Volltext Seite (XML)
w»»s. «eschSst»st.,va« »n, Lot«, Mopauer W Tageblatt und Anzeiger bntt« Ällllmeteruil« 7 A« « m« brrtt« Nilltmeteyi«« t» LeM« « -L »«VaßstaffS^L AM«. »U Nachv^ltgebühr Li Psg piAgl. P»A» Z««»»« Mr — 0r-. Km»cha»«DdvA. «Erch«», »UMch«. H-W»v< «Kfthch«». «4ßL»ch, «——»< ««»-», «tzschd-s, «cha»st»ft«w, »chlößch« »vttchmd«. V»«>—»I«D, d»« R3. IVO? 1V8. I«I—D«>G DrMMer AMW MWis in Berlin GrWlldgebW im SWis-SMa — AW Dr. Goebbels' a» die Berliser Der Neichsministcr für Bolksansklärung und Propaganda und Gauleiter der ReichsHawMadt Dr. Goebbels richtet folgenden Aufruf an die Berliner Bevölkerung: Am Moutag, dem 27. September, wird Beuito Mussolini, der Duce deS italienische« BolkeS und Ehef seiner Regier«»«, als Gast deS Führers sür drei Tage z« ei«em Staatsbesuch i« der Hauptstadt d«S Dritte« Reiches ei«, treffe». Mit stolzer Geuugtuuug begrübt di« ganze Beniner Bevölkerung diese historische Zusammenkunft zweier Man» «er, dere« geschichtliches Wirke« sür Gegenwart und Zntunst von einzigartiger Bedeutung ist. Die Berliner Bc» Völker««« ist vo« tiefer Freude erfüllt angesichts der Tatsache, dam Schöpfer deS junge« faschistische« Italien, dem Freund des deutsche« Bölkes, sür die Ehre seines Besncheö begeisterte« Dank abstatte« z« kö««e«. Gr wird, dessen sind wir alle gewib, in Berlin vo« einer Welle des Jubels empfange« «nd vo« der Liebe «nb Zuneigung des ganzen Bölkes umgebe« sein. Bo« Montag, den 27. September, bis einschließlich Mittwoch, den 2». September, soll Berlin ei« Flaggcumcer fein. Die Fahnen des faschistische« Italien werde« neben bene« des Dritten Reiches wehen. Ganz Berlin wird den Leide» Männer» huldige», die, ans der Tiese ihrer Bölker kommend, auch wahrhafte Führer ihrer Völker geworden find. Ihren glanzvollen Höhepunkt aber werde« die Berliner Festtage aus einer großen Kundgebung am Dienstag, dem 28. September, auf dem Berliner Maifeld einschließlich des Olympia-Stadions finden, auf der der Duce Benito Mussolini «nd der Führer Adolf Hitler das Wort ergreifen. A«f Anordnung des Führers bleiben an diesem Tage in Berlin alle Betriebe mit Ausnahme der lebenswichtige« geschloffen. Für alle Berliner Beruss» «nd Handelsschulen wird schulfrei angeordnet. Die Schulferien der andere« Schule« find »orverlegt worden. IN Million«« Berliner sollen Gelegenheit habe», Zeuge« eines Ereignisses z« sei«, daS z« de« glanzvollste« ««d bedeutsamste« der Geschichte Ler Reichshanptftadt zählt. Der Reichsminister sür Bolksaustlürung «nd Propaganda «nd Gauleiter der Reichshanptftadt. Dr. Goebbels. Wir grüßen den Duce LaS Reichsminister Dr. Goebbels in feinem Aufruf i»n die Berliner sagt, gilt selbstverständlich für das ganze Dieich: Von tiefer Freude ist daS deutsche Volk ergriffen über den Besuch des Führers der italienischen Ration, des Schmiedes des Imperiums, wie er in Italien genannt wird. Hier Hitler, dort Mussolini. Zwei Män- xr, die Geschichte machen, di« auS gleichen Gedanken heraus ihre Völker aufriesen, um «ine überalterte Zeit- rpoch« durch eine neue zu ersetzen, »m längst abaewirt- schäftete Systeme durch eine Idee zu ersetzen, die voll Kraft und Energie allein imstande ist, die Völker vor neu« tzroße Aufgaben zu stellen und zu neuen Großtaten zu er mutigen. Demokratie und Parlamentarismus, in Italien so ab gewirtschaftet wir in Deutschland, drohten di« gesunden Kräfte beider Bölker in gleicher Weise langsam abzutöter.. Di« Gegenwart bot ihnen nichts, die Zukunft war ver- - hängt. In Systemen lief sich die Staatsmaschine allmäh lich tot. Da kamen die Führer, die daS Volk aufrisfen aus Gleichmut und Hoffnungslosigkeit. Sie machten Ge- schichte, machen sie heute und werden sie in Zukunft noch gewaltig machen! Der Faschismus, den Mussolini in Italien zum Siege führte, halte das Glück, früher ans Ruder zu kommen, als der Nationalsozialismus. Italien wurde die Schmach einer zerstörenden Rachkriegsepoche zum großen Teil erspart. ES lag «tcht tn Fesseln, wie das RachkriegSdeutschland, und konnte so früher mit dem Auf bau eines neuen Reiches beginnen. DaS nationalsozialistische Deutschland hat stets mit Bewunderung auf daS faschistische Italien geschaut. ES hat sich ihm von vornherein wesensver- wandi gefühlt. Nationalsozialismus und Faschismus sind durch gleiche Ideen eng miteinander verbunden. Beide Bewegungen sind aus dem tiefen inneren Erlebe» deS Weltkrieges erwachsen. Das Frontkämpfertu m ist dort wie hier zu Worte gekommen. Beide Führer ken nen den Weltkrieg aus eigener Erfahrung, sie haben im Schützengraben gelegen, haben gekämpft und geblutet. Sie haben die große Schicksalsgemeinschaft im tiefsten Herzen erfahren, die Menschen in Not und Gefahr zusammen- schweißt. Hier im Granatfeuer wurde die große Idee geboren: Mussolini, der Revolutionär, wurde der fanatische Natio nalist, dem ein großes Italien, getreu der großen Äve- geschichte, vor Augen trat. A d o l f H i t l e r, der Gefreite des Weltkriegs, reifte innerlich zu dem großen Kämpfer für Freiheit und Ehre der deutschen Nation. Und dann noch eins, was beide Männer verbindet und sie dazu berufen hat, ihre Völler zu führen. Dr. Goeb bels hat es in seinem Aufruf an die Berliner unter strichen: Aus der Tiefe ihrer Völker sind sie gekommen. Wer ein Volk führen will, der muß di« Sorgen und Röte, die Sehnsüchte und Hoffnungen deS Volker kennen, muß wissen, wie eS ihnen umS Herz ist. Nicht Gelehrte und geschulte Diplomaten werden ein Volk Der Führer beM MWi ü» NW siinWer Msleüer Vor tn- und ausländischen Pressevertretern äußerte sich Gauleiter. Staatsminister Adolf Wagner in München über die Veranstaltungen aus Anlaß des Be suches Mussolinis in der Hauptstadt der Bewegung. Wag- «er betonte besonders, daß München als Hauptstadt der Bewegung den Duce empfangen werde. Mussolini werde hier in seiner Eigenschaft als de, Gründer und Führer des Faschismus, Adolf Hitler als Gründer und Führer des Nationalsozialismus besuchen. Deshalb werde auch die Partei die Trägerin der Münchener Veranstaltungen sein. Bei dieser Gelegenheit werde die Stadt München auch ihrem Namen als Hauptstadt der Deutschen Kunst Ehre machen und ein Festkleid anlegen, das dem hohen Besuche entspreche. D«r Gauleiter gab bekannt, daß der Führer an de, Spitze sämtliche, ReichSleite, der Partei Mussolini a m Sonnabend auf dem Hauptbahnhof begrüßen werde. Adolf Hitler und Mussolini werde« im Führerhaus die leitenden Persönlichkeiten der Partei empfangen. Sämt liche führend« Männer der Bewegung sowie mehrere her- porragende Wissenschaftler und Wirtschaftler Deutschlands werden am Sonnabend in München weilen und sich am Nachmittag in den Räumen deS Hauses der Deutschen Kunst »«Aammeln. A«f der Fahrt von der LandeSgrenze, wo der Duce Zm Sonnabend früh eintrifft, bis nach München werden ttf Bahnhöfen die Gliederungen der Partei und iü-r Schvljuaend Mussolini begrüße«. Nach der Ankunft in München schreitet der Duce zunächst die Fronten der Ehrengliederungen ab, die von den Wehrmachtteilen und den nationalsozialistischen Gliederungen gestellt werden. Darauf fährt er mit dem Führer zum Prinz-Carl-PalaiS, wo der bayerische Ministerpräsident Siebert den Duce willkommen heißt. Von hier ans stattet Mussolini in Be gleitung von Rudolf Heß dein Führer einen Besuch in der Privatwohnung Adolf Hitlers ab. Nach einiger Zeit begibt sich Mussolini zu den Ehrentempeln, wo ihn der Führer empfängt. Anschließend besucht er das Braune Haus, wo de, Schöpfer des Faschismus die Toten der Nationalsozialistischen Bewegung ehren und Kränze nic- derlegen wird. Es folgen Besuche im alten Braunen Haus und im neuen Verwaltungsgebäude. Im Führer- Haus findet ein Frühstück im kleinen Kreis statt; gleich zeitig ist die Führerschaft der Partei Gast des Oberbür germeisters der Hauptstadt der Bewegung im Kasino und im Alten Rathaussaal. Im Führerhaus wird Adolf Hitler den Duce die Führerschaft der Partei vorstellen. Nach diesem Empfang erfolgt auf dem Königlichen Platz der Vorbeimarsch aller Partciglicderuugcn. Rach der Rückkehr Mussolinis in das Prinz-Carl-Palais stat tet der Führer dem Duce einen Gegenbesuch ab. Von hier begeben sich beide in das Haus der Deutschen Kunst, wo der Führer seinem Gast die große deutsche Kunstausstel lung zeigen wird. Mit einem Empfang in der Ehrenhalle des Hauses der Deutschen Kunst schließt de. Tag. Oer Duce Der Große Erziehe« de» italienische« vokkrS j Wenige werden wissen, daß Mussolini bereits im Jahre 1908 einmal tn Deutschland war. Damals sprach er vor italienischen Arbeitern, die an dem Ba» der Murgtal-Bahn im Schwarzwald beteiligt waren. Sein Deutschlandbesuch hatte damals den Zweck, die ArbeitSvekhältniffe seiner Landsleute tn Deutschland Drr Duce. <Sch«M kennenzulerNen. Rach 29 Jahren kommt Benito Musso lini jetzt zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Ein« gewaltige Zeitspanne liegt wischen dem ersten und zwei ten Besuch. Sie hat gewaltige Veränderungen im Leben deS Duce und im Lebe« der Völker gezeitigt. Heute ist der Duce der Führer deS italienischen Volkes. Nur sein Wille gilt im römischen Imperium. Aehnltch wie de» Führer dem Nationalsozialismus, hat auch der Duce dem Faschismus den Stempel seiner eigenwilligen und einzigartigen Persönlichkeit ausgeprägt, daß man ohne führen können, sondern die, die selbst aus dem Volke heraussteigen. Wer erfüllte wohl besser diese Voraussetzun gen als diese beiden Führer. Wenn die Welt fragt: Wie konnte eS geschehen, daß sie in kürzester Zeit das Staatsruder aus dem alten ab gewirtschafteten Kurs herumwarfen, dann erwidern wir ihnen: WeilsiedemVolkenahewaren, weil sie am eigenen Leibe erfahren hatten, wo es fehlt, weil sie ge sehen und selbst gefühlt hatten, wo Hilfe notwendig ist. Sie sind stets ihrem Polke verbunden und schöpfen Wiede, ihre Kraft aus dem Polke, dessen Kräfte ewig sind. Deutschland ist stolz darauf, den Führer der befreun deten italienischen Nation empfangen zu dürfen. Gemein same Wege haben das deutsche und das italienische Volk tn den letzten Jahren immer enger zusammengefühN. Gleiche Ideen, gleiche Ziele, gleiche Führer sind ein festeres Band als tausend papierne Verträge. Der Duce wird sich bei seinem Besuche von der großen Verehrung, die er «m deutschen Polke genießt, überzeugen können. Di« deutsch- italienische Freundschaft wird immer inniger, das Band immer fester und eherner werden. Die Achse Berlin—Rom wird ein granitener Block werden. So wie das italienische Polk in dem Besuch seines Staatschefs das größte Ereignis der Gegenwart erblickt, so wissen auch wir die Bedeutung dieses FreundschaftS- besuches zu würdigen. Und das eine wissen wir bestimmt: Was immer beide Führer tun, sie tun es »um Besten Europas, zur Sicherung des Friedens! So grüßen wir den Duce! Wir grüßen in ihm das faschistische Italien!