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WHMWMTiWM ' ers» Früher Wochm- Md Nachrichtsblatt MgMatt sd MM. ML SniM, Mns. N.W». MMit «mim, MW, Mmsins, MWStMis. Et3«aS öt. Wei«, M«W», MWMtl ui MW Nmtsblatt für das Kgl. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Lichtenstein — —- -——Meste ZeituW Sm §WMWm WnLsgWüchtsbqiü - - - 5? Aayrg«r»g Nr. 74. ASWANS. Freitag, den 29. März 1907. Inserate für die Osternummer, die am Sonnabend nachmittag erscheint, erbitten wir uns,bis spätestens Sonnabend früh 9 Uhr. Für nach dieser Zeit eingehend« Inserat« kann die Aufnahme in die betreffend« Nummer nicht allenthalben garantiert werden. Das im Arundbuche für Nüdlitz Blatt 68 aus den Namen der Marie Lima verehl. Wagner geb. Mehlhorn eingetragen« Grundstück soll am 1«. Mai 1907 vormittags S Uhr — an der GerichtSstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuche 2,2 Ar groß und auf 4060 Mk — Pfg. geschätzt, es besteht aus Wohnhaus und Garten, trägt die Brand- katasternvmmer 69 und die Flurbuchnummern 120» und 120d. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Gintraguna d«S am 7 Mär, 19V7 verlautbarten BersteigerungSvermerkeS aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungskermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feftst llung der geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Berste igerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden ausgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizusühren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Lichtenstein, den 27. März 1907. «SnigttcheS Amtsgericht. * Die Begegnung -wischen dem Fürsten Bülow und dem Minister Tittont ist wegen «in« leichten Unpäßlichkeit TUtonis auf Sonnabend verschoben worden. * Zur Besetzung von lldjida sind sran- -IsischerskitS 3000 Mann Infanterie, zwei Schwadronen und zwei Batterien aufgeboten. * An Bord des im Arsenal von Cherbourg liegenden französischrnTorpedobootS „147" ereignete sich eine Explosion, durch die mehrere Perfonen schwer verletzt wurden. Das Wichtigste. * Von einer Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem Kaiser Franz Josef auf böhmischem Boden, über die neuerdings Mitteilungen durch die Prefle gingen, ist nach der „Süddeutschen Reichs« korrespondenz" weder am Berliner Hofe noch In Wien etwas bekannt. Karfreitag. Der Karfreitag führt uns unter Christi Kreuz. Er, der kurz vorher vor dem hohen Rate beschworen hat, daß er der Sohn Gottes sei, hängt zwischen zwei Verbrechern, um den schwach« und schmerz, vollsten Lod zu erleiden, den menschliche Grausam« test erdacht hat. Die Sünde des Heidentums und deS Juden tums, selbstsüchtige Menschenfurcht und heuchlerische Unwahrheiten haben ihn in diese Tiefen körperlicher und seelischer Leiden gebracht; er aber bittet: Ver gib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Wer enthüllt uns dar Geheimnis dieses grausenvollen Geschicks? Laßt uns die fragen, welche Augen« und Ohrenzrugen all' drS Furcht baren gewesen sind, seine Apostel. Die Predigt vom Kreuze ist der Inhalt ihres Evangeliums. Sie wollen nichts wissen, alt Jesum den Gekreuzigten und Auferstandenen; den Gekreuzigten als die Offen- barung der sühnenden und erlösenden GotteSliebe und den Auferstandenen als die Bestätigung die st r GotteSliebe am Kreuze. Die Welt verwirft aus Haß und Selbstsucht den König der Wahrheit und offenbart so die ganze Häßlichkeit und Furchtbarkeit Ihrer Sünde. Den Sieg aber behält die Liebe Gottes, die in Christus alle Sünden aus sich nimmt, um sie zu sühnen und dadurch allen Schuldbeladenen Heil und Frieden zu bringen. DaS ist nicht Mrnschenwrrk und nicht aus menschlicher Entwickelung zu erklären. ES ist die Gabe einer GotteSliebe, die aus freier Gnade schenkt, was kein Mensch sich verschaffen kann und was doch jeder so blutnotwendig braucht: daß von seinem Grwtffen die Schuld genommen werd«, damit er, von ihrem Druck entlastet, frei werde und die Kraft gewinne zu einem neuen Leben. Da« Kreuz Christi als die unzerstörbar« Bürg schaft rettend« UteSlteb«, bringt Frieden dem schuldbeladenen Ge. ^en und macht so die Bahn frei für eine sittlich» Neuerung, die allein aller menschlichen Kultur und Bestand verleiht. und Aus dem Boden solcher Erfahrung erwachsen freie, sittlich starke Persönlichkeiten, die mit auf- geschloffener Seele in die Welt blicken, für aller Menschliche Verständnis und Teilnahme haben, die empfangene Barmherzigkeit an alle Arme, Kranke, Hungrige und Betrübte weitergeben und inmitten der Arbeit ihres Berufs und in den Kämpfen und Leiden des Lebens sich als glückliche und frohe GotteSkinder fühlen. So ist di« Offenbarung der Quelle des Hei» und 80 stehen wir heut« änbetend vor ChrHt Kreuz singen mit Paul Gerhardt: O Hdupt voll Blut und Wunden, Voll Schmerz und voller Hohn, O Haupt, zu Spott gebunden Mit einer Dornenkron, O Haupt, sonst schön gekrönet Mit höchster Ehr und Zier, Jetzt aber höchst verhöhnet, Gegrüßet seist du mir! - Deutsches Reich. Berlin. (Zur braunschweigischen Regentenwahl.) Wie das Hannoversche Tage« blatt aus glaubhafter Quelle erfahren haben will, hat sich die Mehrheit de« braunschweigischen Land- tageS auf den Standpunkt gestellt, daß doch ein preußischer Prinz zur Regentschaft berufen werden solle, und zwar wurde hierfür Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der jüngste, am 12. Juli 1880 in Kamenz geborene, gegenwärtig bei der Regierung in Königsberg informatorisch beschäftigte Sohn des verstorbenen Prinzen Albrecht, bezeichnet. Der Regentschaft! rat hat freilich dem Vernehmen nach noch keine Stellung zu brr Wahl genommen, sondern die jetzige Besprechung lediglich als infor matorisch betrachtet, sich auch die Präsentation eines Kandidaten für die endgültige Wahl Vorbehalten Immerhin scheint aus der bet der Mehrheit des Landtages herrschenden Stimmung wohl der Schluß gezogen werden zu können, daß Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen die meiste Aussicht hat, die Erbschaft seiner Vaters als Regent von Braunschweig anzutrrten. — (Oberstleutnants v. Estorfs.) Die Ernennung deS Oberstleutnants von Estorff zum Kommandeur der südwestasrikanischen Schutztrupp« ist ein Ereignis, das sicher im ganzen Schutzgebiete mit besonderer Freude begrüßt werden wird. Die Kölnische Zeitung schreibt darüber: Oberstleutnant v. Estorff ist der getreue Freund und Mitarbeiter drS Gouverneurs o. Lindequtst seit einer Reihe von Jahren. Lr hat selbst geäußert, daß er gern unter dem Gouverneur o. Linde qutst das Kommando der Schutztruppr in Deutsch-Südwestafrika führen werde. Zwischen ihm und Linde quist haben wir keinen Dualismus zu fürchten und brauchen nicht anzu- nehmen, daß ohne vorhergehendes Einverständnis zwischen beiden militärisch« Moßnahmrn getroffen werden, di« von dem Schutzgebiet von erheblicher Bedeutung find. Ebenso wurden wir uns darauf oerlaffen können, daß unter Estorff die Stärke d« Schutztruppe bald auf das notwendigste Maß zur Aufrechterhaltung der Ruhe im Schutzgebiet herab gesetzt wird. Dies notwendige Maß zu bestimmen, wird ihm und Lindequist auf Grund ihrer oi«l- jährigen afrikanischen Erfahrungen ein leichtes sein, und beiden wird es sicherlich als Ziel vorschweben, nicht mit möglichst viel, sondern mit möglichst wenig Truppen den Frieden der Kolonie, die schon so un endlich viel Opfer dem Mutterland auferlegt hat, zu erhalten. (So Ls« t-WUH elm - Ka » al. Die Vorlage zur Verbreiterung deS Kaiser Wlhel«-Ka»al- hat tne Genehmigung drS Kaiser- gefunden. Sie wird »och in dieser Woche dem BundeSrat zugehen, und man hofft, sie dort in zwei Wocke» nach der Osterpause zu er ledige», sodaß der Reichstag unmittelbar »ach de» EtatSbrratunae« sich mit dem Gesetzentwurf beschäftige» kann. Die Gesamtkosten der Vorlage stellen sich auf 220 Mill. Mark, die durch Anleihen aufzubring«» find. Ausland. Wie« (Deutschfeindliche Machinati onen im böhmischen Landtage) Bet der Beratung im Landtag« erklärte der Jungtscheche Adamek, die Deutschen strebten die Zweiteilung Böhmens nur deshalb an, damit sich Deutsch- böhmen an Preußen anschlt«ß«n könne. (Stürmischer Protest). Der Tscheche Kallina rief: „Ich werde den Deutschen beweisen, was ihr PatltctiSmuS wert ist," und zog eine Speisenkarte deS deutschen Kasinos hervor, die das Bild des deutschen Kaisers und die Unterschrift: „Beim Geburtstage unseres Kaisers!" trug. Die Deutschen protestieren entrüstet. Schließlich erklärt der Deutsch fortschrittliche Bachmann unter energischer Zurück weisung der tschechischen Verdächtigungen, die be wußte Karte stamme von der Feier deS Ver eines der ReichSdeutschenin Prag, die alljährlich am Geburtstage des Deutschen KaiserS staltsindet, und bet der der deutsche Konsul Graf Hardenberg einen Toast auf Kaiser Franz Josef auS- brachte. Offenbar handelt es sich für die Tschechen bei der ganzen Aktion um rin Manöver auS Anlaß deS bevorstehenden KatferbesucheS. Pari«. (Minister Pichon über die Ermordung Dr. Mauch ampS.) Die sachliche Behandlung des jüngsten ZwischevfclleS in Marokko durch den Minister deS Aeußern Pichon kann in Deutschland ebenso mit Genugtuung M: Kenntnis genommen werden wie der Umstand, daß die jüngst von einigen sranzüsischen Organen aufgetischte« deutschfeindlichen Nachrichten in der Kammer keinen Widerhall sanden. Die Debatte endete damit, daß daS Hau- sich mit der inzwischen erfolgten militärischen Besetzung UdjidaS einverstanden erklärte, und der Regierung sein volles Vertrauen zu ihrer Marokko- Politik aut sprach, lieber den Verlauf der Sitzung wird unS telegraphisch gemeldet: Nachdem in der Kammer nach dem Deputierten Chauffier der Abge ordnete Dubtef die Begleitumstände des Mordes ar» Dr. Mauchamp erzählt und Troutn sich für «ine Truppenlandung ausgesprochen hatte, erwidert« drr Minister de-Neußern Pichon, daß Mauchamp in Marokko nicht ganz die «r.fordzrlichtz