Volltext Seite (XML)
R'ockrnblRt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend ScchsuniiMUyiBrr Jahrgang Verantwvrlliche Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. 33 SS. April So»r«abend Der Stadtrath. Lotze, Bürgermeister. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. In dem Grundstücke unter Cat.-Nr. 64 in Großnaundorf soll eine Schlachterei eingerichtet werden, was hierdurch unter dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß etwanige Einwendungen dagegen und zwar solche, die auf privatrechtlichen Titeln beruhen, bei Verlust bis längstens den 11. kommenden Monats allhier anzubringen sind. PulKnitz, den 23. April 1874. Das Königliche Gerichtsamt. Fellmer. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M Tschersich. Dresden: Annoncen bureau von C. Graf und Hassen stein L Vogler. Leipzig: Bernhard Freyer, Rudolph Mosse, Haasenstein L Vogler und Eugen Fort daselbst. Erscheint: Mittwoch« u Sonnabends früh 8 Uhr. Abonnementspreis: Vierteljährlich Ngr., auch bei Bestellungen durch die Post. Inserate ,verden mit 1 Ngr. für den Raum eimr gespaltenen Corpus-Zeile berechnct und sind bis spätestens Diensta,s und Freitags Vormittags zi Uhr hier aufzugeben. Es sollen nach den übereinstimmenden Beschlüssen hiesiger städtischer Collegien im laufenden Jahre 1874 erhoben werden: L Communaulagen, s; Schulanlagen, sowie zu beiden Anlagen vom Grundbesitz 1.^ Pfennig pro Steuereinheit zu jeder Anlage. Solches wird andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Pulsnitz, am 23. April 1874. von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. Lxp«<I. . —— —r ——- Bekanntmachung. Die der Schulgemeinde Königsbrück gehörigen alten Schulgebäude und zwar a., die Knabenschule, Cat.-Nr. 2 an der Kirche und , „ b., die Mädchenschule, Cat.-Nr. 105 am Markte gelegen, sollen nunmehr Donnerstag, -en ZO Mpril I., öffentlich au den Meistbietenden, unter Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten, verkauft werden. Kauflustige werden ersucht, gedachten Tages Bormittags 11 Uhr im Rathssessionszimmer sich einzufinden und des Weiteren gewärtig zu sein. Königsbrück, am 23. April 1874. Der Stadtrat h. RcuSncr, Bürgermeister. Bekann tmachung. s Im Vrbgericht zu LauSnitz sollen den 4. Mai 1874, von Vormittags S Uhr an, folgende im LauSnitzer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: 2330 Stück weiche Klötzer, von 16 bis 43 Centim. oberer Stärke und 4,, Meter Länge, s in den Bezirken: Torfstich, spitze Hübel, Sauheerd, 11 - erlene Klötzer, von 16 bis 27 Centim. oberer Stärke und 4,g Meter Länge, j Glauschnitzer Wald und Tauscha-Sackaer Ankäufe, einzeln und partikenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden ver steigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwaltev zu Lausnitz zu weichen, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. König). Forstrentamt Moritzburg und «Königl Revierverwaltung Lausnitz, am 13. April 1874. Gras. Pommrich. Deutsches Reich. Bischofswerda, 20. April. sS. E s Heute wurde im hiesigen Hermanustift die Klein-Kindel-Beivahr-Anstatt auf einfache Weise eröffnet. Bautzem Am 1. Mai d. I. wird die an der Kamenz- Radeberger StaatSeisenbahn gelegene BetrievSielegrsphen- -Station zu Bischheim für die allgemeine Staats- und Pcivat- correspondenz mit vollem Tagesdienste nach Maßgabe des Eisenbahntelegraphen-Reglements vom I I. Mai 1873 eröffnet werden. Demitz, 21. April. Heute früh Uhr war in der hiesigen Tuchfabrik vou Hantzsch und Heinze der Maschinenfnhrer Klare aus Pola im Maschiueuhause beschäftigt, als mau eine plötzliche Störung im gehenden Zeuge merkte und einen herzzerreißenden Jammerschrei vernahm. Als man sofort Hinz» eilte, fand man den genannten Klare im Blute schwimmend, man sah den Leib anfgerissen, das Gesicht verletzt und ein Bein mehrmals zerbrochen. In den Arme» der Hilfeleistenden alhmete er nach wenig Augenblicken sein Leben ans. Wie das Unglück geschehen, kann Niemand sagen, doch ist K. jedenfalls in die Schwnngradgrnbe gefallen, wobei ihn das Schwungrad so gräßlich zugerjchtet. Der Verunglückte hinter läßt eine trauernde Witwe und 4 grvßtentheilS nnerzogeue Kinder. Er war srnher sechs Jahre lang st, der Tuchfabrik vou Hermau» nlld Sohu m Bischofswerda und seit Ostem 1873 iu hiesiger Fabrik thätig und wird ihm das Lob eines gewisseuhasteu uud treuen Arbeiters ertheili. Dresden, 2l. Apnl. Wie man den ,Lr. N.« mit- thült hat Se. Maj. der König außer dem Düppelkreuz noch eiu allgemeines niilitairisches Ehrenkreuz gestiftet, daS solche» Militairs verliehe» wird, welche 2ö Jahre gedient habe». Es ist etwas zierlicher als daS Düppelkreuz, vou Brome, trägt aus der einen Seite deu Namenszug Sr. Majestät, ans der anderen die Zahl XXV. und wird am grün-weißen Bande getragen. Dresden. Ein königliches Decret an den Landtag behandelt die Landes-Jmmobiliarbrandkasse. Von all gemeinem Interesse ist, daß sich die Regierung zu einer Umgestaltung des jetzigen Brandversicherungsgesetzes ent schlossen hat', über dessen Bestimmungen namentlich in den großen Städten so viel gerechte Klagen erhoben werden. Die Regierung will dasselbe, den Anträgen des Landtages entsprechend, umarbeiten lassen; das Un'terstützungsprincip des jetzigen Gesetzes soll aufgegebeu und eine wesentlich veränderte, ganz allein ans d-m Risicoverhältnisse be ruhende Classification deni neuen Gesetze zu Grunde ge legt werden. Dresden. Auch iu diesem Jahre scheine» die säch sischen Staatseisenbahnen eine der ergiebigsten Einnahme quellen unseres Staates bilden zu sollen. In den Mo- naten Januar und Februar betrugen dieselben reichlich 2 Millionen Thaler, was eine Mehrcinnahme von 282,000 Thalern gegen dieselbe Periode des Vorjahres ergiebt. — Im Laufe des Sommers wird in Dresden eine Versammlung der deutschen Barbiere abgehalten werden, wobei es sich um Haut und Haar ihrer Kunden handeln soll. Berlin. Nicht blos die Mitglieder der alten Preß gesetzcommission, sondern die parlamentarischen Kreise im weitesten Umfange glauben, daß fich über das Reichs- preßgesetz eine Verständigung mit dem Bundesrath er zielen lassen werde. Uni die noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen zu einem günstige» Resultat zu bringen, wurde heute im Reichstage für rathsam erachtet in die 3. Lesung des Entwurfs nicht schon morgen einzutrcten. Der einzige noch streitige Punkt ist der bezüglich der Beschlagnahme, und hierin dürfte die Majorität den Bun desregierungen Concessionen zu machen gewillt sein. Mau geht im Parlament von der Anschauung aus, daß das Preßgesetz nothwendig zu Stande kommen müsse, und hierin liegt, ähnlich wie beim Militairgesetz, die sicherste Gewähr für einen leidlichen Ausgleich. Berlin. Wie aus London geschrieben wird, naht das Gedenkalbum, welches dem Kaiser zum Andenken an die englischen Sympathiemanifestationen überreicht werden soll, sich endlich seiner Vollendung. Das Album ist iu Quartformat, von etwa 400 Seilen. Der Ein band ist von weißem Saffian, mit Goldverzierung, und mit deu deutschen Farben. Die Abreise der Deputation, welche das Album überreichen soll, ist nunmehr definitiv auf die nächsten Parlamentsferien — zu Pfingsten — festgesetzt. — Der große Ritt von 1870 nach Frankreich hin ein hat gezeigt, daß Deutschland sattelfest ist und reiten kann; aber ob Deutschland auch in das Wasser geht und tapfer schwimmen kann, werden wir erst erfahren. Die deutsche Reichsrcgierung ist nämlich aufgefordert, ei» Verzeichnis; sämmtlicher fertiger, im Bau befindlicher und entworfener Panzerschiffe und Kreuzer vorzulcgen. Es sind bekanntlich s. Z. 43 Millionen Thaler für Schiffbau bewilligt wordeu, von denen jährlich 6—9 Millionen ver wendet werden. Strakburg. Unter dem Vorsitz des Gouverneurs war hier eine aus Offizieren, Aerzten uud höheren Mili- tairbcamten bestehende Commission zusammengetreteu, um ein Gutachten darüber abzugcbcn, ob sich die Belegung der neu erbauten Forts mit Truppen im Frieden empfehlen würde. Es wurden damals von der Commis sion die Vor- und Nachtheile einer Friedens-Casernirung