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rMb. D o lksfreund rg w. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend 1 -.str die köckgl mü Wüschen Sehördm in Ilm, GrSnhM,Hartmftedl, Johan« ^VWSstMll georgensta-t, Lößnitz, tlmstädtel, Schneeberg, SchwarMberg bM. Wildenfels 57. Sonntag, de» 3. IM 1904 Nr. 152 bez. an den »argtschrlebenen ragen sowie an bestlmmter Stell« wird nicht VN« gegeben, ebenso wirb für dt« Nichtigkeit telephontsch aufgegetener »nzelaen , nicht garantiert. «uiwSrtlg«AustriigenurgrgenBorauSbej-ihlung. FürRück- gäbe etngesandter Manuskript« macht sich die Rebaktton nicht berantwortltch, " »r. er» 4 dem 4 einm w. Königliche Amtshauptmannschaft. vr. Schnorr von Carolsfeld. mu irk* n sind auf kbe- tto. mz- e. Iß. )«ds nm- Sokal. Zwickau, den 1. Juli 1904. Nr. 1406. IV. und geheimen Wahl mit 44 gegen 4 Stimmen an. In der Frage der Zusammensetzung der Zweiten Kammer wurde sowohl die Regierungsvorlage wie auch der Antrag des Ausschusses av- gelehnt. Hingegen wurde ein Antrag Baehr, nach dem 12 städtische und 43 ländliche Abgeordnete gewählt werte» sollen, angenommen. Gera, 1. Juli. Der reußische Staat errichtete aus An laß des 200jährigen Bestehens des 2. Bataillons vom 7. Thü ringischen Infanterie-Regiment Nr. 96 in Gera eine Jui- läumsstiftung von 15 000 Die Zinsen dieser Stiftung sollen alljährlich an Unteroffiziere dieses Bataillons, die sich teure Soldatmmißhandlungen zu schulden kommen ließm, verteilt wer den. Der Landtag genehmigte die Stiftung in den letzten Tagen in geheimer Sitzung. Breslau, 1. Juli. Nach mehrtägiger Verhandlung ver urteilte das Kriegsgericht der vierten Division dm Hauptmann Schotte vom 140. Infanterieregiment in Jnowrazlaw wegen von ihm begünstigter Unregelmäßigkeiten, die beim Schießen seiner Kompagnie um denKaiserpreis vorgekom men sind, zu 1 Jahr und 4 Monaten Gefängnis und Ausstoß ung aus dem Heere. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Hannover, 1. Juli. Eine Studentenversammlung, die sich hmte mit der Frage der konfessionellen Verbindungen be faßte, beschloß, den Rektor der Technischen Hochschule zu Hanno ver zu ersuchen, daß er die Gründung konfessioneller Verbind ungen (katholischer, protestantischer und jüdischer) nicht zulasse und die bestehenden Verbindungen dieser Art auflöse. Frankreich. Paris, 1. Juli Im heutigen Kabinettsrat teilte der Minister des Äußern Delcassö mit, daß der Präsident der Republik Haiti in öffentlicher Audienz d« Vertreter Frankreichs und Deutschlands empfan gen und sie öffentlich um Entschuldigung wegen der von haitianischen Soldaten auf sie gemachten Angriffe gebeten habe. Paris, 1. Juli. In dem heutigm Kabinettsrate teilte der Minister des Äußern DelcassS ein Schreiben des Botschafte»S der Vereinigten Staaten Porter mit, in welchem dieser erklärt, er sei von dem Staatssekretär Hay beauftragt den Dank des Präsidenten Roosevelt auszusprechen für die wohlwollend« und wirksame Unterstützung der französischen Regierung in der Per- dicaris-Angelegenheit. Paris, 1. Juli. Die Budgetkommission hat mit 14 gegen 10 Stimmen den Kredit für die Botschaft bei« Vatikan gestrichen. Paris, 1. Juli. Di« Un tersuchungs kommiffion für die Kartäuser-Angelegenheit vernahm hmte den Hauswart der Kartäuser, der unbestimmte Andeutungen machte über einen Unterhändler, welcher zu den Kartäusern gekommen sei, um ihn« im Namm mehrerer Parlamentarier Anerbietungen za machen; er erklärte aber, daß er dm Namen dieses UnterhäadterS nicht wisse. Paris, 1. Juli. Gegen die vorgestern verhaftet« S Offiziere Oberst Rollin, Hauptmann Franyors und Hauptmann Marbchal ist Anklage weg« Sntwenvung militärischer Gelder erhob« Word«. Nantes, 1. Juli. Der Liquidator der Kongregations güter schritt hmte unter dem Beistand von« 2 Kompagnien Ja» Das Königliche Ministerium des Innern hat Fräulein Marie Margarethe Läger in Zwickau, Werdauerstraße 15 II wohnhaft, vom 1 Juli dieses Jahres ab als weiblichen GewerbeauffichtSbeamte» für den Re gierungsbezirk Zwickau ernannt Fräulein Täger ist heute von der Kreishauptmannschaft für diese Funktion in Pflicht genommen wordm. Nach Punkt 3 der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 25. Juni dieses Jahres — betreffend die Einführung einer Gewerbeaussicht durch weibliche Aufsichtsbeamte — Leipziger Zeitung Nr. 143 — liegt den weiblich« Gewerbeaufsichtsbeamten unbeschadet der Zuständigkeit der Polizeibehörden und Gewerbeinspeltionen ob 1. die Uebcrwachung der Ausführung des Gesetzes, betreffend Kinderarbeit in gewerb lichen Betrieb«, vom 30. März 1903, 2. bei Ausübung dieser Tätigkeit nebenbei die Beaufsichtigung solcher Gewerbebetriebe, in den« weibliche Arbeiter beschäftigt werd«. Solches wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Königliche Kreishauptmannschaft. vr. Ayrer. Stöß. 1g. mbe- L,l»gramm»Adr«sfet vokksfreond Schneeberg. Fernspreche« Schneeberg za. Aue rs. Schwakenberg z-. Der „Przg«di^tsch« volk»sr«und" erscheint tüglich mit Aulmchm« der Dai« nach den Sonn» und Festtagen, «bonnement monatlich t» Pf». Inserate: im «m»blattdejirt der Raum der «sd. Petit««« UPsg., detgl. für autwürt» I» Pf,., tm amtlich« »eil der Raum der SY>. Lorstu»»«« 45 Pf,., w d» 2st». a-qmeM«»« Kg- Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses findet statt Freitag, den 8. Juli 1004 Vormittags 10 Uhr im Saale des amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäudes. Zwickau, den 1. Juli 1904. rp». und ' Jnseraten-ilnnahm« für die am Nachmittag erscheinende Nummer bl» «ar. mitta, 11 Uhr. Sine Bürgschaft für di« nüchsttägtae «ufnahm« d«r An-ttgen ' 'm »mPtschritbm«Lag«)»wi«an btsnmmterSt«ll« wird nicht Die Monarchenbegegmmg in Kiel. König Eduard ist nach England zurückgekehrt, und damit ist die glanzvolle Episode abgeschlossen, zu welcher sich diesmal ! durch sein Erscheinen und längeres Verweilen die sogenannte Kieler Woche ausgestaltet hat. König Eduard ist, während er als Gast in deutschen Ge mässem und auf deutschem Boden weilte, mit aller Aufmerksam keit und Rücksicht behandelt wordm, die man einem erlauchten Gaste, wie viel mehr aber einem Monarchen schuldet, der durch nahe verwandtschaftliche Bande mit unserem Kaiserhause verknüpft ist. Vielfach hat sich diese achtungsvolle Ausnahme zu einer be geisterten Stimmung gesteigert, namentlich bei der Anwesenheit des Königs in der alt«, seegewaltigen Hansastadt Hamburg. Hier hat man ein besonderes starkes Empfinden für das, was beiden Völkern gemeinsam ist, mannhafte Tüchtigkeit zu Wasser und zu Laude, unternehmenden Handelsgeist, gepaart mit krieger ischem Sinn. Die Hanseat«, die zur Zelt, da das übrige Dentschland zur See ohnmächtig war, dänische Könige absetzten und dem Seeräuber-Unwesen kräftig steuerten, können ihre Sympa thien für andere seemächtige und seetüchtige Nationen nicht verleugnen. Endlich hat man auch in Hamburg nicht vergessen, daß in ver gangenen Tagen der hanseatische Kaufmann seinen Verbindungen mit England und englisch« Kolonien einen wesentlichen Teil der Bedeutung verdankte, die er zu erlangen gewußt hat, lange be vor man an eine Erneuerung des deutschen Kaisertums denken konnte. i Der Berichterstatter des „Standard" charakterisiert die Halt- l ung der Kieler Bevölkerung mehr als die einer ehrerbietigen ! Neugier oder Erwartung als die großer Begeisterung. Hat er richtig gesehen, so ist die dortige Stimmung das gmaue I und treue Spiegelbild der im übrigen Deutschland herrschenden Auf- lsassung gewesen. Denn es ist unwahr, was in gewissen franzö- IMm und englischen Blättern behauptet wird, daß man in Deutsch land mit hochgespannten Erwartungen dem Kieler Ereignis ent- I gegengesehen habe und durch den aller Überraschungen undSen- I sation« mtbehrendm Verlauf enttäuscht wordm sei. Was man von »der Begegnung des Kaisers mit seinem königlich« Oheim erwartete, Ivar sehr wenig, und dies Wenige, dessen Bedeutung darum Imcht unterschätzt werden soll, ist nicht nur wirklich eingetroffen, Isondern in einem Punkte auch übertroffen. Das Abkommen lüber ägyptische Dinge ist dem deutsch« Wunsche gerecht »geworden, im Pharaonmlande nicht hinter dm Franzosen zu- Ickckzustehm. Keineswegs ist diese Errungenschaft als eine hoch- I wichtige zu feiern; aber angesichts der Gewohnheit unserer ftan- I höfischen Nachbarn, aus allem und jedem, was in der Welt ge schieht, Stoff für ihre nationale Eitelkeit zusammmzusuchm, ist les immerhin von einiger Bedeutung, daß das deutsch englische lAbkommm einen Zustand beseitigt, der den Franzosen das Recht gegeben hätte, von einer bevorzugtm französischen Stellung in »Ägypten zu sprechen. I Wie die Dinge zwischen Deutschland und Großbritannien Riegen, kann zur Zeit von einer begeistert« Stimmung hüb« »Md drüb« nicht die Rede sein. Man mag dies angesichts der iTatsache, daß eigentlich beide Nattonen zu einem einmütig« ^Zusammenwirken auf zahlreich« Gebiet« gemeinsamer öffent- Richer und kultureller Interessen durch ihre ganze Geschichte und tmch ihre völkerpsychologischen Eigenschaft« berufen sind, auf-, Zwauasverßtetaernng Das im Grundbuche für Raschau Blatt 139 auf d« Namen der Auguste Wilhelmine vereh. Leistner geb. Weigel eingetragene Grundstück soll zum Zwecke der Aufhebung den Gemeinschaft am SS. August 1004, vormittags V^IO Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 15 » Ar groß, wird gebildet aus dm Flurstücken Nr. 239», 239b/ä und 238o, besteht aus Wohnhaus, Schuppen und Garten, ist zur Brandkasse mit 3110 Mk. eingeschätzt und auf 3250 Mk. gewürdert wordm. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 8. Juni 1904 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht er sichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge boten anzumell)« und, wmn die Antragsteller widersprechen, glaubhaft zu mach«, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses den in 8 182 des ZwangsversteizerungSgesetzes erwähnten Recht« und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehmdes Recht habm, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Bersteigerungserlös an die Stelle des versteiger ten Gegenstandes treten würde. Schwarzenberg, dm 29. Juni 1904. König licheS Amtsgericht. Wegm Reinigung der Geschäftsräume werd« Freitag und Sonnabend, am 8. «nd O. Juli 1004 bei der unterzeichnet« Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt. 2 Hartenstein, am 1. Juli 1904. ————s-LLSÄL richtig bedauern, aber es nützt nichts, es zu leugnen. Es hat anch keinen Wert, zu untersuch«, wie dieser wmig wünschens werte Zustand geschichtlich gewordm und auf welchen tiefsten Ursach« er begründet ist. Diese Ursachen sind ja schon oft erörtert Word« und das hat zur Erkenntnis ge führt, daß sie mit gut« Wünschen und liebenswürdigen Redens arten nicht aus der Welt zu schaffen sind. Aber das wenigstens läßt sich erreich«, daß die Gegensätze, anstatt sich zuzuspitzm, sich mit der Zeit abstumpfm. In Deutschland will man hierzu gern die Hand biet«, und würde dies noch bereitwilliger tun, wmn man nicht wüßte, daß englischer Hochmut ein solches Ent gegenkommen falsch deuten und als eine Art Buße, die aus Furcht vor England entstanden wäre, auslegm würde. Man wird in England, wmn man das Verhältnis bessern will, sich dazu bequemen müssen, dieser Illusion zu entsagen. TageSgefchichte. Deutschland. Kiel, 1. Juli. Der Kaiser empfing heute vormittag auf dem Schonerkreuzer „Meteor" die aus Südwestafrika heim- kehrmdm verwundeten Offiziere Oberleutnant Herrmann vom Kanonenboot „Habicht", Oberleutnant Hannemann und Leutnant Schäfer in Audienz. Berlin, 1. Juli. Kaiser Wilhelm soll, wie „Daily Mail" von zuverlässiger Seite erfährt, König Eduard in Kiel die Absicht mitgeteilt haben, dessen Besuch Anfang August zu er widern. Ein großes deutsches Geschwader werde dm Kaiser nach England begleiten. Die „Post" schreibt dazu: Bisher ist in hiesigen amtlichen Kreisen von einem solchen Besuche noch nichts bekannt. Berlin, 1. Juli. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." erfährt, ist dem Botschafter in Rom Grafen Monts und dem Gesandten in Bukarest v. Kiderlm-Wächter der Charakter als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz verliehen wordm. Berlin, 1. Juli. Kolonialrat. An Stelle der durch Tod oder Krankheit ausgeschiedmen Mitglieder sind in den Ko lonialrat berufen worden: Botschafter a. D. v. Hollebm, Geh. Seehandlungsrat Schoeller, Kommerzienrat Lmz und Stark- Chemnitz. Direktor Stübel weist auf den festen unmtwegten Entschluß der Regierung und des Reichstage« hin, dm Aufstand in Südwestafrita, koste es, was es wolle, niederzuschlagen. Der Antrag Vohsm, der die Begründung eines Lehrstuhles für Ko lonialrecht an der Universität dringend wünschenswert erklärt, wird angenommen. München, 1. Juli. Kammer der Reichsräte. In der heutigm Sitzung wurde der in der Kammer der Abgeordneten wegen Fehlen» der Zweidrittelmehrheit gefallene Wrhlgesetzmtwurf einstimmig abgelehnt und zwar deshalb, weil keine Aussicht be stehe, daß in der Kammer der Abgeordneten irgendwelche Ver mittlung-Vorschläge di« Zweidrittelmehrheit erhalt« würden. Im Laufe der Debatte regte Reichsrat Freiherr v. Würtzburg den Gedanken an, eine zukünftige Vertretung nach dem Propor tionalverfahren auf grund beruflicher Organisationen einzuführen. Mehrere ander« Reichsräte stimmt« dem Grundgedanke« einer Volksvertretung auf grund beruflicher Organisationen zu. Darmstadt, 1. Juli. Die Zweite Kammer nahm Ar tikel 4 der Wahlrechtsvorlage betreffend Einführung der direkt« t». se