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Auer Tageblatt MW Anzeiger für -as Erzgebirge NN-WLZ wit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: -wer Sonntagsbla«. x-KZMLK .U«'p'»n°nft?>!!n°uno «prechssun-e »er Neüaktion mit Kuenahm» Ser Sonntag, nachmittag» 4-» Uhr. - äelegramm.st»rrss» r Tag,blatt fturerzgeblkg». Zernfprrcher SS. »'-n »ihm«» Oilliüan,,» Zür unyerlan-t rin^efon-tr Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werüen. manuseript nicht-rutlich trsba ft. Nr. 253. Sonnabenä»äen30. Oktober 1915. 10. Jahrgang ZpirnMbanckn Im A-sten. - kttolge ckr siemrgruM lsinsmgm Eia frrbifches Ultimatum aa tra Virrverbanö. — Der NeutralitLtssertrag mit Rumänien abgefchlofsen! — vemiffion -es Kabinetts Vlvlani, drian- übernimmt -tr Neubllöung. — 300 Tote beim letzten Arppellnangrlss auf Lon-on. — Sturz -es Königs von Englan- vöm pfer-r. — Neue Mißerfolge -er Italiener. — Räumung Salonikis -urch -en Vlerverban-k — Eine Seeschlacht im Schwarzen Meer! Vie rcdi-chl i» M»lt«I,«it>. Eine gewalt'ge Schlacht hat sich allmählich in ^übl'chen -,t ien uuf makedonischem Loden «ntw ckelt An d eiem grosi.-n En-rsi «dungskampfe, der zum Te I auch nixi> au ein<-m gerngen Teile bu^> arischen Lundes ausge. ochkei. wird nelMSn außer den beiden k iegsührenoen tbi'ein näml' ch Serben und Bulgaren, auch nock> d> H 1° ckr in des Vierverbandes te l die in Salon k gesunde, u..oe waren und inzwischen in einer größeren Zahl au den, Kriegsschauplatz in Makedonien eingetroffen sind, Nach den oorl «egenden Meldungen läßt sich setzt bereits e n Ueberbi'ck über den Unisang des gewaltigen Ringens erkennen Seit der Mitte des Monats Oktober, -wo d.e Schlacht an dieser Stelle hren Anfang nahm, ist der Schauplatz des Kampfes rrheLl.ch erweitert worden Damals en^wickMen sich die ersten Kämpfe im bulgarischen Grenzgebiet zwischen Stru- m tza und dem südlich davon ge egenen Walandowo. Es war ur di« Serben von grosser Bedeutung das hier vor- ruckende buhuor sche Peer möglichst aufzuhalten, da d eser Teil der Vulgaren dem Aufmarsch der von Süden an rücken den HssL »truppen der Franzosen und Engländer gefäd-lich werden konnte. D« Absicht der bulgarischen Heeres eituna muhte darin bestehen g«oen die Bahnlinie von Saloniki he- einen Riegel vorzusch oben, der für das werter nördlich operierende bulgarssche Heer den Flankenschutz bilden sollte. Schon in den ersten Tagen der Schlacht zeigte sich lsier d e IIÜberlegenheit de» bulgarischen Soldaten, der den zäh Wd erst and lo stenden Gegner zurückdrückte trotzdem bereits auf zwei Bahnlinien über Djoogjeli und Donan französische Truppen sehr früh zur Unterstützung der Serben heran- gqfüht worden waren. Inzwischen war es dem weiter nördhch vorgchenden Heer der Bulgaren gelungen, über die Linie Jsstib—Egri-Palcrnsta vorsiohend am L2. Oktober We- les zu nehmen und dadurch die Bahnlinie Saloniki*—Nisch liess im Süden «ahzuschneiden, nachdem sie schon bei Wranja weiter tiördlich vorher unterbrochen iworden war. Unab hängig von Liesen Unternehmungen dehnte 'sich von Stru- m tza nach Westen zu M'sschen den Bulgaren auss der einen und den drxt Verbündeten oulf der anderen Seite die Schlacht aus, die nach einer Meldung der Time» Li» westlich Ktivobaz reicht. Krivolaz liegt am der Bahnlinie Saloniki —Westes südlich non dieser «Stadt ungefähr in gleicher Höhe msst Strumitza. Wir Haden somit äne Schlacht'ront auf die'em Teile des serbischen Kriegsschauplatzes, d e im Osten in der Gegend von Strumitza beginnt und bis nach Krvolaz reicht. Nach der gewiss unverfänglichen Meldung der Times steht die Schlacht Wer für die Bulgaren sehr günstig» denn da» englisch« Blatt gibt «ine Nachricht aus Athen wieder, der-ufolge d?e verbündeten serbischen und französischen Armeen auss dieser ganzen Front besiegt und von den.tapferen und unermüdlichen Bulgaren auf der Ver folgung nach Süden getrieben wurden. Dieser g rotze bul garische Eroljg ist au» mehreren S ünden für die Bulgaren «von hoher Bedeutung, denn ersstens macht der von Nord vfften nach Südosten sich Wer quer Äs Riegel vorleg?nde Wardar-Flutz den Rückzug des geschloßenen Heeres sehr schwirr- und zweiten« isst damit der erste Ansturm de" Hilfstruppen des Dievverbandes gegen Norden gescheitert, Dadurch 'st ihnen vor der Hand einmal die Mözl chssett ge nommen, den schwer bedrängten serbischen Truppen dte sich weiter nördlich der Vernchtung zu entziehen versuchen, zu Hisse zu kommen. Vvt der Lag« de» serbischen Heere» tut aber sehr schnelle Hilfe überau« not, während jede Verzöge rung von d«n größten Füllen sein «kann. Es ist aber zu hoffen daß die hi»her Lowährte 1l,eberl«genheit der Bul garen auch wessterhin stch zeigen wird, sodaß eine Hil'e de» Bievverbandes noch sehr fraglich erscheint. Es kommt dazu, daß italienische VLLtter von einer erheblichen Verstärkung der bulgarischen Art llerie an dieser Stelle des Kriegsschau platz«» zu berichten wissen. Züsammenssassend kann man fügen, daß die große Schlacht in Makedonien Sicher für di« Vulgaren gut steht, und daß die weiteren Aussichten ^ür die Entwickelung dieser Kriegslage ssehr günstig sind. Die Hilfstruppen des Mevverbande» werden den Weg nach Nor- den demnächst wohl kaum snden. kln ftkblscdet Ulkmalum an Sen viernerdana La» Reue Wiener Tagbl. meldet au» Lugano: Laut «Ut»U»W,eu der römilchen rriöu« hat «ttribten au d»u varuerdau» «i« Ukttmatu« laichtet «tt de» Aus. stütz««» sich dal» d-riUm »rjM» t« «chchr« Au», ' ver emtllche stfieardeNchi r»edreie!' I 1 ErvKr» Hauptquartier, 30. Oktobervorm. westlicher Kriegsschauplatz. Nein« w-seull.ve.. L ei^nisir. Orstlicher Kriegsschauplatz, hrrresgruppr »»« Geueralfel-marschaU» o»u tzin-endurg. No dsoiitt, >'o> nui.iu vier.» usserr b i p'l»>k n» c>>>f do» rio-,'der m ff- vor.!»-chobru.u sirfiltt »lvrl rtakst« NeGtSVSklkit «d und zog« > sich vor riiiem w>'itei«il .'iiitzllff in die tf>»up«n.Uttiis aus da, Südufer zunF. ft,„»»grupp, te» H,i»»r»lf»l»m«rsch«U» Prinz lrspsl» »,n »aper«. Nicht, Neue». h,„«»»riipp, 4«» O»o«r»i» ,»u Linffnge». westlich von Lzartory-k wurde di« kll«»I»<tzt sitt»««» dtl tzemerev »et Irr »n »eldsk »<»»»«». «in nSchn,»«! russischer Gegenangriff blieb «rsololo». tz«»I»NU<I»», IfUt», ruevte «et «»rfien »«»lfirmk i« «sff,i.rr »,>d »2, Mann fine gefang.ng-nommen, zwei Mai-binengewebre , beinet. «in russiitt-,» tz,»pNI»grkpr wuid» l>», ^uli btk>m««k,„»«»»re. Sa lk an-Kriegsschauplatz. Di« Armeen der Generale von tr-v-ß und von Gallwitz haben keilsllcstr tttllai,,«» «tst>r«t, über I,!0l> Serben ge- fangen genommen zwei Geschütze und ein Maschinengewebr erbeut»! und sind in der vordemegnna geblieben. Vie Armee de» General» r'ojadjeff setzi die UtNdlgUü- fort Itkll», Z0 Vkiober ( lmtlich) - Hn b'elaien nn- in Nordfrankrei sind in den letzten Ia.,n wie-'er r,pr> n,u, grsßr rpIsildgr-UllMarbmunztil anfgedeckt wor-.n )» velgien handelt e» sich um «ine weitverzweigte «Organisation, der in»g«saml rz ^«ilg« omniene ang kdrien. Nach»,in sie sich seit lan em ans d>« «rmiiteUing von -pio- agena.biichten über kolland nach Frankreich beschrankt da,len, gingen sie >m September aurb dazu über, rpskNtzüi>g»»lltat»tt »Ik elltll- strbablllttll, Hklciltll und andeien A>in>i»aui«ii vo,zub',»!-,n. Nebenbei betrieben sie die >tk»t<«k»^ ,»« i0t»k»NIchtI»ei «ll» Irlgl«» lläch ffk»llstrrlcd. Unter der Kabl der Feng«. nommenen befii.den sich wiederum vier ffpillltl», di« m>I in erster sinne die gegen di« Sicheibeit de» deunchen tz-ere, ge- richtete verbrechen begangen baden. Die in Nordsrankreich ankgedelkt« Spionageorganisaiion wur'e v n der Frau eine» m der sranzdsischen Armee dienenden Dksizier» geleitet, die in pari» persönlich von de, MilnSr behdrd« für ihre Ausgaben unterricht«, und nach Nordsraftkreich entsandt wurde. Unter ihren Feftgenommenen befinden sich zwei weit.r« weiblich« Personen. In welchem Maße die Spionage organisiert ist, geht au» de n Umstand hervor, daß die Fesigenomnrrncn vom tranzdstschen Nachrichtendienst unter hohen Nummern in seinen Listen geführt wu-d«-i Auch die in dieser Sache verhafteten sind bereit» über- fffblck, da sie in sebr zah reichen f'llen urch NefSrdeiung militärischer Nachrichten nah Frankikich sich de» verbrechen» de> Spionage ichnldia gema-üt Haden. In «mir äkltltst vpisnageangelegenheit in Belgien ist am r«. «Oktober da» Urteil gefallt worden, welches gegen neun <>«r -In»«>lla»l«» »uk c'dättstr»»« laatrie. diese- Uiikil Ist gestern vdilslrerllt worden. Unter den >0 weiteren zu Zucht hausstrafen verurteilten Schuldigen befinden sich wiederum drei weidlich« Personen. Oberste Heeresleitung. matze Li« Hilf« filr Serbien geplant sei. Serbden »tlnfcht auf »Le Fälle sofortige veistellung Lede Hilfe, andern all» flch die serbische Regier»^ nicht »tzhral» g«bun d«n ««achten wird«. Verwirrung und Panik in Serbien. Di« Südslawische Korrespondenz meldet aus Bukarest: Verläßliche Informationen diplomatischer Krasse besagen, datz in SeMen die Haltung de» V evoe dande» und ins- bessondere das Vorgchen Rußlands «in« derart schwere Enttäuschung hervorgerufen hat, Latz man mi t allen Möglichkeiten rechnen mutz. G» wird offen erklärt Laß Rußland und d e Verbündeten Serbien zum Op er bringen und «» Aweissello» verbluten lassen. Wenn serb sche Ivm.ee sich auch Li» zuletzt auf da» tapferste wehrt, so »ie- sckiehe die» doch ohne Hoffnung. In Serbien herrsche Panik, am Hofe und bei der Reg erung Vevw rrung. Tausend, von Menschen fliehen über di« Gren-e nach Rumänien und Griechenland. Da» Elend unter den Flüchtlingen ist sehr groß. (W T. k) War»» P»t»ik r»»I<kt»atl Dl« Südslawisch« Korrespondenz meldet au» Bukarest: lieber den vor etwa zehn Tasien erfolgten Rücktritt des irrbi'chen Generalissimus Woiwoden Putnik erfährt man von unterrichteter S« te, die Angabe, al» ob Putn k au» Gesundh«'tsrückstä)ten feine Stellung niedergelegt hätte ist unricht g. Die Gründe für den Rücktr tt Putnik» waren die datz Putnik infolge der Haltung des D'rrverbandes und insbesondere durch den Verlauf der Landung ihr Salonik , die Puitnik im letzten Kriegsrat al» ein« Militärische Komödie bezeichnete, d e weitere Verantwortung ür die Führung der serbischen A stnee nicht tragen wollte. (W. T. B.) vtnilkelor desntksgi Nemodttlklekung. Az Est meldet aus Athen: In der Sitzung der griech - scheu Kammer am Donnerstag wurde von den Veni.zel .sten die Demobilisation mit der Begründung beantragt, daß Griechenland von keiner Seite Erfahr droh« am wenig, ften durch Bulgarien. Die Entente sei außerstande Ge- waltimaßrqgeln gegen Griechenland zu ergreifen. Griechenland» Wohlwollen gegen dl« UH terte». (Meldung der Lgence Hava».) Der griechische Gesandt« -n Pan» begab sich Donnerstafvormtttag in» Muister-um de» Ueutzeren, um di« Aufmerksamkeit der frauMschen Re» g erung auss tendenziöse Meldungen der deutschen, österreichischen und bulgarischen P'esse zu leulkvn, welch, be zwecken! dte vertrauensvollen Bez «hungm zwischen den Ententemächten und Griechenland zu trüben. Mün ster- Präsident Zaimts hat den Gesandten Romanos beauf trag di<en Nachrichten e'n förmliches Dement» entgegen zustellen. Romanos ist gleichfalls zu der Erklärung ermäch tigt, daß dir m t besonderer Beharrlichste t in vjmlauf gesetz ten übelwollenden Gerückte völliig -assch sind, wonach die Alliie'tenkont ngeute in Saloniki nicht in .Acherheit seien, da Griechenland unter dem Druck« Deutschlands und Bul- l av'ens im gegeben en Augenb.ick dazu gebracht werden könnt« die Kontngent« zu versagen (W T. B.) Giue ve»e D !rste»,«g der Zyper«. Fr«»«. Der Zür cher Tagesanz. will erfahren haben Griechen land habe, im Gegensatz zu den bisherigen Verlautbarun gen, von England d'« Abtretung von Zypern verlangt, aber nicht etwa als Preis für die Teilnahme am Krieg« sondern al» L oh n für Gr' echenland» weiter« Neutralität, Kreta unter verschärftem velagerungrgustand. Rach einer Athener Meldung au» Kreta wird von ver Denizelos-Partei gegen die Regferung und die Dyna stie gehetzt. Die Reff: erung verhängte den verschärften Be lagerungszustand über die Insel. (W. T. B.) General HamiUon über d e Lage n S Aipol. und Saloniki. Die Unterredungen die der von den Dardanellen ab- ..erufene englische OLerbe ehlshober Hamilton bei d«r Durch- rtzssse in Rom m t le.tenden Äaotsmännern hatte, waren, wie di« Politische Korrespondenz meldet, nM geeignet d e Wnsgung Jtal ens gegen e'ne Beteiligung aim Balkun- seildziuge abzuschwächen. Er soll sich nicht gescheut haben die militärisch« Lage in Gallipoli und Saloniki in der ungünstigsten Weise darzustellen. tt kin NrulraMältvmkag mit stlimälllen sbgeMsstnk Vie I-ea Nazionale erfährt au» guter chkelle, -aK Kumänlen mit Oesterreich-Ungara un- Veutfchlan- einen Neutralllätsvertrag abgeschlossen habe. Für Rumänien würde der Krieg eine Katastrophe bedeute«. Au» Bukarest wird gemeldet: Der Führer der Konser- mrtiven, Marghiloman ve'Ässentii chie änen Aufruf unter dem Titel: Das Land muß Ruhe haben. MarMlo- man sagt, «» sei ein Glück für Rumänien nicht auf d « Freunde der Entente gehört zu haben, da der Krieg kür da» Land e ne Katastrchche -«deutet hätte. Man, glaubt, dte Kundgebung deut« auf M zubünsstige» Zusammenarbeiten der Konservativen mit vratianu hin.