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G-" MchM-MWlM TharM UaW, SiMlehn und die Umgegenden No. 108 Dienstag, den 14. September 18S7 Bekanntmachung Die Benutzung der beiden angebrachten zur Anbringung von Reklameplakaten ist Jedermann unentgeltlich gestattet. * r- mrtzbräuchliche Benutzung oder Beschädigung der Tafeln wird unweigerlich mit Hast event. nach 8 304 des Straf-Gesetz-Buchs mit Ge, sangnih bis zu dre, Jahren bestraft. Wilsdruff, 43. September 1897. geschlossen. Wilsdruff, am 13. September 1897. Das Kaiser paar kehrte am Sonnabend Nachmittag von seinem Besuche bei den großherzoglich hessischen Herr schaften auf Schloß Wolfsgarten nochmals nach Hom burg zurück. Die Theilnahme Kaiser Wilhelms an den Kaiser- manövern in Ungarn entbehrt nicht einer gewissen politischen Bedeutung. Soeben hat der erlauchte Monarch die großen Manöver im eigenen Lande, bei Homburg, abgehalten, bei denen der König von Italien sein vor nehmster Gast war. Nunmehr weilt Kaiser Wilhelm seinerseits als Manövergast beim Kaiser von Oesterreich, womit das deutsch-österreichische Bündnißverhältniß ebenso neu bekräftigt wird, wie die intimen deutsch-italienischen Beziehungen durch den Manöoerbesuch König Humberts in Homburg ihre abermalige Besiegelung erfuhren. Kaiser Wilhelm wird nach den Manövern bei Totis der Jagd gast des Erzherzogs Friedrich sein, um dann am 20. und 21. September Aufenthalt in der ungarischen Hauptstadt zu nehmen, wo nian bereits die glänzendsten Vorbereitungen zum Empfang des erlauchten deutschen Gastes getroffen hat. Der Kaiser Franz Josef langte mit großem Gefolge schon am Nacknnittag des 10. September in Totis an, wo er im Schlosse des Grafen Franz Esterhazh Quartier nahm. München, 11. September. Gestern versuchte hier ein Kaufmann, die Fran seines Bruders zu erschießen. Er verletzte sie schwer und tödtete sich dann selbst durch einen Schuß. Die Berichte über Eisenbahnunfälle in Deutschland scheinen leider eine stehende Zeitungsrubrik werden zu wollen. In vergangener Woche haben sich wiederum mehrere solcher Unglücksfälle ereignet, deren Schauplätze die Stationen Freienwalde, Roßlau und Birkenfelde, sowie die Eisenbahn- Strecken Rittershausen-Ronsdorf und Urbach-Kalk bei Köln waren. Besonders schwer war der Eisenbahnunfall auf letzterer Strecke, der durch Zusammenstoß eines Personenzuges mit einem Güterzuge herbeigeführt wurde, denn zwei Personen — Fahrbeamte fanden hierbei den Tod, während viele andere Personen verletzt wurden, zum Theil erheblich; der angerichtete Materialschaden ist sehr beträchtlich. Abermals geht ein wahrer Sturm des Unwillens durch die Tagespresse anläßlich der erst jüngst wieder in Deutschland vorgekommenen verschiedenen Eisenbahn- nnfälle. Dem gegenüber suchen die Berliner Regierungs blätter den Eindruck dieser fortgesetzten Zugs-Zusammen stöße und -Entgleisungen in der öffentlichen Meinung Deutschlands möglichst abzuschwächen. Z. B. weist die „Berl. Korresp."' die Behauptung, daß die Zahl der im Der Stadtrath Brgmstr. Bursian. Der Stadtgemeinderath — Bursian, Bgmstr. Bekanntmachung. Die mittels Aufrufes vom 6. v. M. veranstalteten Sammlungen für die Wasserbeschädigten werden mit dem 15. ds. Mts. geschlossen, da alsdann die einge gangenen Unterstützungsqelder an das Landeshilfskomitee abzuliesern sind. Wir sprechen allen Gebern hiermit unseren herzlichsten Dank aus und richten an Diejenigen, welche sich etwa noch an dem Liebeswerke betheiligen wollen, das Er suchen, ihre Gaben bis zu vorgedachtem Zeitpunkte an die betr. Sammelstelle abzuführen. Meißen am 8. September 1897. Der geschäftsführende Ausschuß zur Veranstaltung einer Sammlung im Bezirksverbande Meißen zu Gunsten der Ueberschwemmten. von Schroeter. Bekanntmachung. Wegen Reinigung ist die Stadtkämmerei und Sparkassen-Expedition Mittwoch, de« 1S. d. M Tagesgeschichtc. Der glänzende Kreis hochfürstlicher Persönlichkeiten, welcher anläßlich der deutschen Kaisermanöver fast eine Woche lang in dem schönen Taunusbade Homburgv. d. H. vereinigt war, hat sich säst unmittelbar nach Beendigung dieser großen Truppenübungen wieder aufgelöst. Nachdem am Freitag Mittag die Kaisermanöver bei Ober-Erlenbach in interessantester Weise zum Abschluß gelangt waren — nach dem ursprünglichen Manöverprogramm hätte aller dings schon der 9. September eigentlich den Schlußtag der Homburger Manövertage bilden sollen — erfolgte im Laufe des Freitag Nachmittag und Abend die Abreise der bis dahin bei den kaiserlichen Majestäten versammelt gewesenen Fürstlichkeiten. Zuerst reisten der König und die Königin von Italien aus Homburg ab, später folgten die Kaiserin Friedrich, der Prinz-Regent Luitpold und die bayerischen Prinzen, Großfürst Nikolaus von Rußland und zuletzt König Albert von Sachsen nach. Bor der Abreise der hohen Manövergäste des Kaisers hatte noch ein größeres Diner beim Kaiserpaare im Kurhause statt gefunden. Im Verlaufe der Tafel tauschten Kaiser Wilhelm und König Humbert nochmals Worte der innigsten Freund schaft und hohen Verehrung aus. Der Trinkspruch des Königs von Italien galt dem ruhmvollen deutschen Heere uud der Kaiser brachte ein dreifaches Hurrah auf die „tapfere italienische Armee" aus. Die ans dem Bahnhofe stattgefundene Verabschiedung zwischen den italienischen Majestäten und unserem Kaiserpaare trug einen ungemein herzlichen Charakter. Kaiser Wilhelm hat seiner Genugthuung über den Verlaus der Kaisermanöver u. A. dadurch besonderen Aus druck verliehen, daß er den Generalstabschef Grafen Schliefen, sowie den kommandirenden Generälen Graf Häseler und von Wittich den Schwarzen Adlerorden verlieh. Weiter ernannte der Kaiser den Prinzen Ludwig von Bayern zum Chef des 3. schlesischen Dragoner-Regiments Nr. 15 und den Herzog Karl Theodor in Bayern zum Chef des Dragoner-Regiments Manteuffel (rheinisches Nr. 5). Im Laufe des 9. September hatte der Kaiser den italienischen Minister des Auswärtigen Marquis Visconti Venosto in besonderer Audienz empfangen und demselben danu am nächsten Tage sein Bildniß übersendet. Das italienische Königspaar richtete vor seiner Abreise ein Schreiben an den Bürgermeister Dr. Tettenborn, in welchem die Majestäten für den Ihnen in Homburg berei teten Empfang warmen Dank sagen, und welchem die Summe von 5000 Francs für die Armen Hombnrgs beigcfügt war. Imlsölnll für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. äußeren Betriebsdienste beschäftigten Eisenbahnbeamten zu knapp, ihre tägliche Dienstdauer aber zu ausgedehnt sei, als unbegründet zurück und versichert, bei jedem Eisenbahn- Unfall würden sofort Untersuchungen über die Dienst- und die Ruhezeit der betheiligtenBeamten angestellt und deren Ergebnisse dem preußischen Eisenbahnminister wie dem Reichs-Eisenbahnamte übermittelt. Ferner hebt das offiziöse Blatt hervor, daß durch die Untersuchungen bei den Eisen bahnunfällen der letzten Zeit, die auf eine Pflichtversäum- niß der Bediensteten zurückgeführt werden könnten, sestge- stellt worden sei, daß die betreffenden Beamten nach einer acht- bis achtzehnstündigen Ruhe zur Zeit des Unfalles sich entschieden nicht länger als vier Stunden im Dienst befunden hätten. Schließlich erklärt die „B. K.", die neuerdings vom Eisenbahnminister Thielen eingesetzte be sondere Kommission werde auch die Diensteintheilung und die Dienstdauer der Beamten des äußeren Dienstes ein gehend prüfen. Und trotzdem nehmen die Unfälle auf den deutschen Bahnen ihren Fortgang, wie solche z. B. erst in letzter Woche wieder füns oder sechs ereignet haben? In den Regierungskreisen von Konstantinopel giebt sich Verstimmung gegen Deutschland kund. Dasselbe wird von türkischer Seite beschuldigt, durch seine Forderung, daß bei den Bemühungen, eine Bürgschaft sür die griechische Kriegsentschädigungsanleihe zu schaffen, die Interessen und Rechte der älteren Staatsgläubiaer Griechenlands nicht zu kurz kommen dürfen, den Abschluß des türkisch-griechischen Friedensvertrages zu verzögern. Es es wohl überflüssig, diese völlig grundlose Beschuldigung Deutschlands zurück- zuweisen. Gegen die armenischen Agitationskomitees wendet sich der Petersburger „Regierungsbote" in nach drücklichen Worten und versichert, die russische Regierung verhalte sich vollständig theilnahmslos gegen die armenische Agitation. Die Maßregelung der Wortführer der Deutsch böhmen seitens der Badenischen Regierung nehmen ihren Fortgang. Auch die Verhaftung des Redakteurs Hofer von den „Egerer Nachrichten" wegen angeblichen Hoch verraths ist die Einleitung eines gerichtlichen Untersuchungs- versahrens gegen den Reichsrathsabgeordneten Jro und den Redakteur Tins in Asch, die ebenfalls hochverrätherischer Handlungen beschuldigt werden, nachgefolgt. Pans, 11. September. Heute Nacht zerstörte eine große Feuersbrunst theilweise die Buchbinderwerkstätte der Verlagsbuchhandlung Hachette, in der 800 Arbeiter be schäftigt sind. Hazleton (Pennsylvania), 11. September. Aus. ständische Arbeiter der Gruben bei Colerame befände^ Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk. 55Pf Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst.