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Grt»llungoort ist Dr« » » « » -chriltleitung! Dreoden.«., PoNerstr. 17, gernrns «Ml«. V0U Srlchlilsstell«, Druck und v«rlag: Germania Buchdrucker«! ». «erlog lh. «. ». Winkel, Poli«rstrah» 17, F«ini«s «017, «ostlcheck: «r. Ivra. Van»; Stadtbaak vre«t>«, «r. «7»7 Am Vorabend der Brüsseler Wahlen Das WMuell van Zeeland-Degrelle Verständigung zwischen Rex und den Flamen Einzelheiten des Abkommens veröffentlicht Brüssel, 16. April. Zwischen Rer und VNV. (Vlaamsch Nationaal Verband) ist im Oktober 1936 ein Abkommen über eine innerpoli- lische Verständigung abgeschlossen worden, das bisher gehe i m g e h a l t e n wurde. Zn diesem Abkommen haben sich Tcgrclle, der Leiter der Rex-Bewegung, und Staf de Llergu, der Leiter des VNV., vcrpslichtet, in ihr Programm die Um bildung des belgischen Einheitsstaates in einen F ö d e r a t i-v st a a t aufzunehmen und dieses Pro gramm zu verteidigen. Brüssel soll so regiert und verwaltet werden, das; die heutige Entnationalisierungspolitik aushört und den Flamen ihre völlige Entfaltung in Briissel gesichert wird. VNV. erklärt sich in dem Abkommen mit der föderativen Gliederung Belgiens einverstanden. Es wird aber ausdrücklich hervorgehoben, daft VNV. damit seine „dielschcn", d. h. glohnisderländtschen Auffassungen nicht preis gebe VNV. ist fe'ner damit einverstanden, seinen politischen Kamps innerhalb der heutigen belgischen Staatsgrenzen unter der Krone S a ch s - n - C o b u r g zu führen. Das politische und 'ozialwirtschaftliche Programm beider Gruppen sieht nach dem Abkommen die Aufrechterhaltung des Parla ¬ mentes und die Schaffung einer der ufs ständi schen Ordnung vor. Ziel des Abkommens soll sein, die Möglichkeit einer Verschmelzung der Rex-Organi sation in Flandern und der VNV. vorzubereiten. Zu diesem Zweck verpflichtet sich Rex, unaufhörlich für die Wieder eingliederung der französischsprechendcn Minderheit in Flandern in die flämische Volksgemeinschaft einzutreten. Degrelle ver pflichtet sich, das Abkommen auf die ganze Rex-Bewegung aus zudehnen und für seine Beachtung zu sorgen. Eine weitere Bestimmung besagt, das, das Abkommen in Flandern nur mit Zustimmung beider Grupnen aus andere Gruppen ausgedehnt werden dürfe, und das; Rex und VNV. sich darüber ins Ein vernehmen setzen müssen, ob unter gewissen Reformen ihre Vertreter im Parlament eine Regierung unterstützen können. Zur Durchführung des gemeinsamen Programms und um den Kampf gegen den Kommunismus zu führen, soll nach dem Ab kommen ein aus je drei Vertretern beider Gruppen bestehender Stab gebildet werden. Im letzten Absatz wird bestimmt, dak das Abkommen nur mit der Zustimmung beider Gruppen veröffentlicht werden darf. Der Wahlkampf, der Brüssel In den letzten Wochen in Aiem gehalten hat, ist erst in den letzten Tagen auf seinen Höhepunkt gekommen. Noch nie hat in Belgien ein politisches Ereignis die Bevölkerung derart gefangengehalten wie das Tuell van Zecland — Degrelle, das jetzt seinem Ausgang ent- geaengeht Das Strahcnbild Brüssels hat sich in diesen Tagen völlig gewandelt. Dis Propaganda beherrscht alles. In allen denkbaren Formen wendet sie sich an die wahlpflichtige Bevöl kerung. Auf beiden Seiten wird mit grösster Entschiedenheit, ja mit Erbitterung gekämpft. Ständig fahren grosse Lastwagen durch die Straften, bunt bemalt und mit mächtigen Schildern, die einen mit der Aufschrift „Stimmt für van Zeeland", die an deren mit der Aufforderung „Stimmt für Degrelle". An den Püustellcn sind ganze Zäune mit Wnhlplakaten ausgestaltet worden. Der Sportpalast, der grösste Versammlungsraum Bel giens. ist für die ganze Woche von Degrelle beschlagnahmt wor den. Jeden Abend spricht der Rexistcnsührer hier zu seinen Anhängern, wobei er sich Insbesondere die Anklagen vornimmt, die seine Gegner in der letzten Zeit gegen ihn gerichtet hatten. Nacheinander hat er die Einstellung seiner Bewegung zur Ver fassung, zur Kirche und zur flämischen Frage behandest. Auch seiner angeblichen Abhängigkeit vom Auslande widmete er eine eigene Versammlung. Van Zeeland hat aus seiner Seite alle alten Parteien. Der Wahlausgang ist völlig unsicher. Die Sozialisten dürsten wohl geschlossen für van Zeeland stimmen. Nicht alle Katho liken. auch stich» alle Liberalen werden aber ihre Stimme für van Zeeland abgeben. Man rechnet mit einer groften Anzabl weisser ungültiger Stimmzettel, die, auch wenn van Zecland als Sieger aus der Wahl heroorgeht, auf alle Fälle als ein Miss trauensvotum weiter Bevölkerungsschichten, weniger gegen die Person van Zeelands als gegen das herrschende politische Sp- stem, dessen Exponent er ist. ausgelegt werden. Am Sonntag fällt die Entscheidung, der in allen politischen Lagern mit bren nendem Interesse cntgcgengeschen wird. Leon Blum verteidigt die Volkssronipoüiik Sine Rede vor sozialdemokratischen Parteifunktionären Paris, 16. April. Ministerpräsident Blum gab am Freitagabend vor rund IM sozialdemokratischen Parteifunktionären des Landesver- büiides Seine und Seine-et-Oise eine Darstellung der allgemei nen politischen Lage und der Politik der Volksfrontregierung. Blum bemühte sich in der gelegentlich recht stürmischen Sitzung die verschiedenen Vorwürfe zurückzmveisen, die inner halb des Landesverbandes Seine gegen gewisse Punkte der Politik, die er an der Spitze der Regierung verfolgt, erhoben waren ivaren. Es handele sich bei der augenblicklichen französischen Re gierung um eine „Volksfrontregierung unter sozialdemokrati scher Leitung", deren Aufgabe es nicht sei, das fozialdemokra- tifche Parteiprogramm, sondern vielmehr das Programm der Paltzssront durchzuführen. Zur Rechtfertigung der sogenannten „Pause" die aus den Umständen nötig geworden fei, erklärte Blum, daft es galt, ein schwieriges Kap zu umsegeln. Auch die Finanzverwaltung der Volksfrontregierung wurde vom Mi nisterpräsidenten eingehend behandelt, insbesondere die Bedin ¬ gungen, unter denen der Finanzminister zur Auslegung der 16- Milfiardcn-Anleihe vecanlaftt worden war. Dagegen fasste sich Leon Blum bei der Behandlung der AuftenvolUik recht kurz, indem er vor allein unterstrich, daft die Vielheit der ausgewor fenen Probleme sowie die besonder? Lage Frankreichs, das ja nicht allein am Ende der Welt liege, sondern mitten in einem verwirrten, schwierigen und gefährlichen Europa, alles erkläre. Dann verbreitete sich Blum über die Zwischenfälle von Clichy, wobei die Anwesenden ganz besonders unruhig wurden. Es sollen nach verschiedenen Blättermeldungen sogar erneut Rufe ausgestoften worden sein die den Rücktritt des sozialdemokratischen Innenministers Dormoy forderten. Der Ministerpräsident erklärte weiter, er persönlich sei davon über zeugt, daft die Kampfbünde wieder aufgelebt seien, doch gehöre diese Frage in den Amtsbereich des Gerichts, die Regierung müsse im Rahmen der Gesetze bleiben Zum Schluft beschwor Blum seine Anhänger, nichts zu un ternehmen, was der Festigkeit der Volksfront Abbruch tun könne. VoMewi-lsche Radiopropaganda bloßgestellt Heldentat eines italienischen Freiwilligen in Spanien. Genf, 16. April. Di« Aufdeckung der beiden kommunisti schen Geheimsender in Genf hat die schweizerischen Behörden zu einer Untersuchung darüber veranlaftt, ob dies« Sender etwa identisch sind mit einem anderen kommunistischen Propaganda sender, der in den letzten Wochen in verschiedenen Sprachen eine erhebliche kommunistische Propaganda in diesen Ländern zu entfesseln versuchte. Die Feststellungen und Messungen haben ergeben, daft dieser kommunistische Propagandasender mit den beiden in Genf gefundenen Sendern jedoch nichts zu tun hat, sondern ohne Zweifel in Spanien steht und nacheinander zu verschiedenen Tagesstunden in verschiedenen Sprachen sendet. Er vslegt dabei als Standort meist einen Ort des betreffenden Londes onzugebcn. für das die Sendung bestimmt ist. In diesem kommunistischen Propagandasender spielt« sich vor einigon Tagen folgende Episode ab: Man hörte zunächst die Bekanntgabe, daft es den Bolsche wisten gelungen sei, eine Reihe von Freiwilligen italienischer Nolionalität gefangen zu nehmen. Di« Gefangenen mutzten nun über den Sender zu ihren auf der nationalen Seite kämp fenden Wafsengefährten sprechen. Man vernahm dann deutlich die Stimmen der Gefangenen, die offenbar vorher genau einge lernte Sprüche über die „Vorzüge des bolschewistischen Regi mes" aufsagten, und zwar in Formulierungen, die man kurz vorher in bolschewistischen Zeitungen Spaniens lesen konnte. Am Schluft der Sendung Härte man plötzlich folgendes: „Ich bin ein einfacher Freiwilliger, der aus Sizilien gekom men ist. Ich kann nur sagen, datz alles, was ihr bis setzt ge hört habt, vollkommen falsch ist, weil wir hier mit Gewehren und Revolvern bedroht werden." In diesem Augenblick hört« man deutlich im Radio zwei Schüsse und Tumult. Dann schwieg di« Stimm«, und die Sendung wurde ohne Absage abgebrochen. Kriminalfilme ln Frankreich verboten Paris, 16. April. In Anbetracht der Tatsacl^, datz in der letzten Zeit hauptsächlich in den grötzeren Städten Siidsrank- reichs, insbesondere in Marseille, zahlreiche Ueberfälle auf offener Strotze sich ereignet haben, hat der französiscl)- Innen minister die Vorführung aller Filme kriminalistischen Inhalts nach dem Vorbild der amerikanischen Gangsterfilme verboten. Oie Wandlungen der Kleinen Entente Rückkehr zu den Ursprüngen Die Kleine Entente ist als eine Schutzgesellsä-aft zur Sicherung gemeinsam erworbenen Gutes entstanden. Der Zweck des Zusammenschlusses der drei Staaten war klar, einfach, unzweideutig. Er bestand in der gemein samen Abwehr des sogenannten „Revisionismus". Der Revisionismus, der die Staaten der Kleinen Entente praktisch berührte, war immer der Revisionismus Ungarns. Die Abwehr des ungarischen Revisionismus »vor zur Zeit ihres Entstehens einziger und ausschließ licher Sinn und Zweck der Kleinen Entente. DasStreben der drei Staaten, die Bedeutung des Bündnisses über die Grenzen seines eigentlichen Zieles zu tragen und ihr allgemeinen politischen Charakter zu geben, also die sogenannte „Großmacht Kleine Entente" zu schaffen, war eine Erscheinung späterer Jahre. Dieses Ziel konnte nur dadurch angestrebt werden, daß die Außenpolitik der drei Staaten auf einen Nenner gebracht, das Auftreten der Verbündeten auch aus die europäische Gesamlpolitik zusammengekoppelt und einheitlich festgelegt wurde. Diese Vereinheitlichung »nutzte zwangsläufig einen weit gehenden Verzicht auf die außenpolitische Handlungsfrei heit der drei Bündnispartner, auf ihre Unabhängigkeit in der Pflege ihrer Beziehungen zu den autzerhalb des Bündnisses flehenden Staaten zur Folge haben. Ihren Höhepunkt erreichten die Bestrebungen in ihrer vertrag lichen Niederlcgung durch das sogenannte Bündnisstatut der Kleinen Entente vom F'bruar 1933. Bekannt ist, daß der damalige rumänische Außenminister. Titulescu, und der spätere Präsident der lsck'ckoslowakUcken Republik, B"nesch, die eisriasten Verfechter der These von der „Großmacht der Kleinen Entente" waren. Mit der Schaffung der „Großmacht Kleine Entente",, mit der vertraglichen Festlegung der außenpolitischen Abhängigkeit der drei Perbündeten war deswegen ein vertragstechnisch und auch praktisch-politischer Babelbau geschaffen worden, weil auf der eng umschriebenen Grundlage antirevisionistischer Interessen der gewaltige und schwanke Turm allgemeinen europäischen Geltungs bedürfnisses errichtet wurde. Datz dieser Turm früher oder fpäter zusammenbrcchen mutzte, war selbstverständ lich. Ebenso, das; der Zusammenbruch in dem Augenblicke erfolgen mutzte, da eine seiner drei Stützen einen ent scheidenden Schritt, über die Grenzen des engen Bau fundaments hinaus machen würde. Jin Lause der letzten Jahre sprachen die einen immer wieder von der Erschüt terung der Kleinen Entente, während die anderen immer wieder von ihrer Unerschütterlichkeit zu sprechen bestrebt ivaren. Die einen hatten so recht wie die anderen. Der eigentliche Sinn des Bündnisses war im Wust der zahl losen Kundgebungen möglichst internationalen und euro päischen Ausmatzes und in der vernebelnden Phraseo logie des Biindnisjargos, der sich Im Lause der Jahre entwickelt hatte, so sehr in Vergessenheit geraten, daß man nur zu sehr dazu bcrecktigt war, nicht mehr das enge Fundament des Bündnisses, sondern nur mehr den von Konferenz zu Konferenz bedrohlicher schwankend'»» Bau der Großmacht Kleine Entente zu sehen. Dieser Babelbau ist heute zusammengebrochen. Die Großmacht Kleine Entente kann nach dem italienisck-'naoilaviscken Vertrag nicht mehr als bestehend angesehen werden. Falsch wäre es aber, den Abschluß dieses Vertraaes als die Ursache des Znfainmenbruches anwsehen. Er war nur der Anlaß, die Ursache liegt in jenen Bestrebungen, die die Kleine Entente aus ihrer eiaentlichen Bündnissphäre Herausreitzen und in das gefährliche Netzwerk der öst lichen Paktsystcme hineindränaen wollten. Jene, die vom Zusammenbruch des Werkes Titulescus sprechen, meinen den Zusammenbruch der „Großmacht Kleine Entente". Die „Großmacht Kleine Entente" ist zusammengebroclzen, die Kleine Entente ist bestehen geblieben. Sie ist nur durch die Macht der Ereignifse auf den Boden der Tat sachen zuriickgefiihrt worden. Aus dieser Zurückführung ihren Anfängen, der Rückkehr zu ihren eigentlichen biindnispolitischen Zielen, werden sicherlich nicht nur Iugoslavien, sondern auch die anderen Mitglieder des Bündnisses früher oder später die weiteren Folgen ziehen Müssen. Die Kleine Entente wird in Hinkunft wieder nur territoriale Sicherheitspolitik, Grenzschukpolitik be treiben müssen. Darüber hinaus werden sicherlich alle Bündnispartner, in mehr oder minder ausgesprochener Form, ihre eigenen Wege zu gehen haben. Wen»» diese Wege zur Befriedung führen, wie der Weg, den ^"vo- flavlen gegangen ist, dann kann nicht nur die Kleine