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VerugsgebMir: >teri'Nadrint> »«»»»>> bei täaltch »eimatiger Znttaaim« durch nwere holen >,»,,>»« und m«r,c»e. au So««- und Mo»lasen nur einmad »Mt »ov> durch a»rwt>rtiok4om> inMonür« » Mt. de«. » MI so Bk. Bei einmaliger ZnsteNuna durch die Poll »Mt. «otnieUetiellgeltu. imiln«- land mit eniwrrchendem Zutchlage. A achdrulk aller Ärlilei». Original» Mtiieiiungeii nur uni deutlicher OveUenangabe i.Dresd. Nachr."» «ulüisia NatlUrägiiche ttouoiar Gegründet s856 llnrelgen-llsnt. Annahme von Ankündigungen bis nachmittags » Ukr. Sonn- und feiertags nur Marienllrabe 88 von li dis V,i Ulir Di« livalliaeDniiid- «eile «ca 8 Silben« oo Pig. An- kliudignugen auf der Privaliciie Zelle rs Psg.: die LipaliiaeZetle auf Teu- lcüe so Pia., als Eingeiandt Zeile W Pf«. In Nummern „ach Sou», und gteicriage» ripgltige iÄriiuRcNi M Psg., auf Pnvalteilc so Pia.. Livalttge Zeile aul Leriieiie und als onivruiiie bleiben mibeiückticiiNai: UN verlangt« Mamnknvte wecoe« E nickii autdewatni. V»» Telegramm.«drelte: Nachricht»» Dre»d««. Vvf ovtsil-Verlcsuf ckoi- > »O IlnnepKal? «oflivfvrant «M" 0Lmsnftut-f»drik M, SdlllltL, /Mmarlet 6 Q» »,»4 84voller »»>k»r»8e^tv »»4> I> 18 t « n»«k «1^4,»*«, L»»^1„4^, Le4»»Ä4»»4^ ,,»«1 Al«»,I?It»». träge nur gegen Vorausbezahlung. ^ Betegbtaller kotien iv Mennige. Fernsprecher: Rr. U und SOS«. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr.gs. i Lkl»ee-I>'iiWtl'«lii>llIver t ii«i. «O». MIH,.»R» i,. ^ Z kslll Loüoodert, viLvkoksveräs. K 8 Depot bei II« ^»»». ^Itmrukt, ui»<1 . A, trcmk3r6t I^eupolt. Dtiiilielie ^ iMi-.intiort ciwsMlrig«; icüllung, e.u Originslproken, innsrlmtb A gor Ltncil kenn ko II.in», nnul, sunivSels unter diUigsler A If veredlnunx '1«r Verpsekunguspesen. K E Löuigl. SolsyMeke, Vre8äev, «eorxeLlor. A ks8M8oklrmv iiiMvzmÄ L. L. ?vl8edkv, Wilzüi'Mei' 8!l'S888 17. fpSM 8tpS888 47 KMäIlkN8tl'L88ö 8. Nr Dcutschlniid ii. Oesterreich Schauspielhaus-Interpellation. Kuustgewrrbeaiisstcllnng. Schwedische! Mutmaßl. Witterung: > Hl Eni L Dtlltllkl. Turner, Dresden als Wohnsitz, Lnndesverratsprozeß, Gciverbevecein Kaisecbesnch in Wien. ! Kühl, veränderlich. ! ZI» Äp>»» I Ter Besuch Kaiser Wilhelms in Wien wird schon jetzt, fast einen vollen Monat vor dein in Aussicht genommenen Termin, in der österreichischen deutschen Presse leb haft koinmcnticrt und löst Empfindimgeu aus, die in ihrer unge zwungenen natürlichen Herzlichkeit bezeichnend sind für die beson dere Art des politischen Verhältnisses, das zwischen den beiden befreundeten und verbündeten Nachbarreichcn obwaltet. Es ist mehr als bloße kalt berechnende Realpolitik, mehr als nüchterne Erwägungen des nackten Interesses, was die beiden mächtigen Monarchen in der schönen Kaiserstadt an der Donau zusammen- führen wird. Die spontanen Ausbrüche herzlichen Wohlwollens und freundschaftlicher Gesinnung, die aus diesem Anlässe in der führenden Wiener Presse sich tundgcbc», lassen keinen Zweifel darüber, daß das deulsch-öslerreichiiche Bündnis fest im Geniüte, in der Volksseele der beiden Nationen Wurzeln geschlagen hat und dag es auf solchem zuverlässigen Grunde heute noch wie ehe dem unerschüttelt daslcht, allen Quertreibereien von innen wie von auszen her zum Trost, ein krastvolles Jriedensbollwerk von nahezu unaiigreikbarer Stärke. so lange die zwei Kaiserreiche mit ihrer 100 Miilionen-Bevölkeruiig in treu vereinter Wehr auf der europäischen Wacht stehen. Die Genugtuung der Wiener Presse über die bevorstehende Monalchenzusammenkunst kommt in so tiefgründiger und ziel- bewnßtcr Art zum Ansdruck, dass es schlechterdings unmöglich ist, die vom offiziösen Wiener „Jremdeiiblatt" in begreiflicher diplo matischer Vorsicht ausgestellte Fiktion, dast der Besuch keinen politischen Charakter habe, aufrecht zu erhalten. Das mag höchstens insoweit richtig sein, als es nicht einzelne politische Spezialfragen sind, die das Bedürfnis der Entrcvue gezeitigt haben und die i» Wien und Schönbruiiii in unmittelbarer Aus sprache der beiden Kaiser behandelt werden sollen. Doch selbst in diesem Punkte must eine Einschränkung gemacht werden, weil immcihin ein gewisser Zusammenhang zwischen der Wiener Käisrr- begegnung und der Konferenz in Algeeiras nicht zu verkennen ist. „Es kann nichts einleuchtender sein", meint die „N. Fr. Pr.", „als dast Kaiser Wilhelm nach dieser austcrordentlichen Probe der Bundes- treue Oesterreich-Ungarns und zumal »ach der Enttäuschung, die ihm der andere Alliierte bereitet hatte, das Verlangen empfand, nicht nur in Telegrammen an nnseien Kaiser und den Lenker unserer auswärtigen Politik seine Dankbacleit zu bezeigen, sondern auch persönlich ihr einen demonstrativen Ausdruck zu gebe». Hier ist daS politische Motiv von dem menschlichen kaum zu trennen." In jedem Falle ist die allgemein-politische Bedeutung der Entrcvue, auch wenn alle besonderen Fragen ausscheidcn, weithin sichtbar. Sie besteht darin, dast, wie ein anderes Wiener Blatt sich ausdrückt, die Fürsten i» diesem Falle nicht blost sx oktieio die Sprecher ihrer miteinander verbündeten Staaten sind, sondern dast sie „durch sich und ihre eigene Person das Walten und Wollen des europäischen Schicksals versinnbildlichen, das im Wege tausendsähriger Entwicklung Tentichland und Oesterreich-Ungarn, die Hohenzollern und die Habsburger, einander so nahe ge bracht hat." In solchem Sinne wird denn auch die politische Wichtigkeit der bevorstehenden Kaiserznsammcnkiinft an maßgebender Berliner Stelle, wie österreichische Blätter sich von dort melden lassen, stark unterstrichen. Wenn Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph am 0. Juni in Wien sich die Hand reichen, so wird das echt srcnndschaflliche persönliche Einvcincbnieii, womit das gesthieht, ein wertvolles Unterpfand für die nicht minder herzlichen Bündnis- beziehungen sein, die beide Staaten und Völker verbinden. Der allgemeinen internationalen Lage kann ein solches feierliches Zeugnis für den unveränderten Fortbestand des deuisch-vsterrei- chischen Bundes mir ein beruhigendes und abdümpfendes . Moment hinzufügen. Man wird die Hoffnung hege» dürfen, daß sich im Zusammenhänge mit der Wiener Begegnung der allzu lebendige Eifer der Imprcsarii der „Mianz der Weltmächte", die neuerdings wieder mit Hochdruck zu arbeiten scheinen, ^ einigermastcii abschwächt, wenn sie sehen, daß ihre Jsolierungs- bcstrebungen gegenüber Deutschland sowohl au der persönlichen Loyalität des Trägers der habsburgischen Kaiserkrone wie an den Beziehungen von Volk zu Volk, wie sie sich zwischen den beiden Nachbarreichcn herausgcbildct haben, eine unübersteig- liche Schranke finden. Hier ist nichts Künstliches, nichts Ge- machtes, wie es seinerzeit die englisch-französische Flottenver» brüderung in Brest und Portsmouth nur zu deutlich an sich trug, und wie es gleichfalls in unliebsamer Weise hcrvortritt, wenn in Paris der Präsident der demokratischem Republik und der Souverän der englischen Aristokratie die Hände in- cinanderlegen, nicht weil aufrichtige Gefühle und natürliche Interessen sie verbinden, sondern lediglich, weil der gemeinsame Haß gegen das Deutsche Reich sie ohne den Zug des Herzens zueinander treibt. Das deutsch-österreichische Bündnis ruht aus anderem Grunde. Die belebende Seele des Verhältnisses zwischen Deutschland und Oesterreich bildet daS gegenseitige Vertrauen, das Bewußtsein der beiderseitigen loyalen Absichten, die nur aus den Schutz der un-weffellxrften eigenen Recht« unter voller Achtung und Wahrung der berechtigten fremden Interessen, und unter rückhaltloser Anerkennung des Lebcns- rcchtcs auch der übrigen Nationen gerichtet sind. Mit zwei solchen Staaten kann jede andere Macht, die nicht ihrerseits unlautere, kriegerische, eroberungssüchtige Ziele verfolgt, dauernd im Frieden leben: sie bedrohen niemand, aber sic sind in ihrer zusammengeschwcißten imponierenden Machlsülle eine ernste, eindringliche Warnung für alle leichtfertigen und ge wissenlosen Kriegshetzer L I-c Delcassö im westlichen Europa. Gerade dieses tiefinncrlich begründete gegenseitige Vertrauen der beiden Verbündeten aber ist die beste und sicherste Gewähr für die unbegrenzte Tauer der deutsch-österreichischen Freund schaft. Ein Bündnis, das nur ans den geschriebenen und formulierten Paragraphen beruht, über deren Bereich hinaus man sich nicht kennt uud sich nicht zu unterstützen braucht, ist rasch gelockert und zerstoben, wenn der Ernstfall nachhaltige Prüfungen an die Treue der Verbündeten stellt. Wo aber, wie bei Deutschland und Oesterreich, der Geist des Vertrauens die tote Form belebt und durchdringt, da ist ein wahrer Völker bund vorhanden, der selbst schweren Stürmen standhält. In dieser Gewißheit wird die Wiener Kaiserbcgegnung den maß gebenden Teil der öffentlichen Meinung hüben wie drüben be stärken, und dasselbe Echo findet die Zusammenkunft auch bei dem in letzter Zeit allzuviel genannten Dritten im Bunde, dem Königreich Italien, dessen Offiziösen mit etwas süßsaurer Miene den friedenstärkenden Charakter einer engeren Verbin dung zwischen Deutschland und Oesterreich betonen. Tie SchausPielsMs-Interpellation der Freisinnigen im preußischen Abgeordnetenhaus«: hat zwar irgendwelche Ausbeute an politischer Sensation nicht ergeben, wohl aber zeigte sich die Volksvertretung des führenden Bundes staates in ihrer Gesamtheit von einer sehr ernsten, gedrückten Stimmung beherrscht, daß derartige fragwürdige Dinge, die den strengen Traditionen der altpreußischcn Beamtenschaft so sehr zuwiderlausen, überhaupt Vorkommen konnten. Es handelt sich bei dieser nncrguicklichen Affäre um zwei verschiedene An- llageounkte, einmal darum, daß der Umbau des Königlichen Schauspielhauses in Berlin eine ganz außergewöhnliche Etctts- nberichreitnng von insgesamt über eine Million Mark — Asr- schlagssumme 1850 000 Mark, wirkliche Kosten 2 937 000 Mark — im Gefolge gehabt hat, und zum anderen darum, daß ein erheblicher Teil dieser Summe — nach der Behauptung der Interpellanten 800 000 Mark — lediglich aus dem höfischen Uebercifer des Hosbaurais und des General- Intendanten zu erklären sei, die zu allerhand gewaltsamen Mittel» gegriffen hätten, um dem Kaiser im Vorjahre vor An tritt seiner Mittclmccrreise das Säzauspielhaus in „fertigem" Zustande vorsühren zu können. Ehe noch die Wände nnd Fuß böden gehörig ansgetrocknet waren, habe man die kostbaren Verkleidungen und Parkettierungen angelegt, und im Sommer Habe dann wegen der zerstörenden Feuchtigkeit alles wieder ab gerissen nnd von neuem hergcstellt werden müssen. Die Antwort des Finanzministcrs von Rhcinbaben auf die Interpellation vermochte selbst die Rechte des Hauses nur in sehr bedingter Weise zu befriedigen. Selbst wenn man alles abzicht, was abziehbar ist, die üblichen Aufbauschungen und llebertrcibuugen in der radikalen Presse, «gewisse persönliche Rankünen gegen die schuldigen Persönlichkeiten nnd die agitatorische Vergrößerung derjenigen Summe, die für die „be schleunigte Fertigstellung" verwandt worden ist — nach den Angaben des Finanzministers soll sie „nur" 100 000 Mk. be tragen —, so bleibt doch zweierlei bestehen: 1. die Tatsache, daß zwar „nicht bloß" deshalb, weil der Kaiser den Wunsch geäußert hatte, vor seiner Abreise den Umbau noch in Augenschein zu nehmen, aber doch mit aus diesem Grunde die angcdeutcten verfehlten Experimente vorgenommen wurden: 2. der Mangel an staatlicher Kontrolle gegenüber der Bauleitung des Schau spielhauses, den auch Herr von Rheinbaben notgedrungen zu geben mußte und dem die kolossale .Höhe der Gesamt-Mehrkosten zu verdanken ist. Es ist also wähl begreiflich, daß unter solchen Umständen von den Ausführungen des Finanzministers ein Lerstimmungsniederschlag im Hause zurückblieb, der sich auch in den Reden der konservativen Sprecher beider Fraktionen deutlich bemerkbar machte. Der deutsch-konservative Abgeordnete von Arnim bemängelte insbesondere, daß die Staatsfinantz- Verwaltung nicht rechtzeitig von der Bauleitung über die voraus- sichtlichen Ueberschreitnngen informiert worden sei, daß es also an der nötigen staatlichen Direktive der Baulcituna gefehlt habe, während der freikonservative Mgeordnete von Zedlitz die „gar zu wenig erfreulichen" Umstände der „beschleunigten Fertigstellung" unter die kritische Lupe nahm. Symptomatisch für die Mißstimmung, die der Vorfall bis tief in die loyalsten Kreise hinein erzeugt hat, ist die Art, wie das führende konservativ« Organ zur Sache Stellung nimmt. Die „Kreuzztg." erklärt. eS scharf verurteilen zu müssen, daß zwecks „beschleunigter Fertigstellung" selbst an Sonntagen, und sogar am Bußtage die Arbeit im Schauspielhause nicht geruht habe, weist daraus hin. daß ans derartigen Vorkommnissen nur die „Simplicissimus-Sttiinnnng" neue Nahrung schöpfen könne, und wende! sich zum Schluß gegen die Bemerkung des Finanz ministers, daß er „eine Verpflichtung der Siaatsregierung, auf Prcßaugriffe zu antworten, in keiner Weise anerkenne", mir sehr deutlichen Worten. Tas hochkonservalive Organ er klärt. in, vorliegenden Falle hätte die Negierung mit einer sofortigen Antwort nicht zucückhalten sollen. Kein Real- politikerdürseheutcdie Bede ntungder Presse unterschätzen, und die der inländischen stt durch aus n i ch t etwa g c r i u g e r als die der ausländischen. Durch das Schweigen der Negierung sei lediglich übertriebenen Dar stellungen der Boden geebnet, die ihre Wirkung sicher nichk verfehlt hätten. Man wird hiernach wohl annehmen dürfen, daß Las preußische Abgeordnetenhaus künftig in Sachen der Etcttsüber'chreitnngcn eine schärfere Praxis walten läßt und der Regierung, die in dieser Sache nicht gerade glänzend abgeschiutten hat, mit stärkerem Mißtrauen als bisher auf die Finger sieht. ^ «' Z- w 2. Neueste Drahtmelduuaen eom 10. Mai. Deutscher NeichStag. Berlin. sPriv.-Tel.s Tie Beratung des E r b sch a f is st c u c r - G este tzes wird bei 8 12 fortgesetzt. — Staatssekretär Freiherr v. Llengel erklärt namens der verbündeten Re gierungen. daß sie den wzialdemokratischen Antrag aus Bc- lleuerung auch der Erbansällc an Gatten und Kinder aus den bereits bei der ersten Lesung und in der Kommission ausführlich dargelcgten Gründen durchaus ablehnen. — Abg. Savigny iZeittr.i erklärt, für seine Person allein zu sprechen. Die von der Koinmiffion beschlossenen Sätze der Erbschaftssteuer seien, in soweit sie von den größeren Erbanfällen erhoben werden, zu hoch. Wenn der Nvrinaffatz von 4 bis 10 Prozent bei den Erb- Unfällen von 20 000 Mark ab vervielfacht werde, bei 150 000 Mark das Andcrilialbfachc, bei einer halben Million das Topvclte und bei einer Million und darüber das Zweieinhalb- sachc betragen solle, so belauft sich gar in letzterem Falle die Steuer aus 25 Prozent. Das sei nicht mehr eine Abgabe, viel mehr eine Vermögenseinziehung. Redner befürwortet sodann 1. Freilasiung der Ascendenlen. 2. erhebliche Verminderung der Steuer für Geschwister. 3. Erhöhung der unteren Grenze für den Beginn der Vervielfachung, nämlich statt schon von 20 000 Mark an erst von 50 000 Mark an, wie dies auch in der Re gierungsvorlage oorgcschlagen war, 4. gänzliche Umgestaltung Les 8 14 im Linne einer geringeren Besteuerung der Zuwen dungen an Kirchen nnd Stiftungen. — Abg. Wester mann lncitl.s befürwortet die Kommiffionsbeschlüsse. Wenn man die Finanzen des Reiches sanieren wolle, könne man nicht bei den indirekten Steuern allein stehen bleioen.. Die Kommission habe die Erbschaftssteuer so gestaltet, daß sie erträglich sei. Die Steuersätze seien freilich recht niedrig, aber Ehegatten und Kinder seien freigclaffen. und die Erbansällc an entfernte Ver wandte seien ja eigentlich müheloser Gewinn. Durchaus ge rechtfertigt sei die entgegenkommende steuerliche Behandlung der in ländlichen Immobilien bestehenden Erbansällc. Redner wen det sich gegen die gestrigen Ausführungen Bernsteins über, die soziale Gesakr großer Vermögen. Sicher sei doch, daß größere Vermögen namentlich auch das mit der ganzen Art des heu tigen Gewerbebetriebes verbundene große Risiko bester zu tra gen vermöchten. — Abg. v. Ger lach beantragt Einführung einer Nachlaßsteuer neben der Erbschaftssteuer. — Abg. Dietrich ikons.s bedauert, daß der Kommission nicht auch der Abg. Savigny augcbört habe. Von den Vertretern des Zentrums in der Kommission habe man leider solche Anschau ungen, wie Savigny sic geäußert habe, nicht vernommen. Wäre Abgeordneter Savigny in der Kommission gewesen, io wären vielleicht gar manche Abschwächuiigs-An- träge, die dort non den Konservativen cingcbracht wurden, nicht gefallen. Die Ansicht Scivignys und eines Teils des Zeittruins. daß die Kommissionsbeichlüsse teilweije nicht mehr auf eine Erbschaftssteuer, sondern vielmehr aus eine Vcrmöaens- Kvnscskcitilln hmauslicstn, werde geteilt von einem großen Teile seiner sdcs Redners! Freunde. Und eben dieser Teil sei denn auch außer stände, die Koinmiffionsbeschliisse anznnehmcn. Ihre Bedenken bezögen sich besonders aus die Gefahren dieser Steuer für den Grunbbesitz. Eine hohe Erbschaftssteuer sei für diesen verderblicher, als eine hohe Einkommensteuer. Es sei ein natio nales Unglück, ivenn das Grundvcrinögcii zu sehr mobilisiert werde. Die Erbsclmftssleuer ziehe, zumal die hohen Sätze für entfernte Verwandte, eine starke Sch»!denvermehrung für den Grundbesitz nach sich. Eui ferneres Hauptbedcnken seiner Freunde bestehe darin, baß es nicht im Interesse eines gesunden Verhältnisses zwischen Reich und Einzelstaaten liege, wenn die Neichsgesetzgebnna in dieses einzelstaatliche Stcuergebict ein- greise. Ein Teil seiner Freunde werde allerdings den Kom- missionsbeschlnffen zustimmcn. und zwar in der Erkenntnis, das; die kleinen Bundesstaaten eine Erhöhung der Matrikularbet- träge nicht tragen könnten. lBcisall rechts.! — Abg. Wicmer ffreis. Volksp.s: Seine Freunde seien gegen das gegenwärtige System, die ReichSfiiianzcn auf indirekten Steuern auszubauen, weist diese indirekten «steuern die schwachen Schultern tbe-e lasteten. Cie begrüßten es darum mit Freuden, daß dieser erste Schritt zu direkten Reichssteuern unternommen werbe. Eine Nachlaßsteucr würde wegen der Verschiedenheit einer Ver teilung an Erben »nd wegen der Verschiedenheit der VcrhÄtnisse der Erben unter Umständen ungerecht wirken. Der sozialdemokra tische Antrag gehe zu weit, es werde damit nahezu schon die heutige Eigentluilsordnung verlassen. Ter Antrag laufe mit seinen hohen Lägen schon ans eine Vermögcnskonsiskatiori Hinang Mit der Besteuerung auch der Deszendenten würden seine Freunde an und für sich allerdings einverstanden sein, aber sic wollten nicht Steuern aut Vorrat bewilligen. Sollt«