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Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. ^ingspreis: Vierteljährlich 30 Pf. — Anzeige« werden außer in der Geschäftsstelle (Reichenbrand, Nevoigtstraße 11) von Herrn Friseur W * Nabenstein entgegengenommen und die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum mit 15 Ps. berechnet. Schluß der Auzeigen-Annahme Frei» Vereinsinserate können nicht durch Fernsprecher aufgegeben werden. 36 1917 Sonnabend, den 8. September Königliche Kreishanptmannschaft. Chemnitz, am 11. Juli 1917. Rottluff, am 4. September 1917. Der Semeindeoorstand. Der Gemeindevorstand. Rottluff, am 4. September 1917. Der Gemeindevorstand. Neustadt, am 7. September 1917. anta^ nL^ Meri ¬ tt D',12. Kapitel. Stri ¬ en . 6,^, Nachstehende Verfügung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Reichenbrand, Siegmar und Neustadt, am 1. September 1917. Mit Ermächtigung des Königlichen Ministeriums des Innern wird der Höchstpreis für Voll- abweichend von der Verordnung vom 7. Mai 1917 — Sächsische Staatszeitung Nr. 108 vom Mai 1917 — wie folgt festgesetzt: . Beim Verkauf gut gekühlter und gereinigter Vollmilch ab Stall an Händler, die diese Milch mit Uchirr nach Lhemnitz und den Gemeinden Erfenschlag, Einsiedel, Harthau, Schönau, Neustadt, Siegmar, Menbrand und Ebersdorf einführen, darf der Höchstpreis 28 Pfennige das Liter, bei nicht besonders ^andelter Milch 26 Pfennige das Liter nicht übersteigen. . Die im Stadtbezirke und in den vorgenannten Gemeinden ansässigen Erzeuger dürfen für die im "adtbezirke und in diesen Gemeinden erzeugte Milch bei Abgabe an Händler 32 Pfennige fordern. angelegt wurden cinschl. bei Banken 8000 Mk. Die Gesamteinnahme betrug 21344 Mk. 98 Pfg., die Gesamtausgabe 16249 Mk. 92 Pfg. und der bare Kasscnbcstand am Schlüsse des Monats 8993 Mk. 45 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat August beziffert sich auf 37549 Mk. 90 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr nachm., Sonnabends von 8—3 Uhr durchgehend, geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3^°/» ver zinst und streng geheim behandelt. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 21862. W Professor Woltershausen und seine Gattin gehörten mit zu den Familien, die nicht nur aus Höflichkeit, sondern aus wirklichem Mitgefühl den beiden Familien v. Moser und v. Königsheim ihre innigste Teilnahme bei dem betroffenen großen Verlust bekundet hatten, denn schöne Stunden waren es gewesen, die sie in den guten, glanzvollen Zeiten im Hause des Geh. Regierungsrates miterlebt. Für die Frau Professorin war es die schöne Zett der Jugend gewesen, die unauslöschlich in ihrem Gedächtnis haften blieb und es waren aufrichtige Tränen des Mitgefühls gewesen, die sie weinte, als sie das tragische Ende des Geh. Regierungsrates erfuhr und ihr Gatte, der ja auch so gerne im Hause des Verstorbenen verkehrt, war nicht weniger erschüttert. Der Professor hatte der Beisetzung des Geh. Regierungs- !eber in Reichenbrand und von Herrn Kaufmann Emil Winter Freitags nachmittag 2 Uhr. — Fernsprecher Amt Siegmar 211. b.h dend^ g. uer^ ck )urE izunS' 4. K" :eden^ ind- Schvrnsteinreinigung. Die nächste Reinigung der Schornsteine wird in hiesiger Gemeinde in der Zeit vom 10. bis 1S. September d. I. erfolgen. Gemeindesteuer. Der am 1. September fällig gewesene diesjährige 3. Termin Gemeindesteuer ist bis zum 15. September d. I. an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Gegen Säumige mutz das mit Kosten verbundene Betreibungsversahren eingeleitet werden. rates beigewohnt und als er jetzt seiner Gattin den Verlau der Trauerfeierlichkeiten geschildert hatte, setzte er noch hinzu „Es ist gar nicht zu umgehen, Franziska, daß wir außerdem noch einen Kondolenzbesuch abstatten, wenn wir nicht gerade unhöflich erscheinen wollen." „Du errätst vollständig meine Gedanken, lieber Edgar, ich danke Dir für Deine Rücksichtnahme gegen meine Jugend freundin, mögen auch die letzten Jahre eine kleine Entfremdung zwischen uns verursacht haben, meine Gefühle für Adelheid sind dieselben geblieben. Dem Unglück kann nur Liebe und Hingebung Erleichterung bringen." Der Professor drückte seiner Gattin zustimmend die Hand. „Du hast sicher noch etwas auf dem Herzen, lieber Edgar. Ich kann es nicht gut ertragen, wenn Du Geheimnisse vor mir hast. Du weißt, ich ertrage das Schrecklichste lieber als Ungewißheit." „Wie scharf Du beobachtest, Franziska," fuhr der Professor fort. „Ich wollte Dich nicht gerne mit unverbürgten Gerüchten behelligen, zumal diese mehr den Kammerherrn als Deine Freundin betreffen. „Aber Edgar, zwischen Gatten gibt es doch keine Grenzen, Glück und Unglück trifft sie in gleicher Weise." „Du hast wohl recht, Franziska. Es ist recht bedauerlich, daß der Kammerherr so wenig sich beherrschen und seine Spielleidenschaft nicht unterdrücken kann. Man erzählt sich unter Eingeweihten wieder von sehr großen Spielverlusten und glaubt, er werde nun nach diesem Brande wenig von seinem Vermögen retten. Ja, ich hörte von einem Jugend freund, der in die Verhältnisse des Kammerherrn sehr ein geweiht ist, daß der Kammerherr sein ganzes Vermögen verloren und noch eine bedeutende Schuldenlast habe." „Unmöglich — Dein Gewährsmann wird sich irren oder ist gar nicht so eingehend in die Familienverhältnisse des Kammerherrn eingeweiht." „Das ist er nur zu gut, denn er ist ein sehr guter Bekannter des Kammerherrn. Herr v. Königsheim hat sich in seiner Bedrängnis schon an ihn um Hilfe gewandt. Die Verpflichtungen desselben mögen aber enorm sein, sodaß ihm kaum von einem einzelnen Freunde oder Bekannten geholfen werden kann." „Arme Freundin!" rief die Frau Professorin. „Wie unglücklich, wie grenzenlos verlassen muß sie sich jetzt im Hinblick auf die Vergangenheit und das seitherige glänzende Leben fühlen, wenn eine Aenderung hierin, eintreten müßte! Ich fürchte, sie wird diesen Schlag nicht ertragen, wenn sie in ärmliche Verhältnisse geraten sollte." Der Professor zuckte die Achseln. „Wenn sie Religion und Charakter besitzt, kann der Verlust des Vermögens ihr zum Heile und zur wahren Seelengenesung dienen," versetzte er. „Ein solcher Umschwung der Glücks kugel, mit der Frau von Königsheim wie mit einem Federball spielte, muß sie doch zu der Einsicht bringen, daß fortwährendes Jagen nach Zerstreuungen, nach weltlichem Glanz und Tand eitel ist und daß ein einziger verhängnisvoller Moment diesen ganzen Bau des Scheines Zusammenstürzen und in nichts verschwinden lassen kann!" „Du hast vollkommen recht, Edgar," entgegnete seine Gattin, „an mir aber ist es, die Freundin, wenn wirklich Ungemach über sie Hereinbrechen sollte, nicht zu verlassen und Du wirst mich darin unterstützen." „Ich errate Deine Gedanken und billige sie. „Begleitest Du mich, wenn ich morgen einen Besuch in die Villa der Frau v. Moser mache?" „Begleiten kann ich Dich nicht, selbst wenn Du eine -S K ler ei" uhwl" nstaS rmb<ü Pellis i, de>" ung^, ein Familien-Unterstützung. Die Auszahlung der Bezirksunterstützung an die Familien der zum Heeresdienst einberufenen Mannschaften für den Monat September 1917 soll ausnahmsweise bereits Freitag, den 14. September d. I. von vorm. 8—12 Uhr für die Markminhaber I—260 und nachm. 2—5 Uhr für die Markeninhaber 261 — Ende im hiesigen Rathaus und zwar genau der Martennummer nach erfolgen Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 6. September 1917. Wochenblatt für Reichenvmnd, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff Zwei Frauen von Bildung. Roman von E. Willkomm. Fortsetzung. Nachdruck verboten. „Ja, Neumann, es ist schrecklich," sagte der Kammer herr mit tonloser Stimme, als er das Blatt vollständig zu Ende gelesen hatte und es auf den Tisch legte. „Soviel Unglück in einer Nacht." Mit Hilfe des Hausmeisters kleidete sich der Kammerherr um. Die Festkleidung von gestern hatte freilich viel von ihrer Eleganz eingebüßt, aber Herr v. Königsheim achtete jetzt nicht darauf. Tiefe Stille herrschte in dem ganzen Hause, als er gleich darauf die Wohnung des Hausmeisters verließ und mit unsicheren Schritten die mit Teppichen belegte Treppe empor stieg. Er kam sich fast wie ein Verbrecher vor, der auf heimlichen Wegen in ein fremdes Haus eindrang, trotzdem er doch hier nicht fremd war und schon so manche schöne Stunde hier verlebt hatte. Er bangte vor dem Augenblick, wo er seiner Gattin offenbaren mußte, daß eine vollständige Aenderung in ihrer seitherigen Lebenshaltung eintreten müsse. Zum ersten Male seit ihrer Verheiratung kam ihm zum vollen Bewußtsein, daß er in der ersten Zeit die Ehe mehr als eine angenehme Abwechselung betrachtet und er sich nicht einmal die Mühe genommen hatte, die ihm unzertrennlich verbundene Lebens gefährtin näher auf ihren Charakter und Gesinnung zu prüfen. Adelheid v. Moser, die glänzende Gesellschaftsdame, die Tochter hochangesehener adeliger Eltern und reiche Erbin hatte er in ihr gesehen, gesucht — und gefunden. Würde sie jetzt auch gewillt sein, das Leben zu ertragen, wo eine weniger festreiche Zeit begann? Bisher hatte er ihr jeden Wunsch erfüllt, weil er zu schwach war, ihr einen solchen abzuschlagen. Ein Lächeln auf ihrem Antlitz dünkte ihm früher der Sonnenschein des Lebens, aber nun durch seine eigene Schuld sich die Schattenseiten zeigten, fand er nicht den Mut, ihr dies zu gestehen.^ Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. . Am 14. Sonntag n. Trin., den 9. September, Vorm. Vs9 Uhr ^edigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Oehler (letzte Predigt). Dienstag Abend 8 Uhr Iungftaumverein. » Mittwoch Abend 8 Uhr Kriegsbetstunde mit Abendmahlsfeier: "arrer Rein. Amtswoche: Derselbe. Parochie Rabenstein. Am 14. Sonntag n. Trin., 9. September, Vorm. 9 Uhr Predigt Beichte und heil. Abendmahl: Pfarrer Kirbach. Vorm, ^11 Uhr Kindergottesdienst: Derselbe. Abends 8 Uhr Versammlung des ev. Iünglingsvereins. . Mittwoch, 12. September, Abends 8 Uhr Versammlung des " Zungfrauenvereins. Freitag, 14. September, Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pfarrer Mach. V Wochenamt: Derselbe. 1 Rabenstein, 3. September. Am letzten Sonntage hielt zum Hilfsgeistlichen der Parochie Rabenstein-Rottluff Kannte Kandidat der Theologie Herr Arthur Leidhold N Zittau seine Antrittspredigt in hiesiger Kirche. Herr Farrer Kirbach stellte den jungen Geistlichen der Gemeinde Nr und begrüßte ihn nach Verlesung des Lebenslaufs auf ^und von Josua 1, 9^. Darnach predigte der sein neues M Antretende über Phil. 4, 13: Ich vermag alles durch der mich mächtig macht, Christus, das Schriftwort Mzeichnend als ein Bekenntnis der Demut, wie der Lebens- Ädigkeit. Herr Hilfsgeistlicher Leidhold ist am 13. Februar M5 in Zittau geboren und studierte nach Ablegung der Meprüfung auf dem Gymnasium daselbst Theologie in Ebingen, Berlin und Leipzig; hier legte er im vergangenen Dünner seine theologische Kandidatenprüfung ab. Möge Amtieren für die Kirchgemeinde von Segen sein! - Rabenstein. Am 28. August wurde für die Amts- Nuptmannschaft Chemnitz ein Verein „Jugenddank" ins ^ben gerufen. Mitglieder dieses Vereins sind alle Schulen alle Jugendpflegeausschüsse des Bezirks. Der Verein besonders die Aufgabe, für das Wohl der Kriegerwaisen L sorgen. Die Mittel hierzu sollen in erster Linie durch Missliche Aufführungen Jugendlicher beschafft werden. In unserem Orte findet die erste dieser Veranstaltungen Mi 16. September im Löwen statt. DieAbendnähschulc, Messung des hiesigen Ausschusses für Jugendpflege, wird Mei Theaterstücke bieten. Das eine hat ein geschichtliches Migms aus der Schlacht bei Lennewitz (1813) zum Mittel- ^nkte. Das andere Stück verherrlicht in edler Form und Mache den Segen der Arbeit. Die Aufführung wird am 30. September im Adler Mderholt. Der Ortsausschuß bittet, die Mühen unserer jugendlichen Schauspieler durch recht zahlreichen Besuch anzuerkennen. N hofft mit den Darstellern, daß es ihm trotz der erheblichen ^sgaben möglich sein wird, eine große Summe als Rein- Minn an den „Jugenddank" abführen zu können. ^Näheres enthält umstehende Bekanntmachung. » Reichenbrand. Bei der hiesigen Gemeindesparkaffe erfolgten im >Mst d. I. 125 Einzahlungen im Betrage von 25327 Mark 64 Pfg., Rückzahlungen im Betrage von 10728 Mk. 81 Pfg. Die Gesamt- >°hme betrug 30780 Mk. 58 Pfg., die Gesamtausgabe 28118 Mk. Vf. und der bare Kassenbestand am Schluffe des Monats 2661 Mk. ^.Vfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat August beziffert sich 58899 Mk. 37 Pfg. z. Rabenstein. Bel der hiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im Nnat August 1917 141 Einzahlungen im Betrage von 20981 Mk- geleistet; dagegen erfolgten 94 Rückzahlungen im Betrage von ^9 M 92 Pfg. Eröffnet wurden 12 neue Konten. Zinsbar Siegmar. Reichsunterstützung. Die nächste Auszahlung der Reichsunterstützung erfolgt diesmal bereits Freitag, den 14. September 1917, vorm. 8—l/z10 Uhr. Siegmar, 7. September 1917. Der Gemeindevorstand. Neustadt. . Die Gemeindeverwaltung (einschl. Standesamt und Sparkasse) bleibt Montag, den 10. Sep> ^bber 1917 geschlossen.