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WMßtMtr Tageblatt. jeden Wochen,»,, abends für de» iolgenden nehmen di- Exp^dMon bis Vormittag II Tag und kostet v,c,tA,äprttch durch die f I v Uhr, sowie die Austräger, desgleichen alle Expedition und durch die Träger Mk. l.2S, Ännoncen-Expeditionen zu Originalpreisen durch die Post M. 1.50 frei ins Haus. entgegen. WOck-AnUal, LbtkiiiiiWitz, AStti-AeckiiDitz, 8»Äi>r!, HemGrf, Liiga», Laiigtiibtr^ Falkni, MmisHsrs, FlisttnSlWS, Wch, AlOtrg, Urspiuiig, VtlnÄms, Riihkiihglh, MW, MhslhmDtl, Wtttngrünil u. 2lmtsb!att für den Verwaltungsbezirk des StadLraLhs zu Hohenstein. Nr. 126. Sonntag, den 5. Juni 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Sonntag, den 5. Juni: Mäßiger wechselnder Wind, zunächst noch trübes, zeitweise regnerisches, später aufklarendes trockenes und wärmeres Wetter. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 2.'!. vor. Mts., fordern wir diejenigen Personen, welche bis zur Einrichtung der Gasbeleuchtung das Anzündcn, Auslöschen, Putzen w. der jetzigen Straßenlaternen zu übernehmen gewillt sein sollten, hiermit nochmals auf/ bei uns ihre Offerten sofort einzu- reichcu, indem wir bemerken, daß unter Umständen das benöthigte Petroleum von uns selbst angclicsert werden wird. Hohenstein, am 2. Juni 1887. Der S t a d t r a t h. Pfotenhauer, Bürgermeister. 10 Mark Belohnung. In der Nacht vom 80. zum 31. Mai dieses Jahres sind au der Hohen stein - Langenberger Straße 4 Kirschbäume in Pfahlhöhe abgebrochen und ein 5. Banin durch Abreißen eines starken Astes beschädigt worden. Obige Belohnung wird Demjenigen hiermit zugesichert, welcher den oder die Thater dieses Baumfrevels hier so zur Anzeige bringt, daß dessen oder deren gerichtliche Bestrafung erfolgen kann. Hohenstein, am 2. Juni 1887. Der Stadtrat h. Pfotenhauer, Bürgermeister. Bekanntmachung. , Nachdem die Wahlliste für hiesigen Ort, die Wahlen für den Landtag betreffend, nach 8 24 des Gesetzes vom 3. Decembcr 1868 revidirt worden ist, liegt solche zur Einsicht der Betheiligten von hente an in hiesiger Gemeinde- Expedition öffentlich aus und wird bemerkt, daß Einsprüche innerhalb 7 Tagen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei dein Unter zeichneten auzubringen sind. Gersdorf, den 2. Juni 1887. Jorvan, G.-V. Bekanntmachung. Dienstag, den 10. Juni, von 10 bis 2 Uhr nachmittags Gemeinde- Anlagen-Einnahme im Röderscbeu Restaurant. Mittwoch, de» ll. Juni dasselbe in der Expedition des Unter zeichnete». Hermsdorf, den 4. Juni 1887. Götze. Seichstiches. Hohenstein, den 4. Juni. Am Donnerstag wurde in Langenberg die Ehe frau des Mühleubsitzers Herrn Gröber begraben. Ei nige der anwesenden Gäste standen nach eingenom menem Trauerkaffee etwa ^.,5 Uhr diskurirend im Mühlhofe. Unter ihnen befand sich der etwa 35- jährigc Mühlknappe Eidner. Auf einmal stürzte der selbe nieder und starb wenige Minuten daraus. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein so jähes Ende be reitet. Die hcrbeigerufenc Gattin, Mutter von fünf Kindern, war natürlich trostlos. Selten ist wohl die alte Bauernregel „Mai kühl und naß, füllt Scheuer und Faß" öfter citirt worden, als in dem nun abgelanrenen Monate. Man suchte sich mit der Hoffnung auf befriedigende Ernteergeb nisse zu trösten über die anhaltende kalte und regne rische Witterung, welche den Wonnemonat diesmal zu einem höchst uugemüthlichen gestaltete. Es ist in der That aber auch hohe Zeit, daß andauerndes warmes Wetter eiutritt, denn bereits werden ernstliche Klagen über den Stand der Sommersaaten, besonders über Gelbwerden der Gerste laut, und mich bezüglich der Kartoffeln sehen unsere Landwirthe nicht leichten Her zens in die Zukunft. Eine Verspätung der dies jährigen Ernte — von der man z. B. in England schon mit ziemlicher Gewißheit spricht — würde aber Heuer ungleich folgenschwer sein, weil sich nach den vorliegenden Berichten mit jedem Tage mehr die Knappheit der bestehender Lager hcrausstellt. Demnächst wird ein neuerDampfer „Leipzig" die Zahl der Schiffe der deutschen Handelsmarine ver mehre». Es ist das der Schleppdampfer, den die süd amerikanische Colonisations-Gesellschaft zu Leipzig auf der Schiffswerft des Herrn Holtz in Harburg hat bauen lassen, um nach dem Laplatastrom übcrgesührt zu werden, wo er im Dienste der gedachten Gesell schaft für den Verkehr auf dem Paraguay und dem Jcjui Verwendung finden soll, insbesondere für die jetzt schon bedeutende Ausfuhr des Landes von Holz nach dem Holzarinen unteren Laplata. Am 13. Ium Vormittngs findet von Harburg aus eine Probefahrt des Dampfers „Leipzig" statt. Am 1. d. M. Nachmittags 3 Uhr hatten sich im Vcrhandlungssaale der Königlichen Amtshaupt- mannfchait zu Glauchau zur 4. diesjährigen öffentl. Sitzung des Bezirksausschusses der den Vorsitz führende Herr Ämtshauptmann vr. Waentig, sowie der als Referent an der Sitzung theilnehmende Herr Bezirks- assessor l)r. Uhlemann, inglcichen ans ergangene Ein ladung die Herren Bezirksausschußmitglicder in be schlußfähiger Anzahl Ungesunden. Nach Eröffnung der Sitzung und einigen geschäftlich !» Mittheilungen — in Erledigung des 1. Punktes der Tagesordnung — trug der Herr Vorsitzende die »»gegangenen 28 Berathnngsgegenstünde im Verein mit Herrn Bezirks assessor Ur. Uhlemann vor und machte sich sodann der Bezirksausschuß über solche, bez. zu Punkt 10 der Tagesordnung unter Theiluahme des Königl. Henn Bezirksarztes Ur. mvä. Hankel, schlüssig, wie folgt: Die Angelegenheit wegen Anlegung des Bezirksstmnm- vermögcnS wurde den Herren Stadträchen Loreup und Grüner in Glauchau zur weiteren Erwägung nud Eröffnung speciellcr Vorschläge über Anlegung eines Theils des Sltunuivermögens auf sichere Hypothek überwiesen: hierauf aber wurden bez. be dingungsweise genehmigt: die Gemeindebeschlüsjc wegen des Gehalts der Gemsindevorstände in Thiergarten und Berns dorf, die Einbezirknug von Trennstückcn aus 2 Glaumaner Parzellen in den Gemcindcverband AlbertSthal, das Gesuch des p. Pohlers:c. in Grumbach um Abstandnahme von Er- fordernng des Umbaues der Schanklokalitäten, die Schank- Concessionsgesnchc des p. Besser in Seiferitz, p. Weißflog in Ernstthal, p. Haubold in Oberlungwitz, sowie der Gemeinden:, in St. Egidien, ferner das Anlagcn-Regulativ für Reichenbach, das Regulativ über die Ausschlieffuug säumiger Abgaben pflichtiger in Seiseritz vom Besuche der Gastwirthschafien, Schank- nnd Tanzstäucn, die Fencrlöschorduungeu für Berns dorf, Hermsdorf, Mülsen St. Jacob, Oberwinkcl und Werns dorf mit Hölzel, die Schlächte-eianlageu des p. Eger in Thurm und des pi Neubert i» Abteioberlnngwitz, sowie die Dispen sationsgesuche des p. Müller in Mülsen St. Jakob und des p. Hunger in Gersdorf in Dismcmbrationssachen; dahingegen wurde» abgewiese»: der Beschluß des Gemeüiderathes zu Gers dorf wegen den Hebammen das., die Anlagen-Recurse des p. Lindner und p. Heinig in Langenberg, das Gesuch des p. Hell riegel in Oberschindmaas um Concession zum Beherbegen von Badegäste», daä erneute Gesuch des p. Wunderlich in Calln berg um Concession zum Kleinhandel mir Spiritoseu uud das Geiuch des p. Granitz in Gersdorf um Concession zu Ab- hoitnug von Singspiel rc., wogegen der Anlaacmccnrs des x. Vogel in Langenberg einem Bezirksansschnßmitgliedc zur Erörterung und Begutachtung überwieset, wurde. Nachdem »och der Bezirksausschuß beschlösse» hatte, den Erlaß des von einer Seite beantragten Verbots der öffentlichen Einladungen der Damenbälle nicht für angezeigt zu erklären, wurde die Sitzung Nachmittags 6 Uhr geschlossen. ! Die deutsche Landwirthschaftliche Ausstellung, welche die deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft in den Tagen vom 9. bis 13. Juni in Frankfurt a. M. ver anstaltet, wird ihren Schwerpunkt in der Thierabthei- luug habe». Dort werden auch fast ausschließlich die Geldpreise, deren Gcsammtwerth 57,000 M. übersteigt, zur Vertheillmg kommen. Hiervon falle» 15,000 M. auf Pferde, 28,000 Mk. auf das Rindvieh, fast 8000 M. auf Schafe und fast 3000 M. auf Schweine. An der Ausstellung der Zuchtpferde bclhciligt sich in erster Linie Hessen, aus dem Süddcntschlaud ist die Betheilung unbedeutend. Dagegen stellen Hannover, Oldenburg und Schleswig-Holstein namhafte Contin- gcntc, wie dies der hoch entwickelten Zucht dieser Länder entspricht. In der wissenschaftlichen Beilage der „Leipziger Zeitung vom 1. d. M. veröffentlicht Archivrath Or. Ermisch eine Mittheilung über ein altes, schon mit dem Jahre 1321 beginnendes Oschatzer Stadtbuch, das seit etwa 70 Jahren spurlos verschwunden ist. Die Wicdcrauffiuduug desselben würde für die säch sische Städtcgeschichte von Wichtigkeit sein, denn es ist das älteste uud bekannte Stadtbuch einer sächsischen Stadt (die Dresdener Stadtbüchcr sind erst vom Jahre 1437 an erhalten; sic waren ebenfalls lange Zeit verschollen und wurden vor einigen Jahren im Archive des Königl. Amtsgerichts wieder aufgefunden). Der Dresdner Chronist Hasche scheint die „verlorene Handschrift" im Anfänge dieses Jahrhunderts benutzt zu haben, und da er seine Studien schwerlich auf auswärtige Archive ausgedehnt hat, so ist anzunehmen, daß die Handschrift bereits damals dem Oschatzer Raths- oder Gerichtsarchive entfremdet war und sich in Dresden befand. Möglich, daß die ehrwürdigen Pergamentblättcr wie so viele andere ihr Ende unter dem Hammer des Goldschlägcrs gesnnden haben; vielleicht aber ist die Handschrift doch noch erhalten und steht unbeachtet in der Bibliothek eines Privat mannes oder harrt als unleserlicher alter „Schmöker" im Rumpelkasten einer Familie der Auferstehung. Zur jede Mittheilung, welche auf die Spur der Hand christ sühren könnte, wäre der gcuanntcForscher dankbar. Aus Straßburg wird gemeldet, daß in diesen Tagen mit den verschiedenen Schnellzügen die des Landesverraths an der Betheiligung an der sranzösi- schen Patriotenliga Angeschuldigten Köchlin, Reibel,