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I«. Z8 -» —V ^7.- ten-> nen. lup I verugzgebühr: NilNlrM (»» r»'«»»» bei IS,NL »Uan tzutraauna durch »nler» ,»,»»« und a» mid Montazm nur «tnmav durch »utwäriiaeSoin- «Mvndrk , Wt. da , Mt. »0 Itt. Wei «mma»aer Zuliclluna durch dl« G»Ü»vck. iobiieBetieOaild!. laut mit r,nlv»chr»d«m üulchlaae. Nachdruck aller trlck«!». vrlalnal- Wltteiluiiatn nur mtl deutlicher v u»I l»» a n a a d e l.Dredd. Nachr.'l »M, riachirckailch« vonarar- «««»rüche dlelden «uberückllchiiat: »«rlanate MaxuNripte wttdeu ulcht ouldewabrt. »elearamm-Ndress«' M»ch»tch««>» »re»»««. Gegründet 1856 ILobvek L Lo. I llokliokoinntsn 8r. blrij. ä. Xönigo v Ssclisou. Varols-Vdoeolaäe klinrol verhaut: Istosleii, 1ltm»rU2 Fsnreigen-^anf. Uunadme vo» Ankündigung»!» dis nnck»ni»ngS s Mir Sonn- und Nkierlagi nnr Manenstiatze 3S von II di« >/,lUlir. Die UvaUlueBnino- »eiie ica « Silben! 20 Pst.. An- klindigungen nni der Prwalieile Zeile L Psg: die ripallige Zeile ans Lesl- ieiie so Big., als Singeinndt Zeile so Pig. In Nuniinern nach Sann- und Aeiertage» l ivaluge ii>nind»eile so Plg. au! Pnvalieile ao Plg. Livallige Zeile ani lerlieile und al« Eiiigeinndt so Pst. AueiolirligeAni. träge nur gegen Boranobezabluiig. Belegdlätler koiien 10 Pfennige. Fernsprecher: Nr. 11 und 2(»98. HaupigeschgstttzeS,! Rarienftr.O. Julius GedLÄIivk ^iw 8v« 10, ,,nrt. u. I. kl«. keIelictitung8Legi!ii8lgiilIe kür Oa«, elvlctr. I^iolit, ll'etroloum, Korrou- K 4L Lck««Ii«8 !tzI88N6I' in, > Iiabon IVoltruk! — Ilouiil-Alvelvnlnk«; bei Lldvi-Iii», «It, M«< Nrtuikor klpLsgturea »Iler Zzstem« in eigener >s»rll»t»It. Illlni. KlmiliiiMl'eli luv allo t«n Uati 1al»a. viebtungon, Oasbeutol, kvlilüuoko, Drunsportiuüiitel ete. ete. Ileinliurdt I^npolt, (Humittlnrnonfnlnilc, OvradsdaLlkr, velclivr beim Imeson und Lclirc-itien «ins ILi uniru- «11»va ve« I>tn«Io« 1, ckom XVipor «rin« zxv- raele, k««»««!« Ilnltunz- z-lbt un«i xl ioii roitig mit «iio IIo»a»t>iik«r e,«vtrt, vmMeblt lsrl ^enüsekuedr Ltabljssemsvl Ai'MSll'M 11. Ltz,iB6A!'Negierender Kaufmann. Sicherung der Banforderungen. Septemberfeste. Handwerks-u. Mntmahliche Witterung: ! 1 VAIIlzl. Gewerbekannnertag, Amerikaner beim Kaiser Deutschfeiudl. Treibereien, Kalonialafsäre. Warm, meist heiter. i sVUlTTßVvlHl, »D. L Der regierende Kaufmann. DaS BiSmarcksche Wort vom „regierenden! Kaufmann in den Kolonien" scheint wieder zu Ehren kommen zu sollen. Ms der Alt- und Großmeister wcitausschauender und großzügiger Reichspolitik mit kühnem Wurfe unsere Kolonialpolitik ins Werk setzte, da wollte er nicht dem Bureaukratismus einen neuen Tummelplatz schadlonisiercndcr Viclrcgiererei. sondern einer unternehmenden Kaufmannschaft neue und dankbare Arbeits gebiete erschließen. Keiner wußte besser wie er, daß! eine gesunde Entwicklung unserer überseeischen Besitzungen mir möglich ist, wenn ein zielklares Wsrtschaftsprogramm Lurch die systematische Zusammenarbeit von sachkundigen und für den Kolonialdienst genügend geschulten Männern durchgeführt wird. Am Anfänge schien es auch, als sollte Bismarcks Hoffnung in Erfüllung gehen: es wehte ein freier, frischer Hauch hier wie drüben, man arbeitete an allen Stellen mit Passion, um auch das überseeische Deutschland in den Sattel zu heben, und unsere an den Ko-lonialgründungen beteiligten alten „Afrikaner" waren trotz aller Schwächen ganze Männer, die Kopf, Herz und Hand auf dem rechten Neck halten. So ging es mit Riesen- schritten vorwärts unter reger Anteilnahme des allgemeinen Volksintcresscs. Mer die junge Herrlichkeit dauerte nicht lange. Das freie Spicl freier Kräfte wurde bald geknebelt durch den lähmenden Einfluß der bureaukratischen Verwaltungsart, die sich, je länger, je unangenehmer in unseren Schutzgebieten breit gemacht hat. Nun ist es aber klar — und die Geschichte unserer Kolonien hat es leider allzu deutlich bewiesen — daß eine übertriebene behördliche Einmischung und Bevormundung durch den heiligen St. Poragraphus auf die Dauer von denen nicht vertragen wird, die im scharfen Existenzkämpfe stehen und als Träger der wirtschaftlichen Ausnützung unserer Ucbersee- gebiete schon an und für sich genug Schwierigkeiten zu über winden haben. Auf diese Weise ist viel gut« Arbeit in den Anfängen stecken geblieben oder ganz vernichtet worden: vor alle« aber hat die immer klarer hervortretende kolonial« Pedanterie und Schablone auf den Unternehmungsgeist der deutschen Geschäfts» und Kapitalwelt wie eine abschreckende Vogelscheuche gewirkt und zur sfolge gehabt, daß man hier nur sehr, sehr vorsichtig an eine aktive Beteiligung bei der Er schließung der Kolonien herangegangcn ist — und das, obwohl der Glaube an die günstigen Entwicklungsmöglichkeiten unserer Schutzgebiete in Handels- und Kanfmannskreisen immer mehr erstarkt. Wie haben doch die in Deutsch-Ostafrika anqesiedelten Buren zu Dr. Carl Peters gesagt, als er sie fragte, weswegen sie schon so bald nach Englisch-Ostafrika weiter zu ziehen ge dächte»? Sie meinten: „Die Deutschen regieren uns zu viel."... Nun stehen wir durchaus nicht etwa aus dem Standpunkte, daß daS Reich in seinen Kolonien zu der bekannten Nocht- wächterrolle verdammt werden und mir zusehen soll, was andere dort agier«»: im Gegenteil wünschten wir, daß die bchördliche Kolonialverwastung sich recht rege betätigen möge, aber fördernd »nt» nicht hindernd! Auch soll mit dem scharfen Urteil über die Mängel des Bureaukratismus nicht bestritten werden, daß manch tüchtiger Beamter und braver Offizier dort drüben Er sprießliches geleistet hat — ober daS muß klipp und klar aus gesprochen werden, daß daS bisherige Verwaltungssystem glänzend Fiasko gemacht hat und in den kolonialen Beamten- und OfsizierSkreisen viele Element« ein Unterkommen gefunden h»b«I». die ihrer Unfähigkeit und moralischen Unsicherheit wegen ungeheuren Schaden anrichtoten. Es bedarf also einer gründ- lichen Reform an Haupt und Gliedern, einer durchgreifenden Nenderung deS ganzen in den sachlichen Grundsätzen wie in de» Personalfragen bisher geübten Systems. Es ist did allerhöchste Zeit, daß es anders wird: schon haben wir «in reichliches Lehrgeld an Gut und Blut bezahlt. Erfreulicherweise scheint die Regierung jetzt Ernst zu machen und z« BiSmarckschen Anschauungen -urückzukehren. Nach dem Fürst Bülow schon neulich offiziös hat erkläre» lasten, daß fortab die kaufmännische Schulung undVotbilduntz aller Kolonial- beamten energisch in die Hand genommen und überhaupt der kauf männische Gesichtspunkt mehr berücksichtigt werden soll als früher, scheint man nun mit der Neubesetzung der Leitung derkolonialabteilung durch den Direktor der Darm städter Bank, Bernhard Dernburg, aller Welt zeigen zu wollen, daß den Worten die Taten folgen sollen. Dem in Aussicht ge nommenen neuen Kolonialdirektor geht «in glänzender Ruf als tatkräftiger Mann und begabter Organisator voraus, der Gutes «oa seiner bevorstehenden Amtstätigkeit erwarten läßt. Möge« gegen ihn vlS domo novn, in der kolonialen Praxis anch «och foviel kritisch« Einwendungen gemacht werden, einen Trost hat man jetzt schon: schlimmer ol« zuvor kann «S nicht «nt werden; denn die früheren Kolonialdirektoren bis zmn Prinzen tzohenloh« heraus, der ja nur eine kurze Gastrolle ge- geben hat, waren — offen und ehrlich gesagt — grobe Nieten und Nullen. Wa» in letzter Zeit über ihr« Amtsführung an t»tt»en charakteristischen Züge» bekannt geworden ist, würde schon zur Hälfte genügen, um über sie den Stab zu brechen. Hoffentlich ist mit Herrn Dernburg der richtige Mann an die richtige Stelle gesetzt worden. Leicht sind die Verhältnisse nicht, unter denen er sich in die neue Würde und Bürde einarbeiten muß. Vorläufig wir- wohl aus lange Zeit hin aus die Bürde überwiegen: der große Neinigungsprozeß ist noch immer in der Schwebe und, solange der alte Schutt nicht beseitigt ist, kann der Neubau unserer kolonialen Orga- nisation nicht vor sich gehet». IHerr Dernburg wird viel Kehrbesenarbeit leisten müssen, wozu er um so befähigter er scheint, als ihm nicht wie den meisten anderen hohen Herren die obligate „gewinnende Liebenswürdigkeit" als Lpitlivton vi-nnns nachgesagt wird. Er soll im Gegenteil ein harter, manchmal eigenwilliger Charakter sein, dem es — wenn es sein muß — aus Biegen oder Brechen nicht onkommt. Ob er in dem milden Klima Bülowscher Staatskunst gedeihen wird, ist eine andere Frage, deren Ernst noch verschärft wird, wenn man an den bestimmt zu erwartenden offenen und geheimen Widerstand denkt, den die erbangesessenen Gehcimräte in der Kolonialabteilung dem .Koofmich" entgegensetzen werden. Haben diese Herren mit ihrem Beamtenlatein auch «inen miserablen Schissbruch erlitten, so sind sie mit ihrem hoch- geschrobenen Standcsbswußtsein noch lange nicht am Ende. Darum kann man Herrn Dernburg nur zirrufen: „Nun rüste Dein Roß, reisige Maid!" Schade, wenn Herr Dern burg sich in diesem Kampfe nutzlos aufriebe, denn dazu ist er nicht erkorsn, sondern zur Durchführung ernster kolonialer Reformen und finanzieller Sanierung. Es wird sich aber bald zeigen, welchen Rückhalt er nach oben hin hat, ob er — vom Prinzen Hohenlohe bis zum Balikdircktor Dernburg führt ein weiter Weg — nur das Kind einer impulsiven Augenblicks stimmung ist, oder ob seine Berusung ein Dokument reif licher Ueberlegung darstellt. Dazu kommt, daß er sein ganzes Können niemals wird auswirken können, solange seine Stellung nicht selbständig genug ist. Als Direktor der Kolonialabteilung ist er nach ollen Seiten hin eingeengt und unselbständig: nur als Staatssekretär des nun schon so lange und heiß umstrittenen selbständigen Kolonialamtes könnte er wirklich durchgreifende und neue Gesichtspunkte kaufmännischer Art in die vom AssessoriSmuS und Militarismus schon längst überwucherte koloniale Verwaltung elnsühren. Es ist als wahrscheinlich anzimehinrn, daß Herr Dern burg sich weitgehende Garantien in dieser Richtung vor Annahme seines Amtes geben lassen wird.' Sonst würde es jedenfalls nicht verstanden werden, daß er seine jetzige einflußreiche und brillant dotierte Stellung verläßt, um sie gegen einen in jeder Hinsicht „verlorenen Posten" einzutauschen. Mit der Zeit der künstlich aufgebauschten Kolonialskandale und des maßlosen Klatsches von seiten der Zentrums- und Freisinnspresse, mit dieser planmäßigen Untergrabung der Kolonialfreudkgkeit unseres Volke- muß endlich einmal Schluß gemacht werden. Der Kritik sei genug, man gehe an die Arbeit I Der ehemalige Gouverneur von Deutich-Ostafrika, Herr v. Liebert, ein bedeutender Kenner der über seeischen Verhältnisse und unermüdlich ii» Dienste der kolonialen Sache publizistisch tätig, hat jüngst in einer Schrift über die Zukunft unserer Kolonien einen warme» Appell an das deutsche Volk ge richtet, an seinen Kolonien trotz mancher »Mißerfolge nicht zu ver zweifeln. Auch er tritt für den „regierenden Kaufmonn" tn den Kolonien rin, wobei natürlich unter „Kaufmann" alle erwerbs tätigen Kreise unserer Schutzgebiete zu verstehen sind. Zum Schluß stellt er für die Zukunft folgende Forderungen aus: 1. Der VerwaltungSapparat ist sowohl in Berlin wie in den Kolonien zu groß, zu kostspielig; das AbrechnungSwrsen ist um ein Jahrhundert hinter moderner Geschäftsgebarung znrück und trotz aller Vorschläge noch nicht reformiert. Ter Kalkulator be herrscht die Kolonien, statt des Kaufmanns und Ansiedlers. 2. Man entsende Beamte in fremde Kolonien und nach Kian- tschou, um dort Verwaltungsdienst zu studieren. Man revidiere die viel zu hohen Zolltarife und belebe dadurch Handel und Ver kehr. Die Militärausgaben sind auf daß Reichs-Militärbudget zu übernehmen. Die auf Ostafrika lastende unerhörte Jahrzabluiig von 600000 Mk. an die Dentsch-Ostafrikanische Gesellschaft ist cibznlösen. 3. Die Landkonzessionen müssen gepiüst und im Interesse der Kolonien eingeschränkt, dem »Nutzen des Landes dienstbar gemacht werden. 4. Der Eisenbahnbau ist überall durch Gewährung von ZinSgarantie. durch Ueberweisnng von Zöllen oder andere Regalien, durch Landabtietung zu fördern. 5. Hafen- rtnrichtungen (aber nicht Miniaturdocks wie in Dar-eS-Salaam), Kohlenstaltonen, Verteidigung-Maßnahmen sind erfocherltch. 6. Die BesiedlungSfrage, Arbeiterbeschaffung imtlde Zwangsarbeit», die Deportation (nach geeigneten Inseln) sind ernst in die Hand zu nehmen. 7. Man lasse endlich koloniale Unternehmungen mit 20 Mark-Aktien zn. Muß denn da» deutsche Volk mehr bevor mundet werden al» da» britische k . . . Diese Andeutungen werden auSrelchkn, um darzntun, welch eine Fülle bedeutsamer, grund legender Aufgaben der reformierten Kolonialbehörde harrt. Die Kolonien bedürfen etnerscit» Lnft. andererseits tatkräftiger Unter stützung durch vernünftige VenvaltungSgrundsätze. Wird ihnen dies beides zu teil, so werden sie sich schnell entwickeln und nicht mehr Sorgenkinder, sondern »Mittel zum Wohlstände des Mutter landes wevdon. Bis dahin wird noch manches Wasser zn Dal fließen, aber zähe Ausdauer und Geduld werden -unsere gule koloniale Sache trotz aller Hemmnisse ans Ziel bringen. Neueste Drahtmcldunue» vom 4. Seplbr. Koloninltvirrcn. Berlin. sPriv.-Tel.s Der K-a i > er -wird morgen den Erbprinzen zu Hohenlohe, . bisherigen Leiter des Kvlcmialamtes. empfangen. Der Prinz wird in- den nächsten Tagen zum Besuche -seiner S-chlviegerm-utier, der Herzogin-Witwe von -Sachsc-ii-Koburg und Gotha, in -Tegernsee erwartet. Seine Gemahlin >hat bereits heule mittag -Berlin verlass«». Berlin. (Pr'ivi-Tcl.j Heute erschien Erbprinz Hohenlohe kurze Zeit im Kolonialmnle, wo die Konferenzen über die Frage der LöOunig des T i P pe l s k i rch-Ver trages noch immer sortdaucrn. Berlin. (Priv.-De-l.I Wie das „Verl. lDagebl." von eingoiveihter Seite hört, ist der R iick t r i t t des Erbprin zen Hohenlohe -vonderLeitungderKo'Ivnialabtcil-ung kein ganz freiwilliger gewesen. In der Unterredung, die vor einigen Tagen der Reichskanzler mit dem Erbprinzen hatte, dürste -dem letzteren der Rücktritt -nabe-gelegt worden sein. -Wie die „Nat.-Ztg." aus sicherer Ouelle erfährt, -war «4 der Michs- -kanzler, der dem Kaiser den Vorschlag der Ernennung Dern- burgs machte, «vdaß die Initiative aus den Fürsten Bülow zurückgcsührt werden müsse, wahrend der Kaiser Dernburg bis her nicht kannte. AusstandSbeweannacn. Stettin. fPriv.-Tcl.) Mit dem Ausstande der Hafenarbeiter wird sich heute nachmittag das Einiaungs- amt des Gewerbegerichts beschäftigen. Die Verhandlungen dürsten langwierig werden, weil die Arbeitnehmer aus ihren neuen Forderungen bestehen, die Reeder dagegen diese grund sätzlich ablelmen wollen. Die aus anderen deutschen Häfen kommenden Frachtdampscr brachten olle genügende eigene Ar beitskräfte mit, so daß sofort mit der Löschung begonnen werden konnte. IBrüx. Priv.-Tcl.) Der Streik im nordwest böh mischen Braunkohle »gebiet nimmt bedrohliche For men an. Die Brüxer Belegschaft des Radetzkyschachtes ist heut« nicht eingefahren. Der Ausbruch des Generalstreiks steht be vor. Täglich kommt cs zn blutigen Zusammenstößen. Gestern wurden bei einer Delegiertenversammlung der Bergleute drei Delegierte durch Dolchstiche schwer verletzt. Zwei sozialdemo- kratiichc Redakteure wurden verhaftet. Die Delcgiertenver- sanrmliing beschloß, falls bis morgen Mittwoch die Forderungen der Arbeiter nicht erfüllt werden, die Proklamier»»« des Generalstreiks. London. Wriv.-Tcl.) Anläßlich des Ansstandes jüdischer Bäcker fanden gestern in Ostende - London große Ruhe - störungen statt. Die Gesellen zerstörten mehrere Bäckereien, woraus die Schutzleute mit Knüppeln eingriffen. Im Hand gemenge kamen mehrere gefährliche Verwundungen vor. Sieben Gesellen wurden verhaftet, zwei nach dem Krcmkenhause ge bracht. Die Wirren aus dem Balkan. K o n st a n t i >n op e l. (Priv.-Tel.) In dem Barken des 2. und 3. Armeekorps, 'deren Stabsguvrkiere in Ävrianopel und S-olo-mki stehen, sind 4 Divisionen und 64 Bataillone Ilaweh-Tvuppen tLandwchr 2. Aufgebot) cinberus-on, angeb lich, um an den Manövern teilzu.nchmcn. Konstam t i nop« l. (Priiv.-Del.) ükeber Medschid Pascha verlautet, derselbe habe zwei Missionen: er solle 1. über die Ursache der Haltumc, Bulgariens in letzter 'Zeit, sowie über die Zu'aminenküimtc des Fürsten Ferdinand mit König Eduard Recherchen anstellon und auf den Fürsten Ferdinand beruhigend chm;»wirken versuchen: 2. bade er -dm Auftrag, den seit Jahre» flüchtigen Adjutanten dlstnued Tischeladdin Pascha zu überwachem, der in Karlsbad weilt oder dort ei »-treffen soll und angeblich mit Jungtürken Zusammen künfte vereinbart hat. Zur Laae in Mustland. Petersbur g. Vorgestern brannte ans dem Marine. Schießplätze, infolge Selbstentzündung von rauchlosem Pulver ein chemisches Laboratorium nieder. Bei dein Brande kamen zwei Mann in den Flammen um: drei Mann erlitten schwere Verletzungen. Die von den Zeitungen ver breiteten Gerüchte über eine Explosion in den Pulverkellern, an der Revolutionäre beteiligt gewesen sein sollen, sind sallch. Riga. Das Kriegsgericht hat die Revision des Prozesses der Kainpsgonossenschaften abgeschlossen. 24 Angeklagte wurden zu Zwangsarbeit von 2 bis 15 Jahren verurteilt. Zwei grauen wurden freigeiprochen. London. (Priv.-Däl.) Ist öffentlicher Versammln-»« hielt gestern abend der englische Arbeilerfühvrr Hardie eine große Reoe zu gnnsten -der russischen Revolution, wo bei er scharfe Angriffe gegen den Zaren wie die Monarchie überhaupt richtete. London. (lPriv.-TÄ.) Einer englischen Tel-eara-phen- agemtur wtrd aus Odessa berichtet, daß gegen den General- «ouverneur von Nicolajew. Stupi-n, ein Attentat versnchk worden ist. das aber resultatlos verlief. Es wurden «ege» den Gouverneur mehrere RevolverschLsse a!bgi«Äfo». ohne « tressdn. Der Attentäter wurde verhaftet. ^ ^ ^ 6-chs > sch « Ord« n e^iekken: Der HofmvrschoN de« Prinzen Heinrich von Preußen, Vmo. admiral Freiherr v. «Seckendorfs das Großkre-uz dos UÄr«ÜS- ordens: der Haushofmeister Ginrmler und der Kammerdiener Fillinger, beide im Hofstaate des Prinzen Heinrich, da» «Lre- mem« Mrenz-exhen: der Fahrer Hartz, bei demselben Hofstaat«.