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Vskadei«a-Mall -s 60. Jahrgang, SSI. «»t, in edler Sesamtau^-b« '«holte». Sonntag, 10. Dezember ISIS. Drahtanschrift: Nachricht«» Dretd«». Aernsprecher-Sannnelnmamer: LÜL4D L8SG oterltlMrllch t» Dreede« bei p»ettilL«gei Juttagun, <a« Sonn, und Montagen nur «in. «ah e.« M,, in den «ororien z.ro M. Lei «inmaUger Zustellung durch di« Post s M. (ohne Bestellgeld), «»zeige». Pireise. Die «inhiallige Zell« («lwa »Silben) 30 Pf. Oorzugepilltz« und Anzeigen in Nummern «ach «»me. und g«itti»gt« laut Tarif. — «u»«Lriige «ufttllge nur gegen vorauabeMlung. — Belegblall lllPf. Schriftleitung Mid HaupigtschästLsielle: Marienstraftc S8/LV. DruS u. Verlag von Llrpsch L Reichardt In Tresden nur rnli deulllcher Ouellenangabe („Dieedner Nachr.') zullllstg. — Unveriangie Schrislstllcke werden nicht auibewahrt. Ann»kin» voerinillakoe s»e»in>»««n. ------ An- und Voeknut von Woetpoploeon. ------- kInlüaunU von Lin» . tZovilnnoflickkniaaeftolnan und »u»U«Io»i»n Workpopioeon. -------- Krodttvorkofte ^»gen Wor1p,pl«e« und Waran. — An- und Vorkauf fromdor Qoldoorion. —— Setioekvorkoftr. ------------------- Vre8äner Hanäel8bank ^!Lttsnxs8sN8otrsrii Vl1n-L!lll 8. i°>«»»llv lAlmmM - ÜLviWvtdllkflog 7. Llnrioftunr und Ankauf von Weoftsoln. Voivtaftunx von Woripoploron, sovriv Aufbowsftrun, xorctiloossnsr Woripskst«. Vormistun^ von touvr- und «inbruoftsivftoron StstiifSoftorn unter Verschlug dss käivtsr, und bäitvorschiuS dsr Sank. Griechenland und Bulgarien. 11 AM gefangene in Rontenegro eingebracht. — Amerlkaaijche Hllse fLr die leidlichen Mchtlinge. — SranMsche Lustangrijje aus Netz. — Salandra» Beeteldl-nni im italienischen Senat. — v. d. Saltz Pascha über dea Lrieutlrieg. 2er amtliche deutsche Kriegsbericht. 1A«tlich.j Großes Ho»»tq«artlee. 18. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz Leine wese»tliche« Sreiguifle. Ans Metz wnrde eiu feiodlicher Kliegerangriss auS, geführt. bei be» baS städtische Museum schwer beschädigt, soust aber kei« Schade« angerichtet wurde. O östlicher Kr iegsschauplatz. Die Zahl der zwischen Narosz» und Miadzio- Lee eiuaedrachtcu Gefangene» hat sich aus 2 Offiziere und SSL Mau» erhöht. Die Lage ist a» der ganzeu Front «uveräudert. ES fände« «ur kleine Patrouille»gesechte statt. Balkan. Kriegsschauplatz. vel« Lampfe um Bijelopolje »urde» i« ganze» 1»S0 Mau«, daruuter eine geringe Zahl Monteuegriuer. gefaageugeuommeu. DaS Gebiet uordiistlich der Tara, abwärts von Moj- lovae. ist vom Feinde gesäubert. Den Ssterreichlsch-ungari- sche« Truppe» sind bei de» ersolgrelcheu LLmpfe» der lehte» sltns Tage in dieser Gegend IS Sllü Gekaugeue i» die Hände gefallen. T. B.j Oberste HeereSleitnng. Bulgarieu und Griechenland. b. Das Athener Blatt «Neon Asti" berichtet, daß die bulgarische Regierung ihr Versprechen, Dotran und Gew gelt neben anderen Kreisen an Griechenland abzutretrn, erneut habe. — Einer Sofioter Depesche der «Köln. Ztg." zufolg« nahm die griechisch« Regierung mit Genugtuung den bulgarischen Vorschlag der Festsetzung eines neutralen Gürtels an, der weder von bulgarischen noch von griechischen Truppen betreten werden darf. Un entschieden ist noch, wie bas Verhalten sein wird, wenn die Vergewaltigung des neutralen Griechenlands durch Eng land und Frankreich fortgesetzt und der neutrale Gürtel von diesen militärisch zum SLachteil Bulgariens ausgenutzt wird. Die Verbandsmächte rechnen anscheinend auf bul garische Fehler. Die leitenden bulgarischen Stellen wür digen die Schwierigkeit der Lage für di« griechische Regie- rung und haben neue Beweise gegeben, daß diese Schwie rigkeit durch Bulgarien nicht vergrößert wird. Hat Griechenland sich entschiede»? k. In den letzten Ministerberatunge» in Athen, zu denen auch hohe Offiziere hinzugezogcn waren, hat Grie chenland seine Entscheidung endgültig getroffen. Es heißt, daß diese Entscheidung auf Grund anderer Voraussetzungen erfolgte, als die bisher gemeldet wurden. Bei den künf tigen Ereignissen werde Griechenland auch durchaus keine abwartende Haltung mehr einnehmen, svn dern sich vielmehr sehr tätig erweisen. Der deutsche Gesandte bei GknludiS. b. Der Sonderberichterstatter des.„Corriere della Sera" drahtet aus Athen, SkuludtS sei vvm deutschen Ge sandten besucht worden. Er habe darauf einen Minister rat einbcrusen. Die Kammerwahlen würden in vollkom mener Ruhe erwartet: die Venizeltstcn beschränken sich dar auf. die Wähler zur Stimmenthaltung auszufvröcrn. Eiu griechischer Protest gegen die Befestigung Salonikis. Nach einer Meldung der „Neuen Züricher Zeitung" hat der Ko m m a n d a n t d e S g r i cchis che n 5. K o r v s bei General Sarrail gegen die begonnene Befestigung von Saloniki Einspruch erhoben. sA. T. B.s Die englische Herrschaft in Saloniki. b. Auö Paris wird gemeldet: Nachdem für die von Eng land besetzten griechischen Inseln eigene Zivtlverwaltun- gen der Entente errichtet worden sind, wirb nunmehr auch für baS Gebiet von Saloniki die Zivtlhoheit des englischen Militärkommandanten „unbeschadet der griechischen Souveränität" erklärt. Der Nest des serbische« Heeres. Nach verschiedenen Berliner Blättern betrug am 10. Dezember der Rest des serbischen Heeres inMontcnc - gro und Albanien «0 000 Mann. Meldungen aus Durazzo beschreiben die Lage der serbischen Flücht- ltnge als entsetzlich. Hunderttausende entbehren aller Nabruna. tW. T. B.j - Die serbischen Flüchtlinge. d. Wie dem „Daily Telegraph" aus Rom gemeldet wird, beauftragte die amerikanische Regierung ihren Gesandten in Nom. sämtliche verfügbaren Schiss« zu miete», dt« den serbischen Flüchtlingen HIlfc bvingen sollten, und sie auf Kosten Amerikas nach Italien zu schassen. ES sind aber fast gar keine Schisse verfüKar. Ueber Budapest wird aus Saloniki berichtet: Die Zahl der hier zusammengeströmten serbischen Flücht linge ist so groß, daß deren Unterbringung der griechischen Behörde und der Entente größte Sorge bereitet. Sarrail löste die Frage, indem er den Abtransport der Flüchtlinge auf die besetzten griechischen Inseln anordnctc. Die Rückkehr nach Bclg ad. b. Die «Grazer Tagespost" meldet auS Semlin: Wäh rend der Belagerung Belgrads war der grüßte Teil der Einwohner geflohen. Kaum 18 000 Menschen waren in der Stadt zurückgeblieben. Seit einigen Tagen kehren die Flüchtlinge aus dem Innern des Landes wieder zurück, und die Stadt beginnt ihr altes Aussehen wie der anzunchmen. Bisher sind 80000 Flüchtlinge, meist Frauen und ältere Männer, nach Belgrad zurückgekehrt. Italiens Anspruch ans Albanien. „Secolo" meldet aus Nom: Tie glückliche Landung in Albanien sei allerseits mit wahrer Befriedigung aus genommen worden. Man dürfe aber ihre Bedeutung nicht überschätzen. Die Truppenlandung sei hauptsächlich eine Hypothek Italiens auf diesenigeu Gebiete, die ihm besonders am Herzen liegen, und ein Beweis für die Solidarität Italiens mit dem serbischen Heere. lW. T. B.j Japanische Spione in Bulgarien. b. Einer Meldung aus Sofia zufolge haben die bulga rischen Patrouillen zwischen Debeagatsch und Porto Lagos mehrere japanische Spione ergriffen, die be haupteten. aus Griechenland zu kommen, um in Bulgarien Arbeit zu suchen. Bei Durchsuchung ihrer Taschen wurden eine Landkarte und tm Rockfutter verschiedene Aufzeich nungen vorgefundcu. Verlängerung dev rumänische« SnslanbS-MoratorknmS. Das rumänische Moratorium für das Aus land ist für weitere vier Monate verlängert wor den. (W. T. B.j Das Ergebnis der englischen Werbungen. „Daily News" meldet, daß man das Ergebnis der Wer bung auf rund 3 Millionen schätze. Es würden in zwischen noch immer zahlreiche Leute angcwvrbcn. 300 000 hätten sich zum sofortigen Eintritt in bas Heer ver pflichtet. <W. T. B.) Die verärgerte „Times" über Helfferichs Rebe. tRcutcr-Mcldung.j Die „Times" schreibt über die Rede Helfferichs: Die Erbitterung, mit der Helfferich wiederum unsere zähe Entschlossenheit, nach vier weiteren Kriegsmonaten bet unserem Irrtum zu beharren, beurteilt, ist sehr merkwürdig. Der wirtschaftliche Druck, unter dem Deutschland seufzt, ist ohne Zweifel die Hauptursache, warum Helfferich so gereizt ist. und das Instrument, mit dem wir diesen Druck ausüben, ist unsere Blockade. lWTBj Das englisch-dänische Handelsabkommen. Der „Rottcrdamschc Courant" meldet aus London: Im Oberhause gelangte das Abkommen mit den däni schen Kaufleuten wieder zur Sprache. Danach gestattet die britische Negierung den Dänen, nach Norwegen und Schweden Kaffee. Tee, Tabak. Stabciscn. Maschinen. Wolle und Baumwolle und nach Dentsäiland direkt Käse, Bier. Malz. Obst. Frauen- und Kindcrkleider auszuführcn. (WTB> Die süusprozcntigeu englischen Schatzscheine. Der Citnbcricht der Londoner „Daily Mail" vom l7. d. M. besagt, die City ist durch die Ausgabe der Schatz- anweisungen völlig überrascht worden. Tie Bekannt machung hat einen Kuröfall der Staatspaoierc verursacht, da die neuen Sprozcntigen Bonds eine Kon kurrenz für die Konsuls und die bisherigen Kriegsanleihen bedeuten. <W. T. B.j > Wen» der Suezkanal geschlossen »ird. Die „Boss. Ztg." meldet: Durch die Schließung des Suczkanals werben die Frachtraten nach Indien bei dem großen Mangel an Transportdampfern rasch steigen. DaS Bekanntwcrdcn der Gefährdung des Kanals hat in weiten englischen Kreisen Aufregung ver ursacht. Selbst die Schissahrtskreise glaubten bisher nicht an diese Gefahr. <W. T. B.j t>. Wie verlautet, werden auch die französischen Schiffahrtsgesellschaften den SchisfahrtS- betrieb durch den Suezkanal ein stellen. Der Grund ist nicht nur die um 400 Prozent gestiegene Kanal abgabe seit Ausbruch des Krieges und der tatsächlich be stehende Kohlenmangel, sondern cS liegen auch Gründe vor, daß eine Schließung des Kanals erwartet wird. d. Tie bevorstehende Sperrung des Suezkanals, welch, in London nunmehr sicher erwartet wird, run dort einen ungeheuren Eindruck hervor. Man erblickt darin ein ernstes Anzeichen für die Gefahr, weiche dem Suezkanal droht. Zwar gab Äitchener optimistische Ausschlüsse über den Verteidigungszustand dcS Kanals: irotzdem aber herrsche in allen Kreisen große Beunruhigung. Noch kürzlich hielt man in London den deutsch-türkischen Fcidzug gegen Aegypten für Bluff. Die französische Kammer »nd dle KriegSIiefermrsten. Die französische Kammer hat die Beratung der Inter pcllationcn über die ungünstigen Bedingungen gewisse, Kricgslieserungcn für den Staat beendet und eine von de, Regierung gebilligte Tagesordnung angenommen, nach de, eine Kommission zur Nachprüfung der KricgS kieserungsvcrträgc eingesetzt werden soll. iWTB i Ungünstiges Ergebnis der französischen „LiegeSanlcihe". Die „Deutsche Tageszig " erklärt: Bei der großen sran zö fischen „S i c g e s a n l e i h e" sollen nicht mehr al-- allerhöchstcns 4 Milliarden gezeichnet worden sein. sW,T,B > Das französische Moratorium. Der Handelsministcr Clcmentel teilte der Haudets kommission der Kammer mit, daß er Poincarö ein Tekrri unterbreiten werde, wonach die Moratorien bio Enöeöcr Feindseligkeiten aufrecht erhalten werden. kW. T. B.j Zum Rücktritt Freuchs. Wie verschiedene Berliner Morgcnblättcr melden, in der Eindruck von dem Rücktritt Frcnchö in Italien ein sehr starker. Unter anderem bestätigt der „Secolo" . daß in Paris schwere, angeblich setzt beigclegte M c i n u n g s v e r s ch i c d e n l> e i t c n in der Auffassung de: Balkanfragc zwischen Frankreich und England hervv: getreten seien. sW. T. B.j Nene Vertagung des Mordprozejses Iaurts. b. Einer Meldung des Lyoner „Progres" aus Pari zufolge wurde der Prozeß gegen den MördcrIaurc > Naoul Villain, der nächste Woche stattfinden sollte, ow- „Nücksicht auf den öffentlichen Frieden" ans n n bestimmte Zeit vertagt. LalandraS Berleidinung im italienischen Senat lAgenzia Stcsani.j Der italienische Senat besprach am Freitag die von Sonninv am l. Dezember im Namen de, Negierung abgegebenen Erklärungen. In Beantwortung der Rede BarzelottiS, der die Politik der Regierung an gegriffen hatte, erklärte Salandra, Barzclotti behaupte, er wäre einig mit der Regierung in den Zielen des Krieges, aber nicht in den Mitteln, und kritisierte die Negierung, weil sie von ihren außerordentlichen Machtbefugnissen keinen guten Gebrauch gemacht habe. Barzclotti habe aber auch die Ziele des Krieges kritisiert, erklärte er doch, dein zuzustimmen, was ein Führer der sozialistischen Partei in der Kammer gesagt hatte. Dieser Abgeordnete bekämpfte aber nicht die Mittel, sondern den Krieg selbst. Es ist also natürlich, daß Barzeloiti. der dem zugcstimmt hat, nicht die Anwendung der Mittel zur Führung des Krieges billigt. Salandra erklärte weiter, Barzclotti habe auch hervor gehoben, daß die Regierung nicht die Neutralität im wahre» und gerechten Sinne ausrcchtcrhaltcn habe. Die Neutralität sei loyal ausrcchterlialten nnd ebenso ausgcgebcn worbe,, Er lege Wert darauf. daS zu versichern, damit nicht die fremden Kanzleien sich das zunutze machen, was Barzelott, sagen zu müssen geglaubt habe. Salandra wies daraus die Anschuldigung BarzelottiS zurück, daß das Parlament imn den bedeutsamsten Entscheidungen der Regierung >>: der auswärtigen Politik ferngchaltcn worden wäre. Er !, tte es nicht für zweckmäßig, daß in Italien das System d> - v nennung dauernder Sonderausschüsse des Senats und der Kammer cingcführt werde, um über politische, diplomalnche und militärische Fragen zu urteilen. Redner erklärte weite:, es wäre nicht möglich, in das Ministerium die -Häupter der Opposition cintrctcn zu lassen, weil in Italien leine Opposi tion bestände, die mit de, Regierung hätte zusammen arbeiten können, mit Ausnahme der sozialistischen Partei, die aber nicht bezüglich der Kricgsmittcl, sondern der Kriegsztele anderer Meinung sei. Weiter wies Salandra BarzelottiS Kritik bezüglich der inneren Politik zurück und erklärte, wie schon Marconi hervorgehoben habe, daß man tn keinem Lande so viel Freiheit genieße wie in Italien. Salandra verlangte schließlich, daß der Senat durch An nahme der Ta g eS o r d n u » g Muratori der Regierung sein Vertrauen anssprechc. Diese besagt, daß der Senai die Politik der Regierung billige, Sic wurde einstimmig mit S2l Stimmen angenommen. kW. T. B i Ein gelungener Uebersall. Aus dem k. u. k. Kriegsprcsscquartier wird gemelde!: Am 15. Dezember machten die östcrrcichisch-un,irischen Abteilungen im Flitscher Becken auf die italienische