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Vesper in der UrenMrihe. Dresden, Sonnabend, den 19.Novbr. 1892, Nachm. 2 Uhr. 1. Khorakvorspiek über „Jesus, meine Zuversicht". 2. Motette für achtst. Chor und 8 Solostimmen (ox. 34; z. 1 M.) von Martin Blumner. Selig sind die Tobten, die in dem Herrn sterben. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit, und ihre Werke folgen ihnen nach. 3. Arie für Sopran und Orgel von Emil Krause, gesungen von Frau Otto Alvsleben, Ehrenmitglied der König!. Hofoper. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. 5. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 682, 8. O Ewigkeit, du Freudenwort, das mich erquicket fort und fort, o Anfang sonder Ende! O Ewigkeit, Freud' ohne Leid, ich weiß von keiner Traurigkeit, wenn ich zu dir mich wende. Herr Jesu, gieb mir solchen Sinn beharrlich, bis ich komm' dahin. UoiUesrr rr;z. Geistliches Lied (op. 79, Nr. l) von Oskar Wermnnn. , gesungen von Frau Otto-Alv sieben. Ich möchte heim, mich zieht's dem Vaterhause, dem Vater herzen zu; fort aus der Welt verworrenem Gebrause zur stillen, tiefen Ruh. Mit tausend Wünschen bin ich ans gegangen, heim kehr' ich mit bescheidenem Verlangen; noch hegt mein Herz noch einer Hoffnung Keim: Ich möchte heim! Ich möchte heim, bin müd' von deinem Leide, du arge, falsche Welt! Ich möchte heim, bin satt von deiner Freude, Glück zu, wem sie gefällt. Weil Gott es will, will ich mein Kreuz noch tragen, will ritterlich durch diese Welt mich schlagen, doch tief im Herzen seufz' ich insgeheim: Ich möchte heim! Ich möchte heim; das Schifflein sucht den Hafen, das Bächlein läuft in's Meer, das Kindlein legt im Mutterarm sich schlafen, und ich, und ich will auch nicht mehr. Manch' Lied Hab' ich in Lust und Leid gesungen, wie ein Geschwätz ist Lust und Leid verklungen; im Herzen blieb mir noch der letzte Reim: Ich möchte heim! (Karl GerM 6 Zwei kurze Khorgclange: a> Geistliches Lied von Franz Magnus Böhme. Ach, was ist das Leben doch so schwer, wenn, was du lieb hast, ist nicht mehr. Aber sei still, weil Gott cs will. Ach, was ist das Sterben doch so schwer, wenn, was du lieb hast, weint umher. Aber sei still, wie Gott es will. Ach, Leben und Sterben wär' nicht so schwer, wenn unser Herz nur stille wär'. Darum sei still, wie Gott es will. 6) Motette von Moritz Haupt mann. Hart scheinest du gesinnt und schauest doch vom Himmel so freundlich auf dein Kind. Nacht ward es, dunkle Nacht, doch bleibest du mein Vater, der für mich sorgt und wacht. Ach ob ich's nicht versteh', du schassest lauter Segen aus allem, allem Weh'. Treu bleibest ewig du; vergäß ihr Kind die Mutter, du liebst mich immerzu! Druck von Lirviw L Reickmrdl tu Dresden.