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Dresdner Journal : 06.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188109069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810906
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-06
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Journal : 06.09.1881
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Dienstag, den 6. September .^207 1881 DreMerIomnal Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. im Fromm Zur Literatur über die sächsische Verfassung. a««rdi»ld de«dt-uU>ck«o UoioN« tritt kost- «ad gtempoliuseNIitK dioru. !» x«,»« 4«vt,«d«» »stell«: ^LdrUeN: . . IS U»rtl. )t Mr!ied r 4 KO kk. Llvtvlv« Kummsro: 10 kt. Dresden, am 1. September 1881. Ministerium des Innern, v. Rostitz-Wallwitz. Feuilleton. Redigirt vou Otto Bauet. lu»«r»teuprel»«r kür Neu k»um siuor Av-pultovou ketitroil« 20 ?k. votor „Liu^vmwdt" dis Loils KO kk. Nr»eU«t»s,r DEIiod mit Fu»v»tlwo dar 8000- ovd keiert»^* Xvsod» Nir doa tol^eodkn Aekanntmachung, eine Neuwahl für den Landesculturrath VI. Wahlbezirke betreffend. Nach Berichten, die dem Gesundheit-amte zu- gingen, wäre in Amoy, Schanghai und Bangkok die Cholera auSgrbrochen. Washington, Sonntag,4. September, Abends. (W. T. B.) Nach dem heute Abend auSgeaebenen officiellen Bulletin hat der Präsident Garfield einen ziemlich guten Tag gehabt und Nahrung zu sich genommen, ohne daß das Erbrechen wieder- kehrte. Allgemein ist man der Ansicht, daß die Ueber- fiedelung Garfield'S nach Longbranch schlechter dings nothwendig ist, weil derselbe sonst dem um diese Jahreszeit hier herrschenden Kieberklima er liegen würde. ait einer ie zwei lten 37 I. Der ait den (Segen in, wel» 3 Ma- Angabe, Kindern hat sich .»sächlich auf die , welche Haut i> »fort die Agenten mögliche igeusallt „Unia, daß die Teuton" brach io tergange William » JiM on" äu sser voo Er maß Zoll io ützt war herrscht on", da imt und Nachdem da» Mandat de» zeitherigen Abgeordne ten de» VI. Wahlbezirke» zum LandeSculturrathe, de» Rittergutsbesitzer» Herrn Roßberg auf Zschaiten durch dessen Ableben zur Erledigung gekommen, ist in Ge mäßheit 8 5 de» Gesetze», die Reorganisation de» Lan- dekculturrathr» betreffend, vom 9. April 1872 für den bezeichneten Wahlkreis die Neuwahl eines Abgeordne ten vorzunehmen. Da- Ministerium deS Innern hat beschlossen, diese Neuwahl in der Zeit bi» Mitte nächsten Monats statt finden zu lassen und den Rittergutsbesitzer Herrn H. Richter auf Baselitz bei Priestewitz zum Wahlcom- missar ernannt. Der gedachte VI. Wahlbezirk umfaßt die Bezirke der vormaligen Gerichtsämter, jetzigen Amtsgerichte Meißen, Lommatzsch, Nossen, Großenhain und Riesa. IstpslL Dranckitettsr, LouuLissiooLr d« vr«du»r doonud»; U«rU» Ml« IstpitU L—l- »r—1», «nmvIUr «. N.: koAt«-, N«rU,-Mt»-N»»d«rU- xr»U -L«1p»iss kr«k1Url ». N. »ÜL«V«: L«ck üko««,- N«rUL:S.Lor«»cü, »r«m«:L Schott«, L. Sta«A««'» Lüroua; kr«»ckvrt «. N.: L ^ae-s^setlo öuelltlsodluoK; SSrUts: O S«Lor«ri0. Le-a«/«-, k»rt» I»ttlL -rr«v«orl ». Da«-« L 0o., D Lts-d-««, Fck. St«»«««. 8 s r » u » x « d » r r 8ünißst. Lxpsditiou do« Orvoduor ckoariutt«, Öroodon, Lviri^orstnliso 80. 20. Dresden, 5. September. Wenn auch das 50jährige Jubiläum der sächsi schen Verfassung äußerlich nur diejenigen Kreise be rührte, welche als Factoren der Gesetzgebung zunächst bei diesem Feste betheiligt erscheinen, so ist doch die hohe geschichtliche und politische Bedeutung deS Tage- von dem gesummten sächsischen Volke erkannt und ge würdigt worden, und dankbar hat man allerwärtS Derer gedacht, die vor 50 Jahren da» Verfassung-werk begründeten. Von ihrer freudigen, patriotische« Theil- nahme an diesem Jubelfeste haben sämmtliche Theile des Landes Zeugniß abgelegt, und ebenso begegnen wir in der sächsischen Presse zahlreichen, von diesem Geiste getragenen echt vaterländischen Kundgebungen. Die „Leipziger Zeitung" schließt ihren ersten, der Wirksamkeit der Verfassung gewidmeten Artikel mit folgenden Sätzen: „Wir sind heute, nachdem wir das Jugendalter constituttonellen Lebens längst hinter uns haben, wohl so wett, nicht mehr an der kahlen Theorie, sondern an ihren Leistungen in Gesetzgebung und Verwaltung für die Entwickelung von Volk und Staat die Güte einer Verfassung zu messen. Daß das lebendige Leben und Wirken der neuen Versassung diese Probe bestehen werde, wenn auch die Formen derselben im Laufe der Zeiten zum Theil sich ändern sollten, wurde, al» sie gegeben ward, von König und Ständen zuversichtlich vorausgesehen. Daß sie, wie jede» menschliche Werk, der Verbesserung und Vervoll ständigung fähig sei, aber schon in ihrer damaligen Gestaltung die Grundlage eine- höher entwickelten StoatSlebens enthalte und im Vorau- eine Gewähr für alles Gute darbiete, was man mit Recht von den künftigen Ständeversammlungen hoffen und erwarten dürfe, wurde in der bei der Uebergabe der BerfassungS- urkunde an die Stände gerichteten Rede, AehnlicheS in der Antwort deS LandtagSmarschallS ausgesprochen. Heute sehen wir erfüllt, was damals auf dem Throne und im Volke erhofft wurde. Freudige- Einverständ- schen Staaten ganz vereinzelt dastehenden Fall, daß die Stände ohne jede Schmälerung ihrer Zuständigkeit intact bestehen blieben und sogar ihre Wirksamkeit in gewohnter Weise fortsetzten." Auch blieb der König gegen die mancherlei Verlockungen Napoleon'-, sich durch Gebietsvergrößerungen zu bereichern, taub. Da durch, daß Sachsen keine Veränderung seines Terri torialbestandes erfuhr, wurden auch die staatsrechtlichen Grundlagen der ständifchen Verfassung nicht geändert. In Sachsen allein war man folglich in der Lage, die neue Verfassung mit einer nach Maßgabe der alt- ständischen Verfassung einberufenen Versammlung ver einbaren zu können. ES kam daher in Sachsen allein die RechtScontinuität zwischen der alten und neuen Lande-vertretung zum vollen Ausdruck. Ehe der Verfasser zum Nachweis deS tiefgehenden inneren Zusammenhang- zwischen der alten und der neuen Verfassung übergeht, bietet er einen kurzen ge schichtlichen Ueberblick über „die ursprüngliche Ent wickelung der Landstandschaft in den sächsischen Lan den". Die erste mit Namen „Landtag" von den Ehroniken bezeichnete Versammlung hat im Jahre 1185 unter dem Nachfolger de- Markgrafen Konrad, dem Markgrafen Otto dem Reichen, stattgefunden. Eine beson dere, dem Buche beigefügte, 8 Seiten starke Tabelle giebt noch ein Verzeichniß der seit jenem Jahre bi» zur Einführung der constitutionellrn Verfassung ab- aehaltenen Landesversammlungen, deren auf das 13. Jahrhundert 20, auf da» 14. 4, auf da» 15. 18, auf da» 16. sogar 52 fallen. E» herrschen nun illerding» in der Wissenschaft Zweifel darüber, ob jene Landtage der älter» Zeit eigentlich Landtage im späten, Sinne waren j aber sicher ist, daß vom Jahre 1438 an Prä? Die 50jährige Jubiläum»feier der sächsischen Ver fassung geht nicht vorüber, ohne auch eine fruchtbare Wirkung auf wissenschaftlichem Gebiete zu äußern, klingen un» sentimentale und moralische Phrasen an Mehrfach hat die Feier zu literarischen Leistungen da» Ohr. Gewiß, der Ton äußerlicher Wohlanständig, von bleibendem Werlke angeregt. Wir nennen in keil, welcher der Novität nicht abzusprechen ist, kann dieser Beziehung da» bereit» an anderer Stelle citirte St. Petersburg, Sonntag, 4. September, Morgens. (W T. B) Anläßlich des 50jährigen Jubiläums deS Großfürsten Konstantin Nikolaje witsch al« Generaladmiral veröffentlicht der „Re- gierungS Anzeiger" heute ein allerhöchstes Nescript an den Großfürsten, in welchem demselben unter Anerkennung seiner Verdienste um die Flotte die mit Diamanten besetzten Portraits des Kaisers Nikolaus und deS Kaisers Alexander II. verliehen werden. Konstantinopel, Montag, 5. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Delegirte der deut schen Besitzer türkischer Schuldtitel ist gestern hier eingetrosfen. Die zweite Plenarsitzung der Dele- girten findet beute Statt. Washington, Sonntag, 4 September, Mit tags. (W. T B.) Bei der Nirdermetzelung der Carr'schen Brigade sollen 2 Cavalleriecompagnien vernichtet worden sein. ES gehen Truppen nach Arizona ab. (Val. die „Taaesqeschichte".) K. Hoftheater. — Neustadt. — Sonnabend, den 3. September: „Auf der Brautfahrt", Lustspiel in 4 Acten von Hugo Bürger. (Zum ersten Male.) Die Bürger'sche „Brautfahrt" entbehrt so voll ständig jeder romantischen Zuthat, und ihr Held er hebt sich namentlich bei der hiesigen Repräsentation so wenig über da» Niveau de» simpelsten eowmü gvur, daß der durch gewisse äußere Erfolge jeder Selbstkritik verlustig gewordene Autor vielleicht besser thäte, wenn er besagte» Product seiner bereit» er lahmten Phantasie die „Leibrente" betitelte. Hätte diese harmlose Finanzoperation auf die unverkennbare Tendenz de» Stücke» auch nur fchüchtern hingedeutet, so wäre die Glorification de» Börsianerthum» doch jedenfall» ehrlicher im Lichte der Rampe präsentirt worden. Eine dramatische Huldigung de» Capital» und seiner Besitzer läßt sich allerdings ohne psychologische Ohrfeigen nicht wohl durchführen, und fo ist e» ge kommen, daß jede homöopathische Dosis von Seelen- adel, welche durch den Verfasser dem Amsterdamer Bankier Heinrich Polter verabreicht wird, demselben eine Portion seine» gesunden Menschenverstand«» gekostet hat. Der letztere muß überhaupt infolge de» völligen Mangel» jeder Motivirung abdiciren. Jetzt glaubt man einem Possenspiel anzuwohnen, und dann wieder Werk: „Die Entstehung der constitutionellrn Verfassung de» Königreich» Sachsen. Zur Feier de» fünfzigjährigen Bestehens der Verfassung-Urkunde von 4. September 1831. Im Auftrage der königl. StaatSregieruug verfaßt von L. D. v. Witzleben, königl. fächf. Geh. Rath und Director des HauptstaatS- archivS." (Druck von B. G. Teubner in Leipzig. 1881.) Der Verfasser hat nicht nur eine auSgebreitete Literatur, sowie ein reichhaltige-, theil» dem königl. Haupt- staatsarchlv entstammende», theil- in Privatyänden befindliches Quellenmaterial benutzt, sondern er ist ihm bei seiner Arbeit auch die freundliche Unterstützung Mitlebender zu Theil geworden, die zur Zeit der Schaffung deS sächsischen BerfassungSwerkeS schon höhere, einflußreiche Stellungen im sächsischen Staatsdienste bekleideten. Der Verfasser spricht in dieser Beziehung dem Hrn. StaatSmiuister a. D. und Minister deS königl. Hause» vr. Frhrn. v. Falkenstein und dem Hrn. wirkt. Geh. Rath Frhrn. v. Weissenbach, den ein zigen au» jener Periode noch am Leben befindlichen Männern, welche ihn namentlich „mit ihrer Kenntniß der vorconstitutionrllen staat»rechtlichen Verhältnisse Sachsen» mannichfach unterstützten", seinen Dank au». In der Einleitung begegnen wir zunächst einer Würdigung der Regierung Friedrich August'» de» Ge rechten, die un» da» Bild diese» von einer gewissen historischen Richtung nicht immer gerecht beurtheilten Monarchen in einem ganz neuen Lichte zeigt. DaS persönliche Verdienst Friedrich August'» ist e», daß die alte ständische Verfassung Sachsen», während andere Staaten ihre landständischen Verfassungen aufhoben, unverändert bestehen blieb. „So bietet denn Sachsen auch in der Napoleonischen Zeit den unter den deut- Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichte». Meißen, Montag, 5. September, Nachmit tag» 2 llhr 25 Min. (Privat-Tel. d. DreSdn. Journ.) Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre königl. Hoheiten der Prinz und di« Frau Prinzessin Georg nebst Ihren königl. Hoheiten der Prinzessin Mathilde und dem Prinzen Friedrich August wurden auf dem Bahnhofe zu Cölln vou dem KreiShauptmann v. Einsiedel und von dem AmtShauptmaun v. Bosse ehrfurchtsvoll empfangen, welche dem von Borreitern geführten königl. Zuge vorauffuhren. Cöllu und Meißen find festlich geschmückt. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften wurden von der zahlreichen Meuge ju belnd begrüßt. Bon der Brücke bi» zum Markte bil dete die Feuerwehr Spalier. Unter Glockengeläute und Böllerschüssen langten Ihre Majestäten und Ihre königl. Hoheiten auf dem Markte an, wo die Schützengildr, die Innungen, die Corporationen und die Schulkinder aufgestellt waren, und wur den vom Magistrat, von den königl. Behörden und der Geistlichkeit ehrfurchtsvoll empfangen und vom Bürgermeister Hirschberg mit einer Ansprache begrüßt, für welche Se. Majestät der König huld vollst dankte. Der königl. Zug begiebt sich durch daS Meisathal nach der AlbrechtSburg. Berlin, Montag, 5. September, Nachmit tags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Ein Besuch deS Kaisers von Rußland gelegentlich der Manöver bei dem Kaiser Wilhelm ist wahrscheinlich. Der Ort und der Tag der Zusammenkunft find aber noch nicht bestimmt, trotz den von den Zeitungen avge- aebeven Details. (Vgl. die „Tagesgeschichte" unter Danzig.) Straßburg i. E., Montag, 5. September, Vormittag». ^Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Rhein, welcher seit heute früh 4 Uhr langsam fällt, war nur 10 em unter dem höchsten Wafferstande diese» Jahrhundert», am 15. Juni 1876. Die Jll blieb von der Rheiufluth unberührt. Wien, Sonntag, 4. September, Abend». (Tel. d. Boh.) Au» Frankreich ist die Trauer- uachricht eingelaufeu, daß die Aran Erzherzogin Maria Clementiua, Wittwe de» Prinzen Leopold v. Salerno, bei ihrem Schwiegersöhne, dem Herzog v. Aumale, gestern verschieden ist. (Die Ver blichene war am 1. März 1798 geboren und seit dem 10. März 1851 Wittwe. Mit ihr ist da- letzte der bisher noch lebenden Kinder des Kaisers Franz I. gestorben.) Agram, Sonntag, 4. September, Abend». (Lorr.-Bur.) Eine Deputation vou 150 Wählern de» 3. Wahlbezirke» bot dem Banu» Grafen Pejacsevic in Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt die Landtag»caudidatur an. Der Banu» nahm dieselbe herzlich dankend an. Die Wahl dr» Bann» ist um so mehr gesichert, al» der frühere Vertreter, Mrazovic, Heuer wahrscheinlich gar nicht al» Candidat anstritt. Der Landtag ist auf den 27. d. Mt». einbe- rufen. Pari», Sonntag, 4. September, Abend». (W. T. B) Gambetta hielt heute bei der Enthüllung der Statue Dupont » de l'Eure zu Neubourg (De partement der Eure) eine Rede, in welcher er an da» Datum de» 4. September erinnerte und sagte: Wenn Frankreich fiel, so geschah die», weil eS der bürgerlichen Tugend ermangelte, um seine Geschicke zu erfüllen. Frankreich muß diefelben nicht ferner in die die innere Verlogenheit nicht verhüllen. Die Tugend de» die Fäden der Handlung leitenden Mädchen-, welche» mit spitzfindiger Kleinmalerei in einer geradezu abenteuerlichen Situation geschildert wird, erscheint al» Schminke, und unser ganze» Interesse gipfelt schließ lich bei der BerlobungSscene in drm Gedanken: „Wahr lich, da» Weib verdiente e», Eommerzienräthin zu wer den!" Die Darstellung that da» Ihrige, der Kühle de» Publicum» gegenüber da» Stück nicht sinken zu lassen. Frl. Link wußte Einige» in den Wandlungen de» widerspruch»vollen Eharakter» Marien» trefflich zur Geltung zu bringen und spielte mit Geist und Temperament, erschien aber im Ganzen al» etwa» nervö». Der auf der Brautfahrt befindliche Kauf- mann»sohn Paul Ger-dorff de» Hrn. v. d. Osten war dagegen ziemlich robust und nüchtern. Die specifisch komische Figur de» Stücke» ist die Erzieherin Miß Eragg, welche Frau Wolff mit liebenswürdigem Hu mor durchführte und vor der naheliegenden Gefahr rein burlesker Wirkung zu bewahren verstand. Auch Frau Bayer, Frl. Guinand und Frl. Arndt, fowie die Herren Richelsen, Koberstein, Swoboda und Dettmer hatten ersichtlichen Fleiß auf ihre Rollen verwendet. Rudolf Günther. Amtlicher Theil. Dresden, 2. September. Se. Majestät der König haben nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee Allergnadigst zu genehmigen geruht: Die Verabschiedung des Premierlieutenant» Frei- Herrn von Lampe II. de« 2. Husaren - ReqimentS Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiche» und von Preußen" Nr. 19 au» Allerhöchsten Krieg»- diensten; die Beförderung de» Portepeefähnrichs Krum pel de» 1. Husaren-Regiment» Nr. 18 zum Sekonde- lieutenant; die Stellung de» Major» und Komman deur» des 1. Bataillons im Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12, von Löben, in Genehmigung seine» Abschied»- gesucht» mit der gesetzlichen Pension und der Erlaub- niß zum Forttraaen der Regiments-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disposition; die Ver abschiedung d«S Premierlieutenants der Reserve Ru dolph deS 1. (Leib-) Grenadier-Regiment» Nr. 100 aus Allerhöchsten Kriegsdiensten; die Beförderung der SekondelieutenantS der Landwehr-Infanterie Bran de«, Fritzsche und Teuscher de» 1. Bataillon» (Leip zig) 7. Landwehr-Regiment» Nr. 106 zu Premier- lieutenantS der Landwehr-Infanterie; die de- Vicefeld- webel» der Landwehr-Infanterie Ohnsorge de» 1. Bataillon» (Freiberg) 1. Landwehr-Regiment» Nr. 100 zum Sekondelieutenant der Landwehr-Infanterie und die de» SekondelieutenantS der Landwehr-Kavallerie Klette de» 1. Bataillon» (Pirna) 3. Landwehr-Regi ment» Nr. 102 zum Premierli«utenant der Landwehr- Kavallerie; die Anstellung de» vormaligen Königlich Preußischen Assistenzärzte» 1. Klasse vr. Bech al» Assistenzarzt 1. Klasse beim Garde-Reiter-Regiment; die Besürderung de» Assistenzärzte» 2. Klasse Fröh lich de» 3. Bataillon» 9. Infanterie-Regiment» Nr. 133 zum Assistenzarzt 1. Klasse; die der Unterärzte Langer dr» 1. Bataillon» 8. Infanterie-Regiment» „Prinz Johann Georg" Rr. 107, Trautschold de» 2. Jäger-Bataillon» Nr. 13 und vr. Riedel de» 2. Ba taillon» Schützen-(Füsilier-)Regiment»„Prinz Georg" Nr. 108 zu Assistenzärzten 2. Klasse, und die der Unterärzte der Reserve vr. Schmidt und Vr. Krappe de- 1. Bataillon» (Leipzig) 7. Landwehr - Regiment- Nr. 106 zu Assistenzärzten 2. Klasse der Reserve. Se. Majestät der König haben Alleranädigst zu genehmiaen geruht, daß der vr. plül. Schau fuß in Oberblasewitz da» von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Reuß ä. L. ihm verliehene Eivilehrenkreuz II. Elasse annehme und trage. ). August lt Braun- dir unter >d ausge- d Gegel lt Stroh- enschlepp nit Roh- p», Rutz- Mgesell- verschie- Humburg inn aus Friedrich zlau vou . Prager aen nach oarz aut rser; de» l Böhmen eulchlepp. il Raps, Ppe au» »s; Tlb- burg, 2 »Hölzchen; it Petto- urg nach Hamburg tgellchG ichiedeneu mrg nach tittenberg em Blut, Böhme» salz. Mi- >on Drei- ath; die- L. Lhr- men mit »rg nach ler; Llb- men mit : den l». lt RübSI, lz. Roh hast vou mps- und men mit rten Li- lach BLH- appe au» > Rübsen; men mit ad Rum; >urg nach gust u. o. tzollamte reröffrnt- Rieder- annschast Mistelbach von dem Stück er- i, sowie »eu der n von S n und » l 4 Stück ung dit- weiter- hierüber nge eiu- an der pest ist zugleich r Unter- »ent der in land- e Wet- u leiden llstündig schon in llstündig tag dem iökouom ttkerung und zu getheilt »rch den v Ber- len der ilen de» Wochen herrscht, er nicht h, weil schlimm n Pen- Händ« ein«r einzelnen Person, sondern in die Hände de» Volke» und de» allgemeinen Stimmrecht» legen. Bei dem am Abend stattgehabten Banket er widerte Gambetta in Beantwortung tineS auf ihn auSgebrachten Toastes Folgendes: Stach seiner Ansicht bedeute der Ausfall der Wah- .len, daß die Republik, nachdem sie den ersten Theil ihrer Aufgabe gelöst, indem sie ihre Autorität im gan zen Lande zu einer unbestrittenen gemacht habe, jetzt die Durchführung der Reformen verwirklichen müsse, welche die öffentliche Meinung verlange. ES sei eine reformirende, aber nicht eine nivellirende, utopische Republik nothwendig. Die Frage deS ListenscrutiniumS dürfe nicht sofort wieder erneuert werden; die väter liche Gewalt, unter der man lebe, werde sich dem Willen anpassen, den die Kammer aussprechen werde. Ich hoffe, daß der Tag de» 4. September, an welchem wir seiner Zeit die Ehre hatten, uns auf dem Posten der Gefahr zu finden, un» gestatten wird, die Bereini gung aller Franzosen unter der nämlichen Fahne zu feiern. (Lebhafter Beifall.) Pari», Montag, 5. September, früh. (W. T. B.) Lon den gestern vorgenommenen 64 Stich wahlen zur Deputirtenkammer find biS jetzt 34 bekannt. Bon den Gewählten sind 32 Republikaner, 1 Bonapartist, 1 Monarchist; unter den 32 Republi kanern befinden sich 15 Intransigenten oder Anhänger der äußersten Linken; die Republikaner haben von den Bonapartisten und von den Royalisten je 3 Sitze gewonnen. In Pari» wurden Frsdsric Passy (ge mäßigter Republikaner) gegenüber Godelle (Bona- partist) und ferner Ranc (Opportunist), Maret und Tony Rövillon (Beide Intransigenten), in Nantes wurde Laisant, in Marseille Peytral, in Besancon Beauquier, in Lyon Bonnet - Duverdier gewählt. Die 3 Letzteren zählen zu den Intransigenten. In Brest wurde der Polizeipräfect von Pari», LameScasse, ge wählt. (Vgl. unsere Pariser Correspondenz unter „TageSgefchichte".) Paris, Montag, 5. September, Mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) DaS Resultat der gestern vor- genommenrn 64 Stichwahlen liegt nunmehr vor. Gewählt wurden: 56 Republikaner, 3 Royalisten und 5 Bonapartisten. Die Republikaner gewannen I Sitze von den Bonapartisten und 3 von den Royalisten und verloren 2 Sitze. Die neue Kam- wer umfaßt mit Ausschluß der Deputirten der Colonien 45S Republikaner, 47 Bonapartisten und 41 Monarchisten. DaS linke Centrum umfaßt 39, dir Linke 163, die republikanische Union 206 und die äußerste Linke 46 Mitglieder. Rom, Montag, 5. September. (Tel. d. DreSdn. Jourw) Der König ist in vergangener Nacht zu den Manövern nach Venetien abgereist. Ein zu Gunsten deS allgemeinen Stimmrechts in Catania abgrhaltenrS Meeting ist in größter Ordnung verlaufen. London, Montag, 5. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Wie auS Limerick (in der irischen Provinz Munster) gemeldet wird, hat daselbst gestern Abend ein ernster Zusammenstoß zwischen der Polizei nnd der Bevölkerung stattgefunden. Bei einem Streit zwischen Bürgern und Sol daten nahm die Polizei einen Soldaten in Schutz; die Volksmenge griff die Polizei mit Steinwürfen an, die Polizei schoß und verwundete 6 Personen, darunter 2 schwer. AuS O.«ettah geht den „TimeS" folgende Depesche zu: Nach authentischen Meldungen anS Kandahar hat Ayub Khan die Absicht aufgegebrn, den Emir Abdurrhamckn zv bekämpfen, und den heiligen Krieg gegen die Engländer proclamirt.
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