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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und AnzeigeblaLL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm»Zekle oder deren Raum 5 H/. Alles weitere über einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste 4 Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor- Leitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher'Anzeigenannahme wird keine Gewähr Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsoergleich erlischt jeder Nachlab ¬ Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf - Okrilla und Ne» KkMWMve« zu Radeberg. Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzetzeu «. DW«: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 142 Fernruf: 231 Freitag, den 4. Dezember 1936 DA.xi.-332 35. Jahrgang Hertllches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am z. Dezember zqz6. — Die Kantorei Chatte die Kirchgemeinde zu einer würdigen Adventsfeier am I. Advent in die Kirche geladen. Das überfüllte Gotteshaus hat gezeigt, daß die Einwohner schäft für derartige musikalische Feierstunden das nötige Ver ständnis besitzt. Dank sei den Besuchern dafür gesagt, daß sie den Ruf und die Einladung der Kantorei recht verstanden hat. Im ersten Teil kam die Choralkantate „Vom Himmel hoch, da komm ich her" von Max Reger zur Aufführung. Wer die Choralkantate Regers kennt, weiß, was für ein tiefer, religiöser Sinn darin steckt, und fühlt, wie Reger durch die verschiedenartigsten Möglichkeiten in der Harmonisierung und der Wahl der vorzutragenden Stimmen versucht, jeden ein- zclnen Vers auf seinen Inhalt hin auszudeuten. Bei der hier aufgeführten Choralkantate verwendet er auch das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" mit. Außer der Kantorei wirkten die Kurrende. Charlotte Leonhardt (Sopran), Herr Vödisch (Tenor), Herr und Frau Dr. Tietz (Violine) und Herr Jacob (Orgel) mit. Nach dem Schlußvers, der von der fast 700 köpfigen Gemeinde gesungen wurde, las Herr Pfarrer Polster einen (Bibelabschnitt vor, sprach ein Gebel und spendete den Segen. Der zweite Teil brachte ein Krippenspiel zur Aufführung, „Christi Geburt". Es veran schaulichte in Bildern und Gesängen die Geburt des Heilands von der Verheißung an bis zur Huldigung durch die drei Könige aus dem Morgenland. Kinder, die beiden bei der ^Kantate mitwirkenden Künstler und die Kantorei waren die Ausführenden. Leiter der gesamten musikalischen Abendfeier war Kantor Beger, der stolz auf den wohlgelungenen Abend sein kann. Möchte die in der Feier erzeugte Stimmung an halten durch die hoffnungsreiche Adventszeit hindurch bis zum fröhlichen Weihnachtsfeste und noch darüber hinaus. Nächstes Jahr aber wird hoffentlich eine ebenso würdige Adventsfeier von unserer Kantorei durchgeführt und von der Einwohner schaft und der Umgebung so zahlreich besucht. — Die durch den Schneefall entstandene Glätte der Straße brachte am Hirschberg einen Lastkraftwagen im^ Rutschen. Dieser stieß an eine Mauerecke, doch entstand da bei glücklicherweise kein nennenswerter Schaden, Kundenliste für Brothändler Der Hausierhandel mit Brot ohne vorherige Bestellung fft durch die Bestimmungen der Brotmarktordnung verbo ten. Hierzu ist jetzt vom Getreidewirtschaftsverband Sachsen (Freistaat) eine ergänzende Anordnung erlassen worden, die eine Kundenliste vorschreibt. Der Name des Brotbe stellers muß mit der Mengen- und Sortenangabe des Bro tes in diese Kundenliste eingetragen sein. Der Verkäufer § hat diese immer bei sich zu führen Wird diese Liste nicht geführt, so ist vorgeschrieben, daß das Bro: in Papier ver- vackt wird, auf das der Name des Bestellers zu verzeichnen ist. Die Nichtbeachtung dieser Vorschriften wird bestraft. Leichsstatthalter Mutschmann Ehrenfühcer im kysf- häuserbund Nachdem Reichsstatthalter Mutschmann die Uebernahme der Ehrenführerschaft des Landesverbandes Sachsen im Deutschen Reichskriegerbund (Kyffhäuserbund) angenommen hat, überreichte ihm der Landesführer, Major a. D. Jung nickel, im Auftrag des Bundessührers die Ehrenurkunde und überbrachte dem Reichsstatthalter die Grüße und Glück wünsche der in den Landesverband Sachsen zusammenge schloffene« 170000 Soldaten der alten Sächsischen Armee. 20 Zentimeter Schnee im Zittauer Gebirge Am Mittwoch trat bei zwei Grad Kälte im Zittauer Gebirge starker Schneefall ein. Der Schnee liegt stellenweise bis zwanzig Zentimeter hoch. Die Sportverhältnisse sind gut. Dresden. Privat Versicherung und Vier» jahresplan. Der Reichsverband der Privatversicherung hielt hier seine ordentliche Hauptversammlung ab. Der Leiter der Reichsgruppe „Versicherungen", Direktor Hil gard, ging auf die Aufgaben der Versicherungswirtschaft im Vierjahresplan ein, der auch an die Mitglieder des Reichs verbandes erhöhte Anforderungen stelle. Wer etwa heute Noch auf dem Standpunkt stehen sollte, das höchste Gesetz seines wirtschaftlichen Handelns bedeute für ihn das Stre ben nach höchsten Gewinnen, werde diese Denkweike end gültig über Bord werfen müssen. Als höchstes Gesetz alles wirtschaftlichen Handelns müsse vielmehr der Dienst am Volk und seiner Wirtschaft gelten. Der Versicherung sei im Rahmen des Vierjahresplänes auch die Aufgabe gestellt worden, durch verantwortungsvollste Pflege ihres Aus landsgeschäftes devisenbeschaffend zu wirken. Bad Schandau. Gemeindezujammenschlu ß. Die Gemeinden Rathmannsdorf und Wendischfähre werden mit Wirkung vom 1. April 1937 zu einer Gemeinde unter der Bezeichnung Rathmannsdorf (Sächsische Schweiz) zu sammengeschlossen. Die einverleibte Gemeinde Wendisch fähre wird als Ortsteil ihren Namen beibehalten. Torgau: Ein Glücklicher: Freifahrt nach Tokio! Im Sommer veranstaltete eine große Berliner Tageszeitung ein Preisausschreiben, dessen Hauptgewinn in einer Fahrt zu den Olympischen Spielen 1934 nach Tokio besteht. Diesen Preis gewann der Förster Werner Demuth aus Annaburg. Leipzig. Zum Erbhofbrand in Cröbern. Zu dem Brand eines Erbhofes am 14. November in Cröbern werden zwei Radfahrer als wichtige Zeugen gesucht, die am gleichen Tag etwa 13.30 Uhr im Wald zwischen Mark kleeberg-Ost und -Mitte oder am Rathaus Markkleeberg- Mitte zwei Jauchewagen überholten und mit dem Geschirr führer sprachen; sie werden ersucht, ihre Anschriften der Kriminalpolizeistelle Leipzig mitzuteilen. Ferner kommt ein unbekannter Händler, der in der Mittaastunde am Brand tag in Cröbern künstliche Blumen von Haus zu Haus ver kaufte, als wichtiger Zeuge in Frage; er und Personen, die Angaben zu seiner Ermittlung machen können, werden eben falls gebeten, sich bei der Kriminalpolizeistelle oder bei der nächsten Gendarmerie- oder Polizeidienststelle zu melden. Leipzig. Vorsicht nie außer acht lassen! Beim Ueberschreiten der Fahrbahn lief die siebzig Jahre alte Agnes Böringer gegen eine Straßenbahn und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Nach Zeugenaussagen hielt die Verunglückte ihren aufgespannten Schirm so tief vor sich, daß sie die Fahrbahn nicht übersehen konnte. Wüstenbrand. Das gefährliche Glatteis. In Mittelbach geriet der Schmiedemeister Ulbricht mit seinem Kraftwagen auf der abschüssigen und vereisten Hofer Straße ins Schleudern. Der Wagen stürzte in den Straßengraben. Dabei trug der Vater des Schmiedemeisters einen tödlichen Schädelbruch davon. Die Ausgabe des „Theater des Voiles- Eröffnung in Dresden Das „Theater des Volkes" am Albertplatz — das frü here Albert-Theater — ist eröffnet worden. Oberbürger meister Zörner wies darauf hin, daß das Theater,' in dem einst die unsterblichen Werke der Großen aus dem Reich der dramaturgischen Kunst aufgeführt wurden, später seinen künstlerischen Verpflichtungen nicht gerecht werden konnte und zum Crliegey-kam. Mit Unterstützung des Reichspro pagandaministeriums und der Deutschen Arbeitsfront (NS.- Gemeinschaft „Kraft durch Freude") sei es der Stadt ge lungen, das in ihren Besitz übergegangene Theater zu neuem Leben zu erwecken und seinem neuen Zweck als Theater des Volkes zuzuführen. Reichskulturwalter Hinkel überbrachte die Grüße des Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichsministers Dr. Goebbels, sowie des Präsidenten der Reichstheater kammer, Dr. Rainer-Schlösser, und gab die Versicherung ab, daß diese Stellen alles tun würden, um die zu neuem Leben erweckte Kunststätte als Stätte echter Volkskunst zu erhalten. In ihr sollten kein falsches Muckertum, keine Spießerec und kein Snobismus herrschen; es solle als Theater des Volkes den breitesten Massen des deutschen Volkes Freude bereiten. Deshalb-kämen irgend welche musikalischen und literarischen Experimente nicht in Frage. Die gute Operette, das Sing-und Lustspiel sollten in diesem Theater in erster Linie gepflegt werden; diese verdienten genau so Unterstützung wie die Werke der großen deutschen Meister. Das „Theater des Volkes" eröffnete seine Spielzeit mit der Johann Straußschen Operette „Eine Nacht in Venedig" mit großem Erfolg. NerMke Zerm srziehung im AMI Als die Deutsche Arbeitsfront das wichtige Gebiet der Verufserziehung in ihre Obhut nahm, kannte man als Be rufserziehungsmaßnahme nur die monatlich einmal stattfin denden Vorträge, die aber nicht genügten. Deshalb wurde die Einführung der Arbeitswoche beschlossen, um damit die Möglichkeit zu) schaffen, in kurzer Zeit em umfangreiches Arbeitspensum* gründlich zu erledigen. Die Gau-Betriebsgemeinschaft „Handel" legt jetzt über ihre Tätigkeit auf diesem Gebiet Bericht ab. Im Laufe eines Jahres wurden zehn Arbeitswochen mit 439 Teilnehmern durchaeführt, davon ein Drittel Betriebsführer. Die aus gezeichneten Erfolge, die durch zahlreiche Anerkennungs schreiben vieler Lehrgangteilnehmer unterstrichen werden, Nahm die DAF. zum Anlaß, den Plan für die Arbeits wochen des Jahres 1938 wesentlich zu erweitern. Im kom menden Jahr wird die Gaubetriebsgemeinschaft „Handel" achlundzwanzig Arbeitswochen durchführen; es sind zwei Außenhandelswochen, zwei Arbeitswochen für reisende Kauf leute, je eine Arbeitswoche für Verkaufsleiter, Bilanzbuch haller, Tertilverkäuferinnen, Stenotypistinnen und Grund stücks- und Hypotbeken-Maklrr voraeseken. SM Belucher m Ler Thalheimer Adoentsschau Die Adventsjchau der erzgebirgijchen Schnitzer, die vis einschließlich 6. Dezember geöffnet bleibt, war bis zum Sonntag von 9000 Besuchern besichtigt worden. Anläßlich dieser Schau weilten die Gemeinschaftsführer dererzgebcrgcschenSchnitzerzu ihrer ersten Gau- tagung in Thalheim Gaufachberater Thost machte kN seinem Vortrag über das Ergebnis des vergangenen und die Aufgaben des kommenden Jahres den Vorschlag, für das Erzgebirge einen Mittelpunkt der Schmtzer zu schaffen und auch die Feierabendkunst gebietlich zusammenzufassen. Nach diesem Vorschlag sollen etwa zehn Gemeinden eine Gruppe bilden, an die von jeder Gemeinde ein unverzinslicher Beitrag von 10 gezahlt werden soll. Die Gruppen sollen die Gelder zum Ankauf von Schnitzer arbeiten verwenden und die Schnitzarbeiten an solchen Stellen ausstellen, wo sie von den Reisenden, Urlaubern und Gästen beachtet werden können. Es käme folgende Grup peneinteilung in Frage- Neustädtel-Schneeberg, Schönheide- Eibenstock, Schwarzenberg, Lößnitz das Niedere Erzgebirge von Wildenfels über Rödlitz, Hohndorf, Harthau und Ein siedel, Flöha-Oederan, Thalheim-Stollberg, Ännaberg für das Obere Erzgebirge, das Greifenstein-Gebiet mrt Sitz in Thum, Kreis Zschopau und Pockau-Olbernhau-Zöblitz. Der Vorsitzende des Heimatwsrkes Sachsen, Krauß aus Schwarzenberg, teilte mit daß das Heimatwerk beschlos sen habe, im kommenden Jahr eine großeVolkstums- ausstellung unter dem Leitwort „Feierohmd" durchzuführen, auf der nur neueste und beste Stücke der Schnitzkunst ge-e gt werden sollen. Der Ort d»r Ausstellung stehe noch nicht fest. Das älteste BavernoeWecht in Sachsen Weitzmann in Pulsnitz seit 1445 erbeingeseffen Nach Mitteilung der Landesbauernschaft Sachsen konnte der Bauer Weitzmann in Pulsnitz (Meißener Seite) nach weisen, daß sein Geschlecht bereits seit 1445 auf seinem Hof erbeingesessen sitzt; demnach ist das Geschlecht Weitzmann als das älteste erbeingesessene Bauerngeschlecht Sachsens anzüsehen. In einer kurzen Feier wird am kommenden Sonntag die Ehrung dieses Geschlechts durch den Landes bauernführer vorgenommen werden. Anregung sür viele Betriede gibt die Dresdener Sonderschau „Schönheit der Arbeit" Der Zustrom von Besuchern zur Sonderschau „Schön heit der Arbeit" im Hygiene-Museum in Dresden hält unvermindert an. Nicht nur viele deutsche Arbeitsmenschen suchen die Ausstellung auf sondern auch viele Betriebe füh ren ihre Gefolgschaft geschlossen hinein. Aber auch Behör den, Dienststellen oder Partei und ihrer Gliederungen beach ten in stärkstem Maß dieses Arbeitsaebiei. der DAF. So waren zu einer gemeinschaftlichen Führung Vertreter des Reichsluftfahrtministeriums, Reichspropagandaministeriums sowie des Reichskriegsministeriums, der Reichsführung der SS-, der SA. und der HI. des Reichspropaganda-Amtes, der Reichsbahn-Generaldirektion und sämtlicher Zentral ämter der DAF. in die Sonderschau gekommen. Es wäre zu wünschen, daß auch weiterhin recht viele Betriebe mit ihrer Gefolgschaft die Ausstellung besuchen würden, um Belehrungen und Anregungen für den eigenen Betrieb zu empfangen. Wer diüsiei das heimaMed der Sachlen? Zu dem von Reichsstatthalter Mutschmann verkündete« Heimatlied-Wettbewerb veröffentlicht das „Heimatwerk Sachsen" jetzt die Bedingungen. Das Lied soll von Heimatstolz und Heimatliebe künden; jein Text muß schlicht und einprägsam, die Singweüe kraftvoll und mitreißend jein. Es muß durch seinen Gehalt und Schwung zum Gemeingut der sächsischen Volksgenossen werden, im Haus und in der Schule, bei Festen und auf dem Marsch. Das Lied darf nicht mehr als vier Strophen haben. Eine Singstimme mit Vegleitung ist einzureichen; Instru mentierung kann beigegeben werden, wird aber nicht zur Bedingung gemacht.» Text und Musik können von einem oder von mehreren Verfassern stammen. Bewerbungen sind bis zum 31. Januar 1 93 7, mit einem Kennwort versehen, an das „Heimatwerk Sach sen", Dresden-A. 1, Schloßplatz 1, einzureichen. Ein mit dem gleichen Kennwort versehener, verschlossener Brief umschlag muß Namen und Anschriften der Einsender ent halten. Der erste Preis beträgt 500 der zweite Preis 300 der dritte Preis 200 Das Preisgericht be steht aus Ministerialdirektor Lahr als Vertreter des Reichs statthalters, Kreisleiter Vogelsang (Aunaberg), für das „Heimatwerk Sachsen", Gaükultln waster Salzmann (Dres den), Stellvertreter des Landes-eiters der Reichsmullkkam- Mer im Gau Sachsen, Zscheile (Dresden). Schriftsteller Jo hannes Linke (Eichiät).