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MockrMM für Pulsnitz, Kömgsßriilk, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint: Mittwoch* »nd Sonnabend-. Abonnementspreis: letaschlikßlich des jeder Eonnabend-Nummer teiliegenden Sonntagsblattes) Vierteljährlich I Mk. 25 Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aulsnitz. FünfunÄdreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstellen Mr Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein <L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Moss» dtuäuilirtiao dtuuaurou^dtui'1'rtiao "OU uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpeäitlON ÜK8 Hmt8dlLUk8. Mittwoch. 3. 10. Junnar 1883. Submission. Die Anlieferung von 1 ., ca. 75 Kbm. «Klarschkag aus dem Wehner'schen Steinbruche auf dem Kirchberge — und 2 ., ca. 50 Kbm. San- und KieS aus der an der Pulsnitz-Ohorn-Bretniger Straße gelegenen Commungrube aus die von der Eisenbahnbrücke an der Feldgasse bis an die Pulsnitz-KönigSbrücker Straße gelegene Strecke soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Die Anlieferung des Klarschlags hat bis zum 1. März 1883 und die des Sandes und Kies bis zum 15. März 1883 zu erfolgen. Blanquets sind bis zum IS. Januar I88S bet dem^unterzeichneten Stadtrath mit der Aufschrift „Klarschlag-, Sand- und Kies-Anfuhre" einzureichen. Auswahl unter den Submittenten bleibt Vorbehalten. Pulsnitz, am 8. Januar 1883. DerStadtrath. Schubert. Donnerstag, den 11. Januar 1883, von Nachmittags 2 Uhr ab, kommen durch den Unterzeichneten in dem Bauergute «Karl Boigt'S in Friedersdors 1 braunes Arbeitspferd (Wallach), 1 Häckselschneidemaschine, I Getreidereinigungs maschine und 15 bis 17 Fuhren Kohl- und Runkelrüben gegen Baarzahlung zur Versteigerung. PulSnttz, den 5. Januar 1883. «Kunath, Gerichtsvollzieher. Bekann tmachung. Am gestrigen Tage ist Frau Selma Mathilde Wähner geb. Mendt von Schwepnitz als "Hebamme den die Ortschaften Schwepnitz, Grüngräbchen und.Vosel umfassenden Hebammenbezirk Nr. XVI» eidlich in Pflicht genommen worden. Kamenz, am 3. Januar 1883. Königliche Amtshauptmannschaft. von Zezschwik. Zeitereignisse. — (1883 ein Gedenkjahr.) Die lutherische Kirche feiert am 10. November 1883 den 100jährigen Geburts tag Luthers, am 24. Juni 1883 den 200jährigen Ge burtstag des ersten lutherischen Heidenmissionars, Bar tholomäus Ziegenbalg, geb. zu Pulsnitz, der von 1706 bis 1719 mit großer Opserfreudigkeit und reichem Segen unter den Tamulen in Vorderindien wirkte. Gegenwärtig stehen 20 lutherische Missionen und 9 ein geborene Landpfarrer unter dem Volksstamme der Ta mulen. Im Jahre 1881 wurden von ihnen 294 erwach sene Heiden und 437 Christenkinder getauft. Die gcfammte lutherische Mission, die in Leipzig ihr Missions haus hat, hatte einen Aufwand von 245,000 Mark, wozu Sachsen 52,704 Mark beisteueite. Wenn jeder Lutheraner Sachsens wenigstens 4 Pf. jährlich steuerte, so würde Sachsens Beitrag zur Mission? casse schon 100,000 Mark betragen. Bei der von Herrnhut aus geleiteten Heidenmission (165 Missionare, 113 Missions stationen in allen Welttheilen, wo noch Heiden wohnen) der Brüdergemeinde steuert durchschnittlich jeder Kopf der Brüdergemeinde jährlich 5 Mark. — Der hundertjährige Kalender prophezeit für 1883 einen trockenen, rauhen, kalten Frühling und viel Reif, einen heißen Sommer mit fehl warmen Nächten, einen trockenen und warmen Herbst und einen trockenen, kalten Winter. — Am 3. und 4. Januar fand unter Leitung des VezirksingenieurS der kgl. sächs. lausitzer Eisenbahnlinien Herrn vr. Fritzsche die Uebergabe der Baynabtheilung Dresden Reust. I an den von Chemnitz nach Dresden versetzten Abtheilungsingrneur Herrn Reiche-Eisenstuä statt. Die dem kgl. Ablheilungs - Jngenieurbureau Lresden-Neust. 1 unterstellten neun Bahnmeistereien, in welche die zugehörenden Strecken: Dresden-BischofS- Werda-Nitderneulirch und ArnSdorf-Kamenz cinge- theilt sind, wurden aus der Lokomotive durchfahren und dabei vorzugsweise bezüglich der Verwaltung des Grund besitzes, Beaufsichtigung und Unterhaltung der Erd- und Kunstbauten, der Schienengleise nebst Betriebssicherungs- Einrichtungen und der Hochbauten eingehender Besprech ung unterzogen. Gleichzeitig ersolgte die Vorstellung des Bureaupersonals und der Bahnmeister sowie die Be grüßung der Vorstände anderer Zweige der Staatseifrn- bahnver Wallung. — Neben der sächsischen Badcstistung von 1811, welche der Verwaltung des Ministeriums des Innern zu Dresden unterstellt ist, giebt eS noch eine Sachsen- stistung zu Leipzig, aus welcher unvermögende Personen besserer Stände zum Gebrauch der Quellen von Fran zensbad und Teplitz unterstützt werden. Das Vermögen dieser Stiftung fchloß Ende 1882 aber für Franzensbad, wo 19 Kranke verpflegt worden waren, mit 42475 Mk. und für Teplitz, wo 22 Kranke verpflegt worden waren, mit 52,600 Mk. Gesuche um Unterstützungen aus der Stistung sind bis zum 31. März portofrei an den Se kretär der Stiftung, Professor vr. Conrad Herrmann in Leipzig, cinzureichen und müssen begleitet sein von einem obrigkeitlichen Zeugniß über die Bedürftigkeit, sächsische Staatsangehörigkeit, Stand und Alter des Ge suchstellers, sowie von einem Zeugniß des Bezirksarztes daß der Zustand des Kranken den Gebrauch der Quellen von Franzensbad oder Teplitz wesentlich erheische. Von der Berücksichtigung sind ausgeschlossen unheilbare oder mit ekelhasten Ausschlägen behaftete oder dergestalt ge lähmte Kranke, daß sie ohne Begleitung oder fremden Beistand sich der Kur nicht bedienen können, ebenso Kinder unter 14 Jahren oder Personen über 60 Jahre und solche, welche aus öffemlichen Mitteln Armenunter stützung empfangen. — Da es nicht selten vorkommt, daß kleinere Ge werbetreibende sich in allmählicher Entwicklung zum Fabrikbeirieb erweitern, ohne daß die Fabrikeninspektoren davon Kenntniß erlangen, so sind die Gcwerbepolizeibe- hörden veranlaßt worden, tabellarische Verzeichnisse über gewerbliche Anlagen, wie sie bisher bereits den Bezirks steuereinnahmen zu überreichen waren, inskünftig auch der k. Kreiehauptmannschaft einzusenden, welche dieselben gesammelt dem zuständigen Fabrikeninfpektor zufertigt, damit letzterer in den Stand gefetzt werde, auch die Fa brikbetriebe kleineren Umfangs in die gesetzliche Aufsicht zu nehmen. Außerdem sind alljährlich am 1. Mai sum marische (nicht namentliche) Verzeichnisse darüber aufzu stellen, wie viel Fabrikarbeiter nach den Altersabstufungen des 12., 14., 16. und 21. Lebensjahres in einem Gewerbe betriebe beschäftigt werden. Kamenz. Am 23. December 1882 fand unter Vorsitz des Herrn Amtshauplmann von Zezschwitz die sechste Sitzung des Bezirksausschusses pro 1882 statt. Auf der Tagesordnung befanden sich 21 Gegenstände, worunter die Wahl von Mitgliedern und deren Stell vertretern zu den EinschätzungScommifsionen, die Aus ¬ stellung der Liste der Personen, welche als Sachverstän dige zu Ermittelung der Enlschädigungen für wegen Seuchen getödteter Thiere zu wählen sind, sowie die Be- rathung der Vorschläge zu fiskalischen Wegcbauunter- stützungen auf das Jahr 1883. Außerdem fanden vier Schank- und ein Tanzerlaubnißgesuch, sowie vier Dis- membrationsgesuche und ein Gesuch wegen Errichtung einer Schlächterei Erledigung; ferner wurde die Aner kennung der Oeffentlichkeit eines Fußweges in Groß röhrsdorf und die Einziehung des alten Ohorn-PulSnitzer Communications- und Fußweges ausgesprochen und zu den Beschlüssen der Gemeinderäthe zu Weißbach bei Königsbrück und Schwosdorf, die Erhebung von Ge meindeanlagen betreffend, die erforderliche Genehmigung ertheilt. (K. W.) Grotzröhrsdorf, 5. Januar. In einem Schweine, welches heute bei Herrn Schnittwaarenhändler Gebler hier geschlachtet wurde, waren Trichinen in nicht geringer Zahl vorhanden und es sand infolge besten die Schlacht- ,eier ein jähes Ende. Das Thier war versichert und seine Fett- und Fleischtheile werden in die Talgschmelze nach Dresden gebracht. (G. A.) Bautzen, 8. Januar. Die aus Anlaß des von Bock noch auf dem Schaffst kurz abgelegten Geständ nisses bezüglich des bei Pulsnitz an der Käppler verübten Mordes angestellten Erörterungen sind, sicherem Verneh men nach, bereits beendigt und lasten die Wahrheit jenes Geständnisses als unzweifelhaft erscheinen. (B. N.) — Der Sohn eines Schuhmachers in Bautzen hat auf der Bayrifchen Landesausstellung einen prachtvollen Goldschmuä mit Brillanten im Werthe von 1000 Mk. gewonnen. Neustadt bei Stolpen. Am Vormittag des 5. Jan. wurde auf einem Bahnübergang durch den 7 Uhr 30 Min. von Schandau nach Bautzen verkehrenden Personenzug sin Geschirr überfahren. Beide Pferde des Geschirres wurden getödlet, glücklicherweise blieb aber der Kutscher unverletzt und der Personenzug vor einer Entgleisung bewahrt. Dresden, 4. Januar. Seit dem 2. d. ist von hier der Postgehilfe Thieme verschwunden. Er hat sich falsche Buchungen und Unterschlagung von dienstlichen Geldern zu Schulden kommen lasten. Dresden, 4. Januar. Bereits haben sich die für das hier statlfindende diesjährige achte Mitteldeutsche Bundesschießen erforderlichen Komitees konstituirt und