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Adorker Wochenblatt. Mittheilungen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Siebenter Jahrgang. Hrii« für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 21 Ncugroschen, bei Beziehung de« Blatte« durch Botengelegenheii 1S Ncugroschen. 42. Erscheint jede Mittwoche. 19. OKt. 1842. Bekanntmachung. Wohl nicht ohne Grund ist hin und wieder über Bevortheilung der Mahlgäste in Mühlen geklagt worden, so daß die Stande am vergangenen Landtage auf Einschärfung der hiergegen bestehenden Gesetze angetragen haben. Die Strafgesetze reichen jedoch, wie dem Justizministerium durch mehrere Beispiele be kannt worden, aus, sobald nur die Betrügereien zur Untersuchung wirklich angezeigt worden und es der Behörde gelingt, die Thater zu überführen. Noch neuerlich lag dem unterzeichneten Ministerium ein Fall vor, daß ein Mühlknappe wegen solcher Verbrechen, wodurch allerdings den Mahlgästen nach und nach ei. ne bedeutende Quantität Mahlgut entwendet worden war, sogar mit Zwei Jahren Sechs Monaten ArbeitShansstrafe belegt worden ist. Im Sinne jenes Antrags findet Man sich veranlaßt, diese erfolgte Bestrafung zum warnenden Bei spiel hiermit öffentlich bekannt zu machen. Dresden, den 29. Septbr. 1842. Ministerium -er Justiz, von Könnerttz. Hausmann. Die betreffenden Obrigkeiten haben dafür zu sorgen, daß vorstehende Bekanntmachung in den inner halb ihrer Verwaltungsbezirke hcrauskommenden Lokalblättern baldigst abgedruckt wird. Zwickau, den 8. Oktober 1842. Königliche Kreis-Direktion. C. C. Freiherr von Künßberg. Noch einmal — von der Wahl des Abge ordneten im bäuerlichen Wahlbezirk. Wenn der Herr R. von S. auf L. bei Gelegen heit der Wahl eines Abgeordneten für den 'X.VII. bäuerlichen Wahlbezirk, auf dem Tannenhause bei Schöneck sich solche sonderbare Dinge erlaubt hat, wie solche in wo. 37.,dieser Blätter angegeben sind, so müssen diese, obschon das Stübchen, in welchem zene Wahlhandlung Statt fand, so klein war, daß die 58 Man», die dazu an jenem Hage versammelt wa ren, nicht überflüßigen Naum hätten, doch so unbe merkt vvrgegangen sein, daß sie nicht blos dem Herrn Wablkommissar, sondern auch uns obcrcrzgebirg'schen Wählern entgangen sind. Denn hätten wir etwas sormwidrigcs der Art bemerkt, wie es gerügt ist, so wäre es von uns ganz sicher nicht geduldet worden; wie es auch einer von uns nicht zugab, daß die ab solute Stimmenmehrheit, die der Herr Wahlkommissar vor der ersten Abstimmung mit 23 Stimmen festset zen wollte, angenommen, sondern aus der Zahl der anwesenden Wähler auf 27 bestimmt wurde. Eben so wurde, als bei der zweiten Abstimmung, wo der Wür fel auf Neudels Seite fiel und noch ein Stimmzettel fehlte, von demselben Wähler geradezu die Urne revi- dirt, aus welcher der bemerkte Zettel dann auch noch hervorgieng! — Dagegen ist uns gebirgischcn Wählern, dxnen doch, die mannigfachen sonderbaren Gebärden und Bemü hungen einiger Wahlmänner, die sich bemerklich zu machen suchten, um gewählt zu werden, W Gelegen heit jener Wahl nicht entgangen sind, cswas form widriges, wie cs in wo. 37. dieser Blätter erzählt wird, nicht ausgefallen; wenigstens wurde es uns, die wir deshalb bei mehren Umfrage hielten, versichert; und doch saß Herr R. v. v. bei dieser Wahlhand, lung ganz in unserer Nähe. Wäre cs aber dennoch geschehen und somit unserer Aufmerksamkeit entgangen,' dann müßte es auf eine