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MMgmz- unk) Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. 35. Mittwochs, den 3. Mai. 1854. Bekanntmachung. Nachdem dem hiesigen Bürger und Schornsteinfegermeister Herrn Johann David Trommer heute der hiesige Bürger und Schornsteinfegermeister Herr Gottlob Leberecht Frenzel als Adjunct beigegeben worden ist, so wird Solches hiermit zu öffentlicher Kenntniß gebracht, mit der Anordnung, daß sich Jedermann den Anweisungen Frenzel's unweigerlich zu fügen hat. Frankenberg, den 29. April 1854. Der Stadtrat h. Stöckel, Bürgermeister. Auetion. Da auf Anordnung der unterzeichneten Behörde durch die Ortsgerickte zu Altenhain kommenden Sieben und Zwanzigsten Mai 1854, Nachmittags 4 Uhr, in der Wohnung des Herrn Ortsrichter Dietrich eine auf 25 LA —- —- gewürdertc Kuh und drei hölzerne Bänke, welche einem dortigen Einwohner im Prozeßweg abzupfän» den gewesen sind, an den Meistbietenden gegen sofortige baare Bezahlung verkauft werden sollen, so bringt man dies zur öffentlichen Kenntniß. Frankenberg, am 27. April 1854. Königliches Juftizamt daselbst. Gensel. Aus dem Veterlande. Zwickau, 29. April. In den letztvergangenen Jahren sind aus hiesiger Gegend einige Personen ausgewandert, ohne daß dies besonders beach tet worden wäre; in diesem Jahre aber ist eines- theils die Zahl der Auswanderer ziemlich groß, gegen 100 Köpfe, anderntheils sind die Verhält nisse einiger derselben von der Art, daß es hier die Aufmerksamkeit in ziemlich bedeutendem Grade erregt hat. Wenn auch diese Personen nicht zu den Reichen zu rechnen sind, so besitzen sie doch meistentheils einiges Vermögen; fast alle aber ge hören zu den fleißigsten und rührigsten Handwerks leuten. Da nun in Zwickau die Geschäfte immer noch ziemlich gut gehen, so mag diese Erscheinung befremdend sein. Auf die Frage nach dem Grunde der Auswanderung erhält man meist die Antwort, daß, obwohl es nicht an Arbeit fehle, sie doch da bei zu wenig verdienten, und wenn sie sich auch allenfalls durchzukommen getrauten, der Hinblick auf die Zukunft ihrer Kinder sie dazu veranlasse. Auch aus Reichenbach, Wildenfels und den um liegenden Dörfern ziehen Manche über das Meer und gar Viele treffen Anstalten, ihnen bald nach zufolgen. Aus dem obern Erzgebirge dagegen vernimmt man nichts von Auswanderung, unge achtet dort die Erwerbsverhältnisse ungünstiger sind als Hier. Die dem Gebirger eigene Liebe zur Heimath, sowie die Unmöglichkeit, das Hobe Ue- bcrfahrlsgeld zu beschaffen, sind wohl die Ursachen davon.