" be- zeichnet in einem Artikel über Spanien und das internatio nale Rocht die spaniscl-e Protesthaltung gegen die englischen Blockaücmatznahmen als vollberechtigt in Hinsicht auf die legi time Verteidigung des internationalen Rechts. Das Blatt unter streicht weiter die feste Haltung Italiens in der glcicl)cn An gelegenheit. Der Artikel schlicht mit einer Ausfächerung an die südamerikanischcn Staaten, eine Lehre daraus zu ziehen, um künftige eigene Schritte danach zu orientieren. Das großdeutsche Volkseinkommen ^938 Dec deutsche Wirtschaftsaufstieg seit dec Machtergreifung findet seinen sinnfälligen Ausdruck in den Tatsachen und Zif fern, die das Volkseinkommen seststellen. Es ist an sich schon eine mühevolle Arbeit, weil viele Fehlerquellen auszuscheiden sind, weil Doppelzählungen vermieden werden müssen, soiveit das eben mit den statistischen Hilfsmitteln zu crrreichcn ist. Im Novemberheft von „Wirtschaft und Statistik" wird nun das Ergebnis der Untersuchung mitgeteilt, die das Volkseinkom men Deutschlands für 1938 ermittelt hat. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: liir 1938 ist für das Altrcich ''in Volks einkommen von rund 79,7 Milliarden Mark festgestelll, >vas gegenüber 1937 eine Steigerung von rund 7 Milliarden RAI. bedeutet. Im Jahre 1932 mar das Volkseinkommen im Alt reich unter der Einwirkung der schweren Wirtschaftskrise so wie der verfehlten Sozial- und Wirtschaftspolitik auf rund 45 Milliarden RM. abgesunken, nacl-dem 1928, also in einem Hochkonjunkturjahr, ein Volkseinkommen von 75,3 Milliarden RM. erreicht worden Ivar. Allerdings war die Hochkonjunktur von 1926— 39 eine Sclreinkonjunktur, im wesentlichen erzwun gen durch den Ei.bstrom ausländischer Kredite, die im ganzen Umfang nicht die Produktion, sondern den Verbrauch ankurbel ten. Das wird bestätigt dadurch, datz diele Hochkonjunktur unmittelbar in eine Krise absank, die nur deshalb sich nicht weiter verschärfte, weil Ende 1932 die Machtergreifung durch den Nationalsozialismus sich ankiindigte. Im Jahre 1933 konn ten sich die Matznahmen der Reichsregierung noch nicht vost -auswirken, wenn es auch gelang, einen erheblichen Teil der Krisenopfer in den Produktionsprozeh wieder einzugliedcrn. Allein dann setzte der Aufstieg ein, was sich nicht nur aus dem Rückgang der Zahl der Krisenopfer ergab, sondern vor allem aus dem Wachstum der Produktionsgüter. Schon 1935 wurde das Volkseinkommen im Altreich auf saft 59 Milliarden RM. geschäht, um 1936 bis an 65 Milliarden NM. hcran- zureichen. Wie seht sich das Volkseinkommen für 1938 zusammen? In Einkommensgruppen aufgcgliodcrt, bildet der Lohn- und Gehaltsblock die Grundlage, denn aus ihn entfallen 42.7 Mil liarden RM. — 53.6 v. H. des Gesamteinkommens. Au zweiter Stelle steht das Einkommen aus Handel und Gewerbe mit 14.8 Milliarden RM., an dritter Stelle der Betrag an Renten und Unterstützungen mit 7.6 Milliarden RM. Daran kckliehen sich der Ertrag aus Land- ForstwirtsckaU mit 5.8 Milliarden RM. sowie aus Kapitalvermögen mit 3 Milliarden RM Hinzu treten noch niedrere Milliarden ans anderen Einnahmequellen. Das deutsche Volkseinkommen ist also in der Hauptsache und überwiegend ein Arbeitseinkommen, das indessen heute wesentlich anders beschossen ist als in den Jähren der Scheinkonjunktur. So wurde auch für 1928 ein Lohn- und Gehaltsblock von rund 45 Milliarden RM. errechnet, aber diese Summe wurde zum Teil durch den Zustrom von Auslands krediten aufgebracht, also nicht unmittelbar durch cin<m Pro duktionsvorgang. Dah der Lohn- und Gehaltsblock seit der Machtergreifung sich anders zusammensctzt, dah er völlig anders fundiert ist. geht daraus hervor, dah seit 1933 nicht nur der Lohn- und Gehaltsblock ziffernmähig gestiegen ist, sondern vor allem auch die Produktion selbst. Die Kohlenförderung, die Eisen- und Stahlerzeugung, dle Gesamtproduktion der Land wirtschaft. um nur die wichtigsten Scklüsselgcwerbe zu nennen, sind erheblich gestiegen, sind viel höher als von 1914. liegen beträchtlich über der Erzeugung von 1928 oder 1929. Dah dies Ergebnis von 1938 erzielt werden konnte, ist in der Hauptsache eine Auswirkung des Vierjahrcsplanes. der mit einer Pro- duktionsstcigerung von beispiellosem Ansmah auch eine gewal tige Steigerung des Lohn- und Gehaltsblocks gebracht hat. Ver gleichszahlen beweisen das: für 1932 und 1933 betrug der Lohn- und Gehaltsblock nicht ganz 26 Milliarden RM., dann setzte das Wachstum ein. dann ging es von Jahr zu Jahr aufwärts, um für 1938. an der Kaufkraft gemessen, mit 12.7 Milliarden RM. eine Rekordhöhe zu erreichen. Es ist eine Rekordhöhe, sogar im Vergleich zu der Entwicklung in den anderen grohen Industrieländern der Erde. Wenn nämlich die Entwicklung des Volkseinkommens seit 1925 In den Vereinigten Staaten, in England und Frankreich mit der In Deutschland verglichen wird, so ergibt sich, dah bei einer Grundzahl von 100 siir 1925—34 Deutschland allen anderen Ländern vorausgeeilt Ist. Das ist aber erst nach der Machtergreifung geschehen, denn 1932 war Deutschland sozial und wirtschaftlich In ein Krisen tief abgesnnken. das den Zusammenbruch unmittesbar ankiin digte. Mit diesem Ergebnis kann das deutsche Volk um so mehr zufrieden sein, als das ermittelte Volkseinkommen von 79 Milliarden RM. sich nur aus das Altreich bezieht, während für das Grohdeutsche Reich das Gesamteinkommen an 87 bis 88 Milliarden RM. heranrcicht. Ein Fahrcscrgebnis liegt hier noch nicht vor. läht sich auch siir t939 nicht so ermitteln, wie das ohne die Ereignisse seit dem 1. Sevtembcr hätte der Falk