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Dresdner Nachrichten : 12.03.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189403128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-03
- Tag 1894-03-12
-
Monat
1894-03
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.03.1894
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Wr P-lttik. Vp ttus«Aas. rrb gunLen SüLL «udwärttse «lusiriür nu, VomusbecaMana. >«kiuldiaunien «klimm iLmmilickie uamha'tt «rrmsiielunaSsiellen an, Sur Nuckaade em««i-ndirr Schrift, siucke lrine Kertniidlichkit L,rnih»r««tlft»U« Wr. 11. nur «eie» millch« 3S. Jahrgang. Aufl. 56,000 Stück. 8p-oii»IitLt: vsdlOSS vllllS v»UWVLAl»N«L. Llowhle»»«« l-eiuet« «Kr. 8i>riip. LL (I-oh» <I» Ii«illh»r>i»tt»ea»>. MtiiieiÄi'. A, I. Dresden, 1894. unter v»r»r krei»»n V. ^ ^35cliSe8cffi>l-e dun! ^ «"MW -llles S^sMerekirr in L»»»»- unci N»»«i>»toNdii Nlr P»MIht>»Iue »ol ««»»»«, »wptodl.ll Vrleür. «rvIS L 8oI»n, v S«»r»pl»t» V. «ovs» r»t>rlh.tt, «r«uw Swne^ck. »MI«, Real»,. 8t. lioltlini'il. aramatiaahor 4IpvnI»rLutnr- 1 St»tsenbttt«r vom ^potkölcor ! ch. 4tr«t»«ol>mui' in Obvm- » nitr int cksr deute unä xeuUuiIvut« iika^vnMtöl' cker Veit. 8 Uorasido inaolit Xupotit, «ttirlct «len Zlasren. ciic-Voräauunb u.bsilt vorciord. ülaffsn. 8t. Kottd.rnl «st rn haben in all. er.6vloi>jalv.-»i.l)wbvokälir.,-1s>othslc.,k)elj,:ate!'8f!'6>iek.. . 6ooäit«reion, IVejlluaocklunzp'n nn«l liostaurationen. 1 IL»vvI««ItS 8rIiI»srUli-IItz) er, krsuemtr. 8«. 10 VLsssrckloktv Joppe». Hz Iivdertdriui, dssto Llarics von »slor. IN«/«p, Vdriutiimis, von K1ii<I«ru Uvrii I''I»8cks 1 AI., unck uuasvvoxsn. —kromptsr Vorsanclt nach -ms-vürts. > > LöliiZI. kolHollitzlitz, VMtzn, koorMiilkor. ljlAl« Lniunes' Fcrnschreib- und Feniwrech-Berichte. Elektrizitätswerk, Gehalte der Staatssorstbeamtcu, Mord a»s der Pferdebahn. Telegraphen-l Ul)1 LD EL» Aptvgtt. bcamten-Coneert, Verein „Äolkswohl". Tagesgcscknchtc, Lichtenhergs Kinistsälc, Eoiiservatoriiim-Prilsiingsahend. Brieskasten. L^» LdtUchH» Fenischreib- «nd Aerusprech-Vertchte. Berlin. Ab». Bennigsen beabsichtigt zu demilsioniren und sich In's Privatleben nach Tübingen zurückzuriehcn. — Die Samm- lu»a ffir die Vernnglückte» der „Brandenburg" hat über 100,0)0 Mk, ergeben. Ter „Vulkan" sandte 5000 Mk. * Köl u. Dem römischen Berichterstatter der „Köln. Zeitung" wurde, wie letzterere inittheilte. an zuständiger Stelle erklärt, daß sie 3proz. vom Staate garniitirtrn Eisenbahnschuldverschrcibungen einer Steuerechöhung unterliegen, die anderen nicht. " A msterda m. Nachts 1 Uhr fand bei Rotterdam ein Zu- icininieiistvß mit dem niit Mehl und Holz beladenen Danziger Dampser „Lluing" mit dem Damvser ,,Lincoln" statt. Echterer sank wsvrt. Drci Perionen ertranken, die übrigen wurden vom weniger beschädigten „Lincoln" gerettet. London. Das konservative Unterhausmitglicd James Thcrbcld kam, als er in einen in Bewegung befindlichen Eisen- bchnzug steigen wollte, zu Hall und ist Sonnabend Morgen seinen Verletzungen erlege». Buenos- Ä »r e s. A»S Rio Grande do Sul wird gemeldet, das; General Salgadv sich von den Aufständischen losgesagt und ungefähr tausend Soldaten entlassen habe. vertlichkS und Sächsisches. — Die zweite Rathsabtheilung hat bereits vorgestern in Aus führung des Beschlusses der Stadtverordneten über die Errichtung cines städtischen Elektrizitätswerkes beschlossen, den gemischten Ausschuß für die elektrische Beleuchtung mit alsbaldigem Berichte über die Bedingungen der Ausschreibung der Anlage nach vorherigem Gehör der Sachverständigen zu beauftragen. Gleich zeitig i>t beschlossen worden, den Abbruch der Altstädtcr Gasanstalt mrd die Errichtung des Elektrizitätswerkes anstatt irr Neick auf dem Terrain dieser Anstalt in Aussicht zu nehmen. Dieser Gedanke war in dem bethciligten Ressort bereits seit langer Zeit mvogen worden. Eine weitere Folge konnte demselben jedoch erst gegeben werden, nachdem die Stadtverordneten, wie nun geschehen, im Prinzipe die Errichtung einer städtischen Elektrizitätsanlage ge nehmigt haben. Die dem Bau des Werkes auf diesem Platze ent- aegeiistehenden gewerbcpolizeilichen Bedenken hofft man im Wege der Dispensation ohne Schwierigkeiten beseitigen zu können. Die Hauptvortheile der Anlage auf dststin Grundstücke gegenüber den jenigen in Reick ist die sehr erhebliche Kostenersparnis;, die geringe Kabellänge bis zum Mittelpunkte der Stadt und die Möglichkeit, anstatt des Wechselstromes den leichter zu behandelnden Gleichstrom ratlonellerweise anwenden zu können. Weiter ist in Anregung gebracht worden, die Mittel für die Elektrizitätsanlage nicht aus der Anleihe, sondern aus dem ErneuerungSfouds der Gasanstalt zu bestreiten, da die Anlage als eine Erneuerung eines Thciles der städtischen Beleuchtungsaustalten auszufassen ich Die Stadt verordneten werden über diese thcilweise Veränderung des ursprüng lichen Projektes bei Vorlegung des Vertrages mit dem Unternehmer Gelegenheit erhalten, Beschluß zu fassen. Die Ausschreibung soll im Anfänge des nächsten Monats erfolgen. Der Betrieb der Alt- itädter Gasanstalt kann mit Ende Juni ds. I. eingestellt werden und hofft man mit dem Bau des städtischen Elekrtizitätswcrkes danach alsbald beginnen zu tonnen. — Von fachmännischer Seite wird uns geschrieben: Gestatten Sie, auf einen Druckfehler aufmerksam zu mache», der in Riimincr >'>"> Ihres geschätzten Blattes in dem Referate über die 48. Sitzung der Zweiten Kammer enthalten ist. In der Rede des Abgeordneten Philipp über die GchaltSbezügc der Staatsforst- d c a in t e n muß es nämlich heißen „anderer" nicht „niederer" Ver- wallunaszweiae. so daß der betr. Satz in Wirtlichkeit lautet: „Er hliilipv nämlich» bedauert, daß man den Durch»chnittSgcl>alt der Forstbeamten nicht in derselben Höhe normirt habe, wie den Durchschnittsgehalt der Beamten anderer Verwaltungszweige." Eine Richtigstellung dieses Satzes erscheint uns um so gebotener, als derselbe einen Ilebelstand bespricht, der von dem Forstpersvnal und zwar von den höchsten bis zu den niedrigsten Beamten ldc» Waldwärterns herab seit langen Jahren schon in tiefschmerzlichcr Weise empfunden und beklagt wird. Nachdem die Beseitigung des in Rede stehenden Uebelstandes in der Ersten Kammer des vorigen LaudlageS sowohl, als auch in beiden Kammern der gegen wärtigen Stäiidcvcrsammlnng in Anregung gebracht worden ist. und damit längst gehegte und gerechtfertigte Wünsche der Staats- si'rstbeaintcn zu erfüllen, ohne befurchten zn müssen, daß andere Beamte dadurch sich zurückgesetzt fühlen, da es sich hier ja nur um Beieitigung einer grellen Ungleichheit handelt. Der Abgeordnete Philipp hat in seiner Rede auch der wünschenswertben Verlegung der Forstakademic nach Leipzig gedacht. Dafür ist ihm der größte Tlicil des sächsischen Staatssorstpersonals — zn 90 Prozent wenig stens — gcwii; gleich dankbar, und sei, abgesehen von den Vor gängen in anderen Ländern, in dieser Beziehung nur erwähnt, daß auch der sächsische Forstverein auf der Versammlung zu Schwarzen berg im Jahre 1890 sein Votum einstimmig sür die Verlegung des forstlichen Unterrichts an die Universität abgegeben und dabei lchließlich selbst auch der Präsident des genannten Vereins, der derzeitige Direktor der Forstakadcmic Tharandt, sich nicht gegen, sonder» besonders aus finanziellen Gründen für diese Verlegung erklärt hat. Bei der obigen Kammersitzuiig ist null zwar von einem .Herrn versucht worden, dem Fortbestehen der Tbarandtcr Akademie > das Wort zu reden, indeß in wring glücklicher Weise; denn ihm ist cS nur um die vermeintliche Schädigung des kleinen Städtchens » Tharandt, nicht um die angemessenere Bildungsstätte sür die Forst leute zu thun. Abermals hat sich übrigens bei der betr. Sitzung der Mangel an einem Forstmanne in der Ständekammer recht fühlbar gemacht: denn einem solchen würde es sicherlich nicht chwer gefallen sein, in der Frage der Verlegung des forstlichen Unterrichts an die Universität mit wenigen Worten in objektivster I Weise darzuthllu, daß dabei nicht die Interessen Tharandt s, son- I dem einzig und allein nur staatsforst- und allaemeinwirthschastltche i Interessen maßgebend und ausschlaggebend sein können; außerdem ^würden aber auch einige andere zur Sprache gebrachte reinforst liche Angelegenheiten, die von den Rednern zum Thcil ganz fahch beurtheilt wurden, nicht unwidcrlegt, bez. nicht nndenchtigt ge blieben sein. — Ein bisher vollständig unaufgeklärtes furchtbares lerbrechen hat sich in vorvergangencr Nacht ans einem Wagen ^cr Dresdner Straßenbahn während der Fahrt von Blasewitz nach der rtadt zilgctraac». Gegen 11 Uhr Abends ist etwa zwischen «icgcspiatz und der Jrankcnallcc auf den erwähnten Wagen, in welchem sich keine Passagiere befanden, ein Mann plötzlich nuf- gefpruiige», hat de» Kondukteur mittelst eines Revolvers »red er geschossen midist dann sofort wieder avgesprimge». Der Kutscher hat wohl von dem Schuß etwas gebört, dieser Wahr nehmung aber keine Bedeutung geschenkt und ist wcitergefahren. Erst in der Nähe der Augsburger Straße ist das Berbrechen von Passagiere» entdeckt worden. Der Kondukteur, Nomens Jäckel, etwa in der Mitte der zwanziger Jahre sichend und seit etwa 4 Wochen im Dienste der Straßenbahn, wurde auf dem Hinteren Perron in kniccuder Stellung aufgcfuiideii und konnte nur noch die Worte sage», daß er angeschostcii sei. Gestern Morgen uni 9 Uhr ist er im hiesigen Earolahausc verschieden. Ueber den Mörder, sowie über etwaige Motive zn der That fehlt es noch an jeder Kenntniß. Sowohl die Privatkasse des Ucbersallenen, wie der Inhalt seiner Geldtasche zeigen keine Berandung. Der Schuß war von dem Mörder aus den Kopf abgegeben worden und hatte das Gehim schwer verletzt. — Ein aiiderer Berichterstatter schreibt uns darüber: Ueber einen aufregenden Vorgang, der sich am Sonnabend Abend aus der Pferdebahnliiiie Blnwivitz-Drcsdei, (alte Linie) zugetragcn bat und dem vcrmuthlich ein schweres Berbrechen zn Grunde liegt, erfahren wir folgendes Nähere: Gegen halb l k Uhr Abends fuhr ein Wagen jener Linie ans Vlascwitz weg, »in Passagiere aus dem EirknS abznholeii. Der Schaffner Jäckel, ein 29 Jahre alter Mann, der erst kurze Zeit bei der Gesellschaft an- gestellt ist, stand hinten auf dem Perron, während sich auf dem ganzen Wagen kein Fahrgast befand. Am Siegesplatz hörte der Kutscher einen Schuß in der Nähe fallen, er beachtete dies jedoch nicht weiter. Unmittelbar vorher sah er einen Mann aus den Wagen zukommrii, der aiischcincnd niitfahren wollte. Ob derselbe aber wirklich aufgesprungen ist. siebt »och dahin. An der Prinzen- straße stieg nun ein Herr auf den Wagen. Er iah, daß der Wagen noch ganz leer war und bemerkte weiter den Schaffner hinten ans dem Perron in kiiicendcr Stellung, ohne Mütze ans dem Kopse und init einer blutenden Wunde über dem Auge. Er rüttelte den selben, worauf dieser sich aufraffte, die Pfeife in den Mmid nahm und das Haltesignal gab. Gleichzeitig sagte er: „Ich bin geschossen." Nunmehr kam der Kutscher hinzu, man nahm den Schassner unter, die Arme und brachte ihn in das in der Nähe befindliche xlliape'schc Restaurant. Unterwegs sprach er noch einige gieichgiltige Worte, wiederholte, daß er geschossen sei und verlor bald daraus die Be sinnung. Er erlangte dieselbe auch nicht wieder, als er später in das Carolahaus überführt wurde. Dort ist er dann früh halb 3 Uhr verstorben. Die in seinem Besitze befindlichen Gelder, be stehend in der Tageseinnahme, wurden unversehrt bei chm bvr- gcfiindeii. Jäckel genießt den besten Leumund und wird als ein solider, nchiger Mann geschildert. Die behördlichen Erhebungen sind sofort in umfassendster Weise eingcleitet worden und lveroen hoffentlich bald Licht in die Sache bringen. Z. Z. läßt sich noch nicht mit voller Bestimmtheit sagen, ob Mord oder Selbstmord vorliegt. Der Schuß soll übrigens nach der Beschaffenheit der Wunde in unmittelbarer Nähe des Getroffenen abgefenert worden sein. Tie Schußwaffe ist noch nicht gesunde». Selbstverständlich nehmen die Polizeibehörden jede sachdienliche Mittheiliiiig mit Dank entgegen. — Zum Besten der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin AngiNta Vsttoria stehende Stillung für verwaiste Töchter von Reichs-Post- und Tclearavheiibeamtcii „Töchlerhort" fand vor in Mciicholo's Saale ein vo» Bea m t c n gestern Abend in Kaiserlichen Telearaphena in t e s " - - - des in Dresden aus- acführtes Coiiccrt statt unlerMitwirkung von Frl. Dorothea .Hesse, Schülerin vom Köuigl. Konscivatvriu'n t Klasse fiebert). Zu dem guten Zwecke war diese Kapelle, deren Mitglieder sonst nur die Musik unter sich nach getbauer Arbeit mit Lust und Liebe pflegen einmal heraus an die Ocffentlichkeit getreten, und legte Zeugniß davon ab, wie ernst und talentvoll hier Musik getrieben wird. Ihr schöner Entschluß, etwas für das große Werk, den „Tüchterhort". zu thun, ward denn auch bestens unterstützt, denn das Conccrt war fast übervoll, Unter den Anwesenden vefandcn sich auch die Herren Obcrpostdirektor Halle, Tclcgraphendireklor Mohrmann, Geh, Rath Husadel mit Familien, verschiedene Posträthe :c. Zu nächst sprach ein Fräulein Michael, Telegraphistin, einen kurzen, aut gedichteten Prolog, der den Anwesenden das edle und große Werk wann an's Herz legte. Tie Rcdnerin sprach mit schönem Tone und schwungvoll. Das nun folgende Concert aber verdiente das größte Lob. Die Herren Musikanten stnelten so trefflich in einander, daß sie einen wahren Genuß bennittelten und wenn auch manche Mitglieder dieser Kapelle früher Beriifsinnsiker gewesen sein mögen, so werden doch alle Hörer die Achtung, die man vor solchem fortgesetzte» Studium und freiem Willen hegen muß, freudigen Herzens bekennen. Aufführungen wie die Ouvertüre zur „Ent führung" von Mozart, da-S Intermezzo aus der „Bancriiehre" von Mascagni re. gingen tadellos. Außerdem aber boten noch mehrere Virutosen sehr aiineliinbarc Leistungen und fanden vielen Beifall: ein Oboe-Solo, ein Violvn-Solo, ein Fagott-Solo und ein Flötcn- Solo. Die junge Sängerin Frl. Hesse, trug mit reicher, sehr wohlthnendcr Stimme und guter Schulung zunächst eine italienische Arie von G. Buononcini und hierauf drei deutsche Lieder von Alban Förster, G. Scharfe, Eugen d'Albcrt vor und fanden gleich falls vollste Anerkennung. — Der Verein „Volks wo hl" schließt den fünften Jahres bericht l1893) mit der stattlichen Zahl von 2984 Mitgliedern ab, die 10,753 Mark Jahresbeiträge zahlten. Ans dem einen VolkShclin, das am 11. Februar 1889 eröffnet wurde, sind drei geworden: ferner entstand in der Annenstraße ein Mädchenhcim mit Tienslvcrmittel- nng: ein Lchrlingshcim in dem Grundstücke Feldgasse Nr. 2 ist soweit vorbereitet, daß dasselbe im März d. I. mit 20 Lehrlingen wird bezogen werden können: endlich sind im Jahre 1893 zum ersten Male Jngcndspicle ln der Dresdner Haide und Kindcriahrten in den Wald unternommen worden. Aus der engeren Geschichte des Vereins im Jahre 1893 ist zu erwähnen, daß an Stelle des Herrn v. Graffowskv Herr Kommerzienrat!» Kollcnbusch das Amt des Vorstehers für das Volksheim am BischosSplatz 2. an Stelle des Herrn Oekonomierath Sieber Herr Baron v. Beaulien-Marconnav das Amt des Vorstehers für das Volkshcim „Paulinenaartcn" über nommen hat. Das Volkshcim „Paulinengarten" (Wasserstraße 7) ist das besuchteste. Im Volkshcim Gärtnergasse 3 wurden Unter richtskurse tm Rechnen ans Anregung von zahlreichen Beamten der Staatörisenbahn cingefübrt. Die Einnahme stellte sich a»f 1l,770 Mark gegen 9505 Mark im Jahre 1892. Der Besuch des Volksheims, BischofSwcg 2, ist namentlich zur Mittagszeit beknffs Einnahme von Speisen sehr stark. Obwohl dieses Heim im ärmsten Stadttheile gelegen ist. wie? cS mit 17,901 Mark die höchste Ein nahme auf. Das Mädchenhcim, Annenstraße 2t. das hauptsächlich von stellesiichcndcn Mädchen ausgesucht wird, wurde von 1780 Herrschaften und 1626 Mädch verpflegt. Die Einnahmen betnigi eil benutzt 740 Personen wurden gen 4498 Mark, Das LchrlingS- heim, Jeldgasse 2, wird, wie bereits erwähnt, demnächst bezogen werde» können. Zu den kleineren Vereinigungen gehören der Fraueuverei». zwei Gesaugvereine und der dramatische Klub. Erstcrer zählt 150 Mitglieder, — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Hiu- »tlich der Aufnahme- und Abgangsgebühren bei den städtischen bölieren Unterrichtsanstalten treten vom 1. Juli 1894 an folgende Bestimmungen in Kraft: 1» von Schüler», welche die Krcuzschule. das Wettiner Gymnasium, die Annenschule oder die Dreiköniasscyule nach Ablegung der Reifeprüfung verlassen, wird eine Abgangs- gebühr von 15 Mk. erhoben. Schüler, welche aus der Realschule nach bestandener Reifeprüfung ab-gche», haben eine Abgangsgebühr von 9 Mark zu entrichten. 2) Für alle anderen, die städtischen höheren Lehranstalten verlassenden Schüler ist eine Abgangsgebühr von 3Mk. zu bezahlen. 3) die Aufnahmegebühr bei der Krenzschule, dem Wctiincr Älminasium. der Anneiischule und der Dreikönigs- schnle beträgt 15 All., bei der Realschule dagegen 9 Mk. für jeden Schüler. 4» Gebühren für Abgangszeugnisse werden daneben nicht mehr erhoben. 5) In Betreff der höheren Töchterschule bewcnder es bei den bisherigen Vorschriften, wonach für jede Schülerin eine Aufnahmegebühr von 9 Mk. und eine Abgangsgebühr von 3 Mk. zu entrichten ist. — Mit allerhöchster Genehmigung wurde beschlossen, den ersten Theil der Bergstraße von dem Piaucn'schen Platze bis zur Eisenbahnübcrführung zu Ehren deS verstorbenen Obcrhof- predigerS Kohlschütter K ohlsch ü t t er» S tra ß e zu benennen. — In der Königl. Kimstgewerbeschule findet in diesem Jahre keine Schülerarbeiteii-Ansstellung statt. — Eine eigenartige Tra n erg em eind c war es. welche sich am Soniiabeiid Vormittag 11 Uhr in der Halle des Tolkewitzer Friedhofes zilsainniengcfiinden hatte. Es galt einem Mitglied des Cirkns Busch, dem Fräulein Anna Maria Carlson aus Stock holm. EirknS Busch birgt unter seinen Artisten neben 42 Deut schen, 11 Oesterreicher. 7 Ungarn, 7 Engländer, 1 Franzosen, 8 Italiener, 9 Schweden, 4 Russen, 1 Spanier und 1 Türken und dennoch säble» sich Alle zu einem großen Ganzen vereint, welchem sie mit seltener Treue anhängeii Dieses gemeinsame Zusammen halten zeigte sich bei denr vorgestrigen Traüerakt von schönster, die Künstler ehrender Seite. Ernst war die Stimmung, welche die Trauernden erfaßt hatte. Eine Fülle der kostbarsten Blumen der Direktion, der Kapelle, der Artisten und der Damen vom Ballet verdeckte den Sarg vollständig; auch das hiesige schwedische General- ^8 konsulat hakte seine Theilnahme bekundet, indem Herr Generalkonsul Rosencranz durch seinen Sekretär Herrn Akc einen prachtvollen Kranz s mit Schleifen von blau cm und gelbem Seidenband dem Same V der geschiedenen Landsmännin bis zur letzten Ruhestätte boraustragen ließ. Auch der einstige Lehrer derselbe», Herr Törn- «S blom, Direktor der Lappländcr-Triivve im Biktoria-Salon war ge- M loiiiinen. um die irdiiche Hülle seiner lieben Schülerin ans dein -«-»' letzten Wege zu geleiten. Herr Diakonns Wedemann rührte durch Z seine trefflichen Worte, welche er in der Halle und am offenen ; Grabe der Künstlerin unter Hervorhebung ihres von inniger 7-, > Kindesliebe bestellen Gcmüthes und unter Gedenken an die in > der nordischen Heimatl, weilende kranke Mutter den Anwesenden i zum Tröste nachricf, aller Herzen. Ans dem Wege zum Grabe Vi trugen unter den Klängen der von der Kapelle des EirknS gespielten * ' Eboräle „Nach einer Prüfung kurzer Tage" und „Es ist bestimmt in Gottes Rath" die Kolleginnen die kostbaren Blumenspcndeii. Hiermit schloß die miste Feier. Nach kurzer Zeit waren die Leid tragenden wieder an gewohnter Bcrussstättc zu neuer Arbeit vereint. — Die Bcwirihichastllng des Restaurants „Germania", Albrechtsstraßc 41. ist nunmehr wieder in die Hände der altbe währten Firma Gcbr. HoUack übergcgangen. Zu den besonderen Specialitäteii derselben gehören bekanntlich: echte Döllnitzer Gose, HollackS Malzbier, Weiszbicr und Grätzcr Bier. Außerdem kommt vom Faß Pschorrbräu zum Ausschank. — Der Kinderheilstättc fürReu - und Anton st adt sind von einem ungenannt bleiben wollenden Wohlthäter 10)0 Mk. geschenkt worden. — Am Sonnabend früh gegen 7 Uhr ist in Plauen i. V. eine ältere Frau, Namens Zenker, wohnhaft Wcttinstraße. todt aus dem Mühlgraben gezogen worden. Das alte Mütterchen war infolge längerer Krankheit ihres Ehemannes schwachsinnig geworden und hat den Tod selbst gesucht. — I» diesen Tagen ereignete sich im Dorfe Schönau cur bedauerlicher Unglücksfall. Frau v. Äodenhauscn aus Sorga keblle mit ihren zwei Töchtern von einem Besuche in der Familie des AmtshauptiiiaiinS b. Polen; in Planen mittelst Geschirres nach Sorga zurück. In Schönau prallte die Kutsche derartig an das Geländer der Brücke, daß die Insassen hcrausgeschleudert wurden. Fla» v. Vodenhausen soll einen Schtüsselbeinbruch davongetraacn haben, die beiden Töchter erlitten innere Verletzungen und der Kutscher erhielt Beinanctschung. Die Pserde wurden erst am an deren Tage iin Nenensalzer Walde aufgesunden. — Aus Bischofswerda wird gemeldet: Betreffs deS Vcr- aistliiigssalles hat sich herauSgestcllt, daß die verstorbene Frau die Pfamitlichen erst gegessen hat, nachdem sie dieselben wochenlang im Kominodeiilasten hatte liegen lassen. Tic Pfannkuchen waren mit einer Marmelade gefüllt gewesen, die sie atz. während die Kinder den übrigen Theil bekommen batten. Hieraus erklärt sich mm auch, daß letztere mit dem Leben davon gekommen sind, während die Mutier starb. -Tagesordnung für die 38. Sitzung der Ersten Kammer Montag den 12. März Mittags 12 Uhr. 1. Bericht der zweiten Deputation über Kap. 53 bis 62 des ordentlichen Staats» Hauslialts-Etats für 1894,95, das Departement des Innern be treffend, sowie bei Kap. 54 üver Tit. 2 des außerordentlichen Etats, den Neubau cines PolizeigebäudeS in Dresden und die Petition von Schmalstiß und Gcnoffen. letzteres betreffend. 2. Bericht der 2. Deputation über Kap. 70 des Slaatshanshaltsctats für 1894/95. Landesanstalten betreffend, sowie über die Petition des Landes- Vereins sür innere Mission. 3. Bericht der dritten Deputation üher das königliche Dekret Nr. 7, ^>en Stand der Altersrentenbank betreffend. -0r1se«tltche v»rflet«»r«n»«n «n »«« »»,«,1. «»t«, »richte«. Dcnmrrit,» «en 1k. «Sc». Lei»,»« : «arie gd, «r- edel. Schwer, ,ed. vöttger'« «runviiück (woiin- nn» wiridich»Ii«,edL«de «edft boiran» und «innen- in «rokzschochrr. IN,AM M. Planen; »dals Theodor vdwal» Lenierl'« va««»rundii>i« in Rodersdorf, lion M. Kreit««, den IN. »dr,. »brrsba« : «ufto» «dolpd RI«,!'« «inmdftück cd«n«) in «Iteder«. da», S7KN Pi. vimdoch : «,IN, vrrida »eredel. Schul» nd. Fron,'d,»«,n«d- siüct in Viilaensdorf. ik.kAi M. Edemntiz: Kriedn» «Iiftav «an«»'« »enndsiüir <s'o»n„ebSu»e «ii iirter,»»»,». vrrkanitlodei, und Riinchereionio««, Walchhau«. Lch-uer und «arten-, in Madien,. 1I.KA) «. »Heu,«»,: Julius Johann Sittich'» «runkstück (Wohnhaus «it Srkcraafdau. Durchsahrt «,» ver- konISlade«. Waichhau« und vairamn) kaleidft. Ni,M> «. Wur,en: Krirddsch 0 u i«',f -s- DLL
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