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WScbintlub crützeinen d:»i Numniern. Dränunirrai^nk, Preis 22^ Sgr. rbl:.) vitnelWrliih, 3 Th-Ucr i»r das ganze Jahr, ohne Er höhung, in allen Hheilen der PecuSiswkn Monarihic Magazin für die Man rrämimcrin aus dieses Beiblan dei Zlllg.'pr. DiaalS- Zeining in Berlin IN der Ezredincn lMcbrm - Sna?e Nr. 34^ - in ter Prer mz so wie ini Ausland« hei den Wodllobl. P-ü - Aeintenl. Literatur des Auslandes. ^117. Berlin, Freitag den 26. Oktober - 1832. Nord -.Amerika. Aus dem Tagebuchs des Nord-Amerikanischen Gesandten G. Morris. Die Mtttheüungen und Bemerkungen über die Französische stic- volution vom Jai-re 17>9, welche" wir in Nr. d9 und 90 des ,,Ma- gazms" dem obigen Tagcbuche enlichnle», babeii so allgemein angesprochrn, daß wir uns veranlaß! finden, noch einige andere Auszüge aas demselben Werle öl' (snuvernour Nncois. bv 3.,röst Duries. 1832.) zu geben. Wir lassen bier zunächst den Herausgeber von Morus' rcichhaltigcr Lcbcnobcschrcibung, Herrn Sparks, sprechen: ,,Am Januar 1790 crbiel! Herr Morris, der bis dabin nnunicr- brochen ein Zeuge aller Ereignisse in '-Paris gewesen war und die bcrcinbrechcnde Zerstörung als ein warnender Prophet vertändel balle, von dem General Washington Akkrcdilive als Privett-Agent zur Bclrcibung wick-tigcr Angelegenheiten mil dem Briiischcn Mini- skcrinm. Die Lage der Dinge i» Frankreich war schon zu jener Zeil aus keine Weise ersrenlich siir die Monarchie. Der Slrom ter Rs- volulion stürzte so gewaltig dabin, daß Niemand es wagte, ihm e>ncn Widerstand enlgegcnzusctzcn. Mn fast verlöschender Hoffnung rieb- leie Morris vor seiner Abreise eine Nolc an die König!», worin er riech, daß ter König, sich keinesfalls an die Spitze der Ncvolulion stellen, sondern die Dinge ihren Laus gehen raffen möchte; oder mir anderen Wollen, daß er das Ruder fallen lassen und das Schiff dem Winde und den Welle» überlassen solle. Am Monal Februar kam er >» London an. Ewige Slipuia. Honen de« Friedens-Traktates wareu von England noch nickt aus- gefiibrl. worden; besonders ditienigen, in welchen es sich zu einer Entschädigung sür die aus den südlichen Slaalen wcggct,ihnen Ne ger und zur Herausgabe der befestiglen 'Plätze an der. westlichen Gränze vcrpfiicklct balle. Morris baue den Auftrag, die Gesinnun gen ter Brilischen Regierung hinsichllich dieser Punkkc zu erforschen und sich zu erkundigen, ob sic geneigl sch, einen Handels - Traktat mil den Beremiglkn Slaalen abzuschlleßen und einen Gesandten nach Amerika zu schicken. Sobald er in London angekommen war, chrllic er de» Zweck seiner geheime» Mission de»! Französischen Erkantlen am Englischen Hose, Herrn de la Luzerne, mit, um dem Kongreß den Anschein zu geben, als ob er in Bezug auf den HantelsTräkiat keinen Schrill ohne Wisse» seines allen Verbündeten lhäle; wobei er augenscheinlich übersah, daß er keine Vollmachten Halle, eulschn- dende Maaßregeln zu ergreife», sondern sich nur vergewissern sollte, ob welche ergriffen werden konnle». Aus jeden Fall gereichte diese Mitihcilung mehr seiner Offenheit als seiner Vorsicht zur Ebre; denn Herr de la Luzerne, der dieses Gchcimniß sür zu werst-voll hielt, um es unbenutzt zu lassen, suchte das Britische Ministerium zu überzeugen, daß die ganze Verhandlung vom Französischen Hose ausgegangen srv, und auf diese Weise wurde der Plan in den Ver- eimqlcn Staalcn bekannt, wo, wie mai, gleich sehen wird, die Offen heil des Herrn Morris scbr zu seinem Nachihcit wirkte. ES gehl aus verschiedenen slmstandcn deutlich hervor, daß sei» Scharfblick und seine Mcm'chcnkeiMlniß nicht mit der Schlauheit gepaart waren, welche die Europäische Diplomalie jener Zett auszcicknele. Seine Mission erwies sich durchaus fruchtlos. Das Britische Kabine! wußlc noch »ich,, pH es in einen Krieg verwickelt werden wurde, und wollte gern fcdt srcundschaftsicke D-moiisiralion gegen.die Ver einigten Slaaic» so lange verschiebe», bis die Freundschaft derselbe» ihm von größerem Wentz sev» konnle.' Späterhin, als der Krieg mtt Frankreich wirtlich ausbrach, schlug cS dagegen den Weg freund schaftlicher Beziehungen nii, äußerster Eilfertigkeit ein. Nach einer Slawe,entzn, von mehreren Monaten kehrte Herr Morris »ach ''Paris zurück. Hier sand er de» König auf einem schwankenden Thron, fast ganz von der Gnade der Führer der Volks- Partei abhängcndz und er ging wiederum mil solchem Amcrcsse und mtt solchem Eifer M die polnischen Spaltungen des DaaeS em, als ob er eben nichiS Anderes zu lhun hätte. zog ,st merkwürdiges Zeichen von der Tbatigkcit seines Geistes, daß ,r Zeil und Lust fand, sich mit jenen Angelegenheilen zu beschäftigen, da er unter einer Last von Privat-Geschäften seufzte, die alle Muße nnd alle Fähigkeiten eines gewöhnlichen Mannes hinlänglich in Anspruch ge nommen haben würden. Einige wenige Auszüge aus seinem Tage- buche werden am beste» zeigen', wie er die Angelegenheiten Frank, rcichs zu seinen eigenen machte: ,.Am 25. "danuar 1790. Um 3 Ubr zum Diner bei Frau von Stakst gegangen. Den Abbe St. pes daselbst gesunden, der mit großer Sclbst-.Zusricdenbcit über Regierung« Formen schwatzt und Allee vcrackicz, was vor ibm über riesen Gegenstand gesagt und geschrieben worden ist. Frau von Staist sagt, daß seine Schriften und seine Ansichten eben so in der Politik eine neue Aera bilden würden, wie Ncwton's in der Phpfik." „l. Mai. Nach dem Essen habe ich eine lange Unterredung mil Herr» von Monlmorin gehabt; im Laufe derselben zeigte ich ihm eine Nole, welche ich über den ittzigc» Zustand Frankreichs entwor fen habe. Er bat mich, sic ihm anzuverlrauen: ich gab sic ihm, aber unier der Bedingung, daß Niemand außer Ahron Majestäten erfahren dürfte, von wem sic komme. Ac1> unlerrichlkic ihn von dem, was mit den Häuptern der Jakobiner vorgniommcn worden seh. Er erzählte mir, wie die Minister in dieser Beziehung ständen, und versicherte, daß sic nichts mtt dem Könige, wohl aber Vieles durch ihn lhun könnten." ,,20. Mai. Herr von Moittmorin sagt mir, daß er die Na- lienal-Versammlung als beendigt betrachte, und dies zieht mir einen schlechten Begriff von scmcm Scharfblick. Vor einigen Tagen zillcrlc er noch vor Furcht, und jetzt befindet er sich in cincr Art von Sicher heit; beides obiie Grund. Er fürchte! indessen »och immer für die Person des Königs. Er sagt, daß ibn verschiedene Leute bestürm- ic», verschiedene Singe zu lhuu, daß er aber nicht wissc, was zu ttzun sev. Ach ricth ihm, sich ruhig zu verhallen, da die Versamm lung jetzt Allcs, was sic könnc, für de» König lbuc, und dabei doch die Absicht habe, ihm so viel als möglich zu schaden." „1. Oktober. Ach crsuchie den Herrn von Montmorin um Zuriukgabc der Redc.'dic ich für den König bei Gelegenheit der Ablegung des Eides, die Eoiistttuiion aufrecht zu erhallen, entwor fen hatte. Er gab mir fein Ehrenwort, sic mir wicder zu vcrschaf- 'cn. Ach ersuchte ihn, dem Könige mein Schreibe» über die Sub- slstcffj-Mittel vvrzulege», und sagte ihm, daß der Ecgenstaiid selbst mich wcitcr »ich! iümmerc, daß es aber seine Pflicht scy, dem Könige meine Bemerkungen vorzulegen. Ach fraglc ihn, wer des Königs kctzlc Rede emworsen habc, die vortrefflich gewesen seh; er ver sicherte, daß sie fast durchgängig vom Könige selbst gearbeitet wor den, worauf ich ibn bat, den König auf den Unterschied der Wir kung aufmerksam zu macht», den diese Rede im Vergleich zu den langen Geschichten, die man ihn früher habc erzählet, lasse», her- vorgebrachl babe. Er sagte mir, daß er dies schon gcthan habe." ,,14. Dezember. Ach lasse de» See-Minister, Hcrrn von .Mollcvillc, wissen, daß ich einige Notizen über eine Eonstittttion ent worfen babe, die ich ihm zu zeigen wünsche. Er antwortete mir, daß er dcn König über diesen Gegenstand befragt und derselbe ihm besohle» habt, dein Gcgc»sta»dc feine Aufmerksamkeit zu schenkt»." ,,2l.- Dezrmbtr. Dtr Bischof von Autun äußerte gegen mich, daß die Aakobincr bei Gelegenheit ihrer Adresse nicht im Stande ge wesen waren, eine» Aufstand zu bewirken. Ach bemerkte ihm, daß seit dem Vorfall auf dem Marsfelde ein Ausstand nicht leicht zu be sorgen setz, weil das Volk keinen Geschmack daran sande, wenn c« sabe, daß der Tod ein Spiel sc», welches Zwei spielen könnten. Er erzählte mir, daß der König sich in der besten Laune befinde, seil seine Velo s so leicht durchgegaiige» wären, und daß er jetzt diesel ben hin und wicder anwcndcn werde. Armer König!" ,,22. Aaiiuar l791. Heute Morgen habe ich Anstalten za meiner Abreise getroffen. Vic. d'Azhr, der Leibarzt der Königin, be suchte mich noch nnd crsuchle mich im Namen Abrcr Majestät, wenn ich in England irgend etwas erführe, was sie ttttercstircn er...... .0 ihr mttzuthcilcn." . „ Dir hier erwähnte Reise unternahm er zu seinem Vergnügen nach London, wo er sich kaum cinige Tage bcsaiid, als er die Nachricht von seiner Ernennung zum bevollmächtigten Minister der Vereinig ten Staaten am Französischen Hose erhielt. Diese Stellung war unbezwcisell seil langer Zeit der Gegenstand seincr Wünsche gewe sen, aber sic wurdc nicht ohnc eriistlichc» Widerstand erlangt. Seine oben erwähnte Mittheilung an den Französischen Gesandten in Lon don. der schleckte Erfolg, der seine dort versuchte Unterhandlung be gleitete, und mehr als alles dieses, seine Feindseligkeit gegen die re- volittionnaire» Grundsätze, wirkten so lebhaft zu seinem Nachcheil, daß seine Ernennung im Senat nur mit einer Mehrheit von süns Stimme» bestätigt wurde. Gcncral Washington hielt es für nolb- wendig, ihm in einem Privai-Schreiben größere Vorsicht aiizuempseb- I,n, und Morris ließ diesen Nach nicht außer Acht. Es ist unnö-