Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger r Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsdezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällt«. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vormittags lv Uhr aufzugeben. Verlag- Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Försters Erbe». Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, Unterhaltungsteil Spor, u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. D. A. II.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr.2 u. Adolf-Hitler-Str. 1. Fernruf u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr.^5 Diele Zeitung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpf„,bei Lieferung frei Haus 50 Nm- Postbezug monatlich 2.00 NM. Im Falle Höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. - Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder. Holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhälilich). Bei Konkurs 88. Jahrgang Dienstag, den 17. März 1836 Prüfung der deutschen Antwort Völkerbundsratsfitzung aus Dienstagnachmiltag verschoben Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates, die am Montagnachmittag im St. James-Palast in London stattfin den sollte, ist auf Dienstagnachmittag verschoben worden. Am Montagnachmittag unterhielt sich der Völkerbundsrat in einer Geheimfitzung über den in seine Zuständigkeit fallenden Teil der deutschen Antwort, nämlich das deutsche Verlangen nach gleichberechtigter Teilnahme an allen Beratungen und Entscheidungen. Wie man hört, bestehen in diesem Punkte keinerlei Schwierigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten un ter den Mächten. Die große politische Frage des Augenblicks ist dagegen die Stellungnahme der Mächte zu dem deutschen Wunsch nach alsbaldiger Aufnahme von Erörterungen über die Vor schläge der Denkschrift vom 7. März, hierüber beriet am Montag das britische Kabinett, das sich dann mit den an deren Locarno-Partnern in Verbindung setzte, um auf Grund dieser Aussprache den Meinungsaustausch mit der deutschen Regierung fortzusehen. Während die Londoner Presse ganz allgemein bei ihrer ruhigen und durch Zurückhaltung gekennzeichneten Hal tung bleibt, kommt in derPariser Presse eine erstaunliche Verständnislosigkeit für den in der deutschen Antwortnote vertretenen Standpunkt zum Ausdruck. Dis erste deutsche Vorbedingung, die Forderung der Gleichberechtigung für den etwaigen deutschen Vertreter, wollen sie mehr oder weniger gelten lassen, dagegen stellen sie sich in der Ablehnung der zweiten Forderung, nach sofortiger (im deutschen Text heißt es „alsbald", D. Red.) Aussprache über die deutschen Vor schläge in ihrer Gesamtheit, völlig hinter Außenminister Flandin, der das rundweg abgelehnt habe. Am schärfsten stndet diese Einstellung ihren Ausdruck in der Fassung „Keine Verhandlung unter dem Druck der vollendeten Tatsache und bevor nicht „wiedergutgemacht" ist". Ein bedauerliches Mißverständnis Ueber eine falsche Auslegung der deutschen Antwort auf die Einladung nach London macht „Daily Herald" folgende aufschlußreiche Ausführungen:' Wir möchten die Aufmerksamkeit darauf lenken, daß anscheinend die deutsche Antwort etwas falsch gelesen oder etwas falsch verstanden worden ist. Bei einem sorgfältigen Studium des Wortlautes ist zu sehen, daß Hitler nicht vom Völkerbundsrat verlangt, daß er seine Vorschläge zu der gleichen Zeit erörtert, zu der er die Rheinlandfrage behan delt. Er verlangt tatsächlich überhaupt nicht, daß der Völker bundsrat die Vorschläge erörtern soll. Er verlangt eine Ver sicherung, daß, wenn Deutschland am Völkerbundsrat teil- nimmt, die betroffenen Mächte „über seine Vorschläge ver handeln". In der offiziellen englischen Uebersetzung heißt es, rr verlangt, daß diese Verhandlung sofort beginnen soll. Das ist ein Irrtum. Im deutschen Text heißt das Wort „als - b a l d", d. h. so bald als möglich. Der Unterschied mag nicht groß sein, aber er ist wesentlich. Zwei Kragen Ueber die nichtöffentliche Sitzung des Völkerbundsrates wird folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Ler Rat hat unter dem Vorsitz des australischen De legierten Bruce die Prüfung der Mitteilungen der franzö sischen und der belgischen Regierung über den Locarno-Ver- traa wieder ausgenommen. Der Vorsitzende erinnerte dar- bn. daß der Rat den Generalsekretär ermächtigt habe, an die deutsche Regierung ein Telegramm Uber ihre Teilnahme an der Erörterung der Mitteilungen der französischen und der belgischen Regierung durch den Rat zu richten. Er verlas das Telegramm des Generalsekretärs sowie die von der deutschen Regierung eingegangene Antwort. Der Vor sitzende schlug vor, daß der Rat, ehe er zu einer öffentlichen Sitzung übergehe, eine Prüfung der deutschen Antwort vor nehme, die zwei Fragen aufwerfe: 1. Diejenige -er Behandlung Deutschlands auf gleichem Fuß mit den Ratsmitgliedern. 2. Die die Locarno-Wächte angehende Frage: Wird man sofort oder zu einem sehr nahen Zeitpunkt mit der Prüfung der in der Rede Hillers aufgeworfenen Fragen beginnen? Der Rat beschloß, die Antwort der deutschen Regierung sofort in geheimer Sitzung zu prüfen." Der Böllerbundsrat antwortet Das Telegramm, das der Generalsekretär auf Anwei sung des Völkerbundsrates an die deutsche Regierung sandte, hat folgenden Wortlaut: „Ich habe die Ehre, Eurer Exellenz die Antwort des Völkerbundsrates auf Ihr Telegramm vom 15. März mit zuteilen. Deutschland wird an der Prüfung der durch die französische und belgische Regierung unterbreiteten Frage unter den gleichen Bedingungen teilnehmen wie die Vertreter der übrigen Garantiemachte, deren Stellung unter den Vertrag dieselbe ist wie die Deutschlands, das heißt, mit dem vollen Recht der Aussprache, wobei die Stimmen der drei Mächte bei der Errechnung der Ein mütigkeit nicht gezählt werden. Hinsichtlich der zweiten Frage ist es nicht Sache des Rates, der deutschen Regierung die Versicherung zu geben die sie wünscht." Die öffenlUche Sitzung Der Völkerbundsrat trat am Montagabend zu einer kurzen öffentlichen Sitzung zusammen, um zu der deutschen Antwort auf seine am Sonnabend ergangene Einladung Stellung zu nehmen. Vor der Behandlung dieses Punktes erhielt jedoch der französische Außenminister Flandin das Wort, um inr- Namen der französischen und der belgischen Regierung einen gemeinsamen Entschließungsentwurf vorzulegen, der lautet: „Auf Antrag der französischen und der belgischen Regierung stellt der Rat fest, daß Deutschland einen Verstoß gegen Ar- tikel 43 des Versailler Vertrages begangen hat, in dem es am 7. März Truppen in die entmilitarisierte Zone, wie sie im Artikel 41 des Versailler Vertrages und des Locarno- Vertrages bezeichnet ist, einrücken ließ und dort unterbrachte. Der Generalsekretär wird aufgefordert, sofort die Unter zeichner des genannten Vertrages über den Beschluß des Rates in Kenntnis zu setzen." Der Ratspräsident erklärte hierzu, daß der Rat im Augenblick zweifellos nicht in eine Erörterung über diesen Entschließungsentwurf eintreten wolle. Eine Vertagung der Aussprache sei besonders notwendig angesichts der Er örterungen in der Geheimsitzung des Völkerbundes. Das Ergebnis dieser Aussprache und der Prüfung der deutschen Antwort sei es, daß der Generalsekretär ein Telegramm an die deutsche Regierung gesandt habe, worin erstens erklärt werde, daß sie an der Prüfung der durch die französische und belgische Regierung aufgeworfenen Frage unter den gleichen Bedingungen teilnehmen werde wie die in gleicher Rechtsstellung befindlichen Mächte. Was den zweiten Punkt betreffe (Prüfung der deutschen Vorschläge), so sei es nicht Sache des Rates, die von Deutschland verlangten Zusiche rungen zu geben. Die nächste öffentliche Sitzung wurde auf Donnerstag 15.30 Uhr anberaumt. Flandin in Paris zurückerwartet In gut unterrichteten politischen Kreisen rechnet man mit der Rückkehr des französischen Außenministers für Mitt wochabend. Die anderen Mitglieder der französischen Abord nung werden in London bleiben. Unter diesen Umständen hält man es nicht für ausge schlossen, daß die Regierung in der Donnerstagsitznng der; Kammer eine Erklärung über den augenblicklichen Stand der Lonboner Besprechungen abgibt. Wieder in der Westmark Der Führer in Frankfurt a. M. Zum zweiten Male in diesem Wahlkampf sprach der Führer in der wieder freien Westmark, und zwar in der alten Kaiserstadt am Main, Frankfurt, die dem Führer unendlich viel verdankt. In Frankfurt am Main war es, wo der Führer am 23. September 1933 Tausenden bis dahin vom Elend der Arbeitslosigkeit umfangenen Volksgenossen jenes „Fanget anl" zurief, das der Ausgangspunkt war für das gewaltige Werk der Reichsautobahnen, das noch in Jahrhunderten Zeugnis ablegen wird von der schöpferischen Tatkraft und dem Weitblick Adolf Hitlers. In Frankfurt am Main war es auch, wo der Führer 114 Jahre später, am 19. Mai 1935, das Startband der ersten Strecke des deutschen Reichsautobahnnetzes zerriß und damit der staunenden Welt zeigte, daß seine große Idee Tatsache geworden ist. Frank furt am Main, das unter der marxistisch-jüdischen Herrschaft eine Hochburg artfremden Lebens war, ist durch Adolf Hitler wieder eine deutsche Stadt aeworden. die mit Stolz den vom Führer verliehenen Ehrennamen „S t a d t d e s d e'u t s ch en Handwerks" trägt. Neben der Reichsautobahn wird der ^.^Eehen begriffene größte Flugplatz Deutschlands als Ausgangspunkt des Weltluftschiffoer. kehrs Frankfurt und dem ganzen Rhein-Main-Gebiet das geben. Im hessischen Ried ist auch das erste deutsche Erbhofdorf erstanden. All das, was die nationalsozialistische Bauernpolrtlk erstrebt, ist in dem Erbhofdorf Ried - r o d e verwirklicht. Riesige Flächen unfruchtbaren Sumpf- gebietes sind hier der deutschen Volkswirtschaft erschlossen worden. Die Frankfurter Bevölkerung weiß, daß sie dies alles dem Mann zu verdanken hat, der Deutschland aus tiefer Nacht emporgerissen hat, Adolf Hitler. Amtlicher Le« Seite 4