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obe. .-kannte Riesa, Mittwoch, 24. August 18S2, Abends SSÄ k-> ein Uhr ad em »Ust, lscbast. > über I glück-- a« N-ene denen m ist. ierrnit ftcu Pr::ftn. Auf den Kahlschläqen der Abth. 30, 32, 33 und 34. (Strehlaer Felo und am Königsstand.) Ober- naberg niann- Hotel behufs bicsein rungeu ein, 80 PH ro Ps. 38 Pf- Hilfe bei einer ganz normalen Geburt 6—10 M., bei einer Zwillingsgeburt 7—12 M., bei einer natürlichen aber sich verzögernden Geburt, bei welcher die Hebamme länger als 24 Stunden zugebracht hat, 6—15 M. und endlich bei einer Geburt, die durch einen Geburtshelfer beendet ist, 7—12 M. Außerdem sind für einen jeden der im Lehrbuche für die Hebamme vorgeschriebenen 18 Besuche und für jedem außer dem verlangten Besuch bei einer Wöchnerin, sowie für das Wickeln, Baden oder Waschen des Kindes bei Tage 60 Pf. bis 1 Pi. 50 Pf. und bei Nacht (zwischen 10 Uhr Abends und 6 Uhr früh) 1 M. 20 bis 2 M. 50 Pf. zu entrichten. Hiernach stellt sich die geringste Bezahlung für eine natür liche Entbindung auf 16 M. 80 Pf. (6 M. — und 18 X 60 Pf. 10 M, 80 Pf.) und die höchste für eine ebensolche Entbindung auf 37 M. Bei schweren Ent bindungen wiirde der Satz, abgesehen von den Besuchen zur Nachtzeit, zwischen 17 M. 80 Pf. und 42 M. schwanken. — Berliner Blätter bringen heute die Mittheilung, daß dem am 20. September bei Plauen i. V. stattfindenden protzen Manöver des sächsischen Armeecorps auch Se. Ma jestät der Kaiser beizuwohnen gedenke. Die Bestätigung dieser Meldung wird abzuwarten bleiben. — Die Wasscrdepeschen der Elbe- und Moldau- Stationen melden noch immer Fall, so daß sich die Ver hältnisse für die Schifffahrt fortgesetzt trostloser gestalten. — Daß Handel und Industrie im Königreich Sachsen gegenwärtig nicht rosig gebettet ist, erweist auch eine amtliche Statistik über die Konkurse und Zwangsversteigerungen. Im Jahre 1887 betrug die Zahl der Konkurse 718, im Jahre 1891 aber schon 1434, das ist gerade die doppelte Anzahl innerhalb vier Jahren. Die Zwangsvollstreckungen stiegen in denselben Jahren von 1043 auf 1854. Auf 100000 Ein wohner kamen im Königreich Sachsen 1891 ungefähr 34 Kon kurse. Sachsen marschirt auf diesem Gebiete leider an der Spitze sämmtlicher deutschen Bundesstaaten. — Bei dem jetzt in Dresden stattgefundenen Con- curr enzlauf en der beiden Schnellläufer Dibbels und dem in unserer Gegend wohlbekannten Kandier unterlag Dibbels- Wien. Das Volk jubelte dem Sieger laut zu. Der An drang war ein so bedeutender, daß zeitweilig der Pferdebahn verkehr stockte. — Die Ziehung der 3. Klasse der 122. Königl. Sächs. Landeslotterie findet am 5. und 6. September 1892 statt. Die Erneuerung der Loose ist nach 8 5 der dem Plane zu dieser Lotterie angefügten allgemeinen Bestimmungen vor Ablauf des 27. August 1892 bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort auf dem Loose aufgedruckt und aufge stempelt ist, zu bewirken. Ein Interessent, welcher diese Er neuerung versäumt oder sein Loos von dem nurgedachten Kollekteur vor Ablauf des 27. August nicht erhalten kann, hat sich nach Maßgabe des angezogenen 8 5 bei Verlust aller Ansprüche an das gespielte Loos an die Königl. Lotteriedirek tion noch vor Ablauf des 1. September 1892 zu wenden. — In einem auswärtigen Blatte wird den städtischen Behörden Meißens der Kopf tüchtig gewaschen, weil sie mit dem Plaue umgehen, die historischen Namen ihrer alten Gassen über Bord zu werfen und dafür neuere Namen z. B. Albertstraße, Carolastraße einzuführen, der Sache also noch ein patriotisches Mäntelchen umzuhäugen. Mit Recht wird darauf hingewiescu, daß Se. Maj. der König kein be geisterter Anhänger derartiger Verehrung ist und in Dresden bei der Umtaufung von Straßen, mehr als einmal das ge dankenlose Beiseiteschieben alter Namen getadelt hat. Meißen verdankt seine Anziehungskraft nicht etwa dem Weine und den Fummeln, sondern seiner alterthümlichen Bauart und den vielen Verknüpfungen mit einer weit hinter uns liegen den Zeit, wozu die alten Straßennamen mitgehören. Wenn man schöne, breit und modern angelegte Straßen mit den uns theuren Namen des Königshauses ziert, so läßt sich das eher hören, als wenn man krumme, winkelige Gassen mit alterthümlichen Giebeln, damit schmücken will. Auch mehrere »r.' ck7. Viitt- verg- er::Ut. üt ein er. Anzeiam-A» mq«r: 'Für die Nummer des Ausgabetages bis Voliu. 9 Uhr ohne Gewähr. Airzetgenpreis 4gespalt. Corpuc-zeilr oder Raum 10 Ps. M. mittag Erscheinung»- tage: Montag, Milturoch, Freitag und Sonn abend Abends. Bezugspreis: BiettOjmnllch I Mk. 25 Ps. in dem bezeichneten Grundstücke unter den im Termine bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Königliches Amtsgericht Meißen, den 20. August 1892. * v. Tchöpper. ie lleicbs- i. Linie s am 18. Juli dieses Jahres im Stadtpark ein Portemonnaie mit Inhalt und am 5. dieses Monats ans der Carolastraße ein Ring. Riesa, den 23. August 1892. Der Stadtrath. Klötzer.S Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch, am 9. August 1892. Michael. Eppendorfs. 11 r 1 für das „Elbeblatt und Anzeiger" erbitten uns bis A * rV spätestens Vormittags s Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Herr C. C. Brandt, - vr. zur. Mende, - Otto Schumann (Feuerwehrcommando), - Or. lusä. Festner, Deutsch-Amerik. Petroleum-Gesellschaft, Herr Gustav Dessau. — Gegenwärtig werden in unserer Stadt durch die Schutz mannschaft Revisionen der Dünger- und Abtrittsgruben vor genommen, eine Maßregel, die bei der schon so lang an haltenden Hitze mindestens am Platze erscheint. Es hat sich nämlich wiederholt bei Baurevisionen herausgestellt, daß viele der genannten Gruben nicht nur in höchst vorschrifts widrigem Zustande sich befinden, sondern auch zum Ueber- laufen voll sind, ohne daß deren Besitzer die Räumung ver anlassen. Hierdurch liegt leicht die Verlockung des Ueber- schöpfens in die Schleußen, worauf schwere Strafen stehen, nahe. Die Schutzmannschaft soll in verschiedenen Höfen schon reckt sonderbare Zustände gefunden haben. 8 53 der Riesaer Straßenpolizeiordnung vom 2. December 1890 bestimmt, daß Dünger- und Jauchengruben, noch ehe sie bis zum oberen Rande gefüllt sind, entleert werden müssen. Früher hörte man häufig die Ausrede, man könne Niemand bekommen, der den Grubeninhalt abführe, jetzt aber, wo die Riesaer Dünger- Abfuhr-Actien-Gesellschaft ihre ersprießliche Thätigkeit be gonnen hat und gegen billiges Geld und ohne jede Unbe quemlichkeit für die Hausbewohner die Räumung der Gruben vornimmt, kann ein Unterlassen der rechtzeitigen Räumung nur noch auf ^Nachlässigkeit des Grundstücksbesitzers zurück- peführt werden. Möchten doch die Miether im Interesse ihrer eigenen Gesundheit bei säumigen Hauswirthcn auf die Grubenräumung dringen. — Gestern wurde erzählt, in einem kleinen Localblatte eines unserer Nachbarorte sei die Nachricht verbreitet worden, in Riesa wäre die Cholera ausgebrochen und in Folge dessen hätten schon mehrere Straßen gesperrt werden müssen. Obgleich wohl Niemand diese Nachricht über unsere so äußerst gesunde Stadt ernstlich nehmen wird, sei doch hier ausdrück lich hervorgchoben, daß an dieser Nachricht auch nicht ein wahres Wort, dieselbe vielmehr in vollem Umfange ein Phantasicgcbilde ist. — In letzterer Zeit hat eine recht empfindliche Vcr- kehrshemmung in den Straßen unserer Stadt, speziell auf den für Fußgänger hergestellten Trottoiren, Platz gegriffen. Nicht selten am Tage, mehr noch aber des Abends und merkwürdiger Weise meistens an den schmälsten Stellen findet uian förmliche Ansammlungen eines gewissen Publikums, das seine Conferenzen hier abhält. Das breite Neben einandergehen, als auch der Transport umfangreicher Gegen stände, wie Tragkörbe rc., ist in letzterer Zeit ebenfalls recht modern geworden. Wir hatten neulich Gelegenheit, einen mit einem starken Bündel ca. 6 Meter langer Latten be packten Mann schnellen Schrittes auf dem Trottoir daher schreiten zu sehen, der, trotzdem er auf diese Ungehörigkeit aufmerksam gemacht wurde, seinen Weg ruhig fortsetzte. Ebenso hat sich eine recht kleinstädtische, mehr wohl noch dörfliche Sitte eingebürgert. Nicht nur an Stellen, an denen hinter der normalen Breite des Trottoirs noch genügender Raum (hier würde das zu entschuldigen sein), selbst auf dem Trottoir, das wegen der vorspringenden Häuser nicht einmal die vorschriftsmäßige Breite hat, werden des Abends von den Hausbewohnern Stühle aufgestellt, sich daraufplacirt, und mit vorübergehenden Freunden und Bekannten, die natürlich stehen bleiben müssen, wird conferirt. Die Passanten sind, um unliebsamen Auseinandersetzungen aus dem Wege zu gehen, in allen diesen Fällen gezwungen, das Trottoir zu verlassen und ihren Weg auf der Fahrstraße fortzusetzen. Wir wollen auf diese unstatthaften Verkehrshemmungcn, die nach 88 10. 11. 57. der Straßenpolizeiordnung für die Stadt Riesa durchaus verboten und strafbar sind, hiermit aufmerksam gemacht haben. — Wir wir hören, hat ein langjähriger verdienter Lehrer an unseren städtischen Schulen, Herr Oberlehrer Freyberg, kürzlich sein Gesuch um Versetzung in den Ruhe stand beim Stadtrath eingereicht. Das Königliche Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts hat dies Gesuch ge nehmigt und der nicht nur bei allen seinen jetzigen und ehe maligen Schülern, deren es viele Hunderte giebt, sondern auch bei seinen College» und in der ganzen Stadt geachtete und beliebte Herr, der auch von seiner vorgesetzten Behörde wegen seiner Verdienste und seiner Treue im Amte wieder holt ausgezeichnet worden ist, wird also am 1. October aus dem Lehrercollegium unserer Schulen scheiden. Seine Stelle wird derart wiederbesetzt, daß die Inhaber der nächsten Lehrcrstellen nachrücken und in die hierdurch frei werdende 32ste ständige Stelle die bisherige Hilsslehrerin, Fräulein Anna Trüb'enbach, welche auf Vorschlag des Stadtraths vom Schulausschuß einstimmig gewählt worden ist, einrückt. Das Königliche Ministerium hat die Wahl bestätigt. In die Hilfs lehrerstelle der Fräulein Trübenbach rückt der bisherige Vicar Herr Diersche ein, welcher wiederum durch einen neuen Candidaten, und zwar den Lsncl. tlrsol. Rietzsch aus Dresden ersetzt wird. Ob der nunmehr seit 2>/z Jahren krankheitshalber beurlaubte Herr Lehrer Jost, dessen Urlaub am 1. October abläuft, und der z. Zt. im Gebirge von seinem Leiden Heilung sucht, wieder eintreten wird, ist noch zweifelhaft. Leider ist nun auch Herr Oberlehrer Gabriel erkrankt, es steht jedoch dessen baldige Wicdergenesung in Aussicht. — Der Leichnam des am vergangenen Sonnabend beim Baden Hierselbst ertrunkenen Hammerarbeiters Dippel von hier ist in Strehla angeschwommcn und wird heute daselbst beerdigt. — Sonnabend den 27. d. M. früh 7 Uhr rückt unsere reitende Abtheilung zu den Manöver» bei Großcnhain- Radebcrg-Nadcburg ab und kehrt am 15. September von dort wieder zurück. — Die hier garnisonirende Abtheilung des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 32 rückt erst am 1. Sep tember ab und manöverirt bei Zwickau-Plauen, von wo dieselbe erst am 27. September wieder hier eintrifft. — Ob bei Fortdauer der jetzigen hohen Temperatur eine Aenderung irgend welcher Art in den Dispositionen eintreten dürfte, ist vor der Hand noch abzuwartcn. — Das Königliche Ministerium des Innern hat in Anbetracht der seit den letzten Zeiten so wesentlich ver änderten Verhältnisse auch eine Umgestaltung der Hebammen ordnung gleichzeitig in Verbindung mit der Hebammentaxe füt «»gezeigt gehalten. Bei dem großen allgemeinen Interesse dieser Angelegenheit gegenüber wollen wir das für weitere Kreise Wiffenswerthestc hier im Auszuge wieder geben. Die neue Taxe setzt für die Folge fest: für die Oertliches mW Sächsisches. Riesa, den 24. August 1892. — Aus Anlaß der vielfach auftretenden Maul- und Klauenseuche ist der Auftrieb von Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen zu dem am 31. dss. Mts. in Lorenz kirchcn stattfindenden Viehmarkt nach den „Osch. Gcm. Bl." verboten. — Das Königliche Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts hat durch Verfügung vom 11. August ds. I. dem leider zur Zeit erkrankten Lehrer Herrn Carl Friedrich Wilhelm Gabriel in Riesa in Anerkennung seiner langjährigen, treuen und ersprießlichen Wirksamkeit im Schul dienste den Titel „Oberlehrer" verliehen. Herr Bürger meister Klötzer und Herr Schuldirectcr Bach verfügten sich heute Mittag in die Wohnung des neuen Herrn Oberlehrers, um demselben im Namen des hohen Ministeriums diese Auszeichnung bekannt zu geben und zugleich die Glückwünsche des Stadtrathcs und der Schulen zu überbringen. — Dieser Tage sind die neuen Anschlüsse an das hiesige Fernsprechnetz fertiggestellt worden. Es sind beigetreten und haben erhalten: Nr. 26 - " "" - 27 - 28 - 29 - 30 - 31 Grundstücksversteigerung. Auf Antrag der Erben des Privatus JttliuS Richter in Dresden soll dessen, in Bahra gelegenes Grundstück, Fvl. 30 des Grund- und Hppvthekenbnchs für Bahra, Parzelle Nr. 5 deS Flurbuchs für diesen Ort, bestehend aus Gebäude und Garteu, den tt. September 18US, norm. S Uhr rntag uds in gefüllt. Banner 1892. aurig« Mann EidiAall uii) AiWM Telegramm-Adresse: A Ferniprechstelle „Elbeblau», Riesa. H I Nr. 20. oer Königl. Amtshauptmannschaft Grotzenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: KastaiUenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 45. Jahrg Brennholz - Versteigerung. Gohrischer Revier. — Schuster'sche Restauration zu Wülknitz. Mittwoch, den SI August 18VS, Born». 8 Uhr. 544 Rm. kieferne Brcnnknüppel, 123 - - Acste, 1971 - kiefernes Astreisig, 479 - kieferne Stöcke.