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1910 »ervrettetp« Zeit«»« Nr 215 Tägliche Expeditiouszeit: Vorm. 8—12 Uhr, nachm. 2—5 Uhr. Das Wichtigste. kersdorf ist der stellungslose Barbier Karl Gründig das Mitgefühl mit dem Grafen Zeppelin, der ojber- ermittelt worden. * Der in der Marktstraße zu Plauen >. V. wohn hafte Fleischermeister Hofmann erkrankte plötzlich un ter choleravcrdächtigen Erscheinungen. Ans ärztliche Anordnung wurde der Kranke sofort ins Krankenhaus gebracht. Der Zustand des Eingelieferten soll bedenk lich sein. Es sind strenge Maßnahmen ergriffen worden. größerer Strenge beobachtet werden. Man darf denn doch schließlich nicht vergessen, daß man sich in den Gondeln wenige Meter unterhalb einer riesigen Gas masse befindet, und schon die Benutzung von Explosions motoren in den Gondeln galt früher als bedenklich. Städte. Nach en Ländern er- tädte der Welt st London mit New-Dorl mit Smit 2745 000, erlin kommt mit eile (würde aber Daran reihen mit 1.55000V, mit 1412000, lern. Bon den Ilion nicht mehr voran. Darauf in mit 875000, 0 000, Budapest ro m't 693 000, liro mit 636000 ganzen stolzen Luftkreuzer nichts als das glühende Gerippe und die beiden, durch die nesige Glut stark Familien- Schönrberg bei v. C, war seit »wer zu Herzen chaltrigen Frau aS Ehepaar in s Küchenherde- ner eindrangen, mndergeschmiegt clebungsoersuche tat wird aus ihnbau Lüchow rarbeiter haben mnn, mit dem ht hatten, auf einem Mädchen c, schlugen ihm versetzten ihm schließlich mit en. Nach acht ete aufgefunden :r nach kurzer i« W«14ser1ch1»be,1rk Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgenchtsbezirk KO. AUN!,«««. ! Freitag, den 16. September beschädigten und verbogenen Gondeln übrig geblieben. In der Halle entstand sofort nach der Explosion citt panikartiges Gedränge nach dem Ausgang. 'Für die in der Halle anwesenden Bedienungsmannschaften unij leitenden Persönlichkeiten gab es schon wenige Augen-« blicke nach der erste» Detonation keine andere Mög lichkeit mehr, als auf schnellste Flucht bedacht zu sein, denn die Flammen, die selbst zum Dach der Ballonhalle hinausschlugen, verbreiteten eine solch furchtbare Hitze, daß es unmöglich war, es in der Halle auszuhalten. Einige Mannschaften, die im ersten Moment versuch ten, der Flammen Herr zu werden, erlitten empfindliche Brandwunden an Gesicht und Händen Für die Feuerwehr, die alsbald herbeieiltc, gah es keine Arbeit mehr. Jetzt bietet der Ballonkörper nur ein Bild wüstester Zerstörung. Die Halle selbst ist dem l Publikum strengstens verschlossen. Die Aluminiumteile ! des Ballonkörpcrs müssen cingeschmolzen werden, und es ist fraglich, ob die Gondeln und Motoren wieder in Stand gesetzt werden können. Hierzu liegen noch folgende Telegramme vor: Dos «Baden). Von der Ballonhalle ist die Glasbedachung infolge der Hitze zum Teil geschmol zen, im übrigen ist die Halle unversehrt geblieben. Bei dem Brande des Luftschiffes wurden, wie sich nun mehr hcrausgestellt hat, fünf Personen zum Teil erheblich, jedoch nicht lebensgefährlich, verletzt. Baden-Baden. Die Ursache der Katastrophe des „L. Z. 6" ist nunmehr einwandfrei festgestellt. Während der Reinigung der Gondel mit Benzin hatte ein Monteur versehentlich den Motor an gekurbelt, woraus sofort das Benzin aufflammte. Der Monteur, der in der Gondel stand, um diese auszuwaschen, schlug sofort Alarm und die in der Halle befindlichen Nkann- schasten der Luftschiffbau-Gesellschaft machten sich so gleich an die Löscharbeit. Sie schraubten die zahlrei chen in der Halle zu diesem Zweck angebrachten Schläuche an die Hydranten und setzten die Gonoel unter Wasser. Unter den in der Halle befindlichen Tagelöhnern ent stand, als der Feuerlärm ertönte, eine Panik und die Leute stürzten, laut schreiend, ins Freie. In wenigen Minuten war das Feuer in der Gondel gelöscht und. nur der Eimer mit Benzin brannte noch. Diesen gab ein Monteur aus der Gondel heraus einem anderen Monteur, um den Eimer aus der immerhin gefährli chen Nähe des Luftschiffes zu bringen. Aus diesem Eiincr schlug in dem Moment, in dem der Monteur sich abwandte, anscheinend infolge der Bewegung, eine große Flamme heraus und züngelte sofort an der äußeren Hülle des Ballons empor. Im Nu stand dieser Teil des Luftschiffes bis oben hin in Flammen. Das Feuey griff so schnell um sich, daß die Leute kaum die Halle - verlassen tonnten. Einzelne Angestellte, man spricht neuerlich von zehn, haben Brandwunden er-- litten. Die Verletzungen der Leute sind jedoch durchweg leicht. 3 Mann befinden sich im Hospital, sie haben je doch noch nicht einmal offene Brandwunden, sondern nur Rötungen der Häut, so daß sie bald wieder arbeitsfähig und die Firma allein fort. Königliches Amtsgericht Lichtenstein Früher Woche«- «nd «achrichtsblatt Tageblatt sii Hööns, Mit SniM St. Mn. htinitsnt, »MUI, kiMl, vrtitilÄirs. M» St Ms. St. Zitö. St. WM Süuewlf, Am, Maiilsn, SMiMl w WWi Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtund denStabtrat zuLichtensteiu Hier ist sicher sehr leichtfertig gehandelt worden. Viel leicht hat es auch an der nötigen Aufsicht gefehlt. Mit dem Grafen Zeppelin, der drei seiner Luftschiffe in so j kurzer Zeil zugrunde gehen sieht, wird man überall i lebhaftes Mitgefühl haben. Ten Mut des Alten wird . freilich auch dieses Unglück, das nur noch ein intaktes j Luftschiff seines Systems übrig läßt, den „Z. 1" in Mey, nicht brechen. Uber die Vernichtung des Lust- i schifjeS liegen folgende Meldungen vor: ) Der offizielle Bericht über den Unfall, ! den die Führung des „L. Z. 6" durch das Wölfische I Bureau verbreiten läßt, lautet folgendermaßen: „Das » Feuer entstand in der Hinteren Gondel, wo Leute da mit beschäftigt waren, mit Benzin, das sich natur gemäß in offenen Gefäßen befand, das Ge triebe zu reinigen. Das Bcnzm sing aus bisher noch unbekannter Ursache Feuer. Die Flammen schlu gen hoch empor und erfaßten trotz aller Löschoersuche das Luftschiff selbst. Das Gas begann zu brennen, und das Feuer breitete sich über das ganze Luftschiff aus, daS in etwa zehn Minuten langsam niederbrannte. Hülle und Gaszellen find völlig zerftört, ebenso das Gerippe, nur die Motoren sind unversehrt. Einer der mit dem Reinigen beschäf tigten Hilfsarbeiter und ein Monteur haben Brand wunden erlitten, jedoch sind diese nicht lcbeus- aesährlich. Die Fahrt des „L. Z. 6" nach Heilbronn hatte am Mittwoch infolge Motordefekts unterwegs ab gebrochen werden müssen und das Luftschiff war so dann nach Oos zurückgekehrt, wo es glatt landete. Tie Fahrt war die erste, die nicht programmäßig durch geführt werden konnte, nachdem der „L. Z. 6" an achtzehn Fahrlagen bei jedem Wind und Wetter 3 1 Passagiers ährten ausgeiührr hatte. Die ge samte bisher zurückgelegtc Strecke betrug rund 3100 Kilometer, trotz teilweise recht ungünstigen Wetters Mehr als 300 Passagiere wurden befördert. Tie durch schnittliche Fahrgeschwindigkeit betrug 47 Kilometer in der Stunde." Bevor das Unglück eintrat, war, wie schon erwäbnt, eine Fahrt nach Frankfurt in Aussicht genommen Das Schiss war von Baron Goldschmidt-Rothschild zu die ser Gesellschaftsreise gemietet worden und sollte von Baden-Baden aus die Fahrt antrcten. Wie uns wei ter gemeldet wird, geschah das Unglück um 3 Uhr in der Ballonhalle. Wie es hier heißt, kam ein Lötkolben de« offenen Benzinbehäl ter z« nahe Auf die Hilferufe waren sofort sämtliche in der Halle anwesenden Monteure und Arbeiter hecbeigceilr, um die Flammen zu löschen. Oberleutnant Hacker bediente selbst den Hydranten. Die Bedienungsmaunschüffeu versuchten der Ausbreitung des Feuers Einhalt zu tun. Es hatte aber bereits eine zu groß: Ausdehnung an:c- hatte, im Sturm wrack wurde. Für das zerstörte Luft- schiss „Deutschland" hat die Zeppelingesellschaft dann der Frankfurter „Deutschen Lustschiffahrtsgejcllichaft" daS in FriÄrichshafen liegende Luftschiff „L. Z. 6" geliefert, das Mitte August mit seinen Passagiersahrten Begann und jetzt durch Feuer zugrunde gegangen ist. Hier liegt nun offenbar ein schweres Ver schulden der Besatzung vor. Von einer Fahrt nach Heilbronn mit einem leichten Maschinendefekt zu- rüctzekehrt, war das Luftschiff schon in der Halle bei Baden, und hier wurden nun ReinigungS- und Ju- Kandsetzungsarbeiten unternommen, bei denen ei» offen dastehender Benzinbehälter Feuer fing, worauf das Luftschiff in wenigen Minuten ein Trümmerhau fen war. Es ist eigentlich nicht zu begrttfen, wie so nommen. Das Schiff lag vollständig verbogen in der .Halle. Infolge der gewaltigen Hitze - hatten sich die Aluminiumteile drS Schiffes vollständig verbogen und Teil auch geschmolzen. DaS Tor der Halle, ». 1s abgelegte dir ihres Geldes zu der Ermordeten. an Walt. In tS in Aachen ist worden, währettd f Reisen befand, »re Tage in den er veranstalteten »alt vor Antritt wlksten Schmuü- »en die Einrecher h indessen voll ackte Koffer mit. Känner mit den Nerger darüber, m die Eindring- . . _ „ . verzinst alle Einlagen tz»« Lllge «M mit Al/z °/g. Rückzahlungen erfolgen in der Kaufmann Paul Friedrich Ederi führt das Handelsgeschäft Regel ohne Kündigung in beliebiger Höhe. Nm-?L»L °"' """ Gemewdosparkaffe Hohndorf WM MiU Die Gesellschaft ist aufgelöst. Lv«iK Gdert ist ausgeschieden. Der waren zum Teil auch ^schmolzen. DaS Tor der Halle, V.» riyrttiruy MM zu ocgr.t»rn, an. ,o, das verschlossen war, hatte sich infolge des' gewaltigen j _ „ , , . - . etwas Vorkommen kann. Wenn von feiten der Fahrt- I Luftdruckes von selbst geöffnet. j mals von einem schweren Unglück betroffen wurde. sein werden. Das Luftschiff selbst ist vollkommen ver nichtet. Nur ein kleiner Rest, den man bequem in einem Reisekoffer unterbringen könnte, ist übrig ge blieben. Der Schaden an der LuftKfhalle b.trägt et-, wo -'0 000 Mail Allgemein lil IN Baden-Baden hengetötrt. sauer während unternahmen, > wollten, stürz- ; Apparate be- e Flieger selbst der Polizeibe« eit. Bei dem eleganter Equi- ellte sich unter Hofdame der : zur Auswahl irt-tagSgeschenk Juwelier will» nnen eintreten« Die angebliche r wegen Hoch- achtzehnjährige tanzleibeamten, chte. aubt. Wäh- das Pfarr ei», öffneten enkaffe. Sie n Hypotheken« in Sparkaffen- in einem a«de- »ndea worden. rrerS Pietryga nhrrn, Kette«, und Fanny ist bisher infolge b i 1 u n g l Ü ck. a LesterhanS meldet wird, isconsin Steel »hlwaggon, ge lt, die sich Über sowie zwei re dritte Fra« «Nest, «Uüt erscheint tLattch antzer Lom- md Feßtmi nnchMttar» für d« stt-«d« ««z — «erUksichrUcher 1 MU. KO psy, durch die Pos» besagen 1 Md. 75 Pfg. Gtzmtm Nummer» 10 pfg. iSestellmge« netz«« «Air der Grp^itiorr tu Lichtechtem, LmiMmer Ltriße Nr. Kd, m» PoRmstchtech Postbote», sowie bst Austräger entgegen Inserate «erde« die MnfgrspaltmuLrnchyeist mit III, für m,«trügemV 1b Pfg. derechwt. Pfß. I» imtUchmVeite kostet dieswetspaltigeLeite3Vpfg. F»r»s«rech Huschlnst «r 7. »»str«t«-LmatM» täglich di, spttestm, v-rmttwg, 10 Ntzr. «elegramm-Ldrrsst: Tageblatt. lettung immer betont wird, daß in der Nähe eines > verankerten Luftschiffes nicht geraucht werden darf, so tönte durch die Halle, und em Ballonet nach dem att-« * Als Mörder der Goellerschen Ekeleute in Bur- müßte man eigentlich annehmen, daß diese Vorsichts- ! deren sank in Asche. In wenigen Minuten war von de« ' - - - I maßregeln von der Besatzung selber mit noch viel * Im KrieEhaftn von Sebastopol find ein Ja- j paner und drei Russen, darunter zwei Frauen, beim Versuche, ein Kriegsschiff zu besuchen, als der Spionage i verdächtig verhaftet worden. i * Nack) amtlichen Feststellungen haben die Inten- ! -unten in Kiew in fünf Jahren 17 Millionen Schmier- i gelder erhalten. * Die griechische Nationalversammlung ist gestern - mit einer Thronrede des Königs eröffnet worden^ i * Trotz der Maßnahmen der türkischen Regie- ! rung hat die Nationalversammlung der ottomanischen ' Griechen im Patriarchat in Konstantinopel stattgefun den. Viele Abgeordnete wurden verhaftet. * In der Nähe von Mogador hat der Kaid Anflus 1500 wohlbewaffnete Anhänger gesammelt, um der Ein führung der Polizei in der Neunmeilenzone cmgegen- zutreten. Man befürchtet Ereignisse, die in der Ä!ge- cirasakte nicht vorgesehen sind. * Aus Bukarest wird gemeldet: In dem Depar tement Mehedintz sind bei der letzten Hochwasscrkata- strophe 23 Menschen umgekommen, und eine Anzahl Häuser eingestürzt. Die Ernte ist vernichtet. Das Luftschiff „I. 2 6" durch Feuer zerstört. Durch Extrablatt berichteten wir gestern fol gendes : Baden-Baden Gestern nachmittag 31/2 Uhr geriet das in seiner Halle in Oos liegende Luft schiff „Z VI. infolge Explosion in Brand und wurde vollständig vernichtet Auch die Halle verbrannte. Es waltet ein eigener Unstern über den Zeppelin- schen Luftschiffen. Innerhalb weniger Monate sind drei dieser Luftkreuzer durch Unglücksfälle zerstört wor den. Zuerst das in Köln stationierte Militärlustschiff „Z. 2" auf der Rückfahrt von Hamburg »ach Köln. Hier lag die Schuld an der unfachmännischen Veran kerung. Das zweite war das Passagierluftschiff „L. Z. 7", das auf einer seiner ersten Fahrten von Düssel dorf aus, auf der es die Vertreter der Presse an Bord