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Dresdner Nachrichten : 24.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189405241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-05
- Tag 1894-05-24
-
Monat
1894-05
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.05.1894
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»—««tt Nr G.IttU V»r<v>d«r«t. tznintolil». «>r »nilvrvt«d«m U,ttr» «tt,0> tim Kkluiidiiuuaen o« L».. »u«»att>ar Uns»»ae nur ,»«» Sor»i>»diuiklun, '«»ick» nelime» 'ummlll»» jennillelunitliellni »n. aändtcr Schntt» !iu« vtrtzindliitikll. v». »l. Unkiindtj »am" Lür ' 39. Jahrgang ._. ^ü»«IIi»tre. SvI»I»1rovIt-^Lv^vr, sspsusnstf 8u.LO. j Dresden, 1894. LI4 F »rowictiLehc-r LIp«>»hri»otsr. 81, HlO>Rl>»»U El» N»ss»»bitter Vvm X>>o1holcc>r »r«>t»,el«ia»r in t'bom- vitr jut ovr ,«»t« voll xeullncleut« »u^vuNIiiir ,1er Nell. Ikrnolde macht Mgxrtct, xtürlct cten »azceu.ckivVcniclNUn»,' ». «uzrea. 8t. Uattharck ist ru >»al>en in all./ n.l>wm-ll>u»z,'.,^ixrth«>lc.,l)olic»1o8^e^> I,..l Nviimanciluiiffl-n nnct ItoalccurationenT vreslisn, 8ec8tn,^- kerlin 8>V. - ksmdurg. dUUr,t. r««U, korMU«. ,eIut«U Or. «I. ßtz^ksnL ^ ^o. u. doilt verckorb. Lluzren xr.eolonial«,. tanciitarvivo. Nvinrirll kArtliel K ^ Ltrok- unil?11r^kLliri'L, kuir- »uä UsäszvLLTovtlLU- > > ZO ULl8endLll88lrL88e 80 ^ ?tLt,'licI»er Nznxuut,' von IV< tlllvEEl IH äv8 ln- un l Xn^tti'..!or>. A >w kiickZi'»l8VtzlkriiiiiiiiiiiiK Hcl»!,steto biuloil clurelt Innonilunk meiner neue» sduz«i»«»> t«i-4 in cien nieixte-n lullen iex.tr Ueiluu^ ihre-, tx>iäeo8. (ilil ^en<l8k!u>kl>, M IrDi>>tz1ei8ll'. 8. Nr. 144. Kpitllel: Preußische Landwirth,chasiskai,»»rrn. Hosiiachrichtc». Tiakviiiiscnansialt. Studriite» und andere Vollstusim. Neues Privat-' »Kl kranlenhaus. Flüchtiger Pvstaisislciit. Gerichtsvcrl>a»dl»»gc„. Tagesgrschichte. „Walküre", „Eorncsins Voß". Lollericlisie. ^ v »1N 4 4 vtltt^ ^»>»1. Für Sc» Monat Juni werben Bestellung»,, auf die „Dresdner Nachrichten" sürvrerdrn dei untekzeichneter Geschäsirstelte zu VO Pfennigen, für auswärts Sei Sen Kaiserlichen poftanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu q: Pfennigen, bei den K. rr. Postämtern in Lesterreich Ungarn ^ .. .., . . dt.-; Kreuzern und bei den pos.ans.alte» im Weltpostverein mit d<R durch das Zw»,PW,„Ist Oberhaupt noch etwas snr dre Landwirth Kammer widerralhrn Ivcrde. Sprechen sich die landwirthschastliche» Vereine und Provinzialvertretnngen gegen die Einrichtungen aus. >o ist abwlul keine llirdc. das; ihrem Wunsche entsprochen werden wird." Und mit der ganzen Wucht und Graste seiner landwirth schastlichr» Autorität „stellte" .Herr Ankert „fest, daß das. was seht ! gemacht werde, teine salnltntivrn Ztninnicm sind". Ter Acrger. ZU eni'prrchendtin postzuschlag, angrnommen. Geschäftsstelle der Dresdner Nachrichten. Marienstraße 3« (Erdgeschoß). Politisches. Tas Gcsctz über die Errichtung von Laiidwirthschasiskaninicrri ist nun doch noch, wcmr auch rächt in der ursprünglich beabsichtigten Form, in der vorgestrige» dritte» Berathung im preußische» Ab- geordnetcuhanse zu Stande gekommen. Tie Koniproniistanträgc der beiden konservativen Fraktionen und der Nationalliberalen schienen ja schon von vornhercin durch die große Zahl ihrer Unter schriften gesichert, und da die Debatte der dritten Lesung keine weitere überraschende Wendung brachte, so kann man den Entwurf bereits heute als Gesetz betrachten. Tenn dag das.Herrenhaus bei dem entschiedenen Eintreten der Regierung für die Vorlage »och irgend welche Abänderungen vornehmen werde, ist so gut wie ausgeschlossen. Allerdings mag cs bedauerlich erscheinen, das; man bei einem Gesetzentwurf, der den ersten wichtigen Schritt aus der Bahn der Agrarrcchtsrcsorm bedeutet, wieder zu dem alten, übelbeleumdetrn Mittel des Kompromisses bat greifen müssen und daß dadurch eine Abschwüchnng der ursprünglichen RegierungS- vorlage zweifelsohne erreicht worden ist. Immerhin aber »ms; man doch den Rationalliberalen Tank wissen, daß sic einen völligen Schissbrnch der Vorlage verhinderten und mit retten halsen, was zu retten war. Die Sachlage ist kurz folgende. Ter von der preustischrn Re gierung Vvrgclegte Gesetzentwurf bezcichnete als Ausgabe der Z.'ammcrn die Wahrnehmung der Gesamnitintercsscn der Land- und Foniwirthschast. Förderung aller aus die Hebung der Lage des ländlichen Grundbesitzes abzielendcn Einrichtungen. Unterstützung der Verwaltungsbehörden durch Mittheilnngcn. Anträge. Gutachten, »'wie Förderung des technischen Fortschrittes der Landwirth,chaft durch zweckentsprechende Einrichtungen. Tie wichtigste Ausgabe der Kammer» besteht in der Lrganisation des ländlichen KrcoitS, die in der Art erfolgen soll, das; die kündbaren hvvothckcn in aiiwrtisirbarc Renten unigcwandclt werde». Tic Lrganisation der Kammern sollte einen durchaus obligatorische» Charakter tragen. Eine Kamiucr soll grundsätzlich das Gebiet einer Provinz umfassen. Tie Mitglieder werden ans indirektem Wege gewählt. Tic Wahl berechtigung ist a» einen Ecnsus geknüpft. Jede Kammer wählt einen aus fünf Personen bestehenden Vorstand und hat die Befug nis;. Ausschüsse zu bilden, zu denen auch Richtmitgliedcr hcrnn- gezogen werden können. Endlich haben die Kammern auch das Selbstbesteneningsreckt ihrer Mitglieder. Umlagen von mehr als 1 Pro;, der Grundsteuer unterliegen der Genehmigung des Ministers. Wichtig ist auch die Bestimmung, nach der eine Mitwirkung der Kammern bei der Verwaltung der Produktenbörsen und bei den Prcisnotirnngen an denselben ermöglicht werden soll. Tic Be denken, die im Lame der Debatte gegen den RegicrungScnlwurs vorgebracht wurden, bezogen sich vorerst hauptsächlich auf die Be stimmungen über das Wahlrecht und das Wahlverfahren, während hinsichtlich der obligatorischen Einführung der Kammern ziemliche Einigkeit herrschte. Besonders wollte das Centn»» seine Zustimm ung von der Erfüllung seiner Wünsche in diesem Punkte des Wahlrechtes abhängig mache». Was vorauszuschen war. geschah: die Vorlage ging noch einmal an die Kommission zurück zum Zweck weiterer Prüfung der auf die Wahlen bezüglichen Vorschriften. Daraufhin wurden nun auch bald Stimmen laut, die Bedenken äusterten gegen den obligatorischen Ebarakter der Landwirthschasts lammein. und die Gerüchte wurden immer stärker, dast wegen dieser Bedenken wie auch wegen des erwähnten Wahlmodus eine Einig keit kaum werde erzielt werden und das; ein Scheitern der Vorlage keineswegs zu den Unmöglichkeiten gehöre. Um allen schon jubeln den Gegnern einer ehrlichen Landwirthschastspolitik diese Freude über das „verpfuschte Gesetz" noch möglichst zu verkümmern und wenigstens ein völliges Mißlingen der Vorlage zu verbinden,, ver einigten sich die Konservativen und Nationallibcralen zu jenem Kompromiß, das eine gegenseitige Ausgleichung zwischen den Standpunkten bezeichnet, die beide Parteien in den frühere» Te- batten einnahmen. Tie Konservativen hatten unbedingt dem obli gatorischen Charakter zugestimmt, wie ihn die Regierungsvorlage vorgezeichnet hatte, die Nationalliberalen wollten nur eine fakulta- ' tive Einführung der Kammern: außerdem gingen beide Parteien auch in der Frage des Wahlrechtes auseinander. Was die echtere Differenz anlangt, so wurde diese in der Weise bcigclegt, daß man es dem Belieben der Negierung überließ, die Einrichtung von Kammer» durch königliche Verordnung „nach Anhörung" des Provinziallandtagcs erfolgen zu lassen. Tie Gegner dieses Kom promisses wenden hier ein, daß mit dieser „Anhörung" gar nichts garontirt sei. daß cs im Gegenthrtl ganz in der Hand der Regier ung läge, ob in einer Provinz eine Kanimcr errichtet werden solle oder nicht. „Nicht eine Silbe hat der Minister zur Beruhigung darüber gesagt", klagt Herr Ricke, t. „daß. wenn ein Provinzialland lag sich gegen die Einrichtung einer LandwirlhschastSkammcr aus- sprechc, das Staat-Ministerium Sr. Majestät die Errichtung einer Landwirthschaststämmcrn in die Bcratbnng derselben ein und »ah», die 88 l—7 unverändert nach den Beschlüsse» des Abgeordnete» Hauses an. — Ter „Rcichsanrcigcr" verö,ic»llichi die kaiierliibe Vcrordung vom LI. Mai, durch welche in dieicn Tage» da-.. Verbal der Ausfuhr von Streu »nd Fntlcrmittcl» vom I ,,»>> vor. F. außer Kraft gesetzt wird. — Tie koniervative Fraktion des At>- gcvtdnclcnhau'es hielt gestern ihr JrattioiiSeise» i» Wamme ab. a» dem der sächsische Geiandte Gras Hohenthal thtilnahm. — Tie „Nat.-Ztg." findet es bciiierkenswerth, daß unter der» jetzige» Ministerpräsidenten »nd Minister des Inner» Gras Eulenbiirg Tie richten, durch deren Entgegenkommen die Kompromißanträgc bisher nicht ein einziger bürgerlicher für die höheren Verwaltung-- larun, ämter ernannt worden ist und sagt: Tie höheren Acmler der inneren Verwaltung werden in Preußen gcmrinschastlich von den »hast herausgesprungen ist, muß sich natürlich am meisten gegen zustande gekommen sind. d. i. die Nationallibcralen. und dann,, auch soll ihnen zumeist die Freude verbittert werden, indem man sic bedeutet, daß sie hintcrgangen und um ihre Forderung der ak» ltativcu Kammern betrogen feie». Indessen erklärte doch der Landwirlhschastsminisler v. Heyden deutlich genug, daß es selbst verständlich sei. daß die Regierung, wenn sie einmal gewisse Lrganc über eine Angelegenheit aichörc. auch die Gründe derselbe» Prüfen und demgemäß die Entscheidung fällen werde. Und natür licherweise würden hier die landwirthschastlichcn Vereine an erster Stelle be'ragt werden. Tas; die Regierung etwa die Kammcrn einer Provinz auszwingcn wird, deren maßgebende Kreise und ge schliche Vertretung sich entschiede» dagegen anssprccbcn würden, daran glaubt wohl auch Herr Rickcrt selber nicht. Was nun den zweite» Punkt des Kompromisses anlangt, den Wablmodns, so hat man sich aus de» Vermittclungsvorschlag der Nationalliberalen geeinigt, die Kammcrn durch die ländlichen Mit gliedcr der Kreistage bilden zu lasse», mit der Zusatzbcstimmung. daß die Kämmen, mit Zustimmung der Regierung und unter Beobachtung gewisser Rormativbcsl'immungen später selbst das Wahlsystem abündern können. Wenn gegen diese Bestimmungen sich das Centn»» in ziemlich mißmuthiac» AuSlassnnge» wendet, so muß man dabei znnüchsl bedenke», dast w der Äerger über das Mißlingen dcS Hcrold'schen Antrages über das Wahlrecht ist, der eine ultramontane Mehrheit i» de» Kammern als möglich erscheine» ließ. Tic von dieser Seite erhobenen Klagen darüber, daß in s Zukunft das Wahlrecht sich immer mehr i», einseitigen Interesse der Großgrnndbesitzcr zuspitzen werde, sind darum cbenw wenig crnsl zu nehmen wie die Behauptung des freisinnigen Manchesterthunis, daß „auch dieses Gesetz das häßliche Mal der lexmlutjo «livituin ccmtm piiuporc-8. d. i. der Geictzmackerci zu Gunsten der Großen aus Kosten der Kleine», an sich trüge". Seien wir vielmehr froh, daß nun endlich ein erster Schritt gethan ist am dem Wege der Miguel scheu Reform des Agrarrechts. Tie Laiidwirthfchaslskanimeru sind der erste haudgrcislichc Beweis dafür, daß cs der preußischen Regierung mit der Agrarpolitik Ern» ist. llnd gerade die Einricht,»,g von Vertrctnngstörpcrschastcn i» ein be deutsamer Aiisang. Man weiß, daß Handel und Industrie ihren entschiedenen Einguß in Tcntichland wesentlich den bestehende» vssizirllcn Vcr»etungskörvcr>chasten verdanken, und die Ausmcrt snmkeit »nd Nachdrücklichkeit, mit der z. B- die Handelskammern die Interessen ihrer .Kreise zur Geltung zu bringen wissen, ist be kannt genug. Ueberdies gicbt das Beispiel Sachsens, wo der äl>» sich vrganisirte Landcsknltnrrath schon seit vielen Jahre» die besten Erfolge erzielt, einen deutlichen Beweis dafür, das; die bcruss- genosscnschaflliche Lrganisation der Landwirtlifchast sich i» der PrariS durchaus bewährt. Wenn in der Form der Landwirth- schaftskainme», nunmehr offizielle Vertreter der Landwirthschaft vorhanden sein werde», wird die Solidarität der gelammten landwirthschasllichrn Produktion gegenüber der Industrie mit der nötbigen Kraft bei jeder sich bietenden Gelegenheit am treten könne» Und darum ist auch de», Komproniissc nicht gcnng zu danken. Lime ilm wäre der schöne Entwun wie so mancher andere nnrcttbar verloren gewesen, und gegenüber der Gefahr des Scbcitcrns der Vorlage muß man sich zu dem Schluß crgcbnissc entschieden beglückwünschen. Tenn die Möglichkeit eines organischen Zusammenschlusses »nd einer wirksamen Geltendmachung der vitalen Interessen der Landwirthschaft ist durch das neue Ge setz zweifellos gegeben Es wird nur daraus ankommcn, daß die dargcbotcne Handhabe in der PrariS auch wirklich ausgiebig und zweckentsprechend benutzt wird. Geschieht dies, so kann auch die Rückwirkung dieser preußischen Maßnahmen aus die ReichSpolitik nicht ausblciben. und so könne» wir zugleich in den preußische» Landwirthschaftskamniern die Gewähr dafür erblicken, daß auch die Landl zrr erfüllen. Rcichsregrerüng nicht wird umhin könne», die ihr der Landwirth- schast gegenüber obliegenden Pflichten in Zukunft Aernschreib- und Aerusprech-Verichte vom 23. Mai. Berlin. Tie Kaiserin wohnte heule znnächst der General versammlung des vaterländischen Francnvercins bei. In der Ver ianinilung sprach zunächst Staatsminiitcr a. T. Tr. v. Goßler über die Beziehungen des Staates z» den vaterländischen Frauen vereinen mit Bezug am die FriedenSthätigkcit der letzteren. Er empfahl die Verbindung der Vereine mit de» Behörden zum Zwecke des wirksamen Ausbaues der neuen sozialpolitischen Geictz- gebung, die erst durch die Mitwirkung der Francnverrine vollen cseacii zur Entfaltung bringen werde, namentlich aus dem stachen Laude. Aus dem Jahresberichte gebt hervor, daß die Zahl der Zweig- und Hilisvereine von 782 aut 801, die der Mitglieder von lll.5l5 aus 116.108 gestiegen ist. Tas Vermögen dcS Vereins und seiner Zweigvereine beträgt zur Zeit 6,336.'<3ll Mk. Tic Ausgabe» betrugen im vergangene» Jahre 1.5:18.480 Mk. Ta der Verein keine Fon» der Wohlthätigkeit au-schließt. ist die Verwendung dieser Mittel überaus verschieden gewesen. 8 Vereine besitzen große Krankenhäuser, die zugleich Mutterhäuser für die Schwestcrvcrbändc s>"8 gl Vereine unterhalte» andere Krankenhäuser. 193 übe» eine Handarbeit-- und HaushaltungSschulr», 37 Wallen- und Erziehung n. dcrgl. I 7l7 Be anstalten, 154 Dienste der VereinSthätigkcit Krankenpflegerinnen und 331 158 Tiakonrssinnen. 23 Rothen Kreuzes und 183 einem Kinderbeivahrnngsanstaltrn, Krippen takelt stehe» aegknivärtig andere Psl gs- m Benris- cgerl»nc». danintcr sind Western. 381 Schwester» des ttcrhausc angedörigc Pfleger innen. — Später wohnte die Kaiserin den, zu ivokltliätigen Zwecken veranstalteten Blumcnkvrso am Westend bei: derselbe nahm, trotz des bedeckten Himmels, einen glänzenden Verlaus. Berlin. Tas Herrenhaus tritt am 29 ds. M zusammen. Heute trat die Herrenhaus-Kommission sür die Vorlage über die Ministern des Innern und der Finanzen besetzt. Es war bisher nicht bemerkbar, daß aus dem Finanzministcriui» aus die Gleich berechtigung dcrLibcralcn und der Gemäß igle» mit den Konicrvaiiven in der inneren Verwaltung lnngcwirkt worden ist; man muß um so gespannter auf die dcmnächstigen Ernennungen Win. Berlin. Ter Bundesrath überwies die Eingabe des Komitees für das 11. Teutsche Bundesschießcn um zollfreien E.» laß von Gewehren und Munition sür die Theilnchmcr au dem Bnndesschicßcn dem Reichskanzler, damit sich derselbe über die Angelegenheit mit den einzelnen Regierungen in Verbindung ,'etzc. Tic Zulassung der Abiturienten der Realgymnasien zum medi zinischen Studium wurde abgelehnt. - Dem Bundrsrath isi der Entwurf einer Verordnung zugegangcn, betreuend die Regelung eines Zollzuschlags sür die aus Spanien kommenden Waarcn. Tic vvrgcschlagericn -Lätze solle» in Kraft treten siir de» Fall, daß die spanische Regierung den Marimallaris gegen Tcul'chland zur An wendung bringen sollte. Bcrli n. Ans der Tagesordnung der heutigen Titznng des Abgeordnetenhauses stand zuerst die Berathung der zur Dort mund - Rheinkanal Vorlage vorliegenden Resolution, betreffs Regelung der Kanalgebühren, nach der Richtung, daß dieselbe» die Verwallunsts und Unterhaltungskosten decken und eine ent sprechende Verzinsung des Anlagekapitals ergeben sollen. Nachdem Finanzministcr Tr. Miguel die Uebcrcinslimniung der Regierung mit dem in der Resolution nicdcrgelegten Gedanke» erklärt bat, wurde die Resolution zurückgezogen, da deren Zweck durch die Er- llärung der Regierung erreicht war. Abg. v. Ennern begründete dann seine Jnlcrvellalion um erweiterte Gestattung indirekter Stenern von Getränken in den Grnirinden. Minnter Miguel crwicdcrte, es stünden znnächst bezüglich des Branntweins Er wägungen in dieser Frage innerhalb des Bundcsralhes bevor. Be züglich des Weines habe tckion die Weinsteuervorlage eine Aciidcrung des bestehenden Rechtszusiandcs in Aussicht genommen. Jeden falls sei es wünichciiswerth, den Gemeinden zu gestatten, in allen Tlicilen des Reiches den Wein gleichmäßig zu besteuern. Eine höhere Kommunalbcstenerung des Bieres siebe in innigem Zu sammenhänge mit einer andcrwcitcn Regelung der Bierbcsteuerung i» der norddeutschen Brangcineinschasi: es seien den Gemeinden durch daS neue Kvmmunalabgabcn-Gesetz weitgehende Slcuer- bcsiignissc ringeränmt worden. Berlin. An dem diesjährigen Kaiscrmanöver will auch der Großfürst-Thronfolger von Rußland iheilnehmen. — In der Silberkommission thcilte der Staatssekretär des Rcichsschatzamtrs mit, daß er de», mehrfach von biinetallislischen Mitgliedern der Kommission ansgesprochenen Wunsche ans Vernehmung des Pro fessors Süß aus Wien zu entwrechen beschlossen habe. — Hier bat sich ein Verband deutsch-liberaler i freisinniger, Autiscniitcn gebildet, der gestern eine Versammlung abliicll, in welcher Schwei,Hagen, bclannt dnrch de» Prozeß Plack-Schwcnhagcn. sprach. In der Versammlung wurden von mehreren Rednern atheistische Theorie» vvrgetragen. Tie anwesenden Antiscmitcnsührer erklärte», da,; die Versammlung in keinerlei Zusammenhänge mit der Parteileitung siebe. Leivzig. Das Kommando des Halbcrilädter Küraisie» regimeuls hat aui Anfrage telegraphisch rnitgetbeilt, daß von einem angeblichen Besuche des Fürsten Bismarck beim Regiment letzterem nichts bekannt sei. Leipzig. Einem Privattclcgramm des Leipziger „Gencralanz." zufolge wurde der Postdesraudank Ullrich, welcher mit nahezu 200.000 Pik. flüchtig geworden ist, in Alezanderbad bei Wunsiedcl verhaftet. Hamburg. Tie Blättermeldnng. daß der hiesige Senat gestern über einen A»trag Preußens, betreuend Avtrelung Kur Hafens an Preuße» zum Zweck der Anlage eines Kriegshaiens. wokür Altona an Hamburg abgetreten werde» soll, beratben habe, wird von kompetentester Seite auf das Entschiedensie deinem»!. H a >» b u r g. Tie gestrige Nummer des Hamhurger Gcucial- anzcigcrs isi wegen eines Artikels über Professor Lniddc's Bro schüre „Caligula" beschlagnahmt worden. Bremen. Ter Kapitän des TampserS des Nordd. Llond „Dresden", von Eoellen, welcher bentc von Baltimore an, der Weier angckoinmcn ist, berichtet : Am 21. ds. M. retteten nur unweit Eddustonc den ans einer Lnlenlavi'e treibenden Kapitän Hammet von der englischen Brigantine „Evenns" ans Ncwvort. Tic „Evenns" war am Abend vorbcr von einer Bark »benannt worden. Tie übrige Bemannung des Schi''cs tsi vermntblich ertrunken München. Gegenüber der ungeachtet des bestimmten Dementis aufrecht erhaltenen Sciuatioiisnachiichl iiber angebticbe Tlironverändening in Banern. z» deren Vorberathung Rcickrs ralhsiitzling ohne Hinzuziehung der Staatsminisier geheim stall acsiinden haben soll, tan» ans Grund anlhcntiichcr Miktheilnng aus RcichSratlfSkrcisen bestimmt scsigc'iellt werden, daß auch dicie Version a»f vollkommener Erfindung beruht. Stuttgart Tie Königin hat die Rene nach Wildbad ohne Störung übcrsiandcn. Tas tubiektive Befinden der Königin ist durchaus befriedigend, ebenso der Zustand des in der Hcilnng begriffenen Beines. HeidcIbe r a. Pros. Czcrn» hat die Berufung nach Wien aus de» Lehrstuhl Billroth'S definitiv avgelclmt. K a s s e I. Gestern Abend haben sich die Vollsausamnilnngen in der Altstadt wiederholt. Wiederum ivnrde ein Einuhreiten der Polizei n»d des Militärs mit blanker Walle »otbivendig, wobei Verwnndungrn voiknmen Wegen der Tumnllc sind bisher 68 Personen verhaftet. Wien. Tic Meldung dcS „Neuen Tagdlatt". in den Tclc- gationrn ivcrde eine Mchrfordcrnng wegen der serbischen Vorgänge bcansi'ruchl, wirs als nnrichtig bingesiellk. Wien. Ter anliscinitische Abgeordnete Kavier hatte kürzlich dir Notierung scher die Triesicr Vcisick'ernngsgcsellicha't Rennionc Adriatsia iukervcllirl »nd diese als baute»'» lungesiellt. Ein Br amler der Geicllscha». Pomitzer. ein Rrseiveoberieuiuant, forderte Kapser aus, dicic Bclchnldigung zurückznzichcn. Karner, der nicht Pf,Mc>'SN'"'ü^ NNIllkklKira,. ürcstacr r»«I»crri Kebr. Pfund, r»«h>eclr. 7»
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