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Intelligenz-Blatt. sche v Sei sen, essen! schreien die Kinder, indem sie sich Dor lgen, und der Päpa nk: N r das r V NdkN Legt, Sonnabends, den 14. Julius 1827. der V ande I inig, ,as. vo« Heil ann. >chen ung. M. k >hlr. V von Zeid. Endlich macht die blasse Frau die Thure auf, schreit herein: «Zum Speisen!» und schlagt die Thure gleich wieder unsanft hinter sich Ein Bild aus dem Leben gegriffen. Von Castelli. (Beschluß.) uns hmausdrangm placirt mich am T zehrt. § Sie müssen schon mit unsrer magern Kost vorlieb nehmen » , spricht die Frau zu wir, indem sie mir den Solitair vorlegt, welcher auf dem Gemüse in Gestalt einer Bratwurst lag, § ich Habe nicht gewußt , daß wir einen Gast haben, denn mein Mann spielt mir immer solche Strei che. » Ich wurde roth bis Hinter die Ohrem — «Ei was >, sagte der Mann, «bei einem guten Freund nimmt man es nicht so genau, Herr C. wird mit einem freundlichen Gesichre und Haus mannskost vorlieb nehmen.» Die Frau warf ihm einen grimmigen Blick zu. Das hausmannMsttiche Diener bestand aus ei ner magern, aber durch Saffran sehr stark gefärb ten Suppe, einigen Radieschen und einem Stück chen Butter, welches so klein war, daß die Kin der immer vergebens um Butterbrod schrieen; dann folgte Rindfleisch, bei dem meine Augen vergebens ein Stückchen Fett suchten, hierauf erschien auf- gewarmtes Sauerkraut mit jener allereinzigsten Bratwurst, und endlich noch eine Schüssel , in welcher ich nichts als Sauce gewahr wurde. «Das ist Hühnerfricassee >, sagte mein liebenswürdiger Gastfreund, «das bereitet mein Weibchen cornnre U kaut.» Ich war recht froh zu vernehmen/was ich denn eigentlich esse, denn ich fand in dem Meere von Sauce nichts als einige Hühnerfüße. Mein Freund lud mich oft zum Trinken ein, ver sichernd, der Wein sey zwar nicht stark, aber echt und ganz unschädlich , welche letztere Eigen schaft dieses gutmüthigen Rebensafts ich ihm aufs linge, mich versichernd, daß sie mir während des Speisens tausend Spaß machen würden. Ein großer Pudel kratzt gleich mit den Füßen an mir, mn von mir etwas zu erhalten, und ein Staar hüpft auf dem Tische herum; die Frau überreicht mir eine weiße Serviette, indem die übrigen noch Kennzeichen früheren Gebrauchs an sich tragen. Mamma servirt die Suppe, sie ist zu wenig ge salzen. Papa bemerkt dieß mit der artigen An merkung: «Meine Zulie ist gar nicht schlimm, darum salzt sie so wenig.» Da muß denn Frau Julie selbst vom Tische aufstehen, um Salz zu holen, welches beim Tischdecken vergessen worden ist. Sie entschuldigt sich, daß ihr Stubenmäd chen eben heute zu ihrer kranken Mutter gerufen worden sey, aber Karl ruft lachend: «die Mamma lügt, wir haben gar kein Stubenmädchen!» Da bekommt er mit dem Löffel einen Klapps auf die Finger, fängt an zu heulen, und wird erst dann wieder still, als ihm Mamma ein Stück Zucker werk herbeiholt, welches er statt der Suppe ver zu. «Es-